ProSieben, Sat.1, kabel eins, sixx, Sat.1 Gold, ProSieben Maxx, kabel eins Doku
von (chris)
#287677
Hab es jetzt auch mal geschafft mir den neusten CSI-Klon anzuschauen. Und ich muss sagen für eine deutsche Serie hat es mir ganz gut gefallen, klar es kommt nicht an CSI, NCIS, etc... heran, aber man muss auch bedenken, dass das finanziell nicht so einfach machbar ist, wie in US-Serien. Dafür war es schon recht gut, die Musik hat mir gefallen, die Darsteller wirken nicht abgenutzt, wie oft in anderen Serien und die Fälle fand ich auch interessant. Werd mir die nächste Folge auch anschauen. 8/10 Punkte.
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von J.Bauer
#287712
Also habe es auch zum ersten Mal gesehen und mir hat es ganz gut gefallen. Werde es auf jede Fall weiterhin schauen.
von der_forensiker
#287747
Auch bei CSI hat man zwei Fälle pro Folge. Aber es ist schon erstaunlich. Hat man vor zehn Jahren Handlungsfäden fallen gelassen, weil man gesagt hat, mehr als einer sind zu viel für die Zuschauer und ein Redakteur o. ä. hat darüber berichtet, schrieen die Zuschauer Zeter und Mordio, ob man den Zuschauer wirklich für zu dumm hielte, um zwei Handlungssträngen zu folgen. Trauen sich jetzt Serien mehr als einen Fall pro Episode zu behandeln, beschweren sich andere, jetzt sei alles zu kompliziert. OK, vielleicht ist CSI/RIS damit ja auch anspruchsvoller als andere, seichtere Krimikost oder Hochglanzproduktionen mit mehr Details pro Fall, aber das ist IMHO kein Kritikpunkt (bevor man nun über mich herfällt, beachte man bitte das ODER in diesem Satz).

Wieso fällt die Miträtselmöglichkeit unter den Tisch? Die habe ich zu keinem Zeitpunkt vermisst...

Selbstmord: Zuerst war es nur eine Vermutung. Gewissheit brachte das Muster der Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, das in dieser Form nur entstehen konnte, als sie sich die Waffe in den Bauch gedrückt hat.

Bomben: Das wird wohl noch eine Zeitlang laufen. Nach der Explosion im ersten Teil wurde die Handlung drei Monate zurückdatiert. Das klärt sich nicht in drei, vier Folgen. Außerdem finde ich eine zusammenhängende Hintergrundhandlung nicht schlecht.
von Berlin - Abschnitt 40
#287767
Nach recht vielversprechendem Anfang letzte Woche hat diese Folge auf der ganzen Linie enttäuscht. Es kam zu keinem Zeitpunkt wirklich Spannung auf, beide Fälle waren relativ einfach gestrickt und angesichts der geringen Zahl von Episodendarstellern war es nicht schwierig bei beiden Fällen recht schnell auf den Täter zu kommen. Im Falle des Selbstmordes gab es nur einen Verdächtigen, deshalb war Selbstmord naheliegend, es hatte ja keinen Grund die Frau umzubringen. Im Falle der Fahrerflucht war es ebenfalls recht unwahrscheinlich, dass der Chef mit dem Azubi eine Spritztour auf dem Motorrad macht, also blieb nur die Tochter übrig. Wenn es so offensichtlich ist macht auch die Überführung des Täters anhand der Beweisführung keinen Spaß mehr.
Das die Bombengeschichte über die ganze Staffel trägt bezweifle ich auch. Außerdem wird der Schauspieler der den Bombenleger spielt netterweise in den Credits gelistet, worauf er schon in der ersten Folge anhand des ausschnittsweise gezeigten Gesichts erkannt habe.
Wenn man tatsächlich auf diesem Slot gegenüber dem Tatort bestehen will sollte die Serie recht schnell wieder spannender werden.
Was die Quoten angeht, da würde ich mir keine so großen Gedanken machen, die Serie ist ein derartiges Prestigeprodukt, dass Sat.1 die Serie kaum aus dem Programm kicken würde. Außerdem hat uns der Herr Kosack im Interview erklärt, dass die Quote nach der Auftaktfolge sinken muss, weil der Start wie eine Eventproduktion beworben wurde.
Zuletzt geändert von Berlin - Abschnitt 40 am Mo 2. Apr 2007, 19:56, insgesamt 2-mal geändert.
von Nesa
#287792
Also ich finde es war mal wieder eine spannende Folge!
Okay, es kommt nie an die Seienhits CSI und NCIs und so ran aber was gibt es besseres Sonntags abends anzuschauen als so eine Serie.
Ich werde die Serie auch weiterhin anschauen, okay die Quoten waren nicht gut, der Fall war auch nicht gerade spannend aber wenn man es vielleicht öfters ansieht wird es wohl auch spannender!

Und eins muss man sagen, so ein Intro hat keine andere US Serie wie unsere deutsche RIS! Der Vorspann ist der beste!!
von der_forensiker
#287801
Außerdem war Troja ja auch ein übermächtiger Gegner....schauen wir mal, wie es an "normalen" Sonntagen ausschaut...
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von hezup
#287831
der_forensiker hat geschrieben:Außerdem war Troja ja auch ein übermächtiger Gegner....schauen wir mal, wie es an "normalen" Sonntagen ausschaut...
Die Marktanteile die gestern das ZDF hatte, verteilen sich an "normalen" Sonntagen auf RTL- und/oder ProSieben-Hollywoodfilme, daher wird dies für RIS wohl nicht besser werden.
von Bierko
#287839
hezup hat geschrieben:
der_forensiker hat geschrieben:Außerdem war Troja ja auch ein übermächtiger Gegner....schauen wir mal, wie es an "normalen" Sonntagen ausschaut...
Die Marktanteile die gestern das ZDF hatte, verteilen sich an "normalen" Sonntagen auf RTL- und/oder ProSieben-Hollywoodfilme, daher wird dies für RIS wohl nicht besser werden.
Genau! Und NCIS hatte ja wie immer immer gute Quoten
von Jon
#287881
der_forensiker hat geschrieben:Trauen sich jetzt Serien mehr als einen Fall pro Episode zu behandeln, beschweren sich andere, jetzt sei alles zu kompliziert. OK, vielleicht ist CSI/RIS damit ja auch anspruchsvoller als andere, seichtere Krimikost oder Hochglanzproduktionen mit mehr Details pro Fall, aber das ist IMHO kein Kritikpunkt (bevor man nun über mich herfällt, beachte man bitte das ODER in diesem Satz).
Ob ein Krimi anspruchsvoll oder anspruchslos ist, hat mit der Zahl der Fälle pro Folge nichts zu tun. Ich bin ein sehr anspruchsvoller Krimikonsument, da ich in Bezug auf Krimis auch sehr viele Kriminalromane lese und habe deswegen hohe Ansprüche an gute Krimis. Und, ob man nun CSI-Fan ist oder nicht - nach allen Krimis, die ich gelesen oder gesehen habe, kann ich eindeutig sagen, dass die Anzahl der Fälle mit Sicherheit nicht die Qualität eines Krimis steigert - bestes Beispiel RIS. Im Gegenteil - wer zu viele Sachen gleichzeitig macht, macht u. U. nichts richtig. Mal im Ernst: Eine Geschichte, vollgestopft mit lauter verschiedenen lapidaren Mordfällen, zu schreiben, ist keine Kunst. Ein Drehbuch mit einer einzigen Story sinnvoll auszufällen dagegen schon. Anspruchsvoller als Seichtkost oder Hochglanzproduktionen ist RIS deshalb mit Sicherheit nicht. Wie gesagt, weniger ist manchmal mehr... und außerdem: Wer sagt eigentlich, dass sich RIS zwanghaft an alle Vorgaben von CSI halten muss? Wenn CSI-Fans Folgen mit unzähligen Fällen haben wollen, ist mir das, ehrlich gesagt, ziemlich egal... :) (wenn alle CSI-Fans NCIS-Fans wären, hätt' NCIS wohl noch ein paar Zuschauer mehr :wink:). Aber mit eigenen Sachen hat Sat.1 ja so seine Probleme...
Wieso fällt die Miträtselmöglichkeit unter den Tisch? Die habe ich zu keinem Zeitpunkt vermisst...
Ach? Und wo hast du da miträtseln können, wenn ich fragen darf. Es gab in den Fällen wenige Verdächtige, die Ermittler, die man ohnehin kaum kennt, hasteten von Fall zu Fall.
Man kann's aber auch wie Berlin - Abschnitt 40 (wie ich finde treffender) sagen: Es kam keine wirkliche Spannung auf, eben weil die Fälle sehr einfache Muster aufweisen.

[/quote]Selbstmord: Zuerst war es nur eine Vermutung. Gewissheit brachte das Muster der Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, das in dieser Form nur entstehen konnte, als sie sich die Waffe in den Bauch gedrückt hat.[/quote]

Dann war der Fall zwar schlüssig, die Spannung dadurch aber auch nicht größer.
Bomben: Das wird wohl noch eine Zeitlang laufen. Nach der Explosion im ersten Teil wurde die Handlung drei Monate zurückdatiert. Das klärt sich nicht in drei, vier Folgen. Außerdem finde ich eine zusammenhängende Hintergrundhandlung nicht schlecht.
Ich grundsätzlich auch nicht. Ich wage es aber zu bezweifeln, dass man diese Story über die ganze erste Staffel strecken kann (mit Betonung auf strecken = auswalzen :wink:). Bin allerdings gespannt, ob man den weiteren Folgen noch anmerkt, dass da ein US-Autor korrigiert hat.
Sind die CSI-Folgen denn auch spannungsmäßig in dem Stil von der letzten RIS-Folge?
von der_forensiker
#288249
Jon hat geschrieben:Ob ein Krimi anspruchsvoll oder anspruchslos ist, hat mit der Zahl der Fälle pro Folge nichts zu tun.
Nein, das nicht, aber hat es nicht etwas mit Anspruch zu tun, ob man der Handlung folgen kann oder nicht (solange sie nicht konfus ist)?
Jon hat geschrieben:Ich bin ein sehr anspruchsvoller Krimikonsument, da ich in Bezug auf Krimis auch sehr viele Kriminalromane lese und habe deswegen hohe Ansprüche an gute Krimis. Und, ob man nun CSI-Fan ist oder nicht - nach allen Krimis, die ich gelesen oder gesehen habe, kann ich eindeutig sagen, dass die Anzahl der Fälle mit Sicherheit nicht die Qualität eines Krimis steigert - bestes Beispiel RIS.


Das ist richtig, aber meiner Meinung nach schmälern zwei Fälle die Qualität auch nicht.
Jon hat geschrieben:Wer sagt eigentlich, dass sich RIS zwanghaft an alle Vorgaben von CSI halten muss? Wenn CSI-Fans Folgen mit unzähligen Fällen haben wollen, ist mir das, ehrlich gesagt, ziemlich egal.
Niemand redet von unzähligen Fällen, sondern von zwei. Klar wird es irgendwann unübersichtlich. In einem Tatort, wo das Ermittlerteam aus zwei Leuten besteht, wäre mehr als ein Fall schon zu unübersichtlich. Ein Team in der Größe eines CSI/RIS-Teams, ist aber groß genug, um in zwei Fällen pro Folge zu ermitteln.
Jon hat geschrieben:Es kam keine wirkliche Spannung auf, eben weil die Fälle sehr einfache Muster aufweisen.
Das ist richtig, die Spannung war ein bisschen arg dünn gesät.
Jon hat geschrieben:Ich grundsätzlich auch nicht. Ich wage es aber zu bezweifeln, dass man diese Story über die ganze erste Staffel strecken kann (mit Betonung auf strecken = auswalzen :wink:).
Wenn weiterhin nur so wenige Details pro Folge ans Licht kommen, warum nicht?
Jon hat geschrieben:Sind die CSI-Folgen denn auch spannungsmäßig in dem Stil von der letzten RIS-Folge?
Wie gesagt: Spannungsmäßig ist die Folge nicht der Knüller gewesen...
von Jon
#288289
der_forensiker hat geschrieben: Nein, das nicht, aber hat es nicht etwas mit Anspruch zu tun, ob man der Handlung folgen kann oder nicht (solange sie nicht konfus ist)?
Grundsätzlich folgen konnte ich der Handlung schon, d. h. ich habe schon mitbekommen, um was es da ging (auch wenn ich mich manchmal bemühen musste, im Kopf zu behalten, wer vom Team da welchen Fall grade behandelt). Aber ich sehe eben trotzdem nicht ein, warum es anscheinend in den Augen der RIS-Macher der Qualität einer Folge zuträglich sein soll, mehrere Fälle in eine Folge zu packen. Ich konnte schon wesentlich komplizierteren Krimis problemlos folgen, aber die waren spannend und bestanden auch nicht aus mehreren Fällen. :wink:
der_forensiker hat geschrieben: Das ist richtig, aber meiner Meinung nach schmälern zwei Fälle die Qualität auch nicht.
Kommt drauf an. Ein Kriminalfall, der sich den Platz von 45 Minuten mit ein bis zwei anderen Teilen muss, kann m. E. gar nicht die Intensität erreichen wie einer, der über eine ganze Folge behandelt wird.
Ich sehe die größte Chance von RIS, sich zu behaupten darin, dass die Drehbücher selbst geübte Krimizuschauer umhauen. Da muss ein Aha-Effekt bei der Lösung rein. So ging es mir zuletzt bei den NCIS-Drehbüchern von John C. Kelley, solche Stories müssten die mal bringen. Und eine wirklich überraschende Handlung wie z. B. die von Kelleys NCIS-Folge "Leere Augen" kann wirklich nur in dem Maße überraschen, wenn sich die ganzen 45 Minuten nur um den Fall drehen. Zumal die Zahl der Verdächtigen dann auch größer sein dürfte.
der_forensiker hat geschrieben:Niemand redet von unzähligen Fällen, sondern von zwei.
Also, ich rede von ca. zwei bis drei ... ;-)
Klar wird es irgendwann unübersichtlich. In einem Tatort, wo das Ermittlerteam aus zwei Leuten besteht, wäre mehr als ein Fall schon zu unübersichtlich. Ein Team in der Größe eines CSI/RIS-Teams, ist aber groß genug, um in zwei Fällen pro Folge zu ermitteln.
Es geht mir nicht um die größe des Teams. Es geht mir darum, dass meiner Meinung nach bei mehreren Fällen pro Folge keiner richtig Spannung erzeugen kann - was du, wie du geschrieben hast, ja anscheinend auch so siehst, zumindest bei der letzten Folgen.
In meinen Augen sollte man lieber einen Haupt-Fall plus diesen roten Faden mit dem Bombenleger behandeln und stattdessen etwas mehr Humor oder Privatgeplänkel bringen, Szenen, die die Leute etwas menschlicher wirken lassen. Das fehlte mir bisher. Gut, ist erst die zweite Folge, aber so viele kommen da ja auch nicht mehr. Das NCIS- oder Criminal-Minds-Team ist letztlich ähnlich groß wie das von RIS - und trotzdem behandelt man nur einen pro Folge. Ich bin, wie gesagt, der Überzeugung, dass sich richtige Krimispannung innerhalb von 45 Minuten nur entsprechend entfalten kann, wenn man auch wirklich nur einen Fall die ganze Folge über behandelt. Ich wette, wenn bei RIS mal nur ein Hauptfall behandelt würde, hätte ich am Ende auch ein "Aha" auf den Lippen. :wink:
#291685
Ich habe mir die gestrige Folge aufgezeichnet und heute morgen mal angesehen. Der rapide Quotenabfall kommt für mich absolut nicht überraschend, denn es ist eigentlich unfassbar, was da geboten wird.
Hier soll ein deutscher Drehbuchautor und ein amerikanischer Serienexperte drübergeguckt haben? Das kann ich kaum glauben. Meine nach der ersten Folge getroffene Feststellung R.I.S. sei besser als Post Mortem bereue ich mittlerweile zutiefst.
Es fängt bereits in der ersten Minute an. Nachdem er wie gewohnt joggt kauft sich Philip Jacobi eine Zeitung. Jemand hat Internas verraten. Er fährt ins Büro und telefoniert mit Benno Wilms von der Kripo. Dann fallen Schüsse. Jacobi schnappt sich Paul Schneider und fährt raus. Plötzlich ist es Nacht, obwohl es schon taghell war als er vorhin gejoggt ist. Braucht er etwa zum duschen, umziehen und ins Büro fahren einen ganzen Tag? Ein ganz übler Fehler. Wozu gibt es Regisseur, Regieassistenen, Producer und Redakteure?
Vom theatralischen Verhalten, dümmlichen Dialogen und fehlenden Reanimationsversuchen der Verletzten in dieser Szene mal ganz abgesehen.
Auch später wird es nicht besser. Nachdem man unter den Schuhen eines Verdächtigen Erdreste gefunden hat und nach der Analyse fünf stillgelegten Fabriken zugeordnet werden konnten fahren Jacobi und Schneider allein und ohne Polizeiunterstützung zu diesen Fabriken, wo sich die Killer mutmaßlich verstecken. Dazu gibt es erneut einen dümmlichen Dialog: Jacobi: "Was haben wir zu verlieren?" Schneider "Gar nichts. Außer einer Schwermetallvergiftung".
Hier wie in der oben genannten ersten Szene hat man offenbar vergessen, dass man es hier mit Wissenschaftlern zu tun hat, die nicht als Hilfspolizisten agieren. Dies ist im italiensichen Original anders. Dort ist R.I.S. eine Abteilung der Carabinieri. Das eröffnet auch im Hinblick auf die Spannung ganz andere Möglichkeiten.
Spannung kam übrigens wieder nicht auf. Der zweite Fall sollte etwas ins komische gehen. Der war nicht schlecht aber auch hier gab es wieder einen ziemlich unlogischen Punkt.
Zuletzt geändert von Berlin - Abschnitt 40 am Mo 9. Apr 2007, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
von dingsy
#291702
Ich habe R.I.S. viel Chancen gegeben, mich zu überzeugen. Nach drei Folgen nun muss ich feststellen, dass sie sie nicht genutzt haben. Die Serie kann mich nicht fesseln, einige der Schauspieler sind leider entweder grottenschlecht oder äusserst schlecht geführt, wobei ich vom Regisseur schon sehr, sehr gute Sachen gesehen habe. Ist eigentlich auch egal wer daran schuld ist, anschauen müssen es sich die Zuschauer, und entscheidend ist, was am Ende dabei rauskommt.

Nach drei Folgen kann man nun auch sicherlich davon ausgehen, wie die Serie sich entwickeln wird, wie die Geschichten weitergehen werden.

Die Bücher der Serie konnten mich bislang nicht überzeugen. Teilweise wirklich dumme Dialoge machen eine bislang eher unspannende Atmosphäre nicht gerade besser, die Figuren können sich teilweise wenig profilieren, wobei gerade in diesem Punkt die unterschiedliche Qualität der Schauspieler besonders auffällt. Ein paar können einen fesseln, mitreissen und für sich gewinnen, über andere kann man sich nur ärgern, und wenn ich beim Ansehen eines Filmes mir darüber gedanken mache, ist es eigentlich schon zu spät.

Die Farbigkeit der Bilder ist vielleicht nett gedacht, wirkt bisweilen eher beliebig und billig, es entsteht keine besonders hohe Wertanmutung.

Was ich am allerwenigsten verstehe ist der Titel: Rechtsmedizinische Investigative Sonderkommission. Wo bitte ist die Rechtsmedizin? Größtenteils spielen die Mitarbeiter Derrick und der Alte auf pseudohektisch und -wichtig, die wissenschaftliche Arbeit wird in einem beliebig hingeworfenen Satz beiläufig erwähnt, um dem nächsten Einsatz den Anschein einer Begründung zu liefern. Wie die Ermittler nun genau zu dieser Schlussfolgerung kamen, diesen Erfolg oder dergleichen hatten, bleibt nicht dargelegt und eine unnachvollziehbare Behauptung. So kann man keine Spannung aufbauen, so wird der Zuschauer nicht zum mit- und nachdenken und miträtseln und -fiebern angeregt.

Und genau aus diesen Punkten kann man auch die Serie R.I.S. nicht mit Post Mortem vergleichen.
Hat bei Post Mortem vor allem die Arbeit der Kamera gestört oder wurde von vielen als störend empfunden, so überzeugte die Serie doch durch hervorragend ausgearbeitete Plots, oftmals mit verblüffenden Wendungen, die einen wieder in eine neue Irre lockten und tollen, klar dargelegten Fakten, die dem Zuschauer das Finale klar darlegten.
Post Mortem beschränkte sich auf die Arbeit der Rechtsmediziner, welche auch, sicherlich filmisch überzogen und auf die Spitze getrieben und damit auch nicht der deutschen Realität entsprechend, aber eben spannend dargelegt, für eine solche Serie das Entscheidende ist.
Die Austattung war klar, die Farbigkeit der Serie durch die entsättigten Farben etwas neues, alles hatte den Look von Kino. Leichen waren nicht nur mit aufgerissenen Augen an die Decke starrende Schauspieler und die halbe Folge wurde nicht mit Luftaufnahmen gefüllt.

Es fehlt nun bei R.I.S. nur noch eine starke Verfolgungsjagd auf einer Autobahn, gerne auch mit Clownsmasken. Würde mich auf alle Fälle nicht überraschen!

Ebensowenig, wie die Explosion am Ende der gestrigen Sendung. Was bitte soll an dieser Szene spannend sein? Wir sehen den Attentäter beim wiederholten Bau einer Bombe. Diesmal in einer Spielzeugpistole. Dann liegt die Pistole auf der Bank. Scheffe ist mal wieder Joggen. Junges Paar nimmt Waffe, spielt damit, die Bilder verlangsamen sich, werden, bzw. sollen spannend werden. Klar, gleich geht die Bombe hoch, eigentlich kann ich jetzt umschalten, ach nee, ich muss dranbleiben, gleich wirds ja spannend, gleich kommt True Lies, sie zielen, jetzt fängt die Pistole auch noch zum reden an, tolles Teil. Sie zählt auch noch langsamer, wann krachts jetzt endlich, macht schon, Arnie kommt gleich, wirds jetzt noch was. Bumm! Na endlich. Man, war das öde!

Na, wisst Ihr schon wer der Böse ist?
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von La City Liver
#291741
Was Ich gestern gut fand, war der Fall der 3 Claudias, war ganz lustig, der Rest war naja nicht erwähnenswert!!!

4/10
von dingsy
#291751
Was Ich gestern gut fand, war der Fall der 3 Claudias, war ganz lustig, der Rest war naja nicht erwähnenswert!!!
Das war von der Idee her sehr schön. Aber auch dann wurden uns nur Behauptungen vorgesetzt, die wir, ohne selbst mitdenken zu müssen, einfach nur schlucken konnten, wenn wir nicht ersticken wollten.
Und plötzlich, ohne wirklich die Not zu vermitteln, dass es doch eine Lösung geben muss, die Ermittler sie aber nicht finden, kommt Claudia 3, alle sind froh, alles gelöst, toll, und weiter gehts.
Sie hätten im Endeffekt gar nichts machen müssen, Claudia 3 kam schließlich von selbst, der Fall hätte sich auch ohne R.I.S. geklärt
#291857
Ich muss sagen, ich bin sprachlos über die Qualität der gestrigen Sendung.
Selten entsprach die Quote einer Show so sehr meiner Ansicht über eine Sendung (an der Stelle: Herzlichen Dank an alle Quotenbox-Besitzer, die gestern nicht eingeschaltet haben!). Nach der gestrigen Folge habe ich nun endlich beschlossen, mit dem Zuschauen von R.I.S. gänzlich aufzuhören, das macht wirklich keinen Spaß mehr.
Ich habe zwar nur die erste gute halbe Stunde gesehen, danach habe ich abgeschaltet (und stattdessen lieber etwas geistig anspruchsvolleres getan, in dem ich aufm Handy Snake gespielt habe :wink: ). Was ich aber gesehen habe, war wirklich unter aller Sau, anders kann man das nicht bezeichnen. Die Bombenbauer-Story ist ja ganz nett und hat Potenzial, aber ewig und in jeder Folge dem Typen über die Schulter zu schauen, wie er da Fotos von Philip aufgehängt und an seinen Sachen rumbastelt, kann's nicht sein. Auch auf diese komische Erbschafts-Story hatte ich nach fünf Minuten keine Lust mehr. Es mag ja sein, dass sich diese Bombenstory irgendwann fortgesetzt hat, aber ehrlich: Ich, als von US-Serien verwöhnter Deutscher, erwarte einfach, dass es sofort losgeht mit der Handlung/Action, ich hatte aber den Eindruck, es geht nicht so richtig los mit der Dramatik. Und selbst nach 'ner halben Stunde kam bei mir keine rechte Spannung auf - und nur um mich von Belanglosigkeiten berieseln zu lassen, brauch' ich nicht meine Zeit mit RIS zu verplempern. Vielleicht liegt's auch an unglaubwürdigen Charakteren und, dass mir Standard-Klischeesprüche wie "Meine Arbeit ist mein Beruf" und ähnliches langsam auf die Nerven gehen. Ich denke nicht, dass so etwas zum Crime-Sonntag, wie ich ihn kenne, gehört. Ich frage mich doch ernsthaft: Wo hat da der amerikanische Experte drübergeschaut??

(Ich muss sagen - auch, wenn das vielleicht nicht die angesehensten Produktionen sind -, ich finde, dass so manche deutsche Daily-Soap wesentlich mehr hermacht als R.I.S. Die sind wenigstens spannender und wesentlich dramatischer, zuweilen recht amüsant, auch wenn's manchmal Allerweltsgeschichten sind. Mehr Nervenkitzel als bei RIS ist's auf jeden Fall.)

Mal im Ernst: Solche Serien dürften wohl der Grund sein, warum deutsche Produktionen inzwischen so verschrien sind. Was erwartet Herr Kosack (oder wer immer für diesen Kram verantwortlich ist) eigentlich von den deutschen Zuschauern? Ich frage mich, ob er die Deutschen wirklich für so primitiv hält... (aber wie man sieht: es rächt sich).

In einem Punkt muss ich allerdings vollkommen Recht geben: Was POST MORTEM falsch gemacht hat, hat RIS richtig gemacht. Was man aber vergessen hat: Was POST MORTEM richtig gemacht hat, hat RIS falsch gemacht.

Übrigens, welch Ironie: Besonders bei dieser Folge brachte die HÖRZU auf der Übersichtsseite eine RIS-Empfehlung mit einem Kommentar von Noah Baylin: "Die Deutschen sind ja begeisterte und erfahrene Krimi-Seher und würden jeden Schwachpunkt sofort erkennen." - Das passte wirklich ausgezeichnet!

Wenigstens eins hat RIS geschafft: Die Forensik-Sendungen sind mir nun wieder dermaßen unsympathisch (interessante Wandlung: Nach Folge 1 konnte ich mir durchaus vorstellen, mir noch mal "CSI" oder so anzuschauen, jetzt bin ich davon wieder meilenweit entfernt), dass ich nicht mal im Traum dran denken würde, in absehbarer Zeit CSI von der Konkurrenz zu sehen. :wink:
Berlin - Abschnitt 40 hat geschrieben:Ich habe mir die gestrige Folge aufgezeichnet und heute morgen mal angesehen. Der rapide Quotenabfall kommt für mich absolut nicht überraschend, denn es ist eigentlich unfassbar, was da geboten wird.
Hier soll ein deutscher Drehbuchautor und ein amerikanischer Serienexperte drübergeguckt haben? Das kann ich kaum glauben. Meine nach der ersten Folge getroffene Feststellung R.I.S. sei besser als Post Mortem bereue ich mittlerweile zutiefst. (...) Spannung kam übrigens wieder nicht auf. Der zweite Fall sollte etwas ins komische gehen. Der war nicht schlecht aber auch hier gab es wieder einen ziemlich unlogischen Punkt.
Kann dir in allen Punkten nur voll und ganz zustimmen! Nach dem, wie Herr Kosack da RIS angepriesen hat, habe ich eine Serie erwartet, die Maßstäbe setzt und NCIS in den Schatten stellt. Von einer maßlosen Enttäuschung zu sprechen, ist da noch untertrieben.
Rein Interesse halber: Wie hat sich die Sache mit diesem Benno (oder wie der hieß) eigentlich aufgelöst?
#291862
Jon hat geschrieben:Ich frage mich doch ernsthaft: Wo hat da der amerikanische Experte drübergeschaut??
Ab einem gewissen Punkt nützt das wahrscheinlich auch nichts mehr. Ich glaube, es wird höchste Zeit, dass Sender und Produktionsfirmen das amerikanische Showrunner-Prinzip übernehmen. Und zwar konsequent, nicht nur halbherzig. In erster Linie bedeutet das, dass von vornherein erfahrener Autor die alleinige Verantwortung für die gesamte Konzeption und Umsetzung übernimmt. Herr Kosack, der ja hier als Showrunner fungiert, mag ein erfahrener Produzent sein, hat nach allem was ihn über recherchieren konnte, bisher keine einzige Drehbuchzeile geschrieben. Da hätten sie besser gleich den "amerikanischen Experten" als Showrunner engagiert, anstatt ihn nur mal "drüberschauen" zu lassen.
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von thelastromeo
#291974
Man hätte von vornherein das italienische Original senden sollen. Deutsche Formate sind zum Scheitern verurteilt. Ich hätte mir die Serie, wenn sie im Original gesendet worden wäre, sicherlich angeschaut. Aber wer braucht einen schlechten deutschen Abklatsch?
von Berlin - Abschnitt 40
#291978
dingsy hat geschrieben:Es fehlt nun bei R.I.S. nur noch eine starke Verfolgungsjagd auf einer Autobahn, gerne auch mit Clownsmasken. Würde mich auf alle Fälle nicht überraschen!
Das könnte durchaus passieren. Das italienische Original ist jedenfalls deutlich actionlastiger. Auch ich bin kein wirklicher Fan von Joha-Serien, aber im Falle des italienischen R.I.S. bringen diese wenigstens ein wenig Spannung. Bei der deutschen Adaption hat man die Action aber weggelassen und nur die unvollkommenen Stories übernommen. Rhetorische Frage: Würde jemand Cobra 11 gucken wenn es da keine Actionszenen gäbe?
La City Liver hat geschrieben:Was Ich gestern gut fand, war der Fall der 3 Claudias, war ganz lustig, der Rest war naja nicht erwähnenswert!!!
Wenigstens hat es ein wenig für die krude Haupthandlung entschädigt. Trotzdem gab es abgesehen von der berechtigten Frage ob sich die zwei falschen Claudias angesichts ihrer sozialen Herkunft und Bildung überhaupt so etwas einfallen lassen konnen zwei große Fragen:
Erstens: Die erste falsche Claudia (Silke) legte bei der Testamentseröffnung ihren Personalausweis vor. Da die echte Claudia in New York lebte und niemanden kannte kann dies nur eine Fälschung gewesen sein. Warum fiel das nicht auf?
Zweitens: Erdnussallergie. Die falsche Claudia Nr. 1 (Silke) hatte eine Erdnussallergie. Die echte nicht. Trotzdem hatten die beiden falschen Claudias (Silke und Britta) Antihystamine im Blut um auf den Erdnusstest vorbereitet zu sein. :!:
Aber woher sollten die beiden wissen, dass die echte Claudia nicht unter einer Erdnussallergie leidet?
Zumal beide damit rechnen mussten, dass die echte Claudia trotz des vorgezogenen Notartermins, von dem die beiden auch kaum Kenntnis erlangen konnten, am nächsten Tag auftauchen würde.
Jon hat geschrieben:Rein Interesse halber: Wie hat sich die Sache mit diesem Benno (oder wie der hieß) eigentlich aufgelöst?
Er ist kurz vor Ende aufgewacht. Danach erkundigte er sich ob die Täter gefasst sind und überlegte sich kurz ob er den Job hinschmeissen soll wegen dem ihn schon seine Frau verlassen hat. Auch diese Szene war so kitschig wie ein Pilcher. Aber nachdem ihm Jacobi mitgeteilt hat, dass die scharfe Marie ihn besucht hat waren diese Überlegungen auch schon wieder vergessen.
von scoob
#292004
thelastromeo hat geschrieben:Man hätte von vornherein das italienische Original senden sollen. Deutsche Formate sind zum Scheitern verurteilt. Ich hätte mir die Serie, wenn sie im Original gesendet worden wäre, sicherlich angeschaut. Aber wer braucht einen schlechten deutschen Abklatsch?
Und das italienische "R.I.S." würde bessere Quoten bringen?

Außerdem ist "R.I.S." eine gelungene Adaption und mir gefällt die Serie weiterhin sehr gut. Ich kann daher die ganzen Kritikpunkte nicht verstehen. Aber wundern tut es mich auch nicht, da viele im Voraus schon voreingenommen waren. "R.I.S." ist zumindest um weiten besser als "Post Mortem" - und das liegt nicht nur an der Kameraführung.

Hoffentlich steigen die Quoten nächste Woche wieder, denn das hat die Serie einfach verdient. Wahrscheinlich stehe ich aber leider mit meiner Meinung alleine hier. :?
von dingsy
#292069
Markus hat geschrieben: "R.I.S." ist zumindest um weiten besser als "Post Mortem" - und das liegt nicht nur an der Kameraführung.
Was ist bitte besser als "Post Mortem"?
Ich bin zwar der Meinung, das es sich um zwei grundverschiedene Serien aus zwei verschiedenen Genres handelt, würde mich aber doch interessieren, was du an R.I.S. besonders gelungen findest.
von Berlin - Abschnitt 40
#292074
Markus hat geschrieben:Außerdem ist "R.I.S." eine gelungene Adaption und mir gefällt die Serie weiterhin sehr gut. Ich kann daher die ganzen Kritikpunkte nicht verstehen. Aber wundern tut es mich auch nicht, da viele im Voraus schon voreingenommen waren. "R.I.S." ist zumindest um weiten besser als "Post Mortem" - und das liegt nicht nur an der Kameraführung.
Geschmackssache. Dir gefällt die Serie, anderen eher nicht. Das ich voreingenommen gegen die Serie bin stimmt aber nicht. Sat.1 hat die Serie als DIE außergewöhnliche Serie schlechthin angepriesen. Das sind starke Worte. Der müssen Taten folgen. Tun sie es nicht ist die Enttäuschung umso größer. Ich habe im Vorfeld einige Fakten über Serie gehört die mich irritiert haben. Beim Start stand ich der Serie dennoch wohlwollend gegenüber und die erste Folge war auch nicht schlecht. Aber es will einfach keine Spannung aufkommen. Der Meinung bin nicht nur ich. Die Bombenlegergeschichte ist nicht wirklich fesselnd. Er fotografiert Jacobi beim joggen und bastelt ab und an eine Bombe. Toll. Auch die Episodenfälle lahmen recht häufig. Da die Zahl der Episodendarsteller stets recht niedrig ist liegt der Täter schon fast zwangsläufig auf der Hand.
Dialoge und schauspielerische Leistung lassen auch oft zu wünschen übrig.
Wenn die Serie spannender umgesetzt worden wäre könnte man über einige Unzulänglichkeiten im Drehbuch hinwegsehen.
Aber dass bei CSI (wo die Ermittler Waffen tragen) irgendein Teammitglied ohne Unterstützung durch ein S.W.A.T.-Team zu einem Ort fahren wo sich Killer mutmaßlich verstecken ist genauso ein Witz wie das es von einem Moment auf den anderen plötzlich Nacht ist. Das sind Anfängerfehler der übelsten Sorte. Das ist unentschuldbar.
von (chris)
#292323
Fand die Folge nicht schlecht. Zum Einen war die Claudia-Story irgendwie ganz witzig, und zum Anderen wars dann recht spannend mit dem Bombenleger (ich nenn ihn jetzt mal so). Hab allerdings zum Ende hin nur noch hingezappt, weil paralell im ZDF eine neue Lynley-Folge lief.
von Jon
#292367
Markus hat geschrieben:Ich kann daher die ganzen Kritikpunkte nicht verstehen. Aber wundern tut es mich auch nicht, da viele im Voraus schon voreingenommen waren.
Kann man so nicht sagen. Ich gebe zu, dass ich anfangs (wie ich jetzt sehe, berechtigterweise) sehr skeptisch gegenüber R.I.S. war. Nach der 1. Folge, die ich nach wie vor für gelungen halte, hat sich - wie man ja auch an meinem Posting zu der Episode sehen kann - diese Einstellung in mir um 180 Grad gedreht. Die 1. Folge war (für eine erste Episode) ungewöhnlich gut und bei einer Startepisode hätte ich auch immer verziehen, wenn der Inhalt nicht so stark ist, da (zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen) die erste Folge einer neuen Serie nicht immer das Gelbe vom Ei ist - Stichwort "Criminal Minds", da fand ich "Der Abgrund" auch langweilig und jetzt bin ich großer Fan der Serie. Bis zur 2. Folge hätte ich R.I.S. also allemal gegeben.
Dass nun aber speziell die letzte Folge so lasch ist, ist nicht wirklich zu verzeihen. Nach spätestens der 2. Folge muss etwas Spannung her und die ist einfach nicht vorhanden.

Ich hatte nach den Vorankündigungen von Herrn Kosack erwartet: Hier muss sich mal jemand richtig Mühe geben in Bezug aufs Drehbuch. Im Gegenteil, das hatte mich sogar gefreut. Hier können die Produzenten nicht durch kostenintensive Effekte auftrumpfen, da muss der Drehbuchautor noch richtig was leisten. Und als ich hörte, dass man sogar Geld in die Drehbuch-Überarbeitung von einem US-Autor gesteckt hat, war ich begeistert: Endlich investiert mal jemand sinnvoll das Geld! Wenn dann noch Schauspieler und Kameraführung in Ordnung sind, kann ja nichts mehr schiefgehen. Das 1. Drehbuch war ein solider Krimi, zwar nichts bahnbrechendes, aber zumindest eine gute 1. Folge - ich hatte wesentlich Schlimmeres erwartet. Aber dann müsste es langsam auch mal losgehen. Mir fehlt bei "R.I.S." einfach der Aha-Effekt. Während mich Serien wie "NCIS", "Criminal Minds" oder auch "Die Cleveren" so manches Mal erst wieder richtig wachgemacht haben, schläftert mich R.I.S. seit Episode 2 meist ein.

... und es ist ja nicht so, dass die grundsätzliche Idee dieser Bombenleger-Story nicht gut wäre, ganz im Gegenteil. Aber es passiert nicht richtig was, es geht nicht voran - und wenn man den von US-Serien geplagten Deutschen :wink: hinterm Ofen hervorlocken will, muss einfach bald mal was passieren. Ich hätte mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen lassen, dass die Bombenstory NICHT ausgewalzt ist, aber jetzt sehe ich meine Befürchtungen bestätigt. Hat aber nichts Voreingenommenheit zu tun. Speziell nach dem längeren Quotenmeter-Artikel über RIS im Ausland war ich sehr positiv eingestellt. Hatte mich nach der 1. Folge schon gefreut, dass man bei guten Quoten evtl. gleich 'ne 2. Staffel dranhängt und dann auf etwa die Länge einer amerikanischen Season kommt. Will heißen: R.I.S. hatte bei mir eine reele Chance, Punkte zu sammeln, hat sie aber bislang leider nicht genutzt. Wer weiß, wenn die Kommentare hier im Forum zu den nächsten Folgen positiver werden und die Qualität steigt, werde ich mich vielleicht ja doch noch mal für RIS begeistern können.
Und das italienische "R.I.S." würde bessere Quoten bringen?
Kommt drauf an - Gegenfrage: Würde das italienische "R.I.S." wohl schlechtere Quoten bringen? Und selbst wenn: Vielleicht würden, wenn man das Original gebracht hätte, die Kosten dafür, dass man das in Dtl. eigenproduziert, wegfallen?
"R.I.S." ist zumindest um weiten besser als "Post Mortem" - und das liegt nicht nur an der Kameraführung.
Woran liegt es denn dann konkret?
thelastromeo hat geschrieben:Deutsche Formate sind zum Scheitern verurteilt.
Sehe ich nicht so. Ich denke, dass deutsche Formate durchaus eine Chance haben. Man muss sie nur richtig nutzen.

Es regen sich ja immer so viele Leute darüber auf, dass US-Serien den deutschen Markt untergraben, dass deswegen deutsche Serien keine Chance haben. Gegenfrage: Wenn sich deutsche Produktionen immer auf Biegen und Brechen an amerikanische Serien halten - wie soll man dann beginnen, eine DEUTSCHE Serie zu mögen? Man ist ja nur umgegeben von amerikanischen Originalen. Vielmehr sollte man vielleicht einen Mittelweg finden: Spannungsmäßig sollte - muss - eine Sendung auf dem Niveau amerikanischer Vorbilder sein, was allerdings nicht zwangsläufig heißt, dass man sie kopieren muss.
Sat hätte doch auch mal die Chance nutzen können, und etwas Innovatives bringen können - was völlig Neues, was noch nicht dagewesen ist. Von mir aus ein Teamchef mit der Art von Dr. House, aber doch bitte nicht etwas, was schon zigmal dagewesen ist und selbst in deutscher Kopie gefloppt ist.
Denn diese Bilderbuch-Teamleiter, die sich vollkommen ihrem Job verschrieben haben, sind inzwischen sowieso abgenutzt. Diverse Krimiserien haben inzwischen Teamchefs, die sich völlig ihrer Arbeit unterworfen haben, immer korrekt und gut im Job sind, kaum Fehler machen und mindestens eine nahestehende Person verloren haben, wodurch sie dann dem Verbrechen den Kampf angesagt haben. Diese Ideen sind alle schon mal dagewesen, selbst in Deutschland - die Idee des Teamchefs, der seine Familie verlor, hat man schon 1954 bei der (übrigens noch immer erscheinenden) Romanheftserie "Jerry Cotton" erfunden, von großem Einfallsreichtum zeugt R.I.S. also nicht wirklich.

Oder um es mit den Worten von Drehbuchautor Christos Yiannopoulos zu sagen, der hier ja kürzlich mal einen sehr guten Beitrag beim Bereich "Meinungen" zum Thema "Deutsche Serien und ihre Probleme" formuliert hat (http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=19330): Kein Drehbuchautor wacht nachts auf und wird von dem Geistesblitz eines Forensiker-Teams, das jeden Fall mit Bravour nach 45 Minuten löst, getroffen. :wink:
von der_forensiker
#292896
Markus hat geschrieben:Außerdem ist "R.I.S." eine gelungene Adaption und mir gefällt die Serie weiterhin sehr gut. Ich kann daher die ganzen Kritikpunkte nicht verstehen. Aber wundern tut es mich auch nicht, da viele im Voraus schon voreingenommen waren. "R.I.S." ist zumindest um weiten besser als "Post Mortem" - und das liegt nicht nur an der Kameraführung.

Hoffentlich steigen die Quoten nächste Woche wieder, denn das hat die Serie einfach verdient. Wahrscheinlich stehe ich aber leider mit meiner Meinung alleine hier. :?
Du stehst nicht alleine da. Zumindest ich halte der Serie noch die Stange. Ich kann auch nicht verstehen, was hier zu bemängeln wäre. Ich fand die Episode gut. Selbst die Tatsache mit der Nacht kann man erklären: Vielleicht hat Philip einfach nur Nachtschicht und will über den Tag einfach mal den Job Job sein lassen und sich dann einfach bei Schichtbeginn um die Sache kümmert...

Was viel mehr ins Auge fällt: Es werden keine wirklichen Argumente ins Feld geführt und irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier genau die Punkte kritisiert werden, die bei CSI positiv wirken...aber das ist nur ein Gefühl...
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