Was haltet ihr von diesem Gesetz?

Ja super! Endlich werden die schmarotzer büßen
2
8%
Ich stimme dem Gesetz nur zum Teil zu!
8
33%
Ich finde es einfach lächerlich! Schwachsinn!
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58%
von Stefan
#426094
AlphaBolley hat geschrieben:Aber TV-Rips an sich sind doch völlig legal oder zumindest offensichtlich legal. Schließlich haben wir dafür Videorekorder etc. im Haus stehen. Demnach ist das ein Herunterladen legaler Daten und demnach erlaubt..
wow.. du hast recht. ich mein es ist ja legal, etwas aufzunehmen und ich kann das auch an einen freund weitergeben... also.. sind das keine illegalen daten .. theoretisch .. :?

cu
Stefan
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von AlphaOrange
#426103
Stefan hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Aber TV-Rips an sich sind doch völlig legal oder zumindest offensichtlich legal. Schließlich haben wir dafür Videorekorder etc. im Haus stehen. Demnach ist das ein Herunterladen legaler Daten und demnach erlaubt..
wow.. du hast recht. ich mein es ist ja legal, etwas aufzunehmen und ich kann das auch an einen freund weitergeben... also.. sind das keine illegalen daten .. theoretisch .. :?
Von der Argumentation her, ja.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass da nie jemand dran gedacht hat. Genauso wie ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mir Musik aus dem Internet laden darf, wenn der Anbieter behauptet, es auf Kassette aufgenommen und dann wieder auf den Rechner überspielt zu haben.
Ich denke eher, dass das Gesetz einfach mal wieder so dämlich formuliert ist, dass es Normalsterbliche schlicht nicht verstehen können.
von Stefan
#426124
Hi!

wann tritt das ganze bei euch dann eigentlich in Kraft?

und was ich nicht verstehe.. hat bei euch die Staatsanwaltschaft nicht genug zu tun ?? ich mein.. das sind ja meist lächerliche kapitalverbrechen die ja den Aufwand überhaupt nicht wert sind :shock:

und dabei mein ich jetzt wirklich das download verbot und nicht das upload verbort :wink:

cu
Stefan
von Waterboy
#426125
in einem TV Interview haben sie mal gezeigt wie genervt der eine Staatsanwalt war von den ganzen Anwälten weil die mit jedem kleinen scheiß zu ihm kamen und Anträge verlangten auf herausgabe der Daten ect.

Das kostet Zeit und Geld hat der damals gesagt, nur um dann ein pi-pa-po Klage zu machen die letzendlich eh nur darauf hinaus ziehlt das entweder ne Geldstrafe fällig wird oder ein Vergleich raus kommt.
von Quotentreter
#426126
AlphaBolley hat geschrieben:Das mag ja alles stimmen, aber es bleibt Fakt, dass der Musikmarkt extrem eingebrochen ist und das sicher nicht, weil die Musikindustrie aus Hirngespinsten heraus sich mit Preiserhöhungen selbst in den Ruin getrieben hat.
Da kann man noch so dolle Argumente anbringen, aber Raubkopiererei ist eine existenzielle Bedrohung der Phonoindustrie, ob die sich ihre Zahlen jetzt schön (bzw. dramatisch) gerechnet hat oder nicht.
Mit den Raubkopien hat man sich aber einen Sündenbock herausgesucht, mit dem man es sich zu einfach macht. Raubkopien gab es schon immer. Mit dem Internet ist es einfach nur greifbarer geworden. Das mitschneiden per Magnetband und dessen Tausch fand weitgehend unbemerkt statt, es waren keinerlei Zahlen greifbar. Ich kenne keinen der nicht MC mitgeschnitten und getauscht hat. Oder Verleihvideo kopieren, war auch Volkssport. Auf damals bezogen könnte man aber mal einen Versuch starten das ganze zu vergleichen. Heute nimmt man grob die Anzahl der verkauften DVD und CD Rohlinge. Das müsste man mal mit den verkauften VHS und MC vergleichen.

Und das man vermeindlich weniger verkauft kann auch dutzende Ursachen haben. Wenn ich da von mir ausgehe, habe ich, auch ohne irgendwo zu saugen, weniger gekauft. Die meiste Musik geht schon lange an meinem Geschmack vorbei, desshalb auch kaum noch gekauft. Das was mich interessiert, liegt schon lange als Tonträger im Schrank.

In anderen Bereichen sehe ich wiederum Klagen wo ich keine Erdrutschartigen Einbrüche erkennen kann. Beispiel Kino. 1990 gab es 102,5 Mio. Kinobesucher mit 425 Mio. Umsatz. 1995 124,5 Mio. Besucher die 605 Mio. Umsatz brachten. 1999 kamen 149,0 Mio. Besucher die 808 Mio. Umsatz da gelassen haben. 2001, die digitale "Raubkopie" findet bereits rasche und große Verbreitung über FTP, doch das Kino feiert mit 177,9 Mio. Besuchern und 987 Mio. Euro seinen bisherigen Rekord. 2006 liegt man mit 136,7 Mio. Besuchern noch immer über dem Schnitt der Neunziger und verdient stolze 814 Mio. Euro.

Stagnation ja, riesige Verlusste definiv nein. Vielmehr ist es so das die Filme im Durchschnitt erheblich teurer wurden. Wo mehr ausgegeben wird und nicht mehr reinkommt, schmilzt natürlich der Gewinn. Es ist doch vielmehr so das man einfach davon ausging das mit mehr Investitionen auch der Gewinn irgendwo explodiert. Nur schaut man sich die Kaufkraftentwicklung an, geht die Rechnung nicht auf. Da konnte sich seit den Neunzigern nicht viel tun. Auch hat sich das Kino aus der Fläche zurückgezogen. Das lag aber nicht immer an fehlenden Besuchern sondern auch an der Politik der Verleihfirmen.
Quotentreter hat geschrieben:Urheberrecht ist Urheberrecht.
Wenn ein Rechteinhaber eine Urheberrechtsverletzung löschen lässt, dann verstehe ich das voll und ganz. Und selbst wenn's die Öffis sind, denen wir die Gebühren in den Arsch blasen.
Wir haben nunmal entsprechende Gesetze hierzlande (und aus Sicht aller Kreativschaffenden kann man über die deutschen Urhebergesetze sogar heilfroh sein) und die legen auch genau fest, wann Urheberrecht vorliegt, wann nicht und wann etwas in den public domain Status übergeht.
Da kannst du nicht einfach ankommen und sagen "hey, es gehört zwar euch, aber jetzt isses schon so alt, jetzt will ich's mir einfach nehmen".
Ja nur dient es ja in dem Fall ja fast nur dem unter Verschluss halten. Die Aufnahmen sind aus den Sechzigern. Aus Volksmitteln finanziert und seit fast zwei Jahrzehnten unzugänglich gemacht. Ist es der Sinn das Kunst und Unterhaltung vorm Publikum versteckt wird? In dem Fall ist man da nicht besser wie einst die Führung die unbequeme DEFA Streifen über Jahrzehnte im Archiv festsetzen ließ. Das kann es irgendwo nicht sein.
Quotentreter hat geschrieben:Der Vergleich mit der NPD Propaganda ist Blödsinn. YouTube hat den Clip gelöscht, weil der Rechteinhaber darauf aufmerksam gemacht hat. Der hat jedoch nichts mit der rechten Propaganda am Hut, die da sonst noch munter gehisst wird, muss er auch nicht, dafür sind andere zuständig, bei denen man sich beklagen kann.
Das ist eben kein Blödsinn. Tagtäglich werden solche Videos von dutzenden gemeldet. Aber selbst Videos die klar Volksverhetzung predigen bleiben lange oder ganz online. Es ist irgendwo nicht ganz nachvollziehbar das Loblieder auf die Vergasung selbst nach dutzendfachen Meldungen nach Wochen oder gar Monate stehen bleiben, ein harmloser 30 Sekunden Mitschnitt der gegegn CR vertößt aber binnen 30 Minuten komplett verschwindet. Und die anderen zuständigen sind lange infromiert. Rechtlich können die aber auch nur melden weil die Kompetenzen am der Landesgrenze enden. Selbst der Zetralrat der Juden hatte sich schon eingeschalten, es kam ein Bericht auf CNN. Der betreffende Nutzer ist aber noch immer da, samt seinen Zündel Videos. Und so werden wir wohl noch lange mit ansehen müssen wie man einst "Hollywoodgaskammern" baute, das man gescheiterte Telefonbuchverbrennungen zeigt und Krematoruimsinterviews die dann belegen sollen das Massengräber unmöglich gebrannt haben können. YouTube schein es jedenfalls nicht zu jucken.
von Robbi702
#426127
Das mit den Fernsehserien habe ich mich auch schon gefragt. Solange sie keine DVD-rips sind, sind es ja nur "normale" TV-Aufnahmen, auch bei US-Serien, die noch nicht in Dtld. erschienen sind.
Gibt es da irgendjemanden, der sich damit auskennt und Licht ins Dunkle bringen kann? :wink:
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von Zach
#426129
Waterboy hat geschrieben:in einem TV Interview haben sie mal gezeigt wie genervt der eine Staatsanwalt war von den ganzen Anwälten weil die mit jedem kleinen scheiß zu ihm kamen und Anträge verlangten auf herausgabe der Daten ect.

Das kostet Zeit und Geld hat der damals gesagt, nur um dann ein pi-pa-po Klage zu machen die letzendlich eh nur darauf hinaus ziehlt das entweder ne Geldstrafe fällig wird oder ein Vergleich raus kommt.
Die Staatsanwaltschaft stellt solche Anträge in den meisten Fällen ein, weil es sich um Bagatellen handelt, aber so kommen die Plattenfirmen an die Adressen und Namen der Leute und verschicken dann nette Briefe.
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von AlphaOrange
#426142
Quotentreter hat geschrieben:In anderen Bereichen sehe ich wiederum Klagen wo ich keine Erdrutschartigen Einbrüche erkennen kann. Beispiel Kino. 1990 gab es 102,5 Mio. Kinobesucher mit 425 Mio. Umsatz. 1995 124,5 Mio. Besucher die 605 Mio. Umsatz brachten. 1999 kamen 149,0 Mio. Besucher die 808 Mio. Umsatz da gelassen haben. 2001, die digitale "Raubkopie" findet bereits rasche und große Verbreitung über FTP, doch das Kino feiert mit 177,9 Mio. Besuchern und 987 Mio. Euro seinen bisherigen Rekord. 2006 liegt man mit 136,7 Mio. Besuchern noch immer über dem Schnitt der Neunziger und verdient stolze 814 Mio. Euro.

Stagnation ja, riesige Verlusste definiv nein. Vielmehr ist es so das die Filme im Durchschnitt erheblich teurer wurden. Wo mehr ausgegeben wird und nicht mehr reinkommt, schmilzt natürlich der Gewinn. Es ist doch vielmehr so das man einfach davon ausging das mit mehr Investitionen auch der Gewinn irgendwo explodiert. Nur schaut man sich die Kaufkraftentwicklung an, geht die Rechnung nicht auf. Da konnte sich seit den Neunzigern nicht viel tun. Auch hat sich das Kino aus der Fläche zurückgezogen. Das lag aber nicht immer an fehlenden Besuchern sondern auch an der Politik der Verleihfirmen.
Das gebe ich dir auch vollkommen Recht. Und wenn massive Klagen aus der Filmindustrie kommen, die Downloader würden das Filmgeschäft ruinieren, dann könnte ich das auch nicht nachvollziehen.

Soweit ich das sehe, sind diese Klagen in der Filmbranche aber eher die Ausnahme. Dort herrscht noch eher präventive Besorgnis. Und die ist durchaus berechtigt, um dort nicht den gleichen Fehler wie die Musikindustrie zu machen und den technischen Fortschritt zu verpennen.
Quotentreter hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Urheberrecht ist Urheberrecht.
Wenn ein Rechteinhaber eine Urheberrechtsverletzung löschen lässt, dann verstehe ich das voll und ganz. Und selbst wenn's die Öffis sind, denen wir die Gebühren in den Arsch blasen.
Wir haben nunmal entsprechende Gesetze hierzlande (und aus Sicht aller Kreativschaffenden kann man über die deutschen Urhebergesetze sogar heilfroh sein) und die legen auch genau fest, wann Urheberrecht vorliegt, wann nicht und wann etwas in den public domain Status übergeht.
Da kannst du nicht einfach ankommen und sagen "hey, es gehört zwar euch, aber jetzt isses schon so alt, jetzt will ich's mir einfach nehmen".
Ja nur dient es ja in dem Fall ja fast nur dem unter Verschluss halten. Die Aufnahmen sind aus den Sechzigern. Aus Volksmitteln finanziert und seit fast zwei Jahrzehnten unzugänglich gemacht. Ist es der Sinn das Kunst und Unterhaltung vorm Publikum versteckt wird? In dem Fall ist man da nicht besser wie einst die Führung die unbequeme DEFA Streifen über Jahrzehnte im Archiv festsetzen ließ. Das kann es irgendwo nicht sein.
Mit allem, was dort in den Archiven liegt, können noch Lizenzgebühren verdient werden. Und auch wenn es für einzelne Inhalte nur sporadisch oder gar nicht der Fall ist. Löst man die Urheberschaft über das gesamte Archiv auf, so sind alle Lizenzgebühren futsch. Das ist aus Sicht des Rechteinhabers natürlich blödsinnig.

Im Falle des Öffi-Fersehens kann man sich dann natürlich die Frage stellen, ob es wirklich Sinn macht, 70 Jahre Urheberrecht (nach dem Tod des Urhebers oder noch mehr oder wie auch immer das bei Filmmaterial geregelt ist) auszureizen oder ob es vorteilhaft wäre, Archivmaterial vorzeitig freizugeben.
Das allerdings ist nicht Aufgabe des Urheberrechts sondern muss im System des öffentlichen Rundfunks geregelt werden.
Quotentreter hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Der Vergleich mit der NPD Propaganda ist Blödsinn. YouTube hat den Clip gelöscht, weil der Rechteinhaber darauf aufmerksam gemacht hat. Der hat jedoch nichts mit der rechten Propaganda am Hut, die da sonst noch munter gehisst wird, muss er auch nicht, dafür sind andere zuständig, bei denen man sich beklagen kann.
Das ist eben kein Blödsinn. Tagtäglich werden solche Videos von dutzenden gemeldet. Aber selbst Videos die klar Volksverhetzung predigen bleiben lange oder ganz online. [...] YouTube schein es jedenfalls nicht zu jucken.
Ich habe das als Unsinn bezeichnet, weil du vom Thema abdriftest.

Was YouTube macht oder nicht macht und worum die sich besonders scheren und worum nicht, dass ist nicht Thematik des Urheberrechts. Das kann man gesondert diskutieren, aber hiermit hat das imho nichts zu tun. Erinnert mich ein wenig an die Nichtraucher-Diskussion ;)

Ich hab mir übrigens die Freiheit genommen, die Zitate in deinen Zitaten zu korrigieren, das sieht sonst ein wenig seltsam aus.
von Cristóbal
#426162
@Alphabolley: Was meinst Du, weshalb OnlineTVRecorder, SaveTV und wie sie alle heißen, dazu verpflichtet sind, die Downloads zu verschlüsseln? TV-Rips sind nur dann legal, wenn man sie selbst erstellt, oder durch einen engen Verwandten/guten Freund bekommen hat. Andernfalls ist es genauso illegal TV-Rips aus diversen P2P-Netzen zu beziehen, wie DVD-Rips o.Ä..

Ich suche gerade nach einem Interview mit einem Rechtsanwalt, der sich dazu vor geraumer Zeit geäußert hat.
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von AlphaOrange
#426177
Cristóbal hat geschrieben:@Alphabolley: Was meinst Du, weshalb OnlineTVRecorder, SaveTV und wie sie alle heißen, dazu verpflichtet sind, die Downloads zu verschlüsseln? TV-Rips sind nur dann legal, wenn man sie selbst erstellt, oder durch einen engen Verwandten/guten Freund bekommen hat. Andernfalls ist es genauso illegal TV-Rips aus diversen P2P-Netzen zu beziehen, wie DVD-Rips o.Ä..
Ja, wie gesagt, das denke ich auch, denn das wäre sonst ein ziemliches Versäumnis. Allerdings wüsste ich halt gerne, durch welche Gesetzespassage das abgedeckt wird, von den üblichen Auszügen, die immer gerne zitiert werden, wird es das halt nicht.
von Stefan
#426237
greenday hat geschrieben:Stern TV- Raubkopierer 1/2
Stern TV- Raubkopierer 2/2

Vllt meinst du diesen Anwalt Waterboy?

Aufjeden Fall ist mir der eine da sehr sympatisch :mrgreen:
Sehr interessanter Beitrag :o
gott, die Sendung hab ich damals sogar gesehen.. der Anwalt gehört ja echt.. argh.. so ein.. argh :twisted:

die armen armen plattenfirmen :roll:

na ja aber bei den folgen geht es ja nur ums uploaden in p2p netzwerken..

cu
Stefan
von Cristóbal
#426259
Ich habe mir die beide Videos nun ebenfalls angesehen und es war stellenweise schon recht schwer, dem Anwalt der Musikindustrie zu folgen. Entweder leidet der unter höllischem Lampenfieber oder unter offensichtlicher Legasthenie.
Allerdings scheint er selbst nicht ganz zu wissen, wovon er überhaupt spricht, denn Tauschbörsen an sich sind nicht illegal :roll:. Es ist also Schwachsinn erster Güte, wenn er sagt, "[...] aber die müssen dann auch in der Tat diese Programme gelöscht haben, denn wenn sie denn so eine [Unterlassungs-]Erklärung abgegeben haben und [sie] dann [dabei] erwischt werden, dass [auf ihren Rechnern] weiterhin die Programme laufen, dann kostet's sofot richtig viel Geld."
Wenn man keine Ahnung hat . . .
von Quotentreter
#426264
AlphaBolley hat geschrieben:Soweit ich das sehe, sind diese Klagen in der Filmbranche aber eher die Ausnahme. Dort herrscht noch eher präventive Besorgnis. Und die ist durchaus berechtigt, um dort nicht den gleichen Fehler wie die Musikindustrie zu machen und den technischen Fortschritt zu verpennen.
Da ist man noch weitgehend ruhig. Nur wird man auch da irgendwann die Gelddruckmaschine sehen.

Und bei Musik ist die generelle Hexenjagd auch teils überzogen. Ich habe früher mal im Monat bis zu 30 CD's oder Vinyl's gekauft. Heute ist das praktisch auf null gesunken. Mich interessiert die Mainstream- , Casting- und Retortenkacke schlicht nicht. Seit Ende der Neunziger habe ich großartig nichts neues mehr gekauft. Wenn ich pro Platte/CD pauschal 10 € ansetze, dann hat man alleine bei mir so ca. 30.000 € verloren. Und da bin ich sicher nicht der einzige der seinen Konsum aus welchen Gründen auch immer schlicht zurückgefahren hat. Rechnet man das mal über den Daumen hoch, kommt da einiges zusammen. Da stellt sich aber keiner die Frage ob man denn vielleicht am Geschmack vorbei produziert oder das Geld schlicht garnicht mehr da ist. Nein, man geht direkt davon aus das alle illegal konsumieren. Da hätte ich garkein Interesse dran, zeitaufwenige Verschwendung von Festplattenressourcen.

Ein anderer Punkt sind die alten Sachen. Es gibt beispielsweise Tracks oder generell Platten, von denen gab es eine Auflage, nach Abverkauf gab es kein Angebot mehr. Selbst wenn man 100 € für ausgeben wollte, das gibt es offiziell nicht mehr zu kaufen. Da bleibt nur der Kauf eines privaten Exemplars. Was wäre denn nun wenn ich rein theoretisch eine Tauschbörse nutze um den seltenen Track zu ziehen? Ich mache mich Strafbar, obwohl keinem ein Schaden entstünde. Die Industrie bietet es nicht an, der Privatverkauf geht finanziell zu 100% in die Tasche des Vorbesitzers, die Industrie ging so oder so leer aus und hat Objektiv gesehen keinen Schaden. Dennoch würde man mich theoretisch zum Schadensersatz verdonnern.

Vor etwa 8 Jahren ist mir unter anderem mal eine Noom Records Toronto - XTra See flöten gegangen. Seither suche ich die Platte, sie fehlt in der Sammlung. Kaufen? Die bekommst du nichtmal mehr Privat. Zum kübeln ist das, die Ersatzkopie nur einen Klick entfernt und dennoch rechtlich so weit weg.
AlphaBolley hat geschrieben:Mit allem, was dort in den Archiven liegt, können noch Lizenzgebühren verdient werden. Und auch wenn es für einzelne Inhalte nur sporadisch oder gar nicht der Fall ist. Löst man die Urheberschaft über das gesamte Archiv auf, so sind alle Lizenzgebühren futsch. Das ist aus Sicht des Rechteinhabers natürlich blödsinnig.
Lizenzgebühren für Dinge welche man hier im Osten bezahlte und die man zur Wende wohl praktisch geschenkt bekam ohne eigentlicher Rechtsnachfolger zu sein. So wird Geld verdient. Mich würde es ja nicht mal so sehr stören, wenn das Material auch bezahlbar angeboten würde. Den Bärenanteil bekommt man aber nur über die üblichen Archivrecherchen. Da kannst du dir die Sendung dann über ein Findmittelbuch heraussuchen. Da zahlst du dann erstmal 120 € die Stunde für deren Recherche und der Mitschnitt bis 120 Minuten kostet dann nochmal 77 €. Sehr günstig...
AlphaBolley hat geschrieben:Im Falle des Öffi-Fersehens kann man sich dann natürlich die Frage stellen, ob es wirklich Sinn macht, 70 Jahre Urheberrecht (nach dem Tod des Urhebers oder noch mehr oder wie auch immer das bei Filmmaterial geregelt ist) auszureizen oder ob es vorteilhaft wäre, Archivmaterial vorzeitig freizugeben.
Das allerdings ist nicht Aufgabe des Urheberrechts sondern muss im System des öffentlichen Rundfunks geregelt werden.
Eine Reformierung der ÖR? Sorry, aber da glaube ich eher daran das sich Hans Werner Sinn für flächendeckende Mindestlöhne ausspricht. Wenn es um die Kohle geht, kämpfen die bis zum letzten Mann. Die kannst du höchstens rechtlich irgendwie zwingen.
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von Eisbär
#426283
Cristóbal hat geschrieben:Ich habe mir die beide Videos nun ebenfalls angesehen und es war stellenweise schon recht schwer, dem Anwalt der Musikindustrie zu folgen.
...
Wenn man keine Ahnung hat . . .
Hmm...hört sich nach einem heißem Anwärter für den Hans-Werner-Sinn-Preis für das verbreiten falscher Tatsachenbehauptungen und kreativer Auslegung der Realität an...
Da kann man noch so dolle Argumente anbringen, aber Raubkopiererei ist eine existenzielle Bedrohung der Phonoindustrie, ob die sich ihre Zahlen jetzt schön (bzw. dramatisch) gerechnet hat oder nicht.
Nicht unbedingt.
Hier wäre dann wirklich mal (neutral) zu ermitteln wie hoch der Schaden denn tatsächlich ist.
Oder geht der Einzelhandel aufgrund von Ladendiebstahl zu Grunde?
Existenziell wird es erst wenn der Schaden wirklich hoch ist, Gelegenheits-"Raubkopierer" fallen eher in die Kategorie "gefühlte Bedrohung".

Wie schon erwähnt ist die Zeit des großen Kaufrausches vorbei, die Stückzahlen sind rückläufig.
Als Gegenmaßnahme schmeißt die Industrie Variationen vom selben Produkt auf dem Markt, mit der irrigen Annahme das das Leute in ausreichender Anzahl interessieren würde und auch kaufen.
Das betrifft nicht nur die Musikbranche.
Bei einigen Produkten funktioniert das, was bei einigen Verantwortlichen dazu führt statt Neuentwicklungen auf Variationen zu setzen - sind billiger und erhöhen den Gewinn. Das man damit aber die Probleme nur verschiebt und nicht löst wird schön ignoriert.
(und aus Sicht aller Kreativschaffenden kann man über die deutschen Urhebergesetze sogar heilfroh sein)
Teilweise, ja.
Nur solltest du Bedenken das die Kreativschaffenden i.d.R. die sind, die von "ihrem" Produkt am wenigsten vom Gewinn abbekommen.
Die Gruppen die am meisten etwas vom Urheberrecht haben sind die Vermarkter der Kreativschaffenden.
Meine Bereitschaft mir ein Album einer Band zu kaufen von der ich noch nie etwas gehört habe ist doch geringer als mir ein Album zu holen wo ich in etwa abschätzen kann was mich erwartet.
Eine tolle BMG Werbung zwischen TV Total und Alias mit der Aussage "grandioses Album blabla" hilft mir nicht weiter.
Ein Video bei MTV oder Youtube schon eher.
Etwas anderes ist es mit den vielen Geldpressen wie Room 5442 oder Darc Medlock.
Hier sind die "Künstler" schon bekannt, man kann direkt ohne Umwege mit den Geld verdienen beginnen.
Meiner Meinung nach schützt das Urheberrecht in seiner extremen Form also eher die Talentfreien und die Personen die mit diesen ihr Geld verdienen.
Oder will mir mal einer erklären wo bei dem Casting-Trash etwas "Kreativschaffendendes" mit einem evetuellen Gesellschaftlich-Kulturellen Mehrwert entsteht?

edit/
Oh, heute ist H.W. Sinn-Bashing Tag, schön :D
von Cristóbal
#426293
Eisbär hat geschrieben:
Cristóbal hat geschrieben:Ich habe mir die beide Videos nun ebenfalls angesehen und es war stellenweise schon recht schwer, dem Anwalt der Musikindustrie zu folgen.
...
Wenn man keine Ahnung hat . . .
Hmm...hört sich nach einem heißem Anwärter für den Hans-Werner-Sinn-Preis für das verbreiten falscher Tatsachenbehauptungen und kreativer Auslegung der Realität an...
Entschuldige, meinst Du mich, oder den werten Herrn Abmahn-Anwalt :shock:?
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von Eisbär
#426294
Ist der Adressat so schwierig zu erschließen?
Wollte jetzt kein Vollzitat bringen, daher die "..."
von Quotentreter
#426298
Eisbär hat geschrieben:Hier wäre dann wirklich mal (neutral) zu ermitteln wie hoch der Schaden denn tatsächlich ist.
Genau das wird nie passieren, da hat man doch garkein Interesse dran. Ich bin überzeugt das dann eine üble große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft. Der hier verlinkte Stern TV Beitrag ist doch wieder so ein schönes Beispiel. Der Bub bekommt 20,- Taschengeld im Monat. Das sind maximal 2 günstige CD's oder 10 günstige Downloadtitel. Er wird aber nicht immer diese vollen 20 Euro für CD's oder Dowanloadtitel ausgeben. Er sagt ja selber das er jetzt schon lange keine CD mehr gekauft hat. Mit ihm würde man auch bei legalem Verhalten nicht reich. Klassenziel aber sowas von verfehlt.

Nun wollte er aber doch irgendwie eine Teilhabe an der Musikkultur und hat gesaugt. Ergebnis 3500 € Gewinn für Rechtsanwalt und Industrie. Das entspricht etwa 14 Jahren und 6 Monaten in denen er die kompletten 20 € in die Musikindustrie hätte investieren müssen. Das nenne ich ich mal eine Punktlandung bei der Gewinnmaximierung.

Auch wenn das einige wieder nicht teilen werden. Unter Raub verstehe ich die gewaltsame Entwendung fremder beweglicher Sachen. So wie es im Gesetz steht. Beim Filesharing gibt es aber weder Gewalt noch wird etwas in dem Sinne entwendet. Nenne man es von mir aus Schwarzkopierer aber nicht Raub. Damit setzt man ein Vergehen mit einem Verbrechen gleich. Das ist nicht nur grundlegend falsch sondern auch diffamierend. Dann die Auslegung der ganzen Geschichte. Ich gehe voll mit wenn jemand die entsprechende Kohle hat und sich wirklich bereichert indem er den Künstler um seinen Lohn bescheisst. Jetzt kommt das Aber. Musik ist auch Kultur die irgendwie zum Leben dazu gehört. Und ich gönne jedem eine Teilhabe daran. Es darf nicht vom Geldbeutel abhängen ob jemand an der Kultur teilhaben kann oder nicht. Ihn dann noch dafür zu bestrafen das er nicht Krösus ist, halte ich für grundverkehrt. Ansich entsteht ja kein Schaden, er hätte es eh nicht kaufen können. Was anderes ist es wenn er es großflächig anbietet oder sogar Geschäfte damit macht. Wenn sich aber so ein Armes Schwein ohne Job eine Weihnachts CD zieht um so ein bisschen Ablenkung zu kriegen, hat er meinen Segen. Und die Industrie die ihm dafür 3000 Kröten Strafe aufbrummt null Verständnis.
Etwas anderes ist es mit den vielen Geldpressen wie Room 5442 oder Darc Medlock.
Die Shows sind insoweit gut wie die Castings laufen. Da kommt eben die Sesationslust durch. Man möchte wissen ob man sich in der neuen Staffel noch mehr erniedrigt und vor der Nation zum Ei mach(t)en lässt. Unfreillig komisch und eben Unterhaltung der einfachsten Art. Mir würden aber Finger abfaulen bevor ich da irgendwas kaufen würde. Download Zeitverschwendung, nichtmal als geschenkt auf CD gebrannt würde ich das haben wollen.
edit/
Oh, heute ist H.W. Sinn-Bashing Tag, schön :D
Immer. Früher habe ich mich immer gefragt was der Mist soll den die einem gelehrt haben. Seit Sinn weiss ich zumindestens wen die immer mit Klassenfeind meinten. ^^
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von Eisbär
#426300
nichtmal als geschenkt auf CD gebrannt würde ich das haben wollen.
Naja, also die CD könnte man zumindest als Farb-Palette nutzen, ich zumindest. Andererseits könnte man dafür aber auch einen unbeschriebenen Rohling nehmen...ja, hast recht.

---

Mir ist nun klar geworden was der Gesetzgeber eigentlich vor hat.
Es geht nicht darum der Musikindustrie zu helfen (eher eine Art positiver Nebeneffekt) sondern es soll der Sicherheitsbranche neue Marktbereiche sichern!
Dazu passt dann u.a. die Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung etc., aber vorallem das geplante neue Jugendschutzgesetz (die "Petting-kann-unter-Jugendlichen-eine-schwere Straftat-sein Aktion").
Fehlt noch eine verschärfung des Jugendstrafrechts, Koch polemisiert ja gerade mit Umerziehungslagern, sowie härterer Strafen für BTM Verstöße.
Und schon haben den Großteil der Bevölkerung kriminalisiert.
Mal ehrlich, wer kann behaupten nicht evtl irgendwo eine illegale Kopie von sonstwas zu haben?
Dann kommt die große Schleppnetz-Aktion der Staatsanwaltschaft, so wie die Aktion "Himmel" mit 12000 Kinderporno-Verdächtigen.
Nicht das von den 12000 Verdächtigten auch nur 50 Leute des Verbrechens/Vergehens tatsächlich überführt werden können - ist egal - bei der Hausdurchsuchung findet man dafür vielleicht gebrannte CDs oder auf dem PC läuft XP unlizensiert . Auch eine Straftat.
Aber was hat man davon Bürger in den Knast zu bringen?
Der Staat hat - ausser höheren Kosten für Strafvollzug nichts davon.
Allerdings profitiert die Sicherheitsindustrie von steigenden Strafgefangenenzahlen.
Der Strafvollzug wird in Dtl. - wie in den USA fast vollständig - in private Hand übergehen, d.h. Gefängnisse werden zu Wirtschaftsunternehmen die Profit abwerfen.
Auch wenn die Privatisierungsquote hier noch sehr gering ist, wird sich dies, auch auf Grund des EU-Reformvertrages, in den nächsten Jahren ändern.
Und im Vergleich zu den USA haben wir offensichtlich ein enormes Defizit an Strafgefangenen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26902/1.html
Je mehr Leute im Knast einsitzen desto höher wären auch die Gewinne der privatisierten Gefängnisse...


OK, das war jetzt nicht ganz ernst gemeint.
Man sollte diesen Punkt aber auch bei der Betrachtung politischer Spielereien im Strafrecht etc. berücksichtigen.
Privatisierung ist mit Strom, Wasser und Autobahnen nicht abgeschlossen.
Gerade bei der Verwaltung des Volkes ist noch SEHR, SEHR viel Geld zu machen.
Man sollte nicht vergessen das u.a. biometrische Gesichtsmerkmale und Fingerabdrücke auf Pässen kein notwendiges Übel zur Terrorbekämpfung sind.
Hier ist nichts weiter gemacht worden als Sicherheitsunternehmen grundlos Millionen an Steuergeldern zu zustecken - iniziiert von Politikern die heute bei eben diesen Firmen im Aufsichtsrat sitzen oder als "Berater" arbeiten.
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von Fabi
#426307
greenday hat geschrieben:Stern TV- Raubkopierer 1/2
Stern TV- Raubkopierer 2/2

Vllt meinst du diesen Anwalt Waterboy?

Aufjeden Fall ist mir der eine da sehr sympatisch :mrgreen:
Sehr interessanter Beitrag :o
Wie lustig, dass wir hier gerade über illegale Raubkopien sprechen und wir als Grundlage einen stern tv-Bericht bei YouTube haben, der hochgeladen wurde :lol:

Was wir hier bei der Diskussion aber irgendwie total außer Acht lassen: Ihr könnt argumentieren wie ihr wollt, es bleibt trotzdem illegal.Da könnt ihr euch auf den Kopf stellen und rumdiskutieren, es bleibt immer noch illegal, kostenlos Musik downzuloaden. Natürlich sind die Strafen absolut übertrieben und meiner Meinung nach auch unverschämt, wenn man sie mit Strafmaßen anderer Delikte vergleicht. Aber was mich viel mehr stört ist die Tatsache, dass die Nutzer die Konsequenzen tragen müssen, aber die Betreiber der Tauschbörsen völlig unbeachtet bleiben. Die haben meiner Meinung nach ebenfalls einen Besuch verdient.
von Quotentreter
#426309
Fabi hat geschrieben:Aber was mich viel mehr stört ist die Tatsache, dass die Nutzer die Konsequenzen tragen müssen, aber die Betreiber der Tauschbörsen völlig unbeachtet bleiben. Die haben meiner Meinung nach ebenfalls einen Besuch verdient.
lol

Das P2P Tauschbörsensystem ist dezentral. Der Sinn besteht darin das der Nutzer gleichzeitig Betreiber ist. Es wird nur die Software zur Verfügung gestellt, was sich schlecht verbieten lässt. Daneben gibt es noch Server welche nur rein die Adressen tauschen, aber nicht die Dateien selbst. Da gibt es bis auf den allerersten keinen der irgendwas zentral anbietet. Sauger = Anbieter.

Das ist ja der Grund warum man sovielen an den Karren fährt. Bisher war ja der reine Download nicht gleich Strafbar. Nur der Upload. Sobald du aber etwas saugst, bist du gleichzeitig Quelle und bietest an. Das wussten viele zum einen nicht. Den Upload unterbinden hätte aber auch nichts gebracht. Das ganze basiert auf einem Creditsystem. Nur wer etwas gibt bekommt etwas, man muss also geben. Es gibt allerdings Spezis die mit Leecher Modifikationen arbeiten.
Zuletzt geändert von Quotentreter am Do 3. Jan 2008, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
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von Fabi
#426310
Quotentreter hat geschrieben:
Fabi hat geschrieben:Aber was mich viel mehr stört ist die Tatsache, dass die Nutzer die Konsequenzen tragen müssen, aber die Betreiber der Tauschbörsen völlig unbeachtet bleiben. Die haben meiner Meinung nach ebenfalls einen Besuch verdient.
lol

Das P2P Tauschbörsensystem ist dezentral. Der Sinn besteht darin das der Nutzer gleichzeitig Betreiber ist. Es wird nur die Software zur Verfügung gestellt, was sich schlecht verbieten lässt. Daneben gibt es noch Server welche nur rein die Adressen tauschen, aber nicht die Dateien selbst.
Das ist mir schon klar :roll: Ich meine: Wer stellt die Programme zur Verfügung...? Die schreiben sich ja nicht von selbst und die Hersteller und Betreiber der Plattformen haben garantiert nichts für die Wohlfahrt gemacht und sind in dem Glauben, dass dort nur legale Sachen geschehen. Schon allein das Fehlen eines Hinweises zur Illegalität spricht da für sich.
von Quotentreter
#426311
Fabi hat geschrieben:Das ist mir schon klar :roll: Ich meine: Wer stellt die Programme zur Verfügung...? Die schreiben sich ja nicht von selbst und die Hersteller und Betreiber der Plattformen haben garantiert nichts für die Wohlfahrt gemacht und sind in dem Glauben, dass dort nur legale Sachen geschehen. Schon allein das Fehlen eines Hinweises zur Illegalität spricht da für sich.
Mit welcher rechtlichen Grundlage möchtest du die Software denn angreifen? Rein trocken gesehen kann man damit Dateien tauschen, welche entscheidet der Nutzer selbst. Da könntest du auch Emailclienten verbieten, lassen sich doch damit Spam oder Viren verbreiten. Eigentlich lässt sich mit so ziemlich jeder Software Bockmist anstellen.

Vor der Tauschbörse lief das ganze über FTP Server. Hätte man FTP ansich verbieten können? Die Vorverteilung läuft auch heute oft noch über XDCC was über das IRC Netzwerk läuft, kann man auch IRC verbieten? Macht keinen Sinn, die finden immer wieder irgendein Protokoll was sich missbrauchen lässt. Wenn du die digitale Verbreitung von illegaler Software stoppen möchtest, musst du schon das Internet abschalten.

Da fällt mir gerade ein das ich da eine kleine Falschinformation drinnen habe. Wir sind ja mitlerweile im Zeitalter von Wireless LAN angekommen. Es gibt immer mehr so genannte Freifunk Grüppchen. Mitlerweile funken die mit ganzen AP Batterien über x Kilometer hinweg. Rein Hypothetisch könnte man bei entsprechender Verbreitung dieser aufgeblähten "Heimnetzwerke" auch das Internet abschalten und hätte trotzdem nichts gekonnt. Also am besten gleich den ganzen PC mit verbieten. :wink:
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von Fabi
#426322
Quotentreter hat geschrieben:
Fabi hat geschrieben:Das ist mir schon klar :roll: Ich meine: Wer stellt die Programme zur Verfügung...? Die schreiben sich ja nicht von selbst und die Hersteller und Betreiber der Plattformen haben garantiert nichts für die Wohlfahrt gemacht und sind in dem Glauben, dass dort nur legale Sachen geschehen. Schon allein das Fehlen eines Hinweises zur Illegalität spricht da für sich.
Mit welcher rechtlichen Grundlage möchtest du die Software denn angreifen? Rein trocken gesehen kann man damit Dateien tauschen, welche entscheidet der Nutzer selbst. Da könntest du auch Emailclienten verbieten, lassen sich doch damit Spam oder Viren verbreiten. Eigentlich lässt sich mit so ziemlich jeder Software Bockmist anstellen.

Vor der Tauschbörse lief das ganze über FTP Server. Hätte man FTP ansich verbieten können? Die Vorverteilung läuft auch heute oft noch über XDCC was über das IRC Netzwerk läuft, kann man auch IRC verbieten? Macht keinen Sinn, die finden immer wieder irgendein Protokoll was sich missbrauchen lässt. Wenn du die digitale Verbreitung von illegaler Software stoppen möchtest, musst du schon das Internet abschalten.

Da fällt mir gerade ein das ich da eine kleine Falschinformation drinnen habe. Wir sind ja mitlerweile im Zeitalter von Wireless LAN angekommen. Es gibt immer mehr so genannte Freifunk Grüppchen. Mitlerweile funken die mit ganzen AP Batterien über x Kilometer hinweg. Rein Hypothetisch könnte man bei entsprechender Verbreitung dieser aufgeblähten "Heimnetzwerke" auch das Internet abschalten und hätte trotzdem nichts gekonnt. Also am besten gleich den ganzen PC mit verbieten. :wink:
Einige Tauschbörsen richten sich doch explizit an die Zielgruppe der illegalen Downloader. Und die Bereitsteller der Software nehmen es hin, dass ihr Programm für illegale Zwecke missbraucht wird - oder bauen es sogar deswegen noch aus. Man unterstützt damit doch die illegalen Hnadlungen und man weiß, dass es verboten ist. Was ich meine ist, dass die Softwareentwickler genau wissen, dass sie durch ihr Programm die illegalen Musikdownloads erst möglich machen.
von Quotentreter
#426327
Fabi hat geschrieben:Einige Tauschbörsen richten sich doch explizit an die Zielgruppe der illegalen Downloader. Und die Bereitsteller der Software nehmen es hin, dass ihr Programm für illegale Zwecke missbraucht wird - oder bauen es sogar deswegen noch aus. Man unterstützt damit doch die illegalen Hnadlungen und man weiß, dass es verboten ist. Was ich meine ist, dass die Softwareentwickler genau wissen, dass sie durch ihr Programm die illegalen Musikdownloads erst möglich machen.
Das ist ja soweit richtig. Nur ist Programm X nur eine Möglichkeit von so enorm vielen. Und da sitzt nicht nur einer sondern viele dahinter. Emule ist z.B. Open Source. Da schreiben ganze Bataillone dran herum. Von diesem Hauptprojekt existieren aber wiederum einige Modifikationen die wieder eigene Entwickler haben. Daneben existieren noch weitere Programme die wiederum eigene Entwickler haben. Dann gibt es aber auch diejenigen die handelsübliche Plattformen wie beispielsweise das Usenet nutzen. Das Programm ansich ist ein normaler Client. P2P kann man in etwa mit Linux vergleichen. Irgendwo saß da der Linus Torvalds des P2P. Er brachte seinen Kern mit. Das ganze ist aber mit der Zeit gewachsen und mitlerweile agiert die "Company" dezentral und global. Das irgendwo aufzuhalten ist mitlerweile zu spät. Steht noch die Frage im Raum ob es den Zeitpunkt überhaupt gab wo man hätte wirksam eingreifen können. Umso mehr ich darüber nachdenke, nachhaltig verhindern wäre wohl garnicht möglich gewesen. Irgendwann wäre jemand auf den Trichter gekommen. Man hätte vielleicht nur wenige Jahre gewonnen. Die Entwicklung der Technik bietet doch selbst immer mehr Möglichkeiten um in der Richtung aktiv zu bleiben.

Was hat man nicht alles versucht. Man hat Ports gesperrt, torpediert, versucht die Quellen auszutrocknen. Nur steht doch jeden Tag irgendeiner auf der sich einbringt oder eine Idde hat. Rein technisch kommst du dem nicht bei. Auch mit regelrechten Verbosttsunamis nicht. Da musst du schon verhindern das eben diese Leute akiv werden und das ganze vorantreiben. Nur wer ist das aktuell, wer wird das in Zukunft sein und vor allem wie überzeugst du ihn eben die Finger davon zu lassen? Ich sehe den Kampf als so ziemlich aussichtslos. Man setzt im Moment da an wo man als einziges wirklich herankommt. Und das ist eben der schnöde Nutzer, das schwächste Glied in der Kette. Man verfolgt das Ziel diesem Nutzer den Spaß an diesem Spiel zu nehmen. Nur wird diese Umerziehung wirklich einmal soweit fruchten das die Entwickler und Anbieter auf einmal ohne Abnehmer dastehen? Kann ich nicht sagen, die Insustrie hofft ganz feste drauf. Ich bin auch da skeptisch und sage die Toten werden immer erst am Ende gezählt.