Die (fiktive) Erzählung eines unerschrockenen Sozialarbeiters, der ein Jahr lang die Familie Pröllmann begleitet hat. Ganz amüsant geschrieben. Und ich fühle mich in all meinen Vorurteilen gegenüber der sogenannten Kevinisten bestätigt.
Eine nette kleine Sommerlektüre, die gut zur Überbrückung zwischen zwei GoT Büchern zu lesen ist.
Life would be so much easier if we could just look at the source code
Ich fund eben in der Bibliothek das vom Kunstbanausen empfohlene "Du" von Drvenkar. Bin gespannt.
Btw sind Bibliotheksangestellte eigentlich per se graue unscheinbare Mäuschen? Ist das Berufsvoraussetzung? Nicht, dass die hier in der Bibliothek nicht nett sind. Aber... naja.
"Das wär dein Lied gewesen, doch zu dir fällt mir einfach nichts ein. Das wär dein Lied gewesen, doch du reichst nichtmal für zweieinhalb Zeilen."
Teil drei der deutschen Fassung vom Lied von Eis und Feuer. Tyrion wächst mir immer mehr ans Herz. So ein großartiger Charakter :lol:
Ansonsten weiterhin Ränkespiele und Intrigen. Zwischendurch Sex und Gewalt.
Auf gehts zum nächsten Buch!
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William Shakespear - Julius Caeser
Ein recht interessantes Play, das einige nette Szenen enthält, aber insgesamt nicht wirklich mein Interesse wecken konnte. Ist ehrlich gesagt mein erstes Werk von Shakespeare, die Sprache ist dementsprechend schon gewöhnungsbedürftig - bedürfte eigentlich einer zweiten gründlicheren Lesung. 2/5
Charles Baxter - The Art of Subtext: Beyond Plot
Eine Sammlung von 5 Essays, in denen Baxter auf die Kunst des Schreibens, im speziellen auf die Nutzung von Subtext und dem Ungesagten in fiktionalen Stoffen eingeht. Das Buch war für mich persönlich keine Offenbarung, da es mir nicht gänzlich neu war, trotzdem sprach es mich außerordentlich an. Baxter illustriert seine Meinung mit zahlreichen Beispielen aus der Weltliteratur und flechtet die gekonnt mit eigenen Anekdoten zusammen. Die Essays behandeln beispielsweise das Kreiieren einer Szene (z.B. durch impulsives Verhalten eines Charakters) oder die Diskussion um die Notwendigkeit der Beschreibung von Gesichtern. 4/5
Desweiteren bin ich auch weiterhin noch dabei The Fountainhead zu lesen (525/700 Seiten'), sowie Animal Farm (30/90). Und zur Mitte der Woche kommt dann auch noch Great Expectations von Charles Dickens hinzu - für die Uni) Yeah. :shock:
Die Saat des Goldenen Löwen Teil 4 der deutschen Ausgabe von Ein Lied von Eis und Feuer.
Es geht weiter ordentlich zur Sache und mittlerweile werden auch die Fantasyelemente mehr, die zuvor eigentlich hauptsächlich aus Drachen(eiern) und Schattenwölfen bestanden haben.
Bevor ich jetzt Teil 5 lese, werde ich aber den Blog "Arbeit und Struktur" von Wolfgang Herrndorf zu Ende lesen. Herrndorf ist ein deutscher Schriftsteller, der an einem Hirntumor erkrankt ist und nach der Diagnose über sein Leben geblogged hat. Sehr fesselnd bisher.
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Nickolas Butler - Shotgun Lovesongs
Coole Story über fünf Freunde, die sich aus den Augen verloren haben und durch ein dramatisches Ereignis wieder zueinander finden...
Friedhelm Kändler - Die Abenteuer der Missis Jö
Recht skurriles Buch über den Aushilfspostboten Pierre Le Mon, der von Werner Sonnenbein, also dem, den er vertreten soll, mitgeteilt bekommt, wie er das alles tun soll. Dabei heißt es, er solle erst zuallerallerletzt in die Besenstraße 13 zur lebenslustigen, kleinen und zierlichen Missis Jö, auch wenn es keine Post für sie gibt. Ihre Mutter wohnt offenbar im Schrank, ihr 17-jähriger Sohn büxt ständig aus, sie selbst trägt Topfhandschuhe, um den Schwierigkeitsgrad ihres Puzzles zu erhöhen, und es wird gemunkelt, dass sie eine Hexe ist.
Bislang sehr seltsam. O_o
Und als Hörbuch: Kirsten Ellerbrake: Guten Morgen Revolution, du bist zu spät!
War die Mutter nicht selbst erst noch dabei, die Welt zu verbessern, auf Demos zu gehen und Castortransporte zu blockieren? Nun ist ihre Tochter ebenfalls zur Revoluzzerin avanciert, was Mutti einerseits empört, andererseits in Nostalgie schwelgen lässt...
Ich las zuletzt: Wiglaf Droste: Die Würde des Menschen ist ein Konjunktiv
Witzige Glossensammlung des Satirikers, vor allem mit den Abstrusitäten und Absurditäten der deutschen Sprache geht der Mann ins Gericht, aber auch Gesellschaftliches und Politisches, und dabei geht er gerne auch mal unter die Gürtellinie.
Matthew Quick - Silver Linings
Vorlage zum Buch, doch sehr anders und doch sehr ähnlich.
Stefanie de Velasco - Tigermilch
Zwei vierzehnjährige beste Freundinnen, die mitten in Berlin leben, können nicht viel auf ihre Familien geben und leben im Grunde mehr auf den Straßen, kommen auch mit Drogen und Unfug in Berührung, und neugierig, wie sie sind, wollen sie natürlich auch das erste Mal erleben. Doch in der Familie ihres gemeinsamen Freundes Amir ereignet sich ein Drama, das das Leben der beiden Mädels gehörig durcheinander wirbelt.
Gillian Flynn - Gone Girl (Hörbuch)
Die arbeitslosen Journalisten Nick und Amy ziehen, damit Nick seiner todkranken Mutter beistehen kann, wieder in die ländliche Gegend. In der Ehe kriselt es, und am fünften Hochzeitstag verschwindet Amy spurlos. Schnell wird Nick verdächtigt und gerät ins Kreuzfeuer der Presse und der Polizei. Doch was geschah wirklich mit ihr? Und wie gut kenn man sich eigentlich?
Packende Story, Psychothriller der Extraklasse. Saugeil.
Rafa hat geschrieben:Puh, ich überlege gerade, ob ich Gone Girl lesen oder doch auf die Fincher-Verfilmung warten soll. Hab bisher nur gutes über das Buch gehört.
Ich würd's erst lesen. Bei Verfilmungen fehlt doch laufend die Hälfte, wird zigfach alles geändert... letztes Beispiel war Silver Linings. Auch bei Life Of Pi war es sehr anders.
Kiddow hat geschrieben:Nachdem ich ihn nun zu Ende gelesen habe, spreche ich die Empfehlung aus, den Blog zu lesen:
Ich fand das ganze unheimlich fesselnd. Voyeuristisch, ja. Aber trotzdem gut.
Oh boy... ich bin ja begeisterter Herrndorf-Leser und habe all seine vier Bücher verschlungen... ich wusste seine Schreibkunst schon zu schätzen, als es noch kein "Tschick" gab. Das Blog hab ich von Anfang an gelesen und hab ihn auch ständig aufgesucht.
Ich fand es furchtbar pathetisch, dass dann alle mit Nachrufen anfingen, doch ich war positiv überrascht von den meisten. Und eigentlich wollte ich mir selbst einen sparen, doch mich hat seine Literatur, seine Krankheit, sein Blog und sein Freitod dermaßen beschäftigt, dass ich mir das runterschreiben musste. Interessiert dich vielleicht:
Habe vor ein paar Tagen mal Ender's Game ausgelesen, das ich mir nach Orson Scott Cards immer schlimmer werdenden Homo-Hass-Eskapaden mal ganz ohne schlechtes Gewissen für den Kindle kopiert habe.
Im Werk selbst findet sich zum Glück nichts von seinen kruden Ansichten. Das ist stattdessen dafür, dass es eher ein Jugendbuch ist, überraschend starke Science Fiction. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass es bereits 1985 veröffentlicht wurde und im Vergleich zu vielen anderen Sci-Fi Werken der 80er und 90er heute gar nicht mal so überholt wirkt. Setting und zu Grunde liegender Plot jedenfalls sind gut, es gibt ein klar herausgearbeitetes und starkes Leitthema. Sprachlich kommt es etwas spartanisch daher. Die Beschreibungen sind knapp und nüchtern sehr auf Aktionen fokussiert, Stimmung und Atmosphäre sind völlig nachrangig und finden kaum Platz. Was nicht heißen soll, dass so etwas nicht trotzdem erzeugt würde - nur eben nicht durch blumig-farbenfrohe Umschreibungen. Umso beachtlicher ist mit wie wenig Worten er teils komplexe Handlungsabläufe präzise vorstellbar visualisiert. Trainingskämpfe von zwei Gruppen mit je fast 40 Kids in Schwerelosigkeit ohne oben und unten anschaulich zu machen, ist schon eine Herausforderung. OSC bewältigt die gut. Dafür holperts im Dialog öfter mal. Zu viele Zeilen sind zu offensichtlich funktionale Expositionsblöcke. Subtile Charakterzeichnung, Sehnsüchte und innere Widersprüche schafft er selbst für seine Titelfigur kaum, bei den Nebenrollen hat man oft das Gefühl, er versucht es gar nicht erst.
Das sind aber vergleichsweise marginale Kritikpunkte gemessen an der durchweg starken und fesselnden Story, die sich ohne allzu ausschmückenden Wortgirlanden umso flotter liest und schnell zum page turner wird.
Bin jetzt doch sehr positiv gespannt auf den Film und wie sie das alles - nicht nur effektmäßig - so umsetzen.
Ich fand das ganze unheimlich fesselnd. Voyeuristisch, ja. Aber trotzdem gut.
Oh boy... ich bin ja begeisterter Herrndorf-Leser und habe all seine vier Bücher verschlungen... ich wusste seine Schreibkunst schon zu schätzen, als es noch kein "Tschick" gab. Das Blog hab ich von Anfang an gelesen und hab ihn auch ständig aufgesucht.
Ich fand es furchtbar pathetisch, dass dann alle mit Nachrufen anfingen, doch ich war positiv überrascht von den meisten. Und eigentlich wollte ich mir selbst einen sparen, doch mich hat seine Literatur, seine Krankheit, sein Blog und sein Freitod dermaßen beschäftigt, dass ich mir das runterschreiben musste. Interessiert dich vielleicht:
Ich habe keines seiner Bücher gelesen. Bin über einen Link bei Facebook einer Freundin, die im Verlagswesen arbeitet, zum Blog gekommen.
Deinen Nachruf finde ich aber schön und treffend. Ich kann mir vorstellen, dass man den Blog nochmal auf ganz andere Art und Weise liest, wenn man Bücher von Herrndorf gelesen hat.
Life would be so much easier if we could just look at the source code
Angeblich soll das Blog ja auch als Buch rauskommen, was ich einerseits furchtbar eklig leichenfledderig finde, andererseits werde ich es dennoch haben wollen.
In eigener Sache mal wieder: Es gibt wieder ein kleines Gewinnspiel bei booknerds.de - und zwar könnt ihr mit etwas Kreativität Nicholas Sparks' signiertes Buch "Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht" sowie die dazugehörige, morgen erscheinende Verfilmung im Doppelpack gewinnen: http://www.booknerds.de/2013/09/safe-ha ... mber-2013/
Reviews diesmal auf Englisch, weil direkt von goodreads kopiert. Für jedwede sprachliche Scheußlichkeit... tja... whatever.
Ayn Rand - The Fountainhead
The Fountainhead tells the story of several characters habitating the architectual world of New York in the first half of the 20th century. It's about the idea of the ideal man and his struggle with the ignorance of the rest of the world. A world which got lost in the process of sacrificing their selves as an attempt to appeal to others, to reach happiness through helping others. The characters represent Rand's idea of humankind, how it should behave and why it can't. It all centers around the ideal man, the young architect Howark Roark. Others see him as impolite, inconceivable and just wrong. Most can't stand him, which as the novel progresses gets worse and worse - right to the end, where he inexplicable triumphes and continues to serve himself. And himself alone.
The "himself", the self of every man and woman is the central aspect of one's life. Roark breathes through his work, his buildings. He doesn't care what his clients demand and what the people who will inhabit his creation might think eventually. They don't have no right to comment, to change his work, to slave him. If a man can't justify himself through his self, can't live on his own merits, his own actions - what is of him?
"You made a mistake on the Stoddard Temple, Howard. That
statue should have been [...] of you"
"No. I'm too egotistical for that."
"Egotistical? An egotist would have loved it. You use words in the
strangest way!"
"In exact way. I don't wish to be the symbol of anything. I'm only
myself. - Howard Roark
One of the most gripping aspects of The Fountainhead is the well-drawn world Rand managed to bring to life. Minor characters, who at first glance seem like side notes to a much larger and more important story, turn out to be well placed chess figures on a huge battlefield of ideals and world views - the individual against the collective, the second-hander against the producer, the one who sacrifices his self against the egotist watching over his self like nothing else.
The pay-off for this slow but steady build-up is fascinating. Especially at the end the story evolves into interesting monologues which are less of an actual story and more of a collection of essays. At this point you realize that The Fountainhead is not a story about Howard Roark or the architectual world of New York, its about Rands ideas, at times in its purest form.
Personally I don't think Howard Roark is perfect. A world where everybody is like Rand's ideal man would be any better than her horror vision of the mindless world, how true it might be. Lifeless. Still, she has a point in that at least certain qualities of Roark are to be admired and worth to be aspired by all of us. And with that her arguments and views albeit far from perfect have some merit!
Whether you agree with her views or not The Fountainhead is in my estimation a more than worthwhile read and full of rich characters and ideas. With that said this book gets five stars without further questions. A must-read. 5/5
Charles Dickens - Great Expectation
In my mind Great Expectations by Charles Dickens is kind of a mixed bag. While there are certainly a handful of great, sometimes outstanding passages, its overall story and the characters in particular are rather dull.
Great Expectations tells of the blacksmith's son Pip, who is gifted the opportunity to become a gentleman and rise out of his rather poor heritage. Which at first seems like an interesting premise for a coming-of-age story on the backdrop of the english society in the early parts of the 18th century,is later crippled by the afromentioned lifeless characters and some bothersome twists, that feel unearned and too coincidental to engage the reader - or at least me.
The relation between the protagonist Pip, Miss Havisham and her adopted daughter Estella are almost exclusively able too bring some emotions.
versteckter Inhalt:
Especially a conversation between Pip and his beloved one, Estella, in the middle part of the novel is fascinating, in which Pip begs her to tell him, why she wouldn't refuse the attempts of an - in his eyes - unsuitable admirer. And she offers him a glimps of truth, when she admits that she fools them all, while Pip is the only person she is honest towards. This is especially captivating since this particular relationship won't get an happy ending, leaving Pip behind heart-broken. There is a reconciliation in the very last chapter though, which bookends this particular story nicely.
To be clear, there is a silver lining in almost all of the relations Pip has - [for example the last days of Magwitch' life or his last conversation with Mr. Jagger, though I felt almost ever time that it was too little too late.
All in all I think it’s a great idea to show how Pip gets pulled back by his past, crushing his ‘oh-so’ great expectations. Freeing him at last from his (and everybody elses) dream, giving him his greatest gift in the end – his true self.
Sadly this is muddled by too much ballast and a rather convoluted/twist-y plot. 2/5
George Orwell - Animal Farm
4/5
Jetzt geht es weiter mit Mrs. Dalloway von Virginia Woolf und einem Werk über das ich noch zu entscheiden habe. (Childhood's End oder Peter Pan)
Och, ich find das sehr respektabel, freiwillig Reviews auf Englisch zu schreiben. Aber schade, dass du ausgerechnet zur "Farm der Tiere" nichts geschrieben hast, weil mich dazu deine Meinung am meisten interessiert hätte.
Ich lese übrigens aktuell aufgrund einer Empfehlung von Commi (und des Preises von 6,66 Euro ) "Grabesgrün" von Tana French. Da ich allerdings erst bei Seite 60 angelangt bin, halte ich mich mit einer Einschätzung mal noch zurück.
Ich lese gerade The Stand von King und bin zwiegespalten. Nach 800 Seiten finde ich die Geschichte zwar recht unterhaltsam, aber der Typ hat so einen langweiligen Schreibstil, dass ich mich immer wieder frage, wie er jemals so berühmt werden konnte. Manchmal bekommt man das Gefühl, ein Schulkind hätte hier mit der Schreibmaschine getippt und kein weltbekannter Autor. Und die Charaktere sind wie schon beim Dark Tower eine einzige Katastrophe. Und trotzdem lese ich weiter, weil ich halt schon gerne wissen würde, wie es endet. Aber ich erwarte wahrlich keine Wunder.
Ich lese momentan "Gegen die Welt" von Jan Brandt. Dachte, och ja, ist ein dicker Wälzer, geht aber noch. Aus der Folie gezogen und festgestellt, dass statt den geschätzten 500-600 Seiten ganze 928 auf mich warten.
Klappentext im Buch hat geschrieben:Ein Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen auf den Wiesen, ab und zu zerreißt der Lärm eines Tieffliegers die Stille. Hinter den getrimmten Tujenhecken des Neubauviertels blühen die Blumen, in den Auffahrten glänzen frisch gewachste Neuwagen.
In diese Welt wird Mitte der Siebzigerjahre Daniel Kuper, Spross einer Drogistendynastie, hineingeboren. Ein schmächtiger, verschlossener Junge mit viel zu viel Fantasie und zu wenigen
Möglichkeiten. Doch bald geschehen seltsame Dinge: Mitten im Sommer kommt es zu heftigem Schneefall, ein Kornkreis entsteht, ein Schüler stellt sich auf die Bahngleise, Hakenkreuze tauchen an den Hauswänden auf. Für all das wird Daniel Kuper verantwortlich gemacht. Und je mehr er versucht, die Vorwürfe zu entkräften, desto stärker verstrickt er sich in ihnen. Daniel Kuper beginnt einen Kampf gegen das Dorf und seine Bewohner. Sie sind es, gegen die er aufbegehrt, und sie sind es, gegen die er am Ende verliert.
›Gegen die Welt‹ ist ein großer deutscher Roman: über die Wende in Westdeutschland, über Popkultur in der Provinz und über Freundschaften, die nie zu Ende gehen.
Weit bin ich noch nicht, so bei S. 130 ungefähr. Obwohl nicht viel passiert, irgendwie spannend. :shock:
Als der 14-jährige Pierre Anthon seine Klasse mit den Worten verlässt "Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun", stehen seine Mitschüler unter Schock. Denn kann es wirklich sein, dass nichts eine Bedeutung hat? Nicht die erste Liebe? Nicht das Lernen in der Schule? Nicht das Elternhaus, die Geschwister, der Glaube an Gott oder das eigene Land? Gemeinsam wollen die Schüler dem aufsässigen Pierre Anthon das Gegenteil beweisen und sammeln auf einem Berg der Bedeutung alles, was ihnen lieb und teuer ist. Doch was harmlos beginnt, wird bald zu einem Experiment, in dem es kein Halt und keine Grenzen mehr gibt – als selbst Tiere geopfert werden, ein Finger und die Unschuld eines Mädchens ...
Dieses Buch ist Schullektüre meiner Schwester und mit gerade einmal 144 Seiten in Taschenbuchform sehr schnell zu lesen. Ich jedenfalls habe es in gerade einmal drei Stunden geschafft, richtige Vielleser werden es vermutlich noch schneller schaffen, so sie denn wollen. Es ist durchaus kurzweilig und leicht verständlich geschrieben und somit rein stilistisch für Schüler durchaus geeignet. Inhaltlich wird das Werk gerne mit Klassikern wie "Herr der Fliegen" und "Die Welle" verglichen, was zumindest thematisch auch sehr gut passt. Es geht konkret um die Sinn- bzw. Bedeutungsfindung von Schülern einer siebten Klasse in Folge angemeldeter Zweifel am Sinn des Lebens von Seiten eines Mitschülers.
Dabei macht sich das Buch gar nicht erst groß die Mühe einer wirklichen Einleitung und Einführung der Personen, sondern beginnt bereits konkret in der Schulstunde, als Pierre Anthon für sich feststellt, dass das Leben - und somit auch alles menschliche Handeln - keine Bedeutung hat. Daraus schließt er, dass es auch keinen Sinn mache, sich in der Schule zu engagieren und verlässt die Klasse kommentarlos, um anschließend wochenlang auf einem Pflaumenbaum zu sitzen und seinen Klassenkameraden penetrant die Bedeutungslosigkeit jedweden menschlichen Handels entgegen zu brüllen. Davon genervt beschließen die restlichen Schüler der Klasse, einen "Bedeutungsberg" anzulegen, um ihrem Mitschüler zu illustrieren, wie viele bedeutungsvolle Dinge es gibt.
Der Roman erinnert vom Aufbau her doch recht stark an "Die Welle", da dieses Sammeln von Gegenständen von Bedeutung ähnlich harmlos beginnt wie in besagtem Werk die Festigung einer komplett gleichgeschalteten Klassengemeinschaft, mit der Zeit jedoch in immer perversere Dimensionen abdriftet. Sehr erstaunt bin ich, mit welcher Härte Janne Teller gerade im zweiten Teil vorgeht und nicht davor zurückschreckt, sehr ausführlich und detailliert auf den Prozess des Finger-Abschneidens einzugehen. Ob das nun so pädagogisch wertvoll für junge Menschen ist, darüber kann man trefflich streiten, in jedem Fall ist es sehr intensiv.
Am stärksten fand ich allerdings den Schlussteil des Buches, wo die Klasse das eigene Handeln reflektiert und allmählich Zweifel an der Sinnhaftigkeit ihres Bedeutungsberges durchscheinen lässt. Interessant ist auch, dass zumindest ich für mich am Ende des Werkes keine klare Wertung in der Frage vernommen habe, ob das Leben nun bedeutungsvoll sei oder nicht. Hat mir gut gefallen, dass der Leser hier zum selbständigen Denken animiert wird.
Insgesamt ist "Nichts" ein durchaus lesenswertes Buch, das man wunderbar an 1-2 Tagen konsumieren kann und das zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Leben beiträgt. Es ist sehr zielgerichtet und erstaunlich konsequent und rücksichtslos geschrieben, weist keinerlei Längen auf, ist jetzt unterm Strich allerdings zumindest bei mir auch nicht ganz so eindringlich beim Lesen wie "Die Welle". Dennoch ein interessanter und wertvoller Beitrag in der gerade bei Heranwachsenden allgegenwärtigen Frage nach der Bedeutsamkeit des Lebens.
Die Königin der Drachen (Band 6 der deutschen Game of Thrones Ausgabe)
Seven hells! Ich fasse mal zusammen (in Spoilern)
versteckter Inhalt:
Catelyn und Robb gekillt auf knapp anderthalb Seiten
Joffrey tot
Shae und Tywin gekillt von Tyrion
Lady Lysa gekillt von Kleinfinger
Sandor Clegane vermutlich auch tot (wobei ich da immer noch auf eine Wunderheilung und Rückkehr hoffe)
Catelyn wieder auferstanden und nun Teil der Geächteten
Jon Lord Kommandant der Nachtwache
Also, das war für mich bisher der krasseste Teil mit vielen Wendungen, Kills und auch manchen Erklärungen für noch offene Rätsel aus den anderen Büchern (wobei man sich einiges schon gedacht hat, aber eben nicht sicher wusste).
Life would be so much easier if we could just look at the source code
Die Leidenszeit des kleinen Galliers war unsagbar lange. Über 30 Jahre um genau zu sein, 1979 verstarb der geniale Texter Rene Goscinny, der auch “Lucky Luke” seinen unnachahmlichen Stempel aufdrückte und hinterließ eine große Lücke - eben nicht nur bei “Asterix”, doch hier ganz besonders. Während man es bei “Lucky Luke” zumindest halbwegs schaffte Goscinny zu ersetzen ging das bei “Asterix” völlig in die Hose. Einfach weil Zeichner Albert Uderzo sich entschloss die Reihe nun alleine weiterzuführen. Aber es ging ihm einfach jegliches Talent ab eine Geschichte zu erzählen, gute Gags zu schreiben, kurz, es fehlte eigentlich alles was “Asterix” ausmachte, als die beiden noch gemeinsam an den Comics arbeiteten, vor allem natürlich Goscinnys subtiler Humor, sein Talent aktuelle Ereignisse auf komischste Weise in die antike Geschichte mit einzubringen, all die tollen Wort-Spiele und Running-Gags, es funktionierte ohne ihn nicht mehr. Die Uderzo-Bände bis etwa 2001 waren schlecht, aber der absolute Tiefpunkt wurde in den folgenden Jahren, vor allem 2006 mit dem Band “Gallien in Gefahr” erreicht. Hier kämpfen Asterix und Obelix tatsächlich und wahrhaftig gegen Außerirdische, mit Laser-Kanonen und weiß der Teufel noch alles. Solch unglaublichen Bullshit hatte das kleine gallische Dorf wahrlich nicht verdient und man wünschte sich eigentlich nur, dass Uderzo den kleinen Gallier doch endlich in Ruhe lassen würde und nicht weiter an seinem Lebenswerk rütteln würde, den bei aller Kritik - er hatte an den richtig genialen Bänden auch entscheidenden Anteil. Tat er zum Glück auch nicht, er übertrug die Rechte an der Reihe einem völlig neuem Team, dem Texter Jean-Yves-Ferri und Zeichner Didier Conrad, sodass die Fans 7 Jahre nach dem “Gallien in Gefahr” Desaster doch noch einmal neue Hoffnung schöpften. Was man im Vorfeld von dem neuen Band hörte war überaus positiv, alleine der Titel “Asterix bei den Pikten” erinnert an Glanzzeiten der Reihe, als Asterix und Obelix urkomische Reisen zu den Briten, den Schweizern, den Spaniern, nach Korsika, zu den Belgiern, oder auch zu unser aller Vorfahren, den Goten machten.
Und, ja, was soll ich sagen: Der Band übertrifft diese durchaus hohen Erwartungen. Es kommt nach Ewigkeiten endlich wieder Asterix-Feeling auf, die Geschichte erinnert tatsächlich an Bände aus den 70ern, die Dialoge sprühen nur so vor Witz, ich musste mehrmals wirklich laut lachen, insbesondere Obelix hat einige grandiose Auftritte und endlich wieder allzu typische Obelix-Szenen (“Obelix, erst denken, dann zuschlagen, vielleicht gehen die Leute hier nicht so locker mit ihren Barden um” :lol: ), es gibt gelungene Running-Gags (der Volkszähler :lol: ), ja, eigentlich alles was in einen guten Asterix-Comic gehört. Teilweise fehlt dem neuen Team noch etwas die Balance, man merkt an einigen Stellen richtig wie sie versuchten möglichst viele ihrer Gags unterzubringen, das ist dann in einigen Szenen etwas drüber, aber es sei ihnen verziehen, und wirklich störend ist es nie. Schön auch wie bodenständig die Geschichte daherkommt, das war man gar nicht mehr gewohnt von der Reihe. Die Story ist jetzt innerhalb der Reihe nicht unbedingt neu, erinnert doch sehr an “Asterix in Spanien”, aber gut, darauf kommt es bei Asterix auch nicht unbedingt an. Besonders gefallen hat mir auch die Darstellung der Pikten, die in bester Goscinny-Art als völlig chaotisches, aber liebenswertes Völckchen rüberkommen, alleine die Showdown-Szene als die gefühlten zweihundert verschiedenen Pikten-Stämme zusammentreffen (die Weißkittelpikten, die Blaupunktpikten, die Möwenpikten :lol: ) ist richtig lustig geworden, ebenso wie der versoffene Druide. Und obwohl doch vieles an die Klassiker erinnert und man sich auch unverkennbar daran orientiert hat (alles andere hätten die Fans ihnen eh nicht abgenommen) bringen Ferri und Conrad doch auch ihre eigene Note ein.
Der Zeichen-Stil von Conrad orientiert sich (glücklicherweise) sehr stark an Uderzo, also wenn man die alten Bände nicht schon zigmal durchgesuchtet hat, so wie ich, wird einem da auch kaum ein Unterschied auffallen.
Insgesamt ein wirklich gelungener Auftakt in eine neue Asterix-Zeit, die unverkennbar an die guten alten Zeiten anknüpfen will, dabei aber doch ihren eigenen Stil hat. Wenn der erste Band von Ferri/Conrad schon so gut ist freue ich mich wirklich auf die Weiteren, ich glaube, dass die Beiden noch richtig viel auf Lager haben. Kann ich nur jedem Fan empfehlen. Asterix und Obelix sind bei Ferri und Conrad in besten Händen. Der 33-jährige Leidensweg der Beiden scheint endlich beendet.
Commi hat mir mal wieder ein Buch empfohlen - und ich bin seiner Empfehlung nachgekommen, nachdem er mit "Ein toter Lehrer" bei mir einen Volltreffer landete.
Tana French - Grabesgrün
Wer bringt ein kleines Mädchen um und bahrt es auf dem Opferaltar einer Ausgrabungsstätte auf? Jede Spur, die die beiden jungen Dubliner Ermittler Rob und Cassie verfolgen, führt sie nur tiefer in ein Dickicht, in dem sich alle Gewissheiten in ihr Gegenteil verkehren. Und keiner darf erfahren, dass Rob vor vielen Jahren selbst etwas Furchtbares erlebt hat im Wald bei ebenjener Ausgrabungsstätte ... (Quelle: Amazon)
Ich kann mich zu diesem Krimi eigentlich relativ kurz fassen, denn er hat für mich zwei große Stärken und eine große Schwäche. Äußerst gelungen sind French quasi durch die Bank weg die Dialogszenen, von denen es glücklicherweise einige gibt. Ob zwischen den Ermittlern und möglichen Zeugen und Tatverdächtigen, zwischen den Ermittlern oder zwischen Adam Ryan und dessen Freunde in seiner Jugend: Die Dialoge sind stimmig, stets interessant und spannend zu lesen, enthalten selten zu viele Klischees und kommen meist sehr authentisch daher.
Das zweite große Plus ist gerade für mich als Dorfkind die wunderbare Erzählweise der Vergangenheit unserer Hauptfigur. Wenn sie aus ihrer Kindheit mit den Freunden Jamie und Peter mitsamt ihrer zahlreichen Unternehmungen berichtet, hat das etwas sehr Idyllisches und Positives - was dann jedoch immer wieder umschlägt, sobald man an die ihnen widerfahrende Grausamkeit denkt. Hier schafft die Autorin den Drahtseilakt ganz toll, diese gegensätzlichen Emotionen ihren Lesern zu vermitteln, ohne dass es gezwungen wirkt. In manchen Momenten wurde ich hier wirklich schwelgerisch, also... Respekt.
Dennoch habe ich mich gerade durch die ersten gut hundert der insgesamt gut fünfhundert Seiten eher quälen müssen, denn Tana French offenbart in diesem Werk meines Erachtens eine große erzählerische Schwäche: Sie liest sich selbst oft zu gerne schreiben, berichtet umfassend über die Gefühlswelt der Protagonisten sowie über die jeweiligen Schauorte und verpasst dabei manchmal leider den Punkt, wo es bei mir als Leser zu Langeweile kommt. Im Laufe des Buches gewöhnt man sich zwar daran, doch etwas weniger "Laberei" hätte der Geschichte noch deutlich mehr Pfiff gegeben.
Dennoch überwiegt bei "Grabesgrün" aufgrund seiner starken Dialoge, der insgesamt guten Erzählweise, gut austarierter Charaktere und des erfreulich niedrigen Kitschfaktors ein positiver Gesamteindruck. Das Buch ist jetzt nicht unbedingt revolutionär und richtungsweisend, unterhält allerdings sehr solide, stellt die Ermittlungsarbeit aus meiner Laiensicht durchaus glaubwürdig dar und ist nicht zu vorhersehbar geraten. Kein bedingungsloser Lesebefehl meinerseits, aber für einen Tipp reicht es.
Virginia Woolf - Mrs. Dalloway
On the one hand Virginia Woolf's Mrs Dalloway is an interesting read both in content and in style. Though especially the style is the aspect that made reading this book a chore at times. Which leaves me baffled.
Written as a stream of thoughts of several different characters surrounding Mrs Dalloway and her planned party, this has its merit. Furthermore I hands down love Woolf's chosen style, but for whatever reason I was never been able to find a connection to this particular story. Lost in details and seemingly non-sensical babble, my enjoyment and interest quickly faded. Mrs Dalloway is both a great piece of literature and an absolute chore for me personally.
The non-sensical babble might be just that, but behind that, behind the sheer endless flood of banal, but realistic thoughts, there is an interesting character to be found, revealed by herself and her common 'friends' as the day passes by.
I especially enjoyed the depicition of Septimus Warren Smith: a war veteran who after a presumed year-long struggle with the aftermath of the first world-war, is at the brink of death. Woolf's description of his depression and delusion is a real highlight and worth on its own. When his and Clarissa Dalloway's lifes finally collide right at the end, it serves for another memorable passage.
All in all I think Mrs Dalloway is a worthwhile read and has a lot more to it than my brief review here suggests, but I can't overlook the fact that I didn't enjoy this book as much as it should have since I really liked the themes and the style. Maybe another time... 3/5
Tom Stoppard - Arcadia
"All over the place" is the most fitting description I can think of after reading Tom Stoppard's Arcadia. It isn't inherently bad or uninteresting, sometimes even genuinely funny, but overall I felt like wasting my oh-so precious time.
Though I am actually interested in seeing the actual play, since Stoppard used some really interesting directions for the staging and the interplay of both timelimes. Especially the last scene with the timelines seemingly colliding or rather playing parallel side by side is noteworthy.
Mixing science, literature and sex with time, predictability and so on, I think it never hit that sweet spot for me personally where I could say: This is great. Nope... 2/5
Monica Ali - Brick Lane
Brick Lane is a fantastic read and won me over with its rich world of characters living in London's East End in a block of flats.
First and foremost of course Nazneen. An amazing character, one of the most interesting I read about, who is encapsulated by her origin, her husband, by what's expected of her. Especially her relationship with her husband is fascinating, Ali excells here by giving them soul, making them alive.
Playing with heavy themes like arranged marriage and violence, the racial difficulties that arrise in London over time and so forth, Brick Lane never looses its rather humorous site. Never too overwhelmingly, the fine line between drama and amusement is perfectly balanced out.
The afromentioned racial difficulties serve as a more than interesting background for Nazneens struggle for independence. Seeing how Nazneen slowly drowns under all her problems that threaten to come down on her, but ultimately facing her enemy, the chains which kept her on the ground all those years from the moment her mother surrendered her responsibilities to fate, is worth a read!
There is much more I didn't touch upon. Her relationship with her sister (and mother), echoing the lives of her own daughters right now; her affair with the radical Karim or Nazneen general fight with everybody elses life but her own - what's left to say?
Brick Lane is a great book. 4/5
Habe jetzt Peter Pan angefangen. Nach wenigen Seiten bin ich aber schon recht skeptisch...