Kritik:Quelle:http://www.fernsehjunkies.de
Auf den ersten Blick erscheint schon der Titel der neuen RTL-Sitcom für etwas unlogisch, wenn man bedenkt, dass es sich ja eigentlich um einen Türken handeln soll, er aber mit einem westlichen Namen auftritt. Dabei ist aber zu beachten, dass Jimmy eine Abwandlung des türkischen Namens Cemil ist. Insgesamt klingt es auch massentauglicher die Sendung lieber «Alle lieben Jimmy» zu nennen, obwohl der Arbeitstitel «Halbmond über Neukirchen» auch recht ansprechend war.
Der Pilot “Weniger ist mehr”, dem Fernsehjunkies.de vorlag, hat schon zwei Jahre auf dem Buckel, ehe er am kommenden Freitag ausgestrahlt wird. Im Gegensatz zu amerikanischen Studio-Sitcoms hat «Alle lieben Jimmy» einen sehr hohen Außendrehanteil. Rund 50 Prozent der Dreharbeiten wurden an Originalschauplätzen hergestellt, was positiv zu bewerten ist. So wird dem Zuschauer mehr Abwechslung durch schnell ändernde Kulissen gegeben.
Der Inhalt des Piloten scheint klar klischeebeladen zu sein. Die Beschneidung ist ein wichtiges Merkmal im Islam und wird heute noch mit großem Tam-Tam durchgeführt. RTL zieht die Tradition mit kleinen Anspielungen ins Lächerliche, wobei auch ein kleines Lächeln auf die Münder der Zuschauer entstehen kann. Auf große Brüller darf man bei «Alle lieben Jimmy» nicht hoffen, da sind schon etlichen Themen von Kaya Yanar in «Was guck’s du!» aufgearbeitet worden.
Glücklich darf man sein, dass der Kölner Privatsender keine Proll-Serie geschaffen hat, sondern sich eher auf ein normales Sprach-Niveau bezieht. Sprüche, wie “Ey, Alter!”, kommen bei «Alle lieben Jimmy» nicht auf, nur allein Ex-VIVA-Moderatorin Gulcan versucht mit einigen Sätzen die deutsch-türkische Kultur zu festigen, was aber nicht gelingt.
Bisschen traurig ist es, dass Türken partout sich nicht entschuldigen wollen. Gerade als Jimmy seinem Freund Ben die Finger in der Motorhaube des Autos einklemmt, nur weil er gerade in Panik ist, wird lediglich die Haube wieder geöffnet und rechthaberisch gefordert ihm ins Krankenhaus zu folgen - lustig ist das auf jeden Fall nicht. Auch sonst scheint Tayfun Bademsoy als Vater Metin sehr von seiner Rolle überzeugt zu sein, bloss sieht das meist zu übertrieben aus.
Fazit:
«Alle lieben Jimmy» ist leichte Kost für den Freitagabend, die man sich schon so nebenbei angucken kann. Wer aber auf tiefsinnige Unterhaltung pocht, wird wohl enttäuscht werden. Einige kleine Side-Kicks über das türkische Leben kommen recht gut an, doch eine Comedyserie braucht mehr Witz. Die Quote wird es wohl entscheiden, ob man über acht Folgen hinauskommen wird.
Am kommenden Freitag startet RTL mal wieder eine neue Sitcom und hofft mit „Alle lieben Jimmy“ auf dem 21:45 Uhr Sendeplatz gute Quoten einzufahren. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn zuvor startet um 21:15 Uhr die neue Staffel von „Mein Leben & Ich“. Zum Start der neuen Sitcom „Alle lieben Jimmy“ führte RTL ein Interview mit dem Eralp Uzun dem Hauptdarsteller der Serie, dass ihr hier bei uns nachlesen könnt.
Du spielst in der neuen RTL Sitcom “Alle lieben Jimmy” den Jimmy. Was für ein Typ ist der 18-Jährige?
Der Jimmy ist ein sehr lebensfroher, dynamischer und energievoller Typ. Typisch für ihn ist, dass er erst handelt, dann nachdenkt. Das ist auf jeden Fall einer seiner negativen Charakterzüge. Aber er hat auch jede Menge positiver Seiten: Er ist zum Beispiel sehr charmant.
Was hat der Schauspieler Eralp Uzun mit der Rolle Jimmy gemeinsam und was nicht?
Es gibt Tage, an denen ich die gleichen Charakterzüge habe wie Jimmy. Da bin ich eher ausgeflippt und hyperaktiv. Das sind dann so Stimmungsschwankungen, die jeder Mensch mal hat. Nicht gemeinsam haben wir, dass ich auch mal realistisch denken kann. Für Jimmy ist alles machbar, das ist bei mir nicht so. Er handelt mehr aus dem Instinkt heraus, ich lass mich da eher von meinem Kopf lenken. Man könnte Jimmy mit Per Gynt von Henrik Ibsen vergleichen, das ist genauso ein Träumer, der davon überzeugt ist, dass er alles schafft.
Wie bist du an die Rolle gekommen?
(lacht) Durch ein Casting! Meine Agentur hat mich angesprochen und gesagt, dass es eine neue Sitcom gibt und ob ich nicht Lust hätte, bei dem Casting vorzusprechen. Ich glaube insgesamt waren es um die 150 Bewerber, aber mit denen hatte ich nicht viel zu tun. Ich musste mich zum Schluss nur noch gegen drei Mit-Konkurrenten durchsetzen. Und: Es hat geklappt.
In der ersten Folge von “Alle lieben Jimmy” geht es um das Beschneiden. Für einen türkischen Jungen das Ereignis. Wie war das bei dir persönlich?
(lacht) Ich bin erst mit elf beschnitten worden, also relativ spät . Für mich war das beängstigend, denn ich wusste, dass ich gleich 10 bis 15 Gramm leichter bin. Ich hatte ganz schön Muffensausen. Aber ich habe es überlebt und danach war ich stolz darauf, ein Mann zu sein.
Mit elf Jahren gibt es ja noch kein Auto. Weißt du noch, was du geschenkt bekommen hast?
Da hab ich von meinem Patenonkel ein kleinen tragbaren Fernseher bekommen. Das war das beste Geschenk überhaupt. Während der Arzt an mir rumgeschnitten hat, hab ich einfach Fernsehen geguckt.
Wie ist es für dich als türkischer Schauspieler in Deutschland?
Es ist nicht so schwer, aber ich meine, dass man als türkischer Schauspieler sehr schnell in die Klischee-Ecke abrutscht, von denen ich einige nicht so gern habe. Da gibt es auf jeden Fall noch Aufholbedarf, auch von Seiten der deutschen Drehbuchautoren. Die müssen auch sehen, dass wir ein Teil der Gesellschaft sind und nicht immer nur der Döner-Mann um die Ecke oder der Kleinkriminelle. Es gibt auch genügend türkische Ärzte und Anwälte, die aber von der Gesellschaft übersehen werden.
In der Serie seid ihr eine sehr lebendige Film-Familie. Gibt es Parallelen zu deiner echten Familie?
Ja, auf jeden Fall. In meiner Familie geht’s auch manchmal rund, das liegt wohl am türkischen Temperament. Da wird’s dann auch manchmal laut. Und die Leute, die es nicht verstehen, denken dann, dass wir uns streiten, dabei unterhalten wir uns nur über eine Serie oder so. Man liebt laut und man hasst laut. Da muss ich schon sagen, dass die Macher die Fernsehfamilie gut getroffen haben.
Du bist in Berlin geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Kannst du dir vorstellen, auch mal woanders zu leben?
Ich habe kein Problem damit, woanders hinzuziehen. Da bin ich ganz leidenschaftslos. Ich könnte mir sogar vorstellen in einem anderen Land zu leben, vielleicht nicht gerade in einem Krisengebiet. Es gibt viele Länder, in denen ich noch nicht war und ich glaube ich habe eine Sehnsucht zu gucken, was es noch so auf der Welt gibt. In Deutschland finde ich München zum Beispiel ganz toll.
Hast du noch Verbindungen in die Türkei?
Ja, der größte Teil meiner Familie lebt ja in der Türkei, verstreut über das ganze Land. Ich bin leider in den letzten vier bis fünf Jahren nicht dazu gekommen in die Türkei zu reisen. Ich fühle mich aber auch eher als Deutscher denn als Türke, deshalb hänge ich wahrscheinlich auch nicht so an dem Land. Aber irgendwie fühle ich mich schon dorthin gezogen. Vielleicht liegt es daran, dass ich dort meinen Ursprung habe.
Wo machst du Urlaub?
Zuletzt war ich in Griechenland und Frankreich, sonst natürlich in der Türkei. Ich fahre, oder ich bin früher zumindest immer mit meiner Familie in die Türkei gefahren, um die Verwandten zu besuchen. Aber in der letzten Zeit hatte ich nicht genug Zeit zum Verreisen.
“Alle lieben Jimmy” am 21. April um 21:45 Uhr bei RTL!
CharmedMaster hat geschrieben:Nachdem ich erst heute mitbekommen habe, das der Freitag auf RTL endlich mal wieder super ist, dachte ich schau ich mal wieder rein.Mir hat die Serie auch gut gefallen. Eine schöne Mulikulti-Komödie, die genauso das richtige am Freitagabend für mich war. Gülcan fand ich nicht so schlecht aber irgendwie hatte sie nicht sehr viel zu sagen in der Folge.
Alle lieben Jimmy fand ich dabei auch richtig klasse. Vorallem der Hauptdarsteller hat mir richtig gut gefallen, er war wirklich komisch und seine Mimik war auch klasse. Auch den Vater und die Oma fand ich klasse genauso wie den Freund. Gülcan fand ich zwar nicht so super, aber auch nicht nervend oder so, der Charakter hat auf jeden Fall zu ihr gepasst.
Die Story fand ich auch gut, vorallem das Ende war eigentlich nicht so wie ich es erwartet hätte.
Ich bin auf jeden Fall angenehm überrascht von der Serie und werde sie mir öfters anschauen.
Hoffe das auch die Quoten gut sind.