Wenn ich mir das noch mal durchlese, geht es sowohl um Kritik an in Sprache ausgedrückten Machtstrukturen als auch um Menschen, die sich nicht in der Genderbinarität wiederfinden:
Hornscheidt hat geschrieben:[...] Natürlich gibt es Zusammenhänge, in denen es Sinn macht, nach Frauen und Männern zu unterscheiden. In Deutschland ist rechtlich zum Beispiel gar kein anderer Status möglich - anders etwa als in Neuseeland. Aber ich identifiziere mich nicht mit der Zwei-Genderung. Ich kritisiere sie für ihre Normsetzungen und die Ausschlüsse, die dadurch geschaffen werden.
Im ersten Fall, kann man natürlich darüber diskutieren, ob das Anwenden der X-Form anstelle der bekannten Pronomina, die Machtstrukturen nicht eher verschleiern, und ob man seine geschlechtliche Identität durch diese nicht verleumdet. Allerdings steht hier ja auch, dass es ihr um die Kritk an der Zwei-Genderung geht und führt zwei gute Gründe an. Wie gesagt, sehr praktikabel finde ich Hornscheidts Vorschlag auch nicht, aber die dahinterstehende Idee ist ja nicht falsch.
Die Aufschrei-Debatte habe ich eigentlich eher am Rande mitbekommen und war nicht aktuell informiert. Aber: klar wird sowas von den Medien gern aufgebauscht, trotzdem hat sie dazu geführt, dass Frauen, die Alltagssexismus erlebt haben, eine Stimme bekommen haben. Diesen Blog, in dem sie Erfahrungen mit anderen teilen, gibt es immer noch und hilft sicherlich einigen und bringt Verdecktes ans Tageslicht. Daran sehe ich nichts Falsches.
Wer laut ist, der wird eben eher gehört, und viele stören sich dann an der Lautstärke. Diejenigen, die bei Feminismus gleich abblocken, wollen mit dem Thema wahrscheinlich sowieso nichts weiter zu tun haben und würden sich wünschen, dass die Feministen und Feministinnen ihre Problemchen irgendwo leise miteinander besprechen und sie nicht weiter behelligen, weil sie fälschlicherweise glauben, es betreffe sie nicht.
"Gästinnen" finde ich auch banane.