okay....puhhh...Emotionen...ganz viele davon.
Erst mal zur Folge:
Wie schon geschrieben, fand ich das Ende rundum gut. Es wird wohl nicht als das beste Ende der Seriengeschichte eingehen, es war nicht das Ende, welches man sich vielleicht für Game of Thrones erwartet/gewünscht hätte (was sich eben schon durch die ganze Staffel hinweg durchzeichnete) und es war vielleicht auch ein Ende, welches unter dem enormen Erwartungsdruck nur scheitern konnte.
Aber nach den vielen Kritiken und den ganzen "Was wird jetzt aus dieser und jener Figur"-Panik, war es ein Ende, welches sich rundum gut anfühlt, gemessen an den Befürchtungen, die ich hatte.
Wichtig war mir, dass man am Ende noch genug Zeit hat sich von den Figuren zu verabschieden und das man auch das Gefühl hat, dass alle nennenswerte Figuren irgendwie noch ihren Platz finden. Brienne, Sam, Podrik, Bronn, Bran, usw.
Alle waren sie da und es war schön alle nochmal wiederzusehen.
Wäre schlimmer gewesen, wenn man 5 Minuten vor Ende noch am Kämpfen und Fighten gewesen wäre und die Serie am Ende einfach so aus dem Universum dropt.
Klar hätte ich mir was epischeres gewünscht und nochmal einen typischen Game of Thrones "what the fuck"-Moment, wie man ihn in all den Jahren immer wieder erlebt hat. Aber ich bin zumindest ganz froh, dass die nicht mit irgendeinem kontroversen Ende versucht haben irgendwas abgefu**tes zu instzinieren, was Game of Thrones auf ewig gezeichnet hätte.
Game of Thrones hatte seine beste Zeit wohl schon hinter sich gebracht. Ob es jetzt daran lag, dass ohne Martins Hilfe einfach nicht mehr möglich war, die beiden Showrunner einfach in eine Richtung gegangen sind, die sie für richtig hielten oder beide schlicht überfordert waren den Erwartungen gerecht zu werden, wird man wohl nie erfahren.
Dennoch würde ich sagen, dass das hier klagen auf hohem Niveau ist. Was man bei GoT selbst an "schlechten" Episoden zu sehen bekam ist immer noch etwas, dass anders wo seinesgleichen sucht.
Was mir noch positiv gefallen hat:
Ich fands gut, dass man Bran finally doch noch integriert hat. Auch seinen snappy one liner auf die Frage, ob er annehmen würde, fand ich toll.
Eine Tatsache, die ich außerdem noch mag ist dieses bittersüße am Ende. Es ist kein totales Happy End.
Die Geschwister trennen sich vielleicht auf ewig, Jon wird als tragischer Held ins Exil geschickt und Arya verlässt Westeros wohl für immer. (Bei Jon wäre es aber so, dass ich ihn nach 2 Jahren einfach von seinen Pflichten entbinden und ihn wieder zurückkehren lassen würde. Die Unsolid sind ja wieder weg. Merkt eh keiner :lol: :lol:)
Das is eine der Geschichten, die einem gerade aus solchen Trennungen immer in Erinnerung bleiben werden und erst die Emotionen hochkochen lässt...
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Zu Game of Thrones:
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich vor vielen Jahren Game of Thrones mit meiner Freundin entdeckt habe. Zwei Staffeln gab es von dieser Serie bereits, die wir einige Wochen vor Season 3 an einem Wochenende angeschaut haben.
Keine Ahnung, was es war, aber GoT hatte es bei mir von Anfang an. Ich war von der ersten Folge an süchtig und so in dieses Universum verliebt.
Alle anderen Serien, die ich bis dato kannte, hatten immer ein oder zwei Merkmale, die mich an eine Serie gebunden haben. Ein toller Cast, tolle Figuren, gute Dialoge, schöne Handlungen, geniale Hintergrundgeschichten, ein bestimmtes Genre oder auch ein Soundtrack.
Nimmt man einer Serie diese ein oder zwei Merkmale weg, so ist die Serie im Prinzip schon nicht mehr sehenswert.
Game of Thrones wiederum hat so viele unfassbare prägende Merkmale, dass die Show einfach nicht kaputt zu kriegen ist.
Angefangen von diesem übergenialen Soundtrack. Allein die Titelmelodie schafft es mir nach all den Jahren noch einfach nur Gänsehaut zu verpassen. Dazu dieser geniale Cast aus Schauspielern. Angefangen mit Peter Dinklage über die fantastische Gwendoline Christie (Brienne) bis hin zu Tom Wlaschiha. Die Komplexität der Figuren ist einmalig, die Dialoge göttlich und über allem dieser schwelende Hintergrundkonflikt mit der Army of The Dead.
Game of Thrones war so gut, dass man Fanlieblinge sterben lassen konnte und mit King Joffrey frühzeitig einen Antagonisten hat abkratzen lassen, der so hassenswert und so genial war, dass man ihn in jeder anderen Serie bis zum Schluss behalten hätte.
Und dennoch ging es immer weiter und weiter, ohne das man das Gefühl bekam, dass die Serie sich hat dadurch schwächen lassen.
GoT hatte sich für mich gefühlt von Staffel zu Staffel nur noch weiter gesteigert. In Season 5 hatte ich dann das erste Mal das Gefühl, dass man es nicht geschafft hatte einen oben drauf zu setzen. Auch wenn Season 6 dann wieder durchgestartet ist, markiert das für mich so ein bisschen das Ende vom "alten Game of Thrones".
Über Season 7 und 8 ist ja schon viel geschrieben worden, weshalb ich mir das jetzt nicht mehr alles zusammenreime. Aber dennoch war es für mich eindeutig ein Fehler die ohne hin schon so kurzen Staffeln noch weiter runter zu kürzen. Viele Entwicklungen, die mit Season 7 gekommen sind, hätte man schon vorverlagern können, um in Season 7 und 8 auch noch Platz für das zu lassen, was Game of Thrones so stark gemacht hat. Stories und Dialoge. Und für beides wäre einfach durchaus noch Bedarf gewesen. Naja...
Einige weitere Kleinigkeiten, die mich im Laufe der Zeit an GoT gestört hatten (man kann ja nicht nur alles toll finden

):
- Eine große Enttäuschung für mich Jaqen in Season 6 und dessen Trennung mit Arya. Hatte nie so wirklich das Gefühl, dass sie so ein richtiges bad ass Training bekommen hat und das Auseinandergehen der beiden empfand ich als unglaublich schade. Tom hatte es drauf Jaqen so mystisch zu spielen und ihm eine ganz eigene Note zu geben, dass ich ihn einfach gerne nochmal kurz in der Rolle gesehen hätte
- Die Figur der Cersei war mir zu lange dabei. Ich hab GoT noch dafür gelobt, dass man Joffrey hat frühzeitig abkratzen lassen. Cersei wiederum hatte sich für mich als Figur aber schon lange überlebt. Seit Tyrions Weggang aus Kingslanding, war Cersei als Figur einfach nicht in der Lage die Location zu tragen. Gegen Ende wurde ihr Handeln immer geradliniger was zu diesem komischen Ende führte, in dem sie alles geopfert hat und für was? Eigentlich nichts...
- Eine Sache, die ich damals nicht mochte waren diese langen Folterszenen von Theon. Ich fand, dass man das zu lange gezogen hat und das in einer Zeit, in der damals schon genug Handlungsstränge parallel gelaufen sind.
- Danys Entwicklung und die allgemein hektische Erzählweise waren mir in den letzten zwei bzw. in der letzten Staffel einfach zu schnell. Über Seasons hatte Dany oftmals nicht mehr zu tun als von einer Stadt zur nächsten zu ziehen und alles platt zu machen und am Ende überschlägt sich ihr ganzer Charakter. War nicht so meines, zumal ich ihren Abgang nicht sehr spektakulär fand. Tat mir auch leid für sie, weil ich die Figur in den ersten beiden Staffeln richtig gefeiert hatte.
- Die Schlacht um Eis und Feuer fand ich nach wie vor ein bisschen...komisch... auch wenn immer argumentiert wird, dass die Serie ja Game of Thrones heißt und diese ganze white walker Geschichte eben nicht der Mittelpunkt ist, basiert die Show ja auf dem Buch "Das Lied von Eis und Feier." Wenn es dann die Schlacht von Eis und Feuer gibt, zeigt mir das, dass diese ganze Sache ja eigentlich doch ein zentraler Inhalt sein sollte. Dahingehend finde ich es schade, dass dei größte Bedrohung im GoT Universum in einer Folge abgefrühstückt wurde.
Da hätte ich mir einfach...mehr gewünscht. Das war einfach so ein komisches "Wie? Das wars jetzt?" feeling, nachdem man sich über Jahre auf den großen Überlebenskampf gefreut hat.
Ansonsten bin ich mit dem Verlauf der Figuren ganz zufrieden. Jon hat die meiner Meinung nach stärkste Geschichte hinter sich, während Arya die tollste Entwicklunt hinter sich gebracht hat. Bei Arya fand ich es lediglich schade, dass sie in den letzten beiden Staffeln nicht so viel zu tun hatte. Auch ihre coolen faceless-men skills, hätte ich gerne nochmal gesehen.
Dennoch bin ich mit Jon und Arya im Speziellen sehr zufrieden. Nur wieso Arya zum unbedingt wegsegeln wollte...gut...das muss jetzt wohl keinen Sinn ergeben, aber hier hätte ich mir auch was anderes gewünscht. Ist aber jetzt auch egal...
Was gibts noch zu sagen? Game of Thrones ist einfach die Serie meines Lebens. Ich hab noch nie so viel Zeit, Gedanken und Leidenschaft in eine Serie gesteckt, wie in diese. Vor Game of Thrones gab es immer wieder Lieblingsserien, die sich je nach Lust und Laune den ersten Platz geteilt haben. Lost, DS9, Dexter, Dr. House. Aber alles stellt sich in Sachen GoT bei mir hinten an.
Es war auch fantastisch zu sehen, was für einen gigantischen Hype die Serie auf die Internetkultur hatte. Diese ganzen krassen memes und slogans, die daraus entstanden sind, war schon beeindruckend.
Über Jahre hat man Angst, was passiert, wenn der Moment kommt. Gab schon viele tolle Serien, die nach ihrem Ende einfach ein großes Loch hinterlassen haben. Das Ende von Game of Thrones fühlt sich trotz aller Entwicklungen für mich dennoch an wie ein großer schwarzer Krater, den ich hoffentlich irgendwann mal mit was anderem gefüllt bekomme, selbst wenn ich wieder 30 Jahre Serienleben warten muss, bis das passiert... :?
Danke einfach für alles. Auch wenn es nur eine Serie war, für mich war es wirklich eine prägende Experience in meinem Leben...
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