- Mi 2. Mär 2016, 09:37
#1462126
Gestern sagte ein Mann in der DB Lounge zu mir, er mache jetzt lieber was in der Wirtschaft, nachdem das mit der Politik nicht so günstig gelaufen ist. Er hatte gesehen, was ich gerade las - und fing an zu erzählen: Seit einigen Jahren als Start-Upper tätig, hat ein paar Fahrradgimmicks entwickelt mit seinen Kumpels und gerade hat er wieder ein neues Projekt: Jetzt geht es in den großen Markt, ein bestimmtes Getränk soll es sein, aber das Startkapital, das ist gerade schwiierig. Und erzählt von der anvisierten Zielgruppe, von den Möglichkeiten, von der Frage, was ist, wenn es läuft. Würde ich nicht auch mal von seinem Getränk kosten wollen?
Sein Telefon klingelt. Der Herd stand in Flammen, weil ihn niemand ausgemacht hat. Sein Mitbewohner hat es noch rechtzeitig bemerkt. Er legt auf, erzählt im nächsten Satz, dass er gerade erst im Senegal war, an der Grenze von Mauretanien herumgefahren ist, um Solarzellen vor Krankenhäusern zu installieren. Einfach so, weil ein Kumpel ihn fragte. Im Krankenhaus haben sie jetzt Strom, da ist sein Getränkeprojekt wieder ein bisschen auf die lange Bank geschoben worden. Aber er hat Menschenleben gerettet. Und gegen die Schlaglöcher im Senegal, da kann man bestimmt was machen. Und schönes Wetter ist da auch. Will ich nicht auch mal mitkommen?
Ich erzähle ihm ein bisschen aus meiner Welt. Plötzlich unterbricht er mich, fragt, ob ich nicht auch eine Idee hätte, mit der man Geld verdienen kann. Ich habe verneint, da holt er seine Visitenkarte heraus: Ruf mich an, wenn Du eine hast. Und schnappt sich seine Tasche und winkt noch und geht.
Er ist übrigens zwanzig. Und seine Idee in meinem Kopf.
Wir haben so viel Glück auf dem Gewissen.