ikone hat geschrieben:
Ich wäre extrem dafür, es wie bei der BBC zu machen. Die leisten wirklich nur nur eine Grundversorgung. ARD/ZDF versuchen sich hier mit Sportberichterstattung, da wird für extrem viel Kohle Harald Schmidt gekauft und Thommy Gottschalk läßt sich und die Stars einfliegen... usw. Alles Sachen, die nicht in die Grundversorgung gehören. Dann könnte man noch den Wasserkopf in der Verwaltung reduzieren und solche Anstalten, wie Radio Bremen auflösen. Schon käme man auch ohne GEZ-Gebühr für InternetPCs aus.
Ja das mit der Grundversorgung ist so eine schwierige Sache. Wie definiert man das und wo kann man da genau die Grenze ziehen?
Für mich ist das im Grunde nur all das, wofür es bei einem ausreichenden Teil der Bevölkerung einen Bedarf gibt, der von den privaten aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht gedeckt wird. Das heisst:
Samstagabendshows - gibt es bei den privaten reichlich. Also kein Wetten Dass mehr!
Volksmusikshows - gibt es bei den öffentlich rechtlichen nicht, weil es zu 90% nur die werbeuninteressanten älteren Leute schauen. Also soll es bleiben (so ätzend ich es auch finde)
Sportübertragungen, vor allem Fußball - Da lecken sich die privaten die Finger nach, werden aber vom immervollen Geldbeutel der öffentlichen überboten. Das muss nicht sein! Wenn ein privater zig Millionen für die Übertragungs- oder Zweitverwertungsrechte bezahlt, muss das nicht auf Gebührenkasse laufen
Seichte Familienserien und Telenovelas (zB Unser Charlie) - Sind vom Niveau der Dialoge und Darstaller auch nicht besser als GZSZ und Telenovelas. Bedarf reichlich gedeckt
Quizshows - warum musste man den privaten für teuer Geld einen Pilawa abkaufen um einem Quizboom nachzujagen, der schnell mehr als übersättigt war?
Ratgeber (zB Wieso) - entspricht dem Auftrag unabhängig Platformen für seriöse Verbraucherinformationen zu geben. Absolut gerechtfertigt.
Nachrichten und Sondersendungen (Tagesschau, Auslangsjournal) - Die privaten bieten zwar auch Nachrichten an, aber die öffentlichen haben mit Neutralität und Seriosität eine stichhaltige Existenzberechtigung gegenüber privaten Sendern, die Medienmogulen gehören.
Blockbuster - Warum musste die ARD Shrek in der Erstausstrahlung haben? Und ihn dann auch noch am Nachmittag verheizen? Den hätten die Privaten mit Kusshand zur Primetime genommen. Warum müssen die überhaupt gefragte Kinohits wegschnappen? Und auch die Zweitausstrahlungen am späten Abend müssen doch nicht sein. Klassiker wie Chinatown würden die inzwischen 3 Klassikersender auch bringen.
Kunstkino und Independent Filme - Es gibt reichlich großartige Filme, die keine Zuschauermagneten sind. Memento, City of God, Being John Malkovich und viel unbekanntere internationale Produktionen werden weltweit von Kritikern gelobt, spielen aber keine Millionen ein und locken auch keine vertretbaren Marktanteile an Zuschauern vor den Fernseher. Trotzdem sollten sie ausgestrahlt werden. Dafür sind die öffentlichen prädestiniert!
Eigenproduzierte Filme und Reihen (Tatort, Klinik unter Palmen, Traumschiff) - Lange drüber nachgedacht und zu keinem klaren Ergebnis gekommen. Vergleichbares bieten die privaten nicht an. Aber ist das ein Grundbedarf? Krimis gibt es anderswo schließlich auch. Aber den Tatort absägen? Kann ich nicht entscheiden
Dokumentationen - Passt auch genau ins Profil des Informationsauftrags.