- Do 25. Okt 2007, 23:58
#385687
Eine 38-jährige Frau hat zwischen den Jahren 2006 und 2007 für insgesamt 38.000 EUR bei dem Spartenkanal angerufen, damit sie Hilfe für ihre seelischen Probleme bekommt.
Es ist ein erschreckender Fall, der dieser Tage öffentlich bekannt wird. Eine Zuschauerin des Berliner Spartensenders Astro TV hat sich in den Ruin telefoniert. Die 38-jährige kontaktierte die Berater des Kanals zwischen März 2006 und März 2007 so lange, bis sie psychisch und finanziell am Ende war. In der Hochphase im Juli 2006 hat die psychisch labile Frau fast 5.400 EUR bezahlen müssen. Dabei begann im März 2006 mit einer Rechnung in Höhe von knapp 88,00 EUR alles ganz harmlos. Um die Kosten bezahlen zu können, wurde das Sparguthaben in Höhe von 21.000 EUR aufgebraucht, ein Kredit über 13.000 EUR aufgenommen und bei einer weiteren Person lieh sich die Hilfesuchende noch einmal 1.400 EUR. Das berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Im März 2007 entschloss sich die Frau, ihren Eltern von den finanziellen Sorgen zu erzählen. Diese schalteten sich ein und schrieben an den Astro-TV-Betreiber Questico einen Brief, in dem sie erklärten, dass nur maximal drei von 60 Beratern, mit denen die 38-jährige in dem Jahr telefoniert hat, der Frau zu einer professionellen Hilfe geraten haben, die sie mittlerweile auch bekommt. Die restlichen Experten hätten allerdings weiterhin beraten, "denn sie kamen nach Befragen ihrer Karten mehr oder weniger zu den erwünschten Strohhalm-Aussagen, dass es vage Aussichten für Neubelebung der Partnerschaft gäbe. Höhepunkt war kurze Zeit vor dem Scheidungstermin dann die erlösende Auskunft mit Zeitansage, in zwei bis drei Jahren kommen Sie wieder zusammen", so die Mutter in dem Brief.
Doch im März 2007 endete die Partnerschaft mit der Scheidung. In dem Schreiben an Astro TV baten die Eltern, die in dem gleichen Monat das Telefonkonto ihrer Tochter sperren ließen, auch darum, dass ihrer Tochter die Kosten doch erlassen werden könnten. Auf dieses Schreiben bekamen die Eltern laut "FAZ" allerdings keine Antwort. Erst auf einen mündlichen Kontaktversuch, sagte man den Eltern, dass man 1.200 EUR aus den vergangenen Wochen zurückbekommen könnte. Die Mutter schrieb in ihrer Not auch Briefe an die Verbraucherzentralen sowie den Landesmedienanstalten. In Nordrhein-Westfalen bei der LfM fand man die Berichte erschreckend. Obwohl die Landesanstalt für Medien in NRW nicht für Astro TV zuständig ist, brachte Direktor Dr. Norbert Schneider dieses Thema in die "Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz" mit ein.
Am gestrigen Mittwoch kam es dann zu einem Krisengespräch zwischen den Medienwächtern und dem Kanal. Den Landesmedienanstalten geht es nun darum, "Mechanismen zu finden, die verhindern, dass psychisch labile Menschen sich und ihre Familien in den Ruin treiben", so die "FAZ" weiter. Viele der Anrufer hätten gravierende seelische Probleme und müssten durch einen Schutzmechanismus davor gewarnt werden, dass sie nicht auch noch in finanzielle Engpässe geraten. Die LfM kritisierte auch, "dass im Einzelfall bei Beratungsgesprächen durchscheinende schwere persönliche Problemlagen, die bis in den Bereich von Leben und Tod führen können, in den bei den Anbietern oft üblichen, sehr kurzen Beratungsgesprächen erörtert werden."
http://www.tvmatrix.de/?newsid=8789
Es ist ein erschreckender Fall, der dieser Tage öffentlich bekannt wird. Eine Zuschauerin des Berliner Spartensenders Astro TV hat sich in den Ruin telefoniert. Die 38-jährige kontaktierte die Berater des Kanals zwischen März 2006 und März 2007 so lange, bis sie psychisch und finanziell am Ende war. In der Hochphase im Juli 2006 hat die psychisch labile Frau fast 5.400 EUR bezahlen müssen. Dabei begann im März 2006 mit einer Rechnung in Höhe von knapp 88,00 EUR alles ganz harmlos. Um die Kosten bezahlen zu können, wurde das Sparguthaben in Höhe von 21.000 EUR aufgebraucht, ein Kredit über 13.000 EUR aufgenommen und bei einer weiteren Person lieh sich die Hilfesuchende noch einmal 1.400 EUR. Das berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Im März 2007 entschloss sich die Frau, ihren Eltern von den finanziellen Sorgen zu erzählen. Diese schalteten sich ein und schrieben an den Astro-TV-Betreiber Questico einen Brief, in dem sie erklärten, dass nur maximal drei von 60 Beratern, mit denen die 38-jährige in dem Jahr telefoniert hat, der Frau zu einer professionellen Hilfe geraten haben, die sie mittlerweile auch bekommt. Die restlichen Experten hätten allerdings weiterhin beraten, "denn sie kamen nach Befragen ihrer Karten mehr oder weniger zu den erwünschten Strohhalm-Aussagen, dass es vage Aussichten für Neubelebung der Partnerschaft gäbe. Höhepunkt war kurze Zeit vor dem Scheidungstermin dann die erlösende Auskunft mit Zeitansage, in zwei bis drei Jahren kommen Sie wieder zusammen", so die Mutter in dem Brief.
Doch im März 2007 endete die Partnerschaft mit der Scheidung. In dem Schreiben an Astro TV baten die Eltern, die in dem gleichen Monat das Telefonkonto ihrer Tochter sperren ließen, auch darum, dass ihrer Tochter die Kosten doch erlassen werden könnten. Auf dieses Schreiben bekamen die Eltern laut "FAZ" allerdings keine Antwort. Erst auf einen mündlichen Kontaktversuch, sagte man den Eltern, dass man 1.200 EUR aus den vergangenen Wochen zurückbekommen könnte. Die Mutter schrieb in ihrer Not auch Briefe an die Verbraucherzentralen sowie den Landesmedienanstalten. In Nordrhein-Westfalen bei der LfM fand man die Berichte erschreckend. Obwohl die Landesanstalt für Medien in NRW nicht für Astro TV zuständig ist, brachte Direktor Dr. Norbert Schneider dieses Thema in die "Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz" mit ein.
Am gestrigen Mittwoch kam es dann zu einem Krisengespräch zwischen den Medienwächtern und dem Kanal. Den Landesmedienanstalten geht es nun darum, "Mechanismen zu finden, die verhindern, dass psychisch labile Menschen sich und ihre Familien in den Ruin treiben", so die "FAZ" weiter. Viele der Anrufer hätten gravierende seelische Probleme und müssten durch einen Schutzmechanismus davor gewarnt werden, dass sie nicht auch noch in finanzielle Engpässe geraten. Die LfM kritisierte auch, "dass im Einzelfall bei Beratungsgesprächen durchscheinende schwere persönliche Problemlagen, die bis in den Bereich von Leben und Tod führen können, in den bei den Anbietern oft üblichen, sehr kurzen Beratungsgesprächen erörtert werden."
http://www.tvmatrix.de/?newsid=8789