AlphaOrange hat geschrieben:Ich mag diesen 1-Season-Anthology-Kappes nicht. AHS beweist auch enorm gut, dass die eigentliche Stärke klassischer Anthologieserien, Geschichten konzentriert und auf den Punkt zu erzählen und mit einer cleveren Pointe zu schließen, sich dabei total ins Gegenteil verkehrt. Und gerade wenn man sich dann auch noch Kurzgeschichten als Vorlage nimmt, frage ich mich, wie sinnig das ist, eine solche dann in der Länge von 5 Spielfilmen zu verarbeiten.
Bitte endlich mal wieder eine Anthologie im Stile eines Outer Limits etc. mit einer Geschichte pro Woche, von denen die Hälfte totaler Käse ist, aber in der anderen einige Perlen sind, die man nicht auf eine ganze Staffel ausdehnen kann ohne sie zu ruinieren.
Gegen eine klassische Kurzfilmanthologie hätte ich auch nichts (wird sich aber keiner drum reißen, weil nach dem Outer Limits Remake alles bitter gefloppt ist), aber das 1 Staffel Muster hat schon enorme Vorteile. Gerade im Genrebereich.
Das auch damit keine 100 % Trefferquoten erzielt werden, ist unvermeidlich, aber das ist dann nur ein Problem der jeweiligen Serie und kein Argument gegen das Konzept. Genau so wenig wie die Stinkerfolgen in Outer Limits, Masters of Horror oder Geschichten aus der Gruft die Idee von Episoden-Reihen ruinieren können.
Mit u.a. True Detective, Top of the Lake, Fargo, AHS Staffel 2 oder im Grunde auch Broadchurch (obwohl es dann letztlich zur normalen Serie wurde) gab es schon einige hervorragende Vertreter dieser Gattung, die für eine Film zu komplex und charakterintensiv, aber für eine klassische Open End- Serie zu begrenzt sind. (+ Die Vorteile des größeren Pools an Talenten vor und hinter der Kamera, die sich keine 6 Jahre verpflichten wollen) Unterm Strich sind es ja auch nur Miniserien, die sich unter dem Franchisemantel besser finanzieren und vermarkten lassen.
Man könnte höchstens sagen, dass noch größere Flexibilität bezüglich der Folgenzahl wünschenswert wäre. Insbesondere bei den Sachen, die keine Vorlage haben und wo anfangs nicht mehr als 1-2 Folgen geschrieben sind, so dass die Autoren unterwegs den Weg zum Ende suchen müssen. Nicht jede Geschichte braucht dann volle 13 Episoden.
Für Outer Limits und co. gilt das in ähnlicher Form. Dort wäre es auch ideal, wenn es bei Bedarf möglich wäre, komplexere Welten auf mehreren Folgen auszuweiten und Ideen, die über kaum mehr Substanz als den Twist verfügen, sollten z.B. auch mal nur ~25 Minuten statt ~40 oder ~60 Minuten haben dürfen.
Umsetzbar wäre das aber wohl nur bei Eigenproduktionen von Streaminganbietern, die nicht auf den Weiterverkauf ins klassische TV-Programm angewiesen sind.