US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
#1301047
Langweiligerweise schließe ich mich Theo komplett an.
Drama: The Blacklist (etwas logiklöchrig, aber packend umgesetzt)
Comedy: Brooklyn Nine-Nine (eine der besten Comedies zur Zeit), The Crazy Ones (toller Cast und dieser typische David E. Kelley Touch)

Von den übrigen neuen Serien schaue ich als einzige Comedy noch Trophy Wife (ganz nett, aber auf Dauer wahrscheinlich nicht) und auf Drama-Seite SHIELD und Tomorrow People, die aber beide kurz vor dem Abschuss stehen.
Insgesamt einfach ungeheuer enttäuschend. Ich kann mich auch nicht erinnern, in einer Fall Season schon mal solche grauenvollen Gurken wie Dads oder Once in Wonderland serviert bekommen zu haben.
#1301142
Das einzige Drama von dem ich bisher mehr als den Piloten geschaut habe ist The SHIELD. Aber The Blacklist und Sleepy Hollow kriegen definitiv noch eine Handvoll Episoden. Ein Hit ist bisher keines, aber Potenzial haben sie alle.

Auf der Comedyseite schauts ebenfalls solide aber nicht toll aus. Ich mochte Trophy Wife, The Crazy Ones und Brooklyn 99. We Are Men gefiel mir auch, aber das hat sich ja schon erledigt.
Insgesamt eine solide Ausbeute, definitiv ein Stück besser als letztes Jahr.
von Donnie
#1301143
Ich würde ohne Vorbehalte Masters of Sex und Brooklyn Nine Nine empfehlen. Das sind so die einzigen neuen Serien, die ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen kann und bei denen ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass ich bis zum Serienende dabei bin.

Masters of Sex ist ziemlich faszinierend und trotz des provokanten Themas sehr einfühlsam und mit viel Respekt inszeniert, wie man es von Showtime gar nicht erwarten würde. Brooklyn Nine Nine ist vermutlich die am Besten definierte Sitcom vom Start weg. Der Humor ist hier sehr speziell (aber Parks&Rec ähnlich) und auch wenn sich der Cast noch einspielt und die verschiedenen Figurenkonstellationen noch angetestet werden, erweckt die Serie auf mich den Eindruck, dass die Autoren sich im Ton und in den Figuren schon relativ sicher damit sind, was sie machen wollen.

Ein wirklich gutes Network-Drama ist in dieser Season in meinen Augen noch nicht gestartet. Ich glaube von den neuen Network-Dramen schaue ich sogar nur noch Tomorrow People und das hat in der Antestphase auch noch nicht überzeugt, um eine Full-Season-Karte oder sogar nur ne Half-Season-Karte zu bekommen.

Ansonsten schaue ich von neuen Serien eigentlich nur noch Super Fun Night, The Goldbergs, The Crazy Ones und Trophy Wife, aber letzteres ist für mich noch ein Wackelkandidat und die erstgenannten Sitcoms sind, glaube ich, für die meisten anderen nichts.

Wobei ich zugeben muss, dass ich The Goldbergs ziemlich gut finde, nachdem ich die Serie ursprünglich gar nicht erst antesten wollte. Ich finde, dass die Figurenkonstellation und das Setting da wunderbar funktioniert und der Cast ist schön unverbraucht. (Eine Kritik im Pilot war ja, dass in der Serie viel geschrien wird, aber ich finde, dass die nicht mehr schreien als die Figuren bei New Gir.l)

Super Fun Night mag ich bisher auch, obwohl die Serie noch ziemlich unausgegoren und unrund ist, aber die Figuren sind hier sehr sympathisch und die Serie hat diesen Misfit-Vibe, welcher der Serie auch einen netten emotionalen Kern gibt. Und allein die coolen Opening Credits machen Stimmung.

The Crazy Ones hingegen hat mich trotz genialem Cast noch nicht ganz überzeugt. Was bei mir persönlich vermutlich allein an Robin Williams liegt, der mir mit seiner Wackiness auf den Zeiger geht. Aber die Sitcom zeigt enormes Potential (und es ist nett SMG nach dem Ringer-Debakel in einer Serie mit Potential zu sehen) und ist in meinen Augen auch die Serie, die in den ersten vier Folgen die größte qualitative Steigerung hingelegt hat.

Agents of SHIELD habe ich hingegen wie erwartet nach drei Folgen aufgegeben, obwohl ich wohl einer der größten Joss Whedon-Nerds bin (und vermutlich der einzige hier im Forum, der Dollhouse trotz Logiklöcher und weitere Flaws mochte). Die Serie war einfach fade Kacke, die versucht den leeren Inhalt mit großen Pompom-Special Effects und aufgeblasener Orchester-Musik zu überdecken. Auch eine große Enttäuschung war Once Upon A Time in Wonderland. Da war die Premiere so öde wie ich es vor zwei Jahren beim Start der Originalserie von ihr erwartet habe.

Insgesamt wieder eine recht ernüchternde Season, aber vielleicht rettet ja noch die Kyle Killen-ABC-Serie die Season im Frühjahr (auch wenn die diese Season wohl mehr in Richtung ABC-Eli Stone-Procedural zu gehen scheint als Lone Star/Awake).Und Almost Human ist ja auch bald in den Startlöchern.
#1301147
Donnie hat geschrieben:Agents of SHIELD habe ich hingegen wie erwartet nach drei Folgen aufgegeben, obwohl ich wohl einer der größten Joss Whedon-Nerds bin (und vermutlich der einzige hier im Forum, der Dollhouse trotz Logiklöcher und weitere Flaws mochte).
Sind diese ersten paar SHIELD Episoden denn auch viel schwächer als Dollhouse Episoden 1-5? Ich habe von Dollhouse erst die 1. Staffel gesehen und finde die Serie auch toll...aber das liegt doch hauptsächlich an den Episoden 6-12. Die ersten 5 waren zwar ganz nett aber nicht viel mehr als "Doll of the Week"-Episoden.
Donnie hat geschrieben:Insgesamt wieder eine recht ernüchternde Season, aber vielleicht rettet ja noch die Kyle Killen-ABC-Serie die Season im Frühjahr (auch wenn die diese Season wohl mehr in Richtung ABC-Eli Stone-Procedural zu gehen scheint als Lone Star/Awake).Und Almost Human ist ja auch bald in den Startlöchern.
Als von der Kyle Killen Serie erwarte ich mal gar nichts, da sieht nach einem puren 0815-Procedural aus. Almost Human könnte interessant sein, sieht aber auch eher nach einem stinknormalen Cop-Procedural mit Twist aus. Meine 4 Drama-Hoffnungen bei den Networks sind noch die beiden NBC-Dramen Crisis und Believe, welche aber am Sonntag bei NBC kaum Chancen haben. Dann noch Resurrection von ABC und The 100 von The CW.

Aussenseiterchancen rechne ich qualitativ noch Gang Related, Crossbones, Rake und Mixology aus...
von Donnie
#1301150
little_big_man hat geschrieben:
Donnie hat geschrieben:Agents of SHIELD habe ich hingegen wie erwartet nach drei Folgen aufgegeben, obwohl ich wohl einer der größten Joss Whedon-Nerds bin (und vermutlich der einzige hier im Forum, der Dollhouse trotz Logiklöcher und weitere Flaws mochte).
Sind diese ersten paar SHIELD Episoden denn auch viel schwächer als Dollhouse Episoden 1-5? Ich habe von Dollhouse erst die 1. Staffel gesehen und finde die Serie auch toll...aber das liegt doch hauptsächlich an den Episoden 6-12. Die ersten 5 waren zwar ganz nett aber nicht viel mehr als "Doll of the Week"-Episoden.
Die Folgen selbst waren natürlich nicht wirklich gut. Ich weiß auch, dass ich bei Dollhouse auch die ersten fünf Folgen damals noch on the fence war, weil die Serie nicht meinen Erwartungen entsprach, aber zumindest war das Konzept für mich interessant genug und es gab einen klar definierten Plot, das Konzept war thematisch ambitionierter und leicht mit philosophischen Fragen angehaucht und ich persönlich fand den Blank Doll State so creepy, dass ich doch irgendwie gefesselt war.

Ich meine, Dollhouse als Serie war natürlich nie wirklich wirklich gut. Allerdings gab es da für mich im Gegensatz zu Agents of SHIELD gleich von Anfang viele interessante Elemente und Beziehungen, die einen doch zum Weiterschauen motiviert haben. Bei Agents of SHIELD haben mich bisher sowohl die Figuren als auch die bisherigen Stories komplett kalt gelassen. In der Serie ist in meinen Augen einfach nichts da.
von Plem
#1301151
Ich habe bisher keine der neuen Serien nach dem Piloten weitergeschaut, aber bisher kann ich mir eigentlich nur bei Sleepy Hollow und B99 vorstellen, dass es eine längerfristige Bindung sein wird. Und Masters of Sex natürlich, aber Cable zähle ich hier mal nicht. Der Rest ist so ziemlich take it or leave it. Bisher sind aber eigentlich noch recht wenig Dramen gestarte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Zuletzt geändert von Plem am Sa 19. Okt 2013, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
#1301152
Donnie hat geschrieben:Die Folgen selbst waren natürlich nicht wirklich gut. Ich weiß auch, dass ich bei Dollhouse auch die ersten fünf Folgen damals noch on the fence war, weil die Serie nicht meinen Erwartungen entsprach, aber zumindest war das Konzept für mich interessant genug und es gab einen klar definierten Plot, das Konzept war thematisch ambitionierter und leicht mit philosophischen Fragen angehaucht und ich persönlich fand den Blank Doll State so creepy, dass ich doch irgendwie gefesselt war.

Ich meine, Dollhouse als Serie war natürlich nie wirklich wirklich gut. Allerdings gab es da für mich im Gegensatz zu Agents of SHIELD gleich von Anfang viele interessante Elemente und Beziehungen, die einen doch zum Weiterschauen motiviert haben. Bei Agents of SHIELD haben mich bisher sowohl die Figuren als auch die bisherigen Stories komplett kalt gelassen. In der Serie ist in meinen Augen einfach nichts da.
Ok, das kann ich nachvollziehen. Das Potential habe ich definitiv auch schon in den ersten 5 Episoden von Dollhouse gesehen und der Cast hat auch dort schon überzeugt, auch wenn es noch kaum Storylines gab.
#1301157
Der Beginn von Dolhouse war auf jeden Fall besser als der von Agents of SHIELD. Bei Dollhouse musste nur an den Stellschrauben gedreht werden, SHIELD braucht ein massives Retooling.
#1301158
Donnie, Ich habe mir sagen lassen dass die 4. Folge The SHIELD die erste wirklich gute sein soll, also vielleicht solltest du noch einen Blick riskieren. Die beiden ersten Folgen waren sicherlich nicht großartig, aber Joss Whedon Serien (auch wenn man streiten kann, ob das eine ist) sind nie vom Start weg genial. Sollte die Serie nicht total in der Durchschnittlichkeit versinken, werd ich schon dran bleiben. Aber ich verstehe natürlich deinen Punkt. SHIELD ist im Vergleich zu Dollhouse definitiv sehr polished, aber eben auch nicht sonderlich ambitioniert und insgesamt ziemlich middle of the road. Dollhouse kann man vieles vorwerfen, aber es war definitiv innovativ.
von Donnie
#1301164
ultimateslayer hat geschrieben:Donnie, Ich habe mir sagen lassen dass die 4. Folge The SHIELD die erste wirklich gute sein soll, also vielleicht solltest du noch einen Blick riskieren. Die beiden ersten Folgen waren sicherlich nicht großartig, aber Joss Whedon Serien (auch wenn man streiten kann, ob das eine ist) sind nie vom Start weg genial. Sollte die Serie nicht total in der Durchschnittlichkeit versinken, werd ich schon dran bleiben. Aber ich verstehe natürlich deinen Punkt. SHIELD ist im Vergleich zu Dollhouse definitiv sehr polished, aber eben auch nicht sonderlich ambitioniert und insgesamt ziemlich middle of the road. Dollhouse kann man vieles vorwerfen, aber es war definitiv innovativ.
Ich muss zugeben, dass ich SHIELD auch gar nicht als Joss Whedon-Serie sehe. Ich glaube, der ist da kaum involviert, weil er eher an dem neuen Avengers-Film schraubt. Ich muss aber auch zugeben, dass mich das Marvel-Universum auch nicht sonderlich interessiert und generell spricht mich das Setting von SHIELD mit der großen Government-Organisation und dem heldenhaften Tamtam herum auch nicht sonderlich an. Das, was mich in den bisherigen Joss-Serien immer so derart bei der Stange gehalten hat, war ja dann doch eher das Underdog-Feeling der Figuren.

Folge 4 werde ich wohl auch nicht antesten. Wenn eine Serie nicht von Beginn an zumindest einzelne Elemente hat, die mich begeistern oder interessieren, dann ist es auch recht unwahrscheinlich, dass mich die Serie später fesselt. Sowas ist zumindest bei mir noch nie eingetroffen. Selbst Serien, die mich erst später begeisterten, hatten im Pilot zumindest eine Basis, die Interesse bei mir geweckt hat.
#1301166
Lustig, vielen Serien die sich in mein Herz gespielt haben war ich Anfangs eher misstrauisch gegenüber gestellt. Ich weiß sogar, dass ich Anfangs Charmed gegenüber Buffy bevorzugt habe (don't judge me). Andererseits war Season 6 meine erste Buffy Season, also nicht unbedingt die beste Startbedingung. Aber praktisch jede meiner Lieblingsserien hat nicht als solche angefangen. Wenn ich mir da meine All Time Top 10 anschaue: Breaking Bad hab ich erst gegen Ende von Season 2 wirklich toll gefunden, The Office erst in Season 2, bei The O.C. hab ich bei der deutschen Erstausstrahlung noch die Nase gerümpft, Entourage nach der Pilotfolge zuerst abgesetzt gehabt, Six Feet Under auch.
Deswegen bin ich jetzt auch nicht wahnsinnig enttäuscht, dass mich keiner der aktuellen Neustarts vom Hocker haut. Wenn überhaupt habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass Serien die ich sofort toll finde schnell der Saft ausgeht. Die Piloten von Go On und Last Resort haben letztes Jahr beide 9 Punkte von mir gekriegt und spätestens nach ein paar Folgen hat sich die große Ernüchterung eingestellt. Und New Girl hab ich vor zwei Jahren absolut nicht leiden können aber inzwischen ist es meine liebste aktuell Laufende Comedy. Wenn ich mir meine Liste so anschau, hab ich endlos viele solcher Beispiele.
#1301168
Bei mir ist es eindeutig andersherum. Zumindest bei Dramas gibt es nur wenige, die mir erst auf den zweiten Blick gefallen haben. Bei Sitcoms ist es etwas anders, weil die sich eben erst einspielen müssen. Community und New Girl fand ich beide anfangs nur ganz nett und habe sie erst in der Sommerpause nachgeholt.
Wenn ich so an meine Lieblingsserien denke fand ich die eigentlich fast alle vom Start weg überzeugend.
von Donnie
#1301169
ultimateslayer hat geschrieben:Lustig, vielen Serien die sich in mein Herz gespielt haben war ich Anfangs eher misstrauisch gegenüber gestellt.

[...]

Deswegen bin ich jetzt auch nicht wahnsinnig enttäuscht, dass mich keiner der aktuellen Neustarts vom Hocker haut. Wenn überhaupt habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass Serien die ich sofort toll finde schnell der Saft ausgeht.
Dem kann ich dir so weit schon zustimmen. Das geht mir nicht anders. Viele Serien mit wirklich guten Pilotfolgen scheitern in Serie - entweder schon nach wenigen Wochen oder etwas später.

Mit wenigen Ausnahmen wie Carnivále oder Six Feet Under brauchen die meisten Serien bei mir auch meist etwas länger bis sie sich in mein Herz gespielt haben bzw. werden erst später wirklich gut, aber dennoch ist es bei mir so, dass die meisten Serien, die ich später mag, trotzdem mindestens EIN Element haben, das mich schon im Pilot zum Weiterschauen bewegt, selbst wenn der Pilot selbst eher ernüchternd ist. Ich habe noch nie eine Serie gehabt, die mir später gefiel, wo ich in der Pilotfolge nicht wenigstens ein Element hatte, an dem ich mich festhalten konnte.
#1305796
The League oder Arrested Development?
#1309040
Gerad den Piloten von Hemlock Grove gesehen. Ähm, wird das noch besser? :lol: Es war jetzt nicht wirklich schlecht, aber irgendwie weiß ich noch nicht was ich davon halten soll und ob sich das Ganze wirklich lohnt?
#1309041
Shepherd hat geschrieben:Gerad den Piloten von Hemlock Grove gesehen. Ähm, wird das noch besser? :lol: Es war jetzt nicht wirklich schlecht, aber irgendwie weiß ich noch nicht was ich davon halten soll und ob sich das Ganze wirklich lohnt?
Aus dem Serienthread:
Sicherlich ist Hemlock Grove nicht sonderlich tiefgründig, aber als Horror-Small-Town-Mystery funktioniert die Show sehr gut.
Wenn ich ein Provokateur wie redlock wäre, würde ich sagen, dass Hemlock Grove The Vampire Diaries in gut ist. ;)
Der Cast ist insgesamt gut, gerade der Terra Nova Bubie hat mich mehr als positiv überrascht und gefiel mir als Lead durchaus. Die wohldosierten Gore-Szenen können sich wirklich sehen lassen, ab und an waren die aber auch einfach zu ekelig.
Der Look ist hochwertig (außer bei Autofahrten), auf Schmalz wird verzichtet, die Figuren sind interessant und zum Ende hin wird es auch unglaublich spannend.
Für eine Serie die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte, wirklich ein voller Erfolg.
Die Serie braucht einige Episoden, bevor man überhaupt so richtig weiß, was die Ausrichtung ist, aber danach hat mir die Staffel gut gefallen.
#1309227
Theologe hat geschrieben: Die Serie braucht einige Episoden, bevor man überhaupt so richtig weiß, was die Ausrichtung ist, aber danach hat mir die Staffel gut gefallen.
Ich bin nach jetzt 4 Folgen schon froh, dran geblieben zu sein. Sehr coole Serie! 8)
#1310124
The Good Wife
Nachdem ich jetzt fast auf aktuellem Stand bin, wollte ich nochmal kurz meine absolute Empfehlung für die Serie aussprechen. Bisher war ich zwar der Meinung dass TGW das beste aktuelle Networkdrama ist (sein wir ehrlich, das ist nicht gerade eine unfassbar hohe Messlatte) aber mit 5x05 wurde die Grenze überschritten. Wenn man nach diesem Gamechanger auch konsequent bleibt, kann man die Serie sehr bald in einem Atemzug mit den besten der besten nennen.
Mein bisheriger Hauptkritikpunkt an der Serie war, der doch etwas networkige moralische Kompass aller Hauptfiguren. Die Gut/Böse Dualität war eigentlich immer ziemlich klar definiert und man wusste für wen man rooten sollte. Klar, sind alle Figuren insgesamt sehr komplex, durchaus manipulativ und opportunistisch aber jeder der einen "starring" Credit hat, war letztlich ein good guy. Das hat sich nun hoffentlich für den Verbleib der Serie geändert. Die Weichen sind jedenfalls gestellt. Zumindest 5x05 hat gezeigt, dass man es uns nicht mehr so einfach machen wird Protagonisten und Antagonisten zu unterscheiden. Es sind jetzt nicht unbedingt Game Of Thrones artige Grau-Schattierungen, aber eine moralisch komplexere Serie habe ich im Networkbereich glaube ich noch nie gesehen. Oder zumindest schon sehr lange nicht mehr.
#1310146
Ich muss da jetzt nochmal einhaken, weil ich so wahnsinnig viel von TGW lese und nur mal (auch schon vor längerer Zeit) den Piloten nachgeholt habe - das ist doch ein klassisches Anwaltsprocedural, oder? Also ... hm, keine Ahnung, so viele gabs ja nicht ... im Prinzip "Matlock" in weiblich? Oder eher etwas skurriler a la "Boston Legal" (da kenn ich auch nur die ersten paar Folgen)?

Mich wundert es halt, weil die Serie bei vielen Leuten auftaucht, die nicht unbedingt nur Trash a la House, Mentalist, NCIS oder ähnliches goutieren.
von Stefan
#1310148
Ich würde es eher mit The Practice Vergleichen - klar hat es meist Fälle der Woche - aber die roten Stränge sind sehr stark und die Charakterentwicklung auch sehr gut
#1310149
Wittgenstein hat geschrieben:Ich muss da jetzt nochmal einhaken, weil ich so wahnsinnig viel von TGW lese und nur mal (auch schon vor längerer Zeit) den Piloten nachgeholt habe - das ist doch ein klassisches Anwaltsprocedural, oder? Also ... hm, keine Ahnung, so viele gabs ja nicht ... im Prinzip "Matlock" in weiblich? Oder eher etwas skurriler a la "Boston Legal" (da kenn ich auch nur die ersten paar Folgen)?

Mich wundert es halt, weil die Serie bei vielen Leuten auftaucht, die nicht unbedingt nur Trash a la House, Mentalist, NCIS oder ähnliches goutieren.
Also ich habe anfangs auch so gedacht (natürlich primär auf Vorurteilen gegenüber CBS-Serien basierend), aber nach den vielen positiven Stimmen über all die Jahre habe ich dann doch S1 mal geschaut...und die Serie ist definitiv so gut. Ja, vor allem im ersten Drittel der Staffel ist es sehr Procedural lastig, aber sowohl Charaktere wie auch Fälle sind dort schon ziemlich gut (und das sage ich als augesprochender Procedural-Hasser). Je länger die Staffel aber läuft, desto mehr stehen Charakter- und Story-Arcs auch im Mittelpunkt, obwohl trotzdem jede Episode immer noch ihren "Fall der Woche" hat.

Im Prinzip ist es schwierig genau zu beschreiben, wie die Serie sich von den vielen anderen leicht serialisierten Procedurals abhebt, aber ich finde sie tatsächlich auch einfach stark (aktuell bereits auf Rang 35 von 189 in meiner All-Time-Serien-Rangliste).
#1310201
Stefan und Little Big haben auf jeden Fall recht, was ich noch hinzufügen würde ist, dass sich die Proceduralelemente nie als verschwendete Zeit anfühlen. Die Anwälte, Richter und einige Klienten kommen immer wieder vor und bereichern die Welt ungemein. Deswegen ist auch die erste Hälfte der ersten Staffel am uninteressantesten, aber je länger die Serie läuft desto toller wird jede Folge, weil das Netz an wiederkehrenden Figuren, Plotelementen und Insidergags dichter und dichter wird. Es werden auch jetzt noch immer wieder Geschehnisse aus der ersten Staffel aufgegriffen und es gibt einen enormen Pool aus wiederkehrenden Figuren, die praktisch jeden Fall der Woche zu etwas besonderem machen.
Writing und Produktion ist ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. Der Look ist jetzt nicht unfassbar ungewöhnlich, aber es gibt immer wieder einige kreative Touches.
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