Würdest du auch bei "derartigen Störfällen" AKW Strom für unabdingbar halten ?

ja
8
24%
zumindest, bis Alternativen entwickelt wurden
8
24%
nein
9
26%
egal
Keine Stimmen
0%
was für eine Hysterie
9
26%
von Quotentreter
#332656
Soviel zum nicht betroffenen Reaktor.

Erst heute wurde bekannt das der Reaktor doch betroffen war und bis auf weiteres nicht wieder ans Netz geht. Es gab drei Störungen die bis heute nicht bekannt waren. Unter anderem war die Kühlung und der Druckbehälter des Reaktors betroffen.

Leider ist das nicht das erste mal das sowas erst später bekannt wird. In manchen Jahren gibts bis zu 200 Störfälle. Wer sich nicht damit beschäftigt wird von den wenigsten überhaupt etwas mitbekommen. Und das sind nicht irgendwelche umgefallenen Leitern sondern vom versagen der Notstromversorgung, über Undichtigkeiten bis hin zum vertrahlten Mitarbeiter war alles schonmal dabei. Das man davon auch oft erst spät erfährt liegt leider auch daran das vieles paradoxerweise noch immer nicht meldepflichtig ist. Von umgefallenen Leitern werden wir also, ausser wenn es jemand freiwillig nach aussen komuniziert, nie etwas erfahren.
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von Shocknonstop
#334951
Vattenfall räumt weitere Panne im AKW Brunsbüttel ein
Kiel (dpa) - Die Pannenserie in norddeutschen Atomkraftwerken reißt nicht ab. Nach Angaben des Kieler Sozialministeriums kam es beim Wiederanfahren des Kernkraftwerks Brunsbüttel am 1. Juli gleich zwei Mal offenbar durch Fehlbedienungen des Personals zu ungewollten Absperrungen im Reaktorwasserreinigungssystem.

Das meldepflichtige Ereignis sei der Reaktoraufsichtsbehörde erst "auf den letzten Drücker" am Freitag gemeldet worden, teilte ein Ministeriumssprecher am Sonntag mit.

Der Kraftwerksbetreiber Vattenfall Europe versicherte, er wolle die Öffentlichkeit künftig besser über Vorkommnisse in seinen Meilern informieren. Meldepflichtige Ereignisse würden ab sofort ins Internet gestellt (http://www.vattenfall.de). Die jüngsten Vorkommnisse seien auf der Skala der meldepflichtigen Ereignisse mit 0 und damit gering einzustufen, sagte Vattenfall-Sprecher Ivo Banek am Sonntag. Sie hätten "keine relavanten betrieblichen oder sicherheitstechnischen Auswirkungen gehabt".

Der Atommeiler Brunsbüttel an der Unterelbe war am 28. Juni nach einem Kurzschluss in einer Schaltanlage automatisch heruntergefahren worden. Drei Tage später ging er wieder ans Netz. Kurz nach dem Störfall in Brunsbüttel war im Atomkraftwerk Krümmel bei Hamburg ein Brand ausgebrochen. In einer Trafostation hatte sich Kühlflüssigkeit entzündet. Der Betreiber Vattenfall verschwieg zunächst Bedienungsfehler des Reaktorpersonals.

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Im Kieler Sozialministerium, das für die Atomaufsicht zuständig ist, wurde auch am Wochenende die Aufarbeitung der technischen Panne im Kraftwerk Krümmel fortgesetzt. Dabei sei es auch um Dioxinspuren in Luftfiltern des AKW gegangen, hieß es in einer Pressemitteilung. Zuständige Stellen seien damit beauftragt worden, in der Umgebung von Krümmel Boden- und Pflanzenproben zu entnehmen. Vattenfall selbst wurde aufgefordert, den Boden des Werksgeländes untersuchen zu lassen. Krümmel soll laut Betreiber frühestens in drei Wochen zunächst nur mit halber Kraft wieder ans Netz gehen.

Im Fall Brunsbüttel hatte ein Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde nach Angaben des Ministeriumssprechers bereits am vergangenen Montag bei der Werksleitung explizit nachgefragt, ob es beim Wiederanfahren zu besonderen Vorkommnissen gekommen sei. Der stellvertretende Werksleiter habe dies verneint. "Der Vorfall wird in die Gesamtbewertung des Ereignisses in Brunsbüttel einbezogen", betonte der Sprecher.

An diesem Montag wollen Vertreter des Bundesumweltministeriums, des Kieler Sozialministeriums und des Vattenfall-Konzerns zu einem Gespräch in Kiel zusammenkommen. Dabei geht es nach Angaben des Kieler Ministeriums vor allem um den detaillierten Ablauf der Schnellabschaltung des Kernkraftwerks Krümmel und die "Informationspolitik und Sicherheitskultur des Betreibers Vattenfall".
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von MeGaBlitz
#334980
Es tut mir leid aber ich hab das Wort "unabdingbar" noch nie in meinem Leben gehört weshalb ich die Frage der Umfrage nicht entschlüsseln kann (kann an der späten uhrzeit liegen)

Zum Atomstrom allgemein: In Österreich haben wir ja kein einziges AKW mehr, was ja nicht bedeutet das wir keinen Atomstrom benutzen. Wir importieren den Strom aus unseren Nachtbarstaaten und das ist gut so. Es kostet zwar ein bisschen mehr, aber im Falle einer Explosion (und das kann jederzeit passieren) sind wir hier zumindest sicherer, als das Land in dem es explodiert. Würde ich in Deutschland leben würd ich schon täglich mit nem mulmigen Gefühl herumlaufen u.A wenn ich Szenarien ala Jericho oder "Die Wolke" gesehen hab. Dazu noch wenn Deutschland ein Ziel von Terroristen ist, die sich sicher bei solchen Kraftwerken schonmal umgeschaut haben.

Ich muss zugeben, das klang jetzt ein bisschen hart und geschmacklos. Aber warum alles schön reden?

mvg, meGa
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von AlphaOrange
#335009
MeGaBlitz hat geschrieben:Es tut mir leid aber ich hab das Wort "unabdingbar" noch nie in meinem Leben gehört weshalb ich die Frage der Umfrage nicht entschlüsseln kann (kann an der späten uhrzeit liegen)
Bedeutet "unverzichtbar" in diesem Zusammenhang.
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von Shocknonstop
#335433
AKW-Pannen: Vattenfall droht Entzug der Betriebserlaubnis
Kiel (dpa) - Nach den Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel prüft die Reaktoraufsicht die Zuverlässigkeit des Betreibers und schließt einen Entzug der Betriebserlaubnis nicht mehr aus.




"Ich werde - in Absprache mit dem Bundesumweltministerium - alle mir zur Verfügung stehenden Instrumente ausschöpfen", sagte die zuständige schleswig-holsteinische Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) am Montag in Kiel. Außer der Zuverlässigkeit lässt sie vor dem Hintergrund von Bedienungsfehlern auch die Fachkunde der zum Vattenfall-Konzern gehörenden Betreibergesellschaften rechtlich prüfen. "Zuverlässigkeit und Fachkunde sind nach dem Atomgesetz Voraussetzungen zum Betrieb von Kernkraftwerken", betonte Trauernicht.

Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn eine Voraussetzung zur Genehmigung weggefallen ist und nicht in angemessener Zeit Abhilfe geschaffen wird. "Wenn die rechtliche Prüfung zu diesem Ergebnis kommt, dann würde ich keinesfalls zögern, dieses zu tun", sagte Trauernicht dem Sender NDR-Info. Nach den Pannen setzt auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Klärung. Sie verfolge Diskussion und Berichterstattung "sehr genau" und habe sich von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Zwischenstand geben lassen, sagte Vize- Regierungssprecher Thomas Steg. Kiels Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat sich noch nicht geäußert.

Unterdessen erörterten am Montag in Kiel rund 25 Reaktorexperten von Land, Bund und Betreiber die Vorfälle im Zusammenhang mit den Reaktorschnellabschaltungen am 28. Juni in Krümmel und Brunsbüttel. Überraschend nahm auch der für Vattenfalls Atomkraftwerke zuständige Geschäftsführer Bruno Thomauske an dem mehrstündigen Fachgespräch teil. Weitere Themen waren die umstrittene Informationspolitik und das Sicherheitsmanagement Vattenfalls.

Das Unternehmen räumte ein, es habe die Öffentlichkeit zunächst nicht über "Auffälligkeiten" nach den Schnellabschaltungen informiert. "Wir haben verstanden, dass die Öffentlichkeit schnellere und umfassendere Informationen erwartet", sagte Thomauske. Meldepflichtige Ereignisse würden nunmehr nicht nur der Aufsichtsbehörde, sondern unverzüglich auch der Öffentlichkeit mitgeteilt und im Internet veröffentlicht.

Im Kraftwerk Krümmel östlich von Hamburg war am 28. Juni in einer Trafostation ein Brand durch entzündete Kühlflüssigkeit ausgebrochen. Vattenfall verschwieg zunächst Bedienungsfehler. Kurz zuvor war der Atommeiler Brunsbüttel an der Unterelbe nach einem Kurzschluss in einer Schaltanlage automatisch heruntergefahren worden. Drei Tage später, am 1. Juli, ging er wieder ans Netz. Wie sich am Wochenende herausstellte, kam es dabei zwei Mal ebenfalls vermutlich durch Fehlbedienungen zu ungewollten Absperrungen im Reinigungssystem für Reaktorwasser. Trotz vorheriger Nachfragen teilte Vattenfall das meldepflichtige Ereignis erst am 6. Juli mit.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp sagte, unsichere Kraftwerke müssten abgeschaltet und die Betreiber zur Rechenschaft gezogen werden. Die Linke im Bundestag verlangte, die Betriebsgenehmigungen für Brunsbüttel und Krümmel zurückzuziehen und Vattenfall den Betrieb von Atomanlagen zu untersagen. (Internet: http://www.vattenfall.de/kernkraft
von The Rock
#335546
Ich muss zugeben, das klang jetzt ein bisschen hart und geschmacklos. Aber warum alles schön reden?
Und warum alles schlecht reden? Ich meine, wenn in München so ein Werkelein in die Lüfte geht, kannst du dir fast sicher sein, dass du auch in Wien noch dein Fett wegbekommst.

Abgesehen davon halte ich bisher nicht so viel von diesen möglichen Horrorscenarien, wie man sie oftmals in den Medien hört. Ob nun Atomkraft in Zukunft seine Wurzeln aus underem Lande zieht, ist mir irgendwie egal, jedoch halte ich es für ergibiger die AKW´s so lange wie möglich laufen zu lassen, anstatt neue Kohlekraftwerke zu bauen, bis alternative Energien verfügbar sind.