Song 1: Cooler Sound, der Song geht gut ab und klingt sehr bluesig. Ich habe aber leider das Gefühl, dass es sich nach dem ersten Refrain einfach noch zweimal wiederholt, das ist mir strukturell auf Dauer etwas zu repetiv. 6,5/10
Song 2: Guter Spannungsaufbau, guter Groove, Refrain naja. Aber geht ins Ohr, hat durchaus eine eigene Atmosphäre und auch die Instrumentierung ist interessant. 7/10
Song 3: Hieran interessiert mich eigentlich nur, welcher unserer Teilnehmer Gefallen an derart generisch-seichtem Mittelklasse-Reggaeton findet. Luftig und musikalisch ziemlich unterkomplex. 3,5/10
Song 4: Wie schon geschrieben für mich cooler Indie-Rock im Stile von Royal Blood, Foals oder Nothing But Thieves. Gute Tempowechsel, saftiger Refrain - mir gefällt das und ich höre nach wie vor keine Bügelrock-Anleihen. 7,5/10
Song 6: Komisches Ding irgendwo zwischen Plastikpüppchen und Rock-Geschrammel. Fängt sehr flach an, nimmt dann immer abwechselnd Fahrt auf und verflacht doch wieder - und so diffus unbefriedigend hört das schließlich auch auf. Weiß entweder nicht, was es will oder ich weiß nicht, was ich dem extrahieren soll. 5/10
Song 7: Schafft es durchaus, ein wenig positive Vibes reinzubringen. Sowas lasse ich mir auf einer Sommerparty mit Pool und ein paar leckeren Drinks gerne gefallen, für den SSC ist es mir aber etwas arg seicht geraten. Nichts für meine Sammlung, dafür einfach auch zu gewöhnlich. 5/10
Song 8: Ist das Paramore? Es klingt extrem danach. Ist auf jeden Fall Musik, die ich mir problemlos gefallen lasse, die aber selten bleibenden Eindruck hinterlässt. Joar. 6/10
Edit: Nach Song 16 ist klar, dass es Paramore ist. Deshalb ein Bekanntheitsabzug: 5/10
Song 9: Der Sänger löst rein tonal bei mir sehr starke "Don't Stop Believin'"-Vibes aus. Ansonsten aber löst dieses Lied wenig bei mir aus, DAS klingt wirklich nach altbackenem Bügelrock, der irgendwo im vergangenen Jahrhundert steckengeblieben ist (sofern er nicht dann auch schon veröffentlicht wurde). Langweilt mich. 4/10
Song 10: Das erinnert mich an Momente in meinem Leben, wenn Freunde oder Freundesfreunde meinten, sie hätten jetzt eine Band gegründet oder wären Singer-Songwriter. Sympathisch, tut auch wirklich nicht weh, aber weder besonders clever komponiert noch besonders toll gesungen. 4,5/10
Song 11: Hierzu habe ich nicht wirklich viel zu sagen. Sehr solide Rocknummer, die im Chorus ordentlich Gas gibt. Lässt sich gut runterhören. Hinterlässt das einen bleibenden Eindruck? Schwierig, wahrscheinlich eher nicht. Aber für den Moment ganz cool. 6/10
Song 13: Vermutlich dieselbe Künstlerin / Band wie bei 6, hier fasst/en sie sich aber etwas kürzer - was ich in diesem Fall auch begrüße. Ich mag das Konzept und es hat schon etwas Besonderes. Würde mir nur wünschen, dabei auch irgendwie den Wunsch zu verspüren, es öfter hören zu wollen. Dafür bleibt es mir aber zu widerstehlich und schwer greifbar. 6/10
Song 14: Hier stelle ich mir gerade einen schönen Mann aus Estland vor, der mit diesem Lied beim ESC antritt und bei dem ich nicht nachvollziehen kann, warum er sich doch irgendwie noch als 10. von 17 ins Finale wurschtelt. Es geht musikalisch kaum austauschbarer. 3/10
Song 15: Joar, warum nicht? Relativ altherrenschrammeliges Rockstück, nicht so irre geil gesungen, aber geht ganz gut ab. Muss ich nicht haben, kann ich aber problemlos hören. 6/10
Song 16: Okay, jetzt bin ich mir sicher: Es hat jemand tatsächlich Paramore eingereicht. "Hard Times" gefällt mir besser als die meisten Paramore-Songs, das ist ein aufgeweckter Popsound mit einigen ganz netten Gimmicks, der in seiner Gänze einfach leichtfüßig und spaßig daherkommt. 7/10 und Bekanntheitsabzug: 6/10
Song 17: Das klingt nach einer Kreuzung aus George Ezra und Adam Green ("Emily", falls dieser Name unbekannt sein sollte). Ja, flotter Rock-Pop-Song, das macht Laune, geht ins Ohr und tut auch gar nicht weh. 6,5/10
Song 18: Dürfte vom selben Künstler wie die 9 sein, weil ich auch hier ein wenig an "Don't Stop Believin'" erinnert werde und das Lied auch einfach... ein wenig alt klingt. Die 80er-Assoziationen sind hier aber positiver als bei dem anderen Song, das klingt wie ein flotter Popsong, der sich super im Radio-Airplay runterdudeln lässt. 6/10
Song 19: Also mir gefällt daran schon so Einiges. Ein ziemlich angenehmes und wertiges Klangerlebnis, das ich mir in der richtigen Stimmung super gut als schöne Hintergrundklang vorstellen kann. Ich weiß nicht, ob der SSC dafür die richtige Plattform ist, aber warum eigentlich nicht? Sticht heraus, hat was und kann was, ist für meinen persönlichen Geschmack einfach nur eine Idee zu lang geraten. 7/10
Song 20: Deutlich weniger scheiße als die 3, aber auch zu keinem Zeitpunkt überraschende Gitarrenballade, die ziemlich trantütig vor sich hindudelt. Deaktivierend und phlegmatisierend, aber zumindest ganz nett anzuhören. 5/10
Song 21: Ist das vielleicht Biffy Clyro? Habe deren Stil etwas softer in Erinnerung, aber sonst könnte es passen. Wird ansonsten wohl zu Song 11 gehören und gefällt mir weniger gut als die 11, weil die Refrain-Power fehlt, der relativ austauschbare Rest aber auf ähnlichem Schulterzuck-Niveau verbleibt. Gar nicht schlimm, aber irgendwie auch recht... egal. 5/10
Song 22: Das Song-Paket endet mit einem ganz ordentlichen Indie-Song, der in entsprechenden Genre-Playlists sicher gut aufgehoben ist, bei mir aber keinen durschlagenden Hör-Durchbruch generiert. Ganz hübscher Abschluss. 6/10