- Mi 22. Aug 2007, 15:12
#353169
Hab mir meine Videoaufzeichnung der letzten 2 Folgen jetzt auch mal angeschaut. Ziemlich mäßig wie bisher. Außer der Geschichte mit Hawkins ist die Serie für mich furchtbar langweilig. Aus dem äußerst spannenden Anfangsszenario wird nichts rausgeholt als ein paar beschauliche Geschichten über Dörfler, die füreinander einstehen und sich alle 2 Minuten Schwänke aus ihrer gemeinsamen Jugend erzählen, was mich inzwischen kollossal nervt. Vor allem ist das ganze Postnuklearamerika für mich überhaupt nicht mehr glaubhaft. Da sind inzwischen Monate vergangen seit den Anschlägen und die wollen uns allen ernstes weiß machen, dass die immer noch nichts erfahren haben? Oh bitte.
Gerade in der ersten Folge habe ich mir von dieser großen Handelsstation erhofft, dass sie da mal deutlich mehr erfahren würden. Doch das war immer noch ziemlich dünn. Vor allem wären doch längst tausende Leute an Hilfstruppen aus anderen Ländern vor Ort, die in Flüchtlingslagern mehr Informationen verbreiten würden. Aber nein, die Leute reisen rum und keiner weiß von nichts. Gut, wie sollen sie auch mehr erfahren, wenn die wichtigsten Sorgen der Leute aus Jericho ist, wer zum Thanksgivingessen kommt.
Und die zweite Folge mit dieser "eingeklemmt und ausgeraubt - hol hilfe" Geschichte war etwa so spannend wie Notruf mit Hans Meiser. Und sogar die Hawkinsgeschichte, für mich der einzige Grund noch weiter zu schauen, ist schon fast genauso durchsetzt mit dieser triefigen Sentimentalität. Die Autoren haben einfach nicht verstanden, was man unter so einer Serie erwartet. Ich will da einen dichten Plot, harte Entschediungen aus Verzweiflung und Überlebenskampf. Stattdessen kriegen wir die postnukleare Version von "McLoeds Töchter".
Ich glaub nicht, dass Pro 7 mich nächstes Jahr nochmal mit der Serie locken kann. Sollen den sentimentalen Käse doch in ihren Archiven verstauben lassen.
Meine Gesamtwertung für Jericho ist 5/10
"And in that moment, I swear we were infinite."