von Nr27
#1553234
"Twitter stufte erst die Tweets von Donald Trump als unwahr ein, dann wurde er von dem Unternehmen gesperrt. Die Inhalte seiner Gegner wurden hingegen nicht hinterfragt."

Äh, was bitte? Erstens könnte es natürlich sein, daß die "Inhalte seiner Gegner" deshalb "nicht hinterfragt wurden", weil diese nicht permanent gegen sämtliche Twitter-Regeln (und sogar gegen Gesetze) verstoßen. Zweitens werden die "Inhalte seiner Gegner" aber natürlich sehr wohl hinterfragt und bei (angeblichen) Verstößen gegen die Regeln auch sanktioniert. Bei den Anti-Trump-Videos des Schriftstellers Don Winslow wurde beispielsweise nachweislich die Verbreitung eingeschränkt, obwohl diese zwar höchst polemisch, aber inhaltlich durchaus wahrheitsgetreu sind ... Und das ist nur eines von zahlreichen Beispielen.
#1553239
Der Satz ist tatsächlich etwas blöde, zumal das so im Artikel dann gar nicht vorkommt. Die allermeisten "Gegner" Trumps posten halt keine Lügen und Gewaltaufrufe. Soll man eine Nancy Pelosi wegen Häme sperren?

Insgesamt aber schon gute und wichtige Gedanken. Trumps Tweets sind in ihrem eigentlichen Wortlaut sehr, sehr viel harmloser als so einiges anderes an Verschwörungstheorien, Gewaltaufrufen, Diffamierung, Mobbing und Beleidigungen, die durch die sozialen Medien schwingen, und unter dem Radar der Meinungsfreiheit durchrauschen. Die Frage, ob wirklich Zensur der richtige Weg ist, um nicht nur die schlimmen Dinge zu löschen, sondern auch die, die im Kontext schlimme Dinge nach sich ziehen könnten (nach Beurteilung privater Unternehmen), muss gestellt werden.

PS: Bitte Bindestriche nachbestellen! "noch US-Präsident Donald Trump" oder "Social Media Riesen" sind ihre verloren gegangen.
#1553250
Sehr guter Artikel weil er ausnahmsweise nicht einseitig ist. In Sachen Trump wurde mit zweierlei Maß gemessen, auch wenn es den richtigen getroffen haben mag. Seine Gegner konnten praktisch alles machen, es wurde nichts hinterfragt. Wie auch einige Kommentare hier belegen, denken manche, dass dies ja auch daran liegen würde weil es halt der Wahrheit entsprechen würde. Kontrolle und Kritik an andere Institutionen delegieren - der Kopf bleibt zuhause. Bei anderen Themen die nicht mehr so einfach zu bewerten sind, sieht die Sachlage ganz anders aus. Man steuert die Informationsströme und bestimmt was wichtig ist und was nicht. Grundsätzlich radikalisiert Social Media. Komplexe Themen werden auf 2 Sätze heruntergebrochen. Je extremer die Meinung, desto mehr Aufmerksamkeit generiert man. Die Mitte erodiert langsam. Schrecklich.
#1553260
Naja, der Autor hat schon Recht.

Während Trumps Gegner oder die "Guten" allerlei Hass und Hetze gegen alles und jeden verbreiten können und die sozialen Medien (besonders Twitter) da nichts macht, da man auf dem linken Augen quasi blind ist, wird von der anderen Seite alles was konservativ, regierungskritisch oder Nicht-Mainstream ist gelöscht und gesperrt. Wäre Trump nen Demokrat wäre ihm das nicht passiert.

Ich mein nen Demokratischer Präsident konnte auch Geschlechtsverkehr mit ner Praktikantin machen und es dann noch leugnen nachdem man ihn dabei erwischt hat bzw. Beweise gegen ihn hatte.

Und was ist passiert? Nichts, die Öffentlichkeit stand weiter hinter ihm und nach kurzer Zeit war Gras über die Sache gewachsen weil er Demokrat war.

Biden könnte auch den 3. Weltkrieg anzetteln aufgrund seiner senilen Demenz und alle würden ihn noch bejubeln und als den besten Präsident überhaupt bezeichnen.

Aber gut die Leute wollen offenbar Politiker die nur blablabla und Politik für sich anstatt für das Volk machen.
#1553265
Ehh... is klar.
Nur zur Erinnerung: Die Lewinsky-Affäre war monatelang dominantes Medienthema, der geleistete Meineid hat Clinton ein Impeachment eingehandelt. Twitter und Facebook gab es damals noch nicht. Nicht einmal myspace.

So sehr ich mit dem Tenor des Artikels mitgehe, so bedenklich finde ich, wenn hier als Gegenbeispiele immer von den "Gegnern Trumps" zu lesen ist, die ja angeblich viel schlimmer seien.