- So 9. Dez 2012, 17:24
#1183330
Es ist natürlich überaus schade, dass sich neoparadise in seiner bisherigen Präsentation verabschieden wird. Was die Zukunft uns da bringen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen - ich warte erstmal ab, bevor man hier ohne Grundlage diskutiert. Von Vorteil ist sicherlich, dass in Anbetracht des engen finanziellen Spielraums bei zdfneo keine allzu großen Sparaktionen zu erwarten sind, wenn bei Pro7 nicht sogar mehr Budget zur Verfügung stehen sollte.
Neo hat geschrieben:Schade, dass man dort nicht mehr mit dem seriösen Senderimage spielen kann. Sowas hat mir immer besonders gut gefallen.(Das war natürlich ein äußerst gewichtiges Pfund, mit dem man im ZDF wuchern konnte. Ebenso die ständigen Anspielungen auf die Gebührenfinanzierung. Und nicht zu vergessen die Tabubrüche für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, die im Privatfernsehen nunmal deutlich weniger stechen (wenn überhaupt).
Glenn hat geschrieben:Ich bezweifle, dass man das bisherige Konzept problemlos übernehmen kann. Joko & Klaas werden nicht mehr völlige kreative Freiheit haben, weil ProSieben ja doch gerne in die redaktionelle Arbeit reinredet. Kalkofe kann ein Lied davon singen. Inhalte wie die diversen Parodien auf RTL/ProSieben-Shows, Charles Schulzkowski, Serdar Somuncus Aufzeichnungen aus dem Kellerloch, etc. sehe ich da schon gefährdet, weil sie unangenehm und nicht mainstreamig sind.Auch vor dem Hintergrund, möglichen Konflikten mit Werbekunden/-partnern aus dem Weg gehen zu müssen, bestehen hier Zweifel, ob alles immer so möglich wäre (Messen, Roter-Teppich-Auftritte, Ausflüge in den Heidepark oder Tropical Islands, ...) Und natürlich waren viele Inhalte äußerst medienkritisch - diese Farbe dürfte im Mainstream tatsächlich wohl nur schwer durchzuhalten sein.
Glenn hat geschrieben:Für ZDFneo ist das jetzt auch ziemlich bitter. Nach Stuckrad-Barre verlieren sie nun auch noch die bekanntesten Sendergesichter. Übrig bleibt jetzt nur noch Sarah Kuttner. Ansonsten steht ZDFneo nun schlechter da als jemals zuvor. Das TVLab wird ja auch nur noch stiefmütterlich behandelt, und insgesamt ist von dem euphorischen Ansatz nicht mehr viel da... :?Vllt. führen aber gerade diese schmerzhaften Verluste dazu, dass sich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk endlich mal was bewegen könnte. Ich verstehe bis heute nicht, warum es nicht möglich ist, einen gemeinsamen Kanal für das jüngere Publikum zu etablieren. Formate gibt es zahlreiche und auch Erfahrungen mit gemeinsamen Sendern (z. B. funktioniert Phoenix - mit minimalem finanziellem Aufwand! - äußerst gut). Außerdem könnte man damit die Debatte um zu viele digitale Spartenkanäle äußerst schnell und effizient zu Ende bringen, ohne die eigene Position aufzugeben: Lieber einen oder zwei richtige digitale Sender als 6, die nur halbherzig mit Inhalten gefüllt werden.