Jetzt wird nur über den Rundfunkbeitrag gestritten?

Ach ich finds gut. Der kritische Journalismus existiert ja kaum noch, und wenn muss ich dafür auch zahlen. Und ob ich jetzt 15€ bis 50€ für die süddeutsche, FAZ oder taz hinblätter oder die 17,50€ für ard und co ist mir wumpe, wobei ich da gefühlt mehr bekomme.
Wer davon profitiert wenn kritischer Journalismus (freiwilliges) Geld kostet liegt ja auf der Hand. Einerseits besagte Zeitungen und andererseits der Populismus.
Wäre dann nur die Frage ob sich die AfD-ler dann ohne Nachrichten immer noch empören. Wahrscheinlich wird dann noch mehr erfunden und gelogen.
Formate wie „Die Anstalt“ bewirken ja häufig was, und das obwohl die Informationen für sowas eigentlich auch aus den Zeitungen kommen. Ähnlich bei den Panama Papers, die zwar in der süddeutschen „aufgedeckt“ wurden, aber von Panorama dann massentauglich aufgearbeitet wurden. Ist halt nicht jeder Akademiker und findet eine Zeitung wie die süddeutsche leserlich oder interessant. Wie ein Beitrag auf N-TV darüber ausgesehen hätte will ich gar nicht wissen...wahrscheinlich ordentlich Transformers Musik und ein superlativ nach dem anderen, gewürzt mit einer Prise Empörung.
Aber von weniger Journalismus profitieren nur Reiche und Mächtige, wenn Wahlgeschenke für Politiker oder Steuerschlupflöcher im verborgenen bleiben.
Den Unterhaltungs-Teil kann man natürlich kritisieren. Wenngleich dieser Bumms wie bares für rares und sämtliche Quiz Shows alles andere als teuer sind. Weiß nicht ob man damit wirklich viel sparen würde.
Zum Thema:
Finds grundsätzlich gut dass man da was investiert, auch wenn es nicht vom Erfolg gekrönt sein wird. Einerseits ist die Fixierung auf die 45 und 90 Minuten natürlich schade. Denke die Länge einer Folge trägt zum Erfolg bei - und die muss halt passen. Da könnte man sich gerade im Internet etwas lockern. Die Fixierung auf 45 und 90 Minuten zeigt dabei, dass man es wohl doch ausstrahlen will.
Negativ wäre auch die Dauer zu bewerten die das Material in der Mediathek bleiben wird. Da könnte man an „Türkisch für Anfänger“ denken, was ja auf Amazon und Netflix zu finden ist, aber nicht mehr bei der ARD.
Positiv aber: Es sind mal mehr Serien.
Gerade die ARD könnte für die Internet Sparte innovativer und mutiger werden. Ich würde mir mehr SciFi oder Dystopie Serien wünschen, beispielsweise wäre eine Umsetzung von „Metro 2033“ oder „Hitchhakers Guide to the Galaxy“ ein wahres Träumchen. Dafür würd ich töten. Gibt genug Stoff und vielleicht wäre die Adaption eines erfolgreichen Romans als Internet Exclusive Serie (und nicht immer als Film) mal was, was sein junges Publikum findet. Vielleicht sollte man auch eine internationale Vermarktung mit einplanen, man produziert ja fast nur für Deutschland. Da liegt ein Vorteil der BBC.
Des Weiteren könnte die eigene Mediathek einen Strich durch die Rechnung machen. Finde sie nicht so ansprechend wie Netflix. Da weiß ich aber nicht ob es Sinn ergibt dass sich ARD und ZDF zusammensetzen und eine weitere Mediathek auflegen. Könnte dann auch zu viel werden. Eine Mediathek die mir wie Netflix aber im Grunde vorgibt was ich schauen soll wäre vielleicht trotzdem ganz gut. Kann sich ja jeder überlegen welche Mediathek er dann nutzt...
Auch die Funk Programme sollten von YouTube in eine neue ARD/ZDF Mediathek wandern. Sie haben ich auf YouTube etabliert und könnten als Zugpferd genutzt werden.
Also:
- Überarbeitete Mediathek oder neue Mediathek
- Mehr Serien abseits von Krimi und Romantik
- Mehr Serien im allgemeinen
- Weniger starre Länge der Episoden
- Mehr Risiko
- Innovativere Formate
Meinetwegen zahl ich dann auch einen zwanni im Monat.
Um Geld zu sparen kann man gerne Kanäle einstellen. Wofür es Radio Bremen TV als eigenen Sender braucht (oder Radio Bremen als eigene Rundfunkanstalt) weiß ich nicht. Das gleiche bei ARD Alpha, dem SR im allgemeinen und ZDFinfo. Also tatsächlich sollte man mal umstrukturieren und sich fragen was man zusätzlich zur Mediathek noch an Sendern braucht. Ein Sender der nur alte Dokus versendet die auch in der Mediathek laufen bringen keinen Mehrwert.
Gleichzeitig wäre eine Hörbuch-Mediathek mal was dolles. Man produziert ja doch eigene Hörbücher und teils auch Hörspiele. Kann mich noch erinnern als ich vor 6 oder 7 Jahren tatsächlich jeden Mittwoch um 22 Uhr den Bayerischen Rundfunk angemacht hab um die neuesten 60 Minuten der neuen Hörbuch-Adaption von „Krieg der Welten“ zu hören. War mit Andreas Fröhlich als Sprecher geradezu herausragend. Da ist mir keine schöne App seitens der ÖRR bekannt, die Websites sind alles andere als intuitiv. Zumal die nicht gesammelt zu finden sind.
Was auch noch wünschenswert wäre: Joiz! Habe den Sender geliebt, gab jungen Moderatoren eine Bühne und war interaktiv. Denke mir in Zusammenarbeit mit youtubern und Funk die dann auf dem Sender u.a. Ihre klassischen Formate versenden sollte das heutzutage gut funktionieren. YouTube ist ja mittlerweile mit Funk doch informativer geworden und die Qualität besser. Dazu kommen immer mehr junge deutsche Musiker - da müsste doch was gehen!
Mittags bis nachmittags Formate mit youtubern, abends dann ne Serie entsprechend der Zielgruppe.
Böte sich in Köln an, da man mit 1Live eine gewisse Synergie eingehen könnte.