Kategorie 1 - Wochenroutine
(ihr könnt auch alte Serien nennen, die ihr diese Woche gesehen habt. Begründungen erwünscht, aber nicht Bedingung. Wenn, dann bitte auf Spoiler achten.)
1. Eure Lieblingsfolge der letzten 3 Wochen.
Wilfred Staffel 4 -
Stellvertretend:
4x04 - Der surrealste Mindfuck in einer an Mindfucks nicht armen Serie.
4x05 - als eine der wenigen Comedyfolgen.
4x09 - Der emotionale Abschluss vorm Abschluss.
Ich habe gelacht, ich habe geplemt, mein Hirn wurde gefickt. Toller Abschluss einer einzigartigen Serie. Das Ende kam trotzdem zur rechten Zeit. Gerade zu Beginn als die Mytholgiefolgen fast jeglichen Humor ins Seitenaus drängten, wurden einige Muster offensichtlich. Am Ende hat glücklicherweise alles Sinn ergeben, aber das ewige Hin und Her zwischen Misstrauen und Vertrauen, Ehrlichkeit und Manipulation wechselte in der ersten Staffelhälfte so schnell, dass es an Wirkung verlor.
BoJack Horseman Staffel 1
Diese erste (erwachsene) Animationsserie von Netflix ist ein weiteres Beispiel für eine Serie, die trotz abstruser Prämisse überraschend emotional sein kann. BoJack startet im Piloten wie ein weiterer halbgarer Family Guy Abklatsch, aber im Verlauf der 12-teiligen ersten Staffel zeigt sich, dass sich der abgehalfterte Ex-Sitcomstar vor allem durch sein Pferdegesicht von Johnny Drama oder der Episodes-Variante von Matt Leblanc unterscheidet. Er ist sich seiner Jämmerlichkeit innerlich sogar bewusster.
Es gibt immer noch genug klassische "alles ist möglich" Animationscomedy-Gags am Rande und im Hintergrund , aber im Herz ist BoJack Horseman ein Mix aus Hollywood-Satire und RomCom. Ungewöhnlich für animierte Comedies ist der eng verfolgte Staffel-Arc. Alles dreht sich um die Biographie, die der Titelheld mit seiner Ghostwriterin verfassen soll. Der Voice-Cast um Will Arnett, Aaron Paul und Alison Brie kann sich sowieso hören lassen. Letztlich setzt BoJack Horseman zwar kein so unverwechselbares Ausrufezeichen wie Archer, Rick & Morty oder Bob's Burgers, aber der Mix zweier bekannter Subgrenres wirkt frisch genug um Netflix einen weiteren Treffer zu sichern.
Justified 3x03
The Last Ship 1x05
So lange es keine neue Star Trek Serie gibt, müssen Defiance und Last Ship als Ersatz herhalten. Und Last Ship ist von den Erzählmustern dabei sogar noch näher an den Trek Serien (außer DS9). Diese Dschungelmission z.B. hätte bei einer Außenmission in TNG, Voyager oder Enterprise (und wahrscheinlich auch in den kanadischen Stargate-Wäldern) wahrscheinlich eine etwas friedlichere Konfliktlösung erfahren, aber im Kern haben nur spitze Ohren und Stirnfalten gefehlt. Was definitiv fehlt, ist mindestens ein herausragender Charakter. Der Holodoc, z.B. konnte selbst die schwächsten Folgen von Voyager aufwerten. Hier ist nur graue Masse, die bestenfalls durch die Schauspieler sympathisch wird.
Legit - fast alles bis auf das Serienfinale. Das wäre selbst als Staffelfinale enttäuschend und endet an einem Punkt
Passend dazu habe ich mir auch noch das vor kurzem erschienene Netflix Stand Up-Special von Jim Jefferies angesehen. Den Mittelteil um Waffengesetze konnte man fast 1:1 schon in Staffel 2 hören, aber drumherum gab es genug zu lachen. War auch mal nett Jefferies auf der Bühne zu sehen. Da wirkt er energischer und agiler als sein antriebloses Serienselbst, aber er ist genau so politisch unkorrekt, gewitzt und provokativ. :lol: Sonst schaue ich mir eigentlich nur die (~1 stündigen) Stand Ups von Louie CK und Denis Leary an, aber als Legit Trostpflaster muss ich mir auch noch die restlichen von Jefferies besorgen. Kann einer weitere Specials empfehlen?
Maron - diverse Episoden.
Enttäuschend:
Looking 1x01 Girls mit Schwulen, weniger Originalität und ohne zündenden Humor. Gut gespielt (überraschend beim Glee Schnösel. Der wirkt hier sehr natürlich.) und gefilmt, aber die Charaktere sind unsympathisch bis uninteressant und somit dieser erste Blick in Dating-Welt und Alltag schlicht langweilig. Werde mich aber wohl durch die Staffel kämpfen und hoffe auf mehr Leichtigkeit und Biss.
2. Euer Lieblingsseriensong der letzten 3 Wochen.
"Back in the 90's" (BoJack Horseman - Theme, bzw. Outro) von Group Love
https://www.youtube.com/watch?v=xc96GfmtBB0
Kategorie 2 - Die neue Season
3.
Diese wiederkehrende Show wird das neue Homeland oder The Killing. Vom Liebling der Kritiker und Fans zum Prügelknaben.
Game of Thrones wird kein Prügelknabe, aber ich habe eine leise Befürchtung, dass schwerere Zeiten anstehen. Eine von vielen fehlinterpretierte Szene aus Staffel 4 werden bestimmte Kritiker bei jeder Gelegenheit immer wieder negativ hervorkramen und anscheinend hat die Serie ja jetzt auch den Punkt erreicht, an dem die Vorlage schwächer bzw. höhepunktärmer wurde.
True Detective Staffel 2 tritt auch ein kaum schulterbares Erbe an.
The Blacklist dürften viele Fans und Kritiker einfach stumm den Rücken kehren.
4.
Dieser Neuling wird das neue Work It, Dads oder Cop Rock. Die peinliche Lachnummer, mit der der ausstrahlende Sender noch Jahre später verspottet wird.
Galavant dürfte von einigen Kritikern verrissen werden, aber ich denke, dass wird insgesamt noch durchschnittliche Reviews erhalten und könnte sich dann sogar zu einer der positiven Ausnahmen steigern. Selbst The Neighbors hat nach der ersten Keile letztlich vermehrt positive Stimmen geerntet.
Durch Shymalans ruinierten Ruf besteht natürlich auch eine gewisse Gefahr auf ein Desaster für Wayward Pines. Zumal bei einem schrägen Stoff, der durch die unvermeidlichen Twin Peaks Vergleiche ohnehin überkritisch betrachtet werden wird.
Sonst gibt es bei den Networks ja fast nur Dutzendware, die keine großen Reaktionen hervorruft.
5.
Diese zurückkehrende Show steigt in ihrer neuen Staffel vom Geheimtipp zum Hit auf. (Cable/PayTV/Network erlaubt)
Penny Dreadful Staffel 1 war für mich unterm Strich eine Enttäuschung auf hohem Niveau, aber selbst wenn es nie meinen Nerv treffen sollte, denke ich, dass es zu Showtimes neuem Hype und Quoten-Flaggschiff wachsen wird.
Vielleicht kann sogar AMCs Halt noch Fire catchen. :lol:
6.
Diese 3 neuen Shows werden zu den größten Kritikerlieblingen der kommenden Season(Cable/PayTV/Network erlaubt)
The Affair (Showtime)
The Brink (HBO)
Transparent (Amazon)
One Percent (Starz)
History of Music (HBO, falls das wie erwartet den Boardwalk Platz im Herbst 2015 erbt)
(nicht mit den Shows zu verwechseln, von denen ich persönlich am meisten erwarte)