von Waterboy
#405670
Tja beherrscht ja gerade die NEws

tja bisher war es ja so das man ab dem 58. Lebensjahr drei Jahre Arbeitslosengeld bekommen konnte und dann mit 60 in die Wohlverdiente Rente gehen konnte. Im laufe der Jahre hat man die Gesetze ja noch um einiges verändert, wer früher in Rente gehen wollte musste Rentenkürzungen hinnehmen. Deshalb quälten sich viele bis zu ihrem Rentenalter. Leider läuft diese Regelung 2008 aus und so haben unsere Politiker mal wieder Lose gezogen und da kam dann von hundert dummen Ideen die Zwangsrente zu sprache.

Der eigentliche Plan war, das man Arbeitlosengeld II Empfänger nun mit 58 in eine Zwangsrente zu schicken. Statt weiter ALG I zu erhalten, müssen Arbeitslose über 58 künftig bereits nach eineinhalb Jahren in Rente gehen - und hohe Einbußen hinnehmen.

Heute bzw. Gestern hat man sich dann auf ein höheres Alter ( 63 Jahre ) geeinigt. Aber das letzte Wort ist wohl noch nicht gesprochen.

Fast schon etwas zornig macht das die Aussage von einigen Politikern, das jetzt mit 63 Jahre nur noch ein Verlust von "NUR" maximalen Abschläge von 7,8 Prozent dann drohe.

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tja mal sehen auf was für Ideen sie noch kommen....
von Wolpers
#405676
Sorry, aber das Geld für die Rente wird nicht in dunklen Kellern gedruckt, sondern von Angestellten hart erarbeitet. Die sprichwörtliche Kassiererin arbeitet für die Rente, die dann auch direkt an die jetzt aktiven Rentner ausgezahlt wird.

Wer nicht kapiert, das im Angesicht des demografischen Wandels die Renten nicht nur sinken, sondern auch die Arbeitszeit drastisch erweitert werden muss, hat anscheinend Begriffshorizont eines Kindes nie verlassen.

Sollen Mitte des Jahrhunderts die wenigen jungen Menschen in Deutschland in Pflegeheimen mit Pflegearbeit an den Alten die Renten finanzieren, von denen dann die Heimplätze finanziert werden? Sollen die wenigen jungen Menschen mit ihrer Arbeit alleine die Krankenkassenversicherung für die vielen Alten finanzieren?

Schon Alt-Bundespräsident Roman Herzog hat davor gewarnt, was in Deutschland passiert, wenn die Alten die demokratische Mehrheit stellen: Es werden die politischen Kräfte in Deutschland gewählt, die die jungen Menschen mittels der Staatsgewalt in eine Art Leibeigenschaft zwingen, um der Mehrheit der Alten den Unterhalt zu finanzieren. "Zahle gefälligst deinen Lohn an die Rentenkasse, damit wir in den Urlaub fliegen können, oder die Polizei kommt und schmeisst dich in den Bau!"

Wer kommt eigentlich auf die schwachsinnige Idee, dass ab einem bestimmten Alter die Menschen keine Verantwortung mehr für das Wohlergehen einer Gesellschaft haben, sondern sich wie die Kleinkinder, die von ihren Eltern Taschengeld verlangen, raushalten und sagen: "Gebt uns das Geld, scheißegal, wie ihr das auf die Reihe bekommt - nicht mehr unserer Bier! Taschengeld (Rente) her, oder ihr seid böse Eltern (Kinder)!"
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von vicaddict
#405729
Sorry, aber deine Polemik ist schon fast nicht mehr zu ertragen. Warum musst du in jedem Thread immer so einen aggressiven Ton anschlagen?

Ich denke es hat nichts damit zu tun, wie die Situation in einigen Jahren aussehen wird. Jeder weiß, das die Jungen die Gelackmeierten sind. Das ändert aber nichts daran, dass die Rentner sich ihren Anspruch ein Leben lang erarbeitet haben. Vor 20, 30, noch nicht mal vor 10 Jahren war noch keine Rede davon, dass man Privat vorsorgen muss, damals waren die Renten sicher. Selbst heute ist die angebliche Privatvorsorge ein Schuss in den Ofen, denn außer den Gut-Verdienern kann es sich keiner leisten, irgendwas anzusparen.
Es ist absolut armselig hier so zu tun, als wären die Rentner selber schuld an der Situation. Die Politik hat lange Fehler gemacht, aber dafür die alten zu bestrafen, ist der falsche Weg und sie wie du es tust, hier noch zu beleidigen und herabzusetzen ist mehr als fragwürdig. Und die angesprochene Zwangsverrentung ist einfach eine Katastrophe. Da sind Leute, die arbeiten wollen, aber nicht dürfen und weil der Staat keine andere Option hat, will man sie Zwangsverrenten und das obendrein mit Abzügen von bis zu 18% Das muss man sich mal vor Augen halten, man wird dazu gezwungen und soll obendrein auch 18% dessen verzichten, was ohnehin schon nicht viel ist. Der Staat ist auf dem besten Weg dahin aus Rentnern eine Klasse von Sozialfällen zu machen. Auf der einen Seite erhöht man das rentenalter auf 67, obwohl man es heute schon nicht schafft, Mitte Vierzigjährige wieder in den beruf zu bringen und nun will man diese Leute auch noch zwingen in die Rente zu gehen?

Sorry, aber da das Problem darin besteht, dass wir zu wenig Leute haben, die in die Rentenkasse einzahlen, ist es völlig absurd, die Rentenkassen noch mehr zu belasten, in dem wir Leute zwingen Rentner zu werden.
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von Eisbär
#405812
dass wir zu wenig Leute haben, die in die Rentenkasse einzahlen
Wobei wir ja durch Reformierung des Arbeitsmarktes daran arbeiten das noch weniger einzahlen (Minijobs, 1EU Job, Kombielohn und anderer Unfug).

Es ist ja auch nicht so das man die Leute jetzt zwangsverrenten müsste weil die Agentur für Arbeit kein Geld hat, das Gegenteil ist ja der Fall.
Nur kann man so halt wiederein paar Leute aus der Statistik kicken und "Erfolge" vorweisen.
Die Erhöhung des Renteneintrittsalters macht das ganz noch absurder.

Was nützt mir die private Vorsorge wenn ich längere Zeit arbeitslos bin und alles angesparte aufzehren muss bevor ich in den Genuss von Alg 2 komme?
Mal ganz davon abgesehen ob ich das eingezahlte Geld je wieder rausgekomme wenn meine Versicherung damit in Klärschlamm investiert und baden gegangen ist. Ist ja alles schon vorgekommen.
Jetzt mal völlig von dem Gedanken losgelöst das sich viele diese Art von Sparstrumpf zusätzlich überhaupt nicht leisten können.
von The Rock
#405873
Jetzt mal völlig von dem Gedanken losgelöst das sich viele diese Art von Sparstrumpf zusätzlich überhaupt nicht leisten können.
Eben das war für mich schon immer ein großer Kritikpunkt. Wenn man da wieder an die Lokführer denkt...
von Quotentreter
#407657
Das zeigt doch eigentlich nur wieder wie hilflos doch die Regierung diesem Problem als ganzes begegnet. Das ist jetzt nur die notwendig gewordene und zuerst vergessene Korrektur die der Realität näher ist. Mit Hartz IV hat man die 58er Regelung abgeschafft, dann das Renteneintrittsalter auf 67 angehoben. Man erhoffte sich wohl mehr Einnahmen und durch kürzere Bezugszeiten etwas weniger Ausgaben, bzw. wollte sich dem immer weiter voran schreitendem Durchschnittsalter anpassen um wenigstens die Waage zu halten. Nur hatte man wohl verdrängt oder schlicht vergessen das ältere Arbeitnehmer zunehmend abgeschoben werden, ausser es sind unverzichtbare Fachkräfte. Man hatte also zum Teil nur den Übergangszeitpunkt vom ALG II zur Rente verschoben was rein rechnerisch natürlich keine Punkte bringt. Die Zwangsverntung soll es nun wohl richten, man will wohl über die Kürzungen sparen und nebenbei die Statistik mal wieder etwas frisieren.

Das Hauptproblem bleibt aber das alte und ein neues kommt dazu. Die Rentenkassen schmilzen und die bisherigen Maßnahmen helfen auch nur dann, wenn die Leute genug Geld in der Tasche haben, um selber vorsorgen zu können. Solange man das aber nicht einrichtet und Lohndumping sowie Minimalbeschäftigung noch großartig fördert, schmilzen die Rentenkassen nur noch schneller und die Private Vorsorge greift bei vielen aus Finanzmangel nicht. Mal davon abgesehen das private Versicherungen auch mal baden gehen können. Jedenfalls rennen wir auf eine Altersarmut zu die man wieder über Sozialleistungen sprich Steuergelder abfangen muss.

Bisher hat keiner auch nur Ansatzweise eine Lösung in der Schublade. Nötige Begleitmaßnahmen wie Mindestlohn werden sogar nocht blockiert. Was nützt ein Heer von Geringverdienern die erstens kaum Konsumieren und zweitens nicht privat vorsorgen können? Ausser den davon profitierenden Wirtschaftszweigen nutzt das keinem, die anderen Bürger müssen dann das ausgleichen was vorher an der Lohntüte gespart wurde und beim entsprechendem Chef in der Tasche landete. Das ist ja jetzt bereits mit den Working Poor so. Damit diese leben können muss der Steuerzahler das ALG II draufzahlen was der Arbeitgeber einspart. Die Empörung landet dann teilweise noch bei denen die nichts für können und der Verlierer in dem Spiel sind, nähmlich den ALG II Empfängern die wie bekloppt malochen und trotzdem zum Amt müssen. Da hackt es irgendwo ganz gewaltig.

An dem ganzem Sozialsystem muss sich bald grundlegend etwas ändern. Wenn hier nicht bald ein Wirtschaftswunder und ein Geburtenboom ausbricht dann wird es bald gewaltig knirschen. Und mit ändern meine ich nicht so wie es einige Fordern die einen neoliberalen Theoretiker gefrühstückt haben. Autos kaufen keine Autos, bei den Menschen zu kürzen ist nichts anderes wie am eigenem Ast zu sägen. Da wird viel zu kurz gedacht.

Und @ Wolpers. Du solltest dich extrem schämen. Schau mal aus dem Fenster und vergleiche das mal mit Luftbildern von 45. Hätten sich die denen wir heute das Alter finanzieren nicht den Hintern blutig geschuftet, sähe das jetzt ein klein wenig besser wie 45 aus, aber nicht so wie es jetzt ist. Was viele von denen gearbeitet haben würde man in der heutigen Zeit nichtmal in vier Leben erreichen, richtig knallhart arbeiten müssen heute nur noch die wenigsten. Das haben wir denen zu verdanken denen du jetzt die wohlverdiente Pause nicht gönnst.