Goofy geht es gut, dafür wurde am Mittwoch sein Bruder überfahren.

Unfassbare 3 Kilometer von zu Hause entfernt, auf der einzig vielbefahrenen Straße in der Gegend. Ich habe langsam keine Lust mehr. Wieso nur musste ich so unfassbar dumme Katzen erwischen? Wir hatten immer Katzen, in der ganzen Nachbarschaft gibt es zig Katzen, aber nie wurde eine überfahren, weil in den 30er-Zonen hier eben wenig Autos fahren und die Straße sehr weit weg ist. Aber die beiden machen kilometerlange Streifzüge und laufen fast in den Nachbarort. Ich verstehe das nicht.
Vermutlich liegt es daran, dass es einfach Nachkommen von Wildkatzen sind, die dieses extreme Streunen einfach in sich haben. Sie haben auch nicht so dieses Revier-Denken wie unser alter Kater, dessen oberste Priorität es war sein Revier zu verteidigen. Das ist den beiden scheißegal, da können noch so viele andere Katzen im Garten rumspazieren, ist denen völlig egal. Und sie waren schon vom ersten Tag an viel, viel aktiver als alle Katzen, die ich bisher kannte, auch körperlich so agil, kletterten auf Hausdächern rum usw. Unser alter Kater wäre schon viel zu faul gewesen um 3 Kilometer durch die Gegend zu laufen.
Diddy war so bis Ostern fast nur im Garten, wenn man ihn lockte war er immer sofort da, dann begannen die 10-12-stündigen Streifzüge, wo er nicht mehr in der Nähe war, wer weiß ob 3 Kilometer das weiteste war, oder ob er gerade erst mit seiner Tour begonnen hatte? Tja, 1,5 Wochen später hat es ihn schon erwischt. Ciao, Diddy. War ein so toller, hübscher und verschmuster Kater.
Naja, mir geht es auf alle Fälle echt beschissen. Auch, weil es so übel aussah. Man konnte nur noch einen Fuß und etwas Fell erkennen, der Rest war Matsch, Blut, Kot und ein extrem übler Gestank. Dazu eine 5 Meter lange Blutspur auf der Straße. Irgendjemand hatte ihn dann gnädigerweise in den Graben geworfen, bevor noch zig Autos drüber gefahren wären. Aber ich bekomme dieses Bild nicht mehr aus dem Kopf, das ist so schlimm. Ich habe auch direkt in den Graben daneben gekotzt. Dann eingepackt und an der Feldhalle meines Opas vergraben.
Ich habe nach ihm gesucht, aber gefunden dann nur durch Zufall, weil ich so weit entfernt gar nicht mehr gesucht hatte. Aber ich bin doch froh ihn gefunden zu haben, so hat man wenigstens Gewissheit. Und man konnte die jämmerlichen Überreste wenigstens begraben.
Das ist jetzt das dritte tote Tier in 10 Monaten, wir bekommen wohl gerade alles ab, wovon wir in den 18 Jahren davor verschont waren. Wir haben seit 1996 Tiere, aber bis Juli 2014 gab es keine Toten, schwere Verletzungen oder sonstige Scheiße. Langsam reicht es echt. Aber doch sollte Goofy wieder einen Kumpel bekommen, es geht ihm auch schon recht gut, er ist nur extrem schnell müde, wenn er etwas gelaufen ist. Er fing ja an an der Wunde zu lecken und musste dann 2 Wochen einen Schirm tragen. Ich werde wohl in den Tierheimen Ausschau nach einem 2-3-jährigen Kater halten, der vor allem schon etwas Erfahrung um Umgang mit Straßen und so hat. Obwohl es ja eigentlich keine gefährliche Gegend hier ist. Aber da will ich doch sichergehen.