- Mo 3. Sep 2007, 04:31
#358792
Weiß nicht, ob es anderen auch so geht, aber ein großer Pluspunkt bei ST V war die Erklärung, warum die Enterprise eingesetzt wird. Bei den meisten anderen Filmen war die Erklärung immer: "Die Enterprise ist das einzige Schiff in der Nähe", als wenn die Föderation zwar aus hunderten Welten bestehen würde, aber nur zwei oder drei Äppelkähne hätte, selbst in der Nähe ihres Hauptquartiers.
"First Contact" gefällt mir am besten, weil die Story schon sehr packend ist und sehr gut inszeniert wurde. Ich finde auch, das "Moby Dick"-Motiv wurde besser umgesetzt als beim "Zorn des Khan".
"Der Aufstand" hat sich recht wenig in meinem Gehirn festgesetzt, ich fand's nur merkwürdig, dass Data plötzlich ausrastet, wenn er angegriffen wird (war in der Serie vorher nie ein Problem), und dass die Föderation mal eben so ihre Ideale verrät und ein fremdes Volk umsiedelt, um eine Handvoll Leprakranker auf ihre Seite zu ziehen.
Der absolute Fehlschlag war aber zweifellos "Nemesis". Eigentlich alles an dem Film ist saublöd: Romulaner klonen einen noch unbedeutenden Captain Picard des kleinen, veralteten Raumschiffes Stargazer? (Shinzon ist zu alt, um später geklont worden zu sein, seine beschleunigte Alterung wurde ja nicht aktiviert.) Und als sie den Plan aufgeben, wird der Bengel nicht etwa exekutiert, sondern ins Bergwerk gegeben? Und dort schwingt sich der Kerl zum Chef über das Sklavenvolk der Remaner auf, die dann unbemerkt von den Romulanern ein riesiges, mächtiges Raumschiff bauen? Und die Romulaner unterwerfen sich Shinzon und ihren Ex-Sklaven einfach, obwohl in der Serie oft vom mächtigen Tal-Shiar-Geheimdienst der Romulaner die Rede war, die den kleinen Emporkömmling vermutlich ziemlich rasch umgelegt hätten? Und warum will Shinzon eigentlich die Föderation angreifen, die ihm nie was getan hat und die nicht einmal von seiner Existenz weiß? Und wenn Shinzon auseinanderfällt, weil seine beschleunigte Alterung nicht aktiviert wurde - warum lässt er sie nach dem Staatsstreich nicht einfach aktivieren, anstatt Picard hinterher zu jagen? Und wo bekam er einen bisher unbekannten Soong-Androiden her? Wieso bauen die Idioten auf der Enterprise ihn einfach wieder zusammen, obwohl sie es nach den Erfahrungen mit Lore in der Serie besser wissen sollten? Warum ist Data eigentlich wieder so naiv und gefühllos wie am Anfang der Serie? Und warum zum Teufel hat Shinzon keine Haare, obwohl Picard erst später eine Glatze bekam?
Und anstatt mehr Szenen zu bringen, die einen Abschied mit der liebgewonnenen Crew ermöglicht hätten (man hätte auch Wesleys Szene drin lassen sollen), zeigt man lieber solche albernen und unnötigen Mad-Max-Szenen auf einem Wüstenplaneten.
Man merkt schon, der Film bringt mein Blut zum Kochen, wenn ich nur an ihn denke.
Und der nächste Film... ich fürchte, der wird Mist. Seien wir ehrlich: Der wahre Spock wird immer Leonard Nimoy sein. Und der wahre Kirk wird immer William Shatner sein. Dieses blöde Neuerfinden bereits bekannter Charaktere sollte man sein lassen, ebenfalls die Versuche, die ST-Filme immer einem größeren Publikum schmackhaft zu machen. Das Franchise sollte ein, zwei Jahrzehnte Ruhe bekommen.
Klopfers Web - Demnächst: Wie schwer ist es, ein Baby zu zersägen?