von Grungi
#1552920
Ich finde es teils interessanter, was man gegenüber der Buchvorlage, in der polnischen(!) TV-Serie und den Spielen aus dem Stoff herausholte. Selbst wenn einige Unstimmigkeiten auftreten - so zeigt das erste Computerspiel Triss in einer Szene, wie sie in einer Videokonferenz mit ihrem Zauberinnenkreis etwas auszuhecken scheint und hofft, daß Geralt ihr nicht auf die Schliche kommt, was dann nicht weiter ausgewalzt wird.
Gegen Ende (und mittendrin) erscheint der König der Wilden Jagd als gespenstisches Wesen, während die Wilde Jagd in dem Spiel, in dem sie die Antagonisten waren, sich als irgendwelche Typen in Maske entpuppten. Inzwischen kenne ich den Hintergrund, wie der Autor es sich dachte, doch aus dem Spiel selbst heraus wird diese Wendung nicht klar.

Die Netflix-Serie erspare ich mir. Ich hege Zweifel an der Besetzung. Henry Carvills(?) Kinn war bereits nicht Superman-konform, aber man könnte es durch einen Bart verdecken. Vor 20 Jahren hätte man Sarah Michelle Gellar als ältere Ciri und James Marsters (Jhrg. '62), seiner Ähnlichkeit zu Michał Żebrowski (Jhrg. '72) wegen, als Geralt besetzen können.

Wie in anderen Werken der Weltliteratur findet man zahlreiche Parallelen zum realen Weltgeschehen, und wie in vielen anderen Fällen stellt sich diese Farce, die sich Wirklichkeit schimpft, als völlig verkorkst dar, vor allem, was meinen Anteil betrifft ...
von Vittel
#1552924
Ein schöner Artikel über das imho beste Spiel überhaupt, zumindest mal in der Kategorie Rollenspiel im weiteren Sinne.

Ich bin mit allen drei Umsetzungen zufrieden (kenne aber nur die Netflix Serie, nicht die polnische TV-Serien), da scheint mir die Reihenfolge aber sehr wesentlich zu sein.

Die Serie habe ich als erstes gesehen, Ende 2019. So konnte ich die Charaktere bzw. deren Darsteller ganz gut akzeptieren. Erst im Frühsommer 2020 bin ich zum Spiel (Witcher 3) gekommen, das mich komplett aufgesogen hat. Ich spiele nun seit den 80ern, noch nie hat mich ein Spiel dermaßen in den Bann ziehen können. Danach habe ich die Bücher gelesen, die zwar ganz gut sind, aber nicht die Genialität des Spiels vorweisen können. Danach habe ich mir noch die Zusammenfassung des ersten Spiels auf youtube angesehen (das ist heute für mich nicht mehr spielbar) und dann das zweite Spiel gespielt.

Hätte ich zuerst Teil 3 gespielt und dann die Serie gesehen, hätte ich die Darsteller abgesehen von Cavill niemals akzeptieren können. Insbesondere Triss und Yennefer aus dem Spiel brennen sich so tief ins Gedächtnis, da fallen mir so gut wie keine Darstellerinnen ein, die diese Rollen glaubhaft übernehmen können.
von Vittel
#1552949
Witzig, an die habe ich Jahrzehnte nicht mehr gedacht, Guy of Gisburn und Marian, Little John und Bruder Tuvk sind mir da in Erinnerung geblieben. An den Robin Hood kann ich mich nicht mehr erinnern.
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von LittleQ
#1552951
Mir gefällt Geralt aus den Spielen ein bisschen besser als in der Buchvorlage, aber ich feier den total. Ich liebe die Stories, die Spiele, die Netflixserie ist ganz nice und ich freue mich auch auf eine mögliche Fortsetzung im Witcher Videospieluniversum
von Vittel
#1552953
LittleQ hat geschrieben:Mir gefällt Geralt aus den Spielen ein bisschen besser als in der Buchvorlage,
Nicht nur Geralt, mir gefallen nahezu alle Figuren besser als in der Buchvorlage. In die Spiele-Yen hab ich mich fast ein bisschen verliebt :heart_eyes: in den Büchern bleibt sie deutlich eindimensionaler.
von Grungi
#1552954
'Mal seh'n, ob der Link hier funktioniert ...
https://metager.de/meta/meta.ger3?einga ... er&ff=&ft=

Beide Serien haben gemein, es beginnt in der Kindheit der Helden. Aber "Der Hexer" (Wiedzmin; es existiert eine Filmversion in dt. Synchronisation, die nicht so ausführlich ist) nimmt sich eine volle Folge Zeit. Desweiteren strömen beide Serien eine ähnliche Mystik aus.

Zu "Robin Hood" (Robin of Sherwood):
Es war ursprünglich so gedacht, daß die ersten 6 Folgen die Wahrheit hinter der Legende darstellen sollen. In der ZDF-Version war, soviel ich weiß, die Erklärung des Off-Sprechers entfernt und zusätzliche Szenen. Zum Ende hin wurden die niederen Absichten von Richard Löwenherz enthüllt, Marion schießt Gisbourne (der soeben Robin foltert) in den Rücken, beide fliehen in Richtung Wald, Marion wird selbst in den Rücken getroffen, aber ihr Leben kann dann in einer Zeremonie im Steinkreis (wo Robins Vater, der vorhergehende Hüter des silbernen Pfeils getötet wurde) gerettet werden.

Der Kevin-Coster-Film stellte erneut lediglich die altbekannte schnulzige Vision mit Löwenherz als großem Retter und gerechtem König her ...

Kurz zurück zum Thema:
2 weitere potenzielle Besetzungen zu meiner obigen Nennung wären Julianna Margulies als Yennefer und Dinah Meyer als Triss.