- Mi 6. Mai 2020, 11:57
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Ich sehe das anders. Bei "Big Brother" arbeiten ziemlich viele alte Hasen aus der Chefetage mit, die von Social Media einfach keine Ahnung haben. Was war denn bitte an dem Sterne-System so phänomenal, das hat Amazon vor 20 Jahren eingeführt. Es gibt unzählige Social-Media-Spielwiesen und auch mehr Interaktionsfläche, aber warum sollte ich das den gut bezahlten Mitarbeitern von Sat.1 und Endemol Shine Germany erzählen?
Es gab bei "Big Brother" auch keine Erfolgsstory, nichts, was man freispielen konnte. Das Haus war fertig und alles wirkte so durchgestylt. Schlussendlich war es doch egal, was die Bewohner im Haus machen, ob die nun den ganzen Tag rumliegen oder fleißig sind. Es gab weder ernsthafte Strafen wie im Dschungelcamp, dass es nur Reis gab, noch irgendwelche Features. Es fehlte eine Motivation der Bewohner etwas zu tun und zwar kontinuierlich. Man hätte genauso das "Sims"-Spielprinzip kopieren können mit einem Gemeinschaftskonto und einem persönliches Konto. Die Zuschauer hätten Coins einzahlen können (wahlweise für alle oder für die Einzelnen) und mit Trampeln auf einem Fahrrad (das man sich erst "kaufen") muss, hätte man mehr oder mehr hinzugewinnen können. Auch Dinge wie "Einen Tag nicht rauchen" hätte das Punktekonto aufwerten können. Aber nein, man holt sich Sternebewertungen und glaubt alles ernstes, dass die Zuschauer von einer Werbung angefixt werden, die am Tag der KZ-Befreiung erstmal eingespielt werden.
Sat.1 hat doch die gleiche Philosophie, die Thomas Ebeling schon erwähnt hat. Sie halten ihre Zuschauer für "ein bisschen fett und faul", dass man sich lieber ein paar Brüste unter der Dusche anschaut als sich vor dem Rechner zu setzen und Pornos zu konsumieren. Jede Folge stellt doch Nacktheit in den Mittelpunkt, die man auf Instagram und auf einschlägigen Seiten auch bekommt. Sat.1 hat diese miesen Quoten völlig verdient, weil sie ein Produkt anbieten, das überholt ist.