Wer soll Bundespräsident/in werden?

Horst Köhler
53
72%
Gesine Schwan
15
20%
keiner von beiden
6
8%
#515307
markymarc05 hat geschrieben:
Maddi hat geschrieben: nun sollte man natürlicht nicht von Dingen reden von denen man nichts versteht.
Man sollte schon auch genau lesen, bevor man sich echauffiert. Ich habe genau das Gegenteil von dem gesagt, was du mir in den Mund legst: Dass Hartz-4-Empfängern die Wohnung und das Allernötigste zum Überleben bezahlt wird. Punkt. Das ist in der Tat das Existenzminimum, das richtigerweise bezahlt wird, über das jedoch m.E. auch nicht hinausgegangen werden sollte. Schließlich ist das kein Geld, das einfach so vom Himmel fällt oder mal eben dafür gedruckt, sondern von anderen erwirtschaftet und diesen dann weggenommen wird.

Allein unsere niedrige Obdachlosenquote, die Tatsache, dass es ein bestimmtes "Level" gibt, unter das niemand fällt und das wesentlich höher liegt als der untere Lebensstandard in weiten Teilen der Welt, wiederlegt die Behauptung, dass unten nichts ist, bzw. nichts ankommt. Was denkst du, wie es hier aussehen würde, wenn das der Fall wäre? Dazu muss man ja nur mal in Länder gehen, in denen "unten" wirklich buchstäblich "nichts" ist und nichts ankommt.
So und wo genau willst du denn bitte noch kürzen? Abgesehen von Wohnung und Nebenkosten bekommt man knapp 350€. Geld von dem man einen ganzen Monat lang leben muss und auch leben kann. Dumm nur, dass der Staat rein gar nichts dagegen unternimmt.

Und das ist auch genau das was ich an deiner Einstellung nicht verstehe. Du regst dich mit recht darüber auf, dass zuviele Sozialabgaben geleistet werden müssen, aber unterstützt diejenigen, die dafür verantwortlich sind?

Diese Regierung hat es sich zum erklärten Ziel gemacht, jeden Bürger in Arbeit zu bringen, was an sich löblich ist, wenn aber neben 3.5 Millionen Langzeitarbeitslose nochmal genausoviel Leute 8, 9, 10 Stunden arbeiten gehen und dennoch Harz 4 benötigen, dann sollte das deutlich genug sein, dass diese Arbeitsmarktpolitik schlichtweg Irrsinn ist.
Deutschland driftet dank Schwarz-Rot immer weiter in den Niedriglohnsektor ab. Der Staat finanziert den Unternehmen die Löhne, schlicht und ergreifend. Das ist keine sozialverträgliche Politik, und das ist erst recht keine Politik, die dafür sorgt, dass du weniger Sozialabgaben leisten musst.

Jetzt mag man sich darüber streiten ob alle Vorschläge der Linken sinnvoll sind, aber die Antworten, die bisher von Rot und vorallem von Schwarz und Gelb gekommen sind, die verschärfen die Situation nur, anstatt sie zu lösen.

Der absolute Irrsinn ist ja vorallem die von Glos und co vorgelegte Zielsetzung auch in den kommenden Jahren weitere 1.5 Millionen Billigjobs zu schaffen. Selbst Wirtschaftsexperten sehen diese Branche inzw als ausgeschöpft an. Der Staat spart schlicht und ergreifend an den falschen Stellen, nämlich an den Bürgern, auf der andern Seite wird aber weiter munter Geld verpulvert, indem man es der Wirtschaft in den Rachen stopft.

Wer sagt, dass Harz 4 zu hoch ist und gekürzt werden müsse, der ignoriert schlichtweg die Realität. Harz4 ist etwas von dem man leben kann, aber schlecht. Die Ursache für das Dilemma, der Auslöser dafür das Harz4 als so hoch angesehen wird, ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass die Löhne zu niedrig sind. Wer tagtäglich 8 Stunden arbeiten geht und am Ende nur 50€ mehr in der Tasche hat, als ein Arbeitsloser der darf sich zurecht ungerecht behandelt fühlen, aber es liegt doch nicht an den Arbeitslosen. Es liegt schlichtweg an einer Politik die seit Jahren auf Teufel komm raus, dass Lohnniveau in diesem Land absenkt.

Unter dieser Regierung ist die größte Steuererhöhung in der Geschichte erhoben worden, aber woran liegt es denn, das kein Mensch etwas davon merkt? Das liegt nicht an den bösen Harz4-Empfängern, dass liegt schlicht und ergreifend an dieser Neoliberalen Wahnvorstellung, die Wirtschaft würde durch Steuergeschenke neue Arbeitsplätze schaffen. Das klappt nach 100 Versuchen nicht und wird auch mit dem 101. Versuch nicht klappen. Man sollte das nur endlich mal einsehen. Diese Regierung könnte die Mehrwertsteuer auch noch auf 30% anheben und man würde trotzdem keinen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können, weil man unfähig ist zu sparen und es munter ausgibt. Nur eben an den falschen Stellen.


Btw das der Großteil der Bevölkerung den bisherigen Kurs gut findet, glaubst du doch nicht ernsthaft? Warum steht denn die Linke nach jeder Wahl als der große Wahlsieger da und die angeblich so erfolgreiche Union verliert massiv an Prozenten? Jetzt macht man ja sogar schon die SPD dafür verantwortlich... warum sehen denn Unionspropagandisten ihre Felle davon schwimmen und bauen auf Steuerentlastungen? Wenn selbst ein Erwin Huber mit einem Konzept daherkommt, weil nur noch so die Mehrheit in Bayern zu halten ist, dann muss das doch was heißen. Die Pendlerpauschale ist da nach der Verlängerung von ALG I. nur der Anfang.
Warum propagieren denn FDP, CDU und CSU die Linke zum Schreckgespenst? Doch nicht, weil die Politik so erfolgreich ist, nein, weil sie schlicht und ergreifend Angst davor haben, dass die Bürger endlich mal zur Besinnung kommen und ihre Stimme nicht mehr blindlinks diesem Bonzenpack geben, sondern denen, die wenigstens versprechen etwas für die Bürger zu tun. Von der großen Koalition hört man stets nur was man alles für die Familien tun müsse, das man in Bildung investieren müsse, und das man die Gesundheitssysteme reformieren müsse.

Aber was passiert denn? Nichts!

Die Bürger in diesem Land haben schlichtweg die Nase voll von diesem Neoliberalen Wunschtraum, von dem sie doch nichts haben.

Ob das alles unter der Linken besser laufen würde, sei mal dahingestellt, aber eines sollte doch klar sein. Schlechter und verlogener als die bisherigen Regierungen können auch Lafo und Gysi dieses Land nicht führen.


Btw bei uns waren heute Bürgermeister und Landratswahlen... mit den Leuten, mit denen ich da in der Schlange stand und mich kurz unterhalten habe, war keiner begeistert von unserer Vorzeigekanzlerin und ihrem Kurs, um es mal vorsichtig auszudrücken.
#515318
vicaddict hat geschrieben: Btw das der Großteil der Bevölkerung den bisherigen Kurs gut findet, glaubst du doch nicht ernsthaft?
Was heißt glauben? Alle Umfragen sprechen dafür - und jeder den ich dazu befrage ist sauer darauf, dass die SPD hier ins Wanken geraten ist, anstatt Kurs zu halten.
Warum steht denn die Linke nach jeder Wahl als der große Wahlsieger da und die angeblich so erfolgreiche Union verliert massiv an Prozenten?
Die Linke steht nicht als Wahlsieger da, sie bekommt die Stimmen jener, die die Agenda ablehnen. Das sind 15% - knapp über der FDP wohlgemerkt. Bleiben 85%, die nicht alle, aber doch zum Großteil die Agenda befürworten.

Warum propagieren denn FDP, CDU und CSU die Linke zum Schreckgespenst? Doch nicht, weil die Politik so erfolgreich ist, nein, weil sie schlicht und ergreifend Angst davor haben, dass die Bürger endlich mal zur Besinnung kommen und ihre Stimme nicht mehr blindlinks diesem Bonzenpack geben, sondern denen, die wenigstens versprechen etwas für die Bürger zu tun.
Mal ganz ohne jede Ideologie: Mir als Bürger hat Oskar versprochen, dass er mir einen drastisch erhöhten Spitzensteuersatz abknöpfen will. Dafür soll ich mich doch wohl nicht auch noch bedanken?
#515322
markymarc05 hat geschrieben: Mal ganz ohne jede Ideologie: Mir als Bürger hat Oskar versprochen, dass er mir einen drastisch erhöhten Spitzensteuersatz abknöpfen will. Dafür soll ich mich doch wohl nicht auch noch bedanken?

Warum nicht? Die CDU hat auch ne Steuererhöhung versprochen und wurde gewählt ;)

Es ist aber auch so, dass Deutschland im Vergleich mit andern Ländern eine niedrigere Besteuerung für Spitzenverdiener hat. Erbschafts- und Vermögenssteuer sind hier auch zu nennen. Das ist Geld das man verschenkt.
#515323
vicaddict hat geschrieben:
markymarc05 hat geschrieben: Mal ganz ohne jede Ideologie: Mir als Bürger hat Oskar versprochen, dass er mir einen drastisch erhöhten Spitzensteuersatz abknöpfen will. Dafür soll ich mich doch wohl nicht auch noch bedanken?

Warum nicht? Die CDU hat auch ne Steuererhöhung versprochen und wurde gewählt ;)
Nicht von mir. :roll:
Es ist aber auch so, dass Deutschland im Vergleich mit andern Ländern eine niedrigere Besteuerung für Spitzenverdiener hat. Erbschafts- und Vermögenssteuer sind hier auch zu nennen. Das ist Geld das man verschenkt.
Das macht Oskar auch immer, dass er immer irgendwelche Zahlen aus den USA etc. aus dem Hut zaubert. :wink: verschwiegen wird natürlich, dass Steuer- und abgabensystem ganz anders strukturiert und damit keine Vergleichbarkeit gegeben ist. Man kann sich kein Steuersyystem zusammenbasteln, indem man sich aus verschiedenen Ländern jeweils den Spitensteuersatz für dies und jenes herauspickt.
#515330
markymarc05 hat geschrieben:Das macht Oskar auch immer, dass er immer irgendwelche Zahlen aus den USA etc. aus dem Hut zaubert. :wink: verschwiegen wird natürlich, dass Steuer- und abgabensystem ganz anders strukturiert und damit keine Vergleichbarkeit gegeben ist. Man kann sich kein Steuersyystem zusammenbasteln, indem man sich aus verschiedenen Ländern jeweils den Spitensteuersatz für dies und jenes herauspickt.

Das machen andere ja auch ;)

Wie gesagt, ich selbst finde den Oskar jetzt auch nicht so toll, aber die Existenz der Linken und deren Erfolg sollten schon aufzeigen, welche Stimmung in diesem Land herrscht. Aber viel eher darf man sich wohl darauf einstellen, dass man wie schon 2006 während der Fußballzeit versucht einige Steuererhöhungen an den Bürgern vorbeizuschummeln.
#515337
vicaddict hat geschrieben: Wie gesagt, ich selbst finde den Oskar jetzt auch nicht so toll, aber die Existenz der Linken und deren Erfolg sollten schon aufzeigen, welche Stimmung in diesem Land herrscht.
Okay... Vielleicht darf man nicht pauschal vom "Land" reden, sondern muss zwischen Ost und West unterscheiden, wenn man die "Stimmung" beurteilen will. Vielleicht kommt daher auch unsere unterschiedliche Wahrnehmung. Schließlich liegen die Wahlergebnisse der Linken in beiden Teilen z.T eklatant weit auseinander. Das Saarland (= Oskarland) klammern wir mal aus. Ansonsten ist sie nach aktuellen Umfragen in Hessen (wo es seit dem Links-Schwenk von Frau Ypsilanti wieder für schwarz-gelb reichen würde) mit 8% als viertstärkste Partei noch am erfolgreichsten. In anderen Ländern kratzt sie an der 5%-Hürde, aber fast nirgends als drittstärkste Kraft. (http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/index.htm). Und das wird sich auch nicht eklatant ändern. So weit glaube ich die allgmeine Gefühlslage einschätzen zu können. (Die allgemeine Stimmung in meiner unmittelbaren Umgebung erlebe ich z.B. als ausgesprochen gut - und der Oskarpartei gegenüber als ausgesprochen feindselig. Selbst unter ideologisch eher "links Orientierten", die mehrheitlich Grün wählen.)

Aber der Einzug in die Parlamente ist natürlich Achtungserfolg und zeigt, dass es in Teilen der Bevölkerung einen gewissen Bedarf für eine Politik gibt, die die SPD als Volkspartei, unter den sich im Zuge der Globalisierung ändernden Rahmenbedingungen und dem daraus notwendigen "Blick fürs Ganze", nicht mehr bedienen kann. Eine Massenbewegung sehe ich hier bei "uns" allerdings nicht. Eine Klientelpartei, die sich langfristig auf FDP-/Grünen-Niveau einpendelt, schon.
Zuletzt geändert von markymarc05 am So 8. Jun 2008, 16:42, insgesamt 2-mal geändert.
#515350
Eisbär hat geschrieben:
Jemand der diese Organisation unterstützt hat rein gar nichts in einer Führungsposition der Jugendorganisation einer (ehemaligen) Volkspartei zu suchen
Fordert jemand dessen Traumpartei in ihrem Bundesvorstand Gestalten sitzen hat die ein 2-Klassenwahlrecht für statthaft halten...von den ganzen Pfeifen die in Regierungsämtern sitzen und aktiv dem GG entgegen, verfassungswidrig, handeln ganz abgesehen.
btw.: Ich bedauere wirklich das der CDU ein klares konservatives Profil fehlt. Mehr Idealismus wäre angebracht. Regieren um jeden Preis sollte nicht das Ziel sein, sondern man sollte sich zuerst auf eine wirtschaftsliberale und gesellschaftskonservative Position besinnen. Schäuble mit seinen Stasi Ideen sollte jedem Konservativen ein Dorn im Auge sein!
Wie gruselig...20 Jahre und schon CDU Anhänger...FDP kann ich ja noch nachvollziehen, aber sowas?
Die CDU ist leider nicht meine Traumpartei, obgleich es für mich wünschenswert wäre.
Denn auch in der CDU läuft viel zu viel verkehrt.
Über ein 2-Klassenwahlrecht zu reden halte ich gar nicht für falsch - so persönlich.
Alle reden immer von Gerechtigkeit und meinen damit das Besserverdiener irgendwelche Sozialschmarotzer (Es gibt genug Ausnahmen!) mitfinanzieren. Dann sollten dem Gerechtigkeitsverständnis nach die Besserverdiener auch eine wertvollere Stimme bekommen.
Gerechtigkeit heisst Steuergleichheit!
Diese fehlende Gerichtigkeit legitimiert Gedanken über ein 2-Klassenwahlrecht.

Ich bin seit ich 16 bin sogar Mitglied. Unser Bürgermeister meinte zu mir mal: "Wer mit 14 nicht Sozialist ist hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist keinen Verstand"
Dann habe ich wohl kein Herz!
#515359
Mehr sage ich ja auch nicht. Mehr als FDP/Grünen-Niveau wird auch auf Dauer nicht möglich sein, aber genau deshalb wird man wohl früher oder später ein Mehrheitsbeschaffer werden. Die FDP sorgt ja mit ihrer sturen Haltung dafür, dass die SPD nach Optionen auf der Linken suchen muss. Wer sich so energisch zum Anhängsel der Union degradiert, darf sich nicht wundern, wenn man die SPD in die Arme der Linken treibt.

Aber wie gesagt man muss die Erfolge der Linken anerkennen und überall aus dem Stand zw 8-5% zu erzielen, das kann sich schon sehen lassen in den alten Ländern. Ich bin mächtig gespannt was bundespolitisch passiert, wenn es der Linken wirklich gelingen sollte in Bayern in den Landtag einzuzehen, wenn gleichzeitig die CSU die Mehrheit verpasst.

Ich denke, dann dürfte es nochmal richtig lustig werden. Zumal ja auch Gesine Schwan eine Zusammenarbeit nicht kategorisch ablehnt... da müssen sich Union und Seeheimer Kreis schon Gedanken machen.

Sollte demnächst wirklich Ypsilanti noch mit Hilfe der Linken gewählt werden, sollten wirklich Oskar im Saarland den Ministerpräsidenten geben und sollte wirklich Schwan auf die Linke zugehen und mit deren Hilfe Köhler ablösen, dann ist der Weg frei.

Nochmal kurz der Zeitablauf 2009, sofern nichts dazwischenkommt:

Landtagswahl: Bayern im September 08
Wahl des Bundespräsidenten: Mai 2009
Neuwahlen in Hessen: Spätestens 2009
Landtagswahlen: Thüringen im Sommer, Sachsen, Brandenburg, Saarland alle im Herbst
Bundestagswahl: August bis Oktober


Man sieht es sind 7 :!: Wahlen bis zur nächsten Bundestagswahl. 7 Wahlen in denen die Linke entscheidend Punkte gutmachen kann. Wenn man bei der Union schlau ist, dann versucht man die Bundestagswahl vorzuziehen, um sie möglichst vor diese Landtagswahlen zu bekommen, andernfalls dürfte wohl Merkel ihre zweite Amtszeit feiern. Nämlich die erste und die letzte, denn wenn bei diesen Wahlen der Trend weitergeht und die Union weiterhin bis zu 12% verliert (wie in Hessen und MeckPomm) und erst die Bundespräsidentin und dann Ypsilanti mit Hilfe der Linken gewählt werden, dann gibt es gar keine andere Möglichkeit als im Bund ebenfalls Schwarz-Rot zu kündigen.

Man darf ja nicht vergessen, mit Ausnahme von Bayern hat die Linke nur Heimspiele. 3 Heimspiele im Osten, Lafo im Westen, der möglicherweise Ministerpräsident wird, und ein Nadelstich ausgerechnet in Bayern... wenn alles so eintritt, dann muss die Union schlichtweg weiter in die Offensive gehen und den Wahlkampf verschärfen und ohne personelle Konsequenzen wird ein weitere große Koalition dann gar nicht mehr machbar sein. Und dann können sich auch Steinmeier und Struck nicht mehr gegen die Linke wehren.

Ehrlich gesagt müsste der Bundespräsident, wer immer das auch sein mag, eine weitere große Koalition gar nicht akzeptieren. Es kann für die Demokratie auf Dauer nicht gut sein, wenn Parteien den Laden führen, die sich selbst jetzt schon nichts mehr zu sagen haben. Der Stillstand herrscht schon seit, ja im Grunde seit Beginn. Die Mehrwertsteuer ist doch das einzige was überhaupt gemacht wurde. Da muss sich auch der Bundespräsident, respektive die Präsidentin Gedanken machen, ob sie eine solche Regierung weiterhin zulässt. Ablehnen dürfte sie es ja, wenn ich nicht irre... bzw er dürfte es ;)
#515363
@Byronic Hero

Lass dich doch nicht provozieren! :wink: Wahrscheinlich kommt Eisbär aus irgendeiner links-alternativen (Berliner?) Enklave, wo das wahnsinnig ungewöhnlich ist. Wo ich herkomme (Kleinstadt im schwäbischen), war die CDU auch unter 25-jährigen schon immer die stärkste politische Kraft. Und die JU die größte Jugendorganisation.
#515369
markymarc05 hat geschrieben:@Byronic Hero

Lass dich doch nicht provozieren! :wink: Wahrscheinlich kommt Eisbär aus irgendeiner links-alternativen (Berliner?) Enklave, wo das wahnsinnig ungewöhnlich ist. Wo ich herkomme (Kleinstadt im schwäbischen), ist die CDU auch unter 25-jährigen die stärkste politische Kraft. Und die JU die größte Jugendorganisation.
Provozieren? :P
Ich mag sowas gerne, es festigt mich in meiner Einstellung.
Sieht bei uns hier übrigens genauso aus.
#515372
Das man in Bayern oder BW vorrangig die CDU bzw die Stammtischproleten aus der CSU vorfindet ist ja wenig überraschend. Ebenso findet man eben in Westfalen hauptsächlich die SPD und im Osten hauptsächlich die Linken vor. Hat halt alles seine Ursachen...
#515378
vicaddict hat geschrieben:Mehr sage ich ja auch nicht. Mehr als FDP/Grünen-Niveau wird auch auf Dauer nicht möglich sein, aber genau deshalb wird man wohl früher oder später ein Mehrheitsbeschaffer werden.
Na, wohl eher später. Ich seh`s noch nicht.

Die FDP sorgt ja mit ihrer sturen Haltung dafür, dass die SPD nach Optionen auf der Linken suchen muss. Wer sich so energisch zum Anhängsel der Union degradiert, darf sich nicht wundern, wenn man die SPD in die Arme der Linken treibt.
Wieso denn? Gerade die FDP hat doch jetzt mehr als deutlich verlauten lassen, dass sie (genau wie die Grünen) ohne Wahlversprechen in den Wahlkampf geht - und auch eine Ampel nicht mehr ablehnt. Natürlich macht ihr das auch die versozialdemokratisierte Union leichter als jemals zuvor.
Ich bin mächtig gespannt was bundespolitisch passiert, wenn es der Linken wirklich gelingen sollte in Bayern in den Landtag einzuzehen,
Oh je... Um das zu verhindern, daran werde ich aktiv mitarbeiten.
wenn gleichzeitig die CSU die Mehrheit verpasst.
Daran auch. :wink:
Ich denke, dann dürfte es nochmal richtig lustig werden. Zumal ja auch Gesine Schwan eine Zusammenarbeit nicht kategorisch ablehnt...
Natürlich tut sie das. Sie will die Stimmen, aber die Politik lehnt sie ab. Das ist keine Zusammenarbeit.
Sollte demnächst wirklich Ypsilanti noch mit Hilfe der Linken gewählt werden,
Wird sie nicht. Es gibt Neuwahlen mit einer schwarz-gelben Mehrheit.

Und dann können sich auch Steinmeier und Struck nicht mehr gegen die Linke wehren.
Das müssen sie sogar, wenn sie sich nicht komplett marginalisieren wollen. Für solch eine Koalition gibt es wirklich eine breite gesellschaftliche Ablehnung, zumindest im Westen. Egal ob sie 5, 10, oder 15% holt. Für die meisten ist und bleibt sie ein Schreckgespenst, mit dem man locker eine schwarz-gelbe Mehrheit reanimieren kann (wie ja jetzt auch in Hessen zu beobachten). Mir soll`s ja Recht sein, aber wenn die SPD noch einmal auf die Füße kommen will, muss sie sich in Gesamtdeutschlnd wieder der gesellschaftlichen Mitte zuwenden und dieses Terrain von der CDU zurückerobern. Sonst verkommt sie wirklich zur Splitterpartei.
Ehrlich gesagt müsste der Bundespräsident, wer immer das auch sein mag, eine weitere große Koalition gar nicht akzeptieren. Es kann für die Demokratie auf Dauer nicht gut sein, wenn Parteien den Laden führen, die sich selbst jetzt schon nichts mehr zu sagen haben.
Das ist richtig. Deshalb wird`s auch auf Schwarz-gelb hinauslaufen. Ich bin einfach immer optimistisch, dass die Menschen am Ende zur Vernunft kommen. :wink:
Zuletzt geändert von markymarc05 am So 8. Jun 2008, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
#515400
markymarc05 hat geschrieben:Wieso denn? Gerade die FDP hat doch jetzt mehr als deutlich verlauten lassen, dass sie (genau wie die Grünen) ohne Wahlversprechen in den Wahlkampf geht - und auch eine Ampel nicht mehr ablehnt. Natürlich macht ihr das auch die versozialdemokratisierte Union leichter als jemals zuvor.
Hat die FDP das? Unter Westerwelle? Hat er endlich eingesehen, dass sein Kurs die Partei in die Bedeutungslosigkeit führt?
Ich denke, dann dürfte es nochmal richtig lustig werden. Zumal ja auch Gesine Schwan eine Zusammenarbeit nicht kategorisch ablehnt...
Natürlich tut sie das. Sie will die Stimmen, aber die Politik lehnt sie ab. Das ist keine Zusammenarbeit.
Nun ja, man kann es so oder so sehen. Gestern habe ich im Videotext (nicht die seriöseste Quelle ;) ) gelesen, dass sie mit den Linken zusammenarbeiten würde, wenn es inhaltlich stimmt.
Sollte demnächst wirklich Ypsilanti noch mit Hilfe der Linken gewählt werden,
Wird sie nicht. Es gibt Neuwahlen mit einer schwarz-gelben Mehrheit.
Metzger will doch Ypsilanti jetzt doch wählen und das Koch mit diesem Kindergartenverhalten der CDU geholfen hat, ist doch ausgeschlossen. Die gesamte hess. Politk mit Ausnahme der Grünen und der Linken haben sich hochgradig lächerlich gemacht. Warum sollte es jetzt für schwarz-gelb reichen? Glaubst du ernsthaft, dass man die 12% wieder holt, die man unter anderem an die Linken verloren hat?

Das müssen sie sogar, wenn sie sich nicht komplett marginalisieren wollen. Für solch eine Koalition gibt es wirklich eine breite gesellschaftliche Ablehnung, zumindest im Westen. Das ist ein Schreckgespenst, mit dem man locker eine schwarz-gelbe Mehrheit reanimieren kann (wie ja jetzt auch in Hessen geschehen). Mir soll`s ja Recht sein, aber wenn die SPD noch einmal auf die Füße kommen will, muss sie sich in Gesamtdeutschlnd wieder der gesellschaftlichen Mitte zuwenden und dieses Terrain von der CDU zurückerobern. Sonst verkommt sie wirklich zur linken Splitterpartei.
Wo hat denn Hessen eine schwarz-gelbe Mehrheit gefunden? Erst vor wenigen Tagen haben Grüne, SPD und Linke ihren kurzfristigen Triumph gefeiert. Und im Bund sind wir wohl unterschiedlicher Meinung. Du sagst, die SPD müsse Terrain von der CDU zurückgewinnen. Ich glaube, dass genau dieses in die Mitte rücken das Problem ist. Man hat den kompletten linken Rand der Linken überlassen und hat dadurch enorme Verluste zu verantworten. Aber bei jedem weiteren Ruck in die Mitte, schnappen sich Lafo und Gregor ein Stückerl mehr vom linken Rand.

Das ist richtig. Deshalb wird`s auch auf Schwarz-gelb hinauslaufen. Ich bin einfach immer optimistisch, dass die Menschen am Ende zur Vernunft kommen. :wink:
Jaja... 50% CDU und FDP... da muss wohl einer wirklich optimistisch sein um daran zu glauben... wobei optimistisch nicht das Wort ist, dass ich verwenden würde... masochistisch würde mir da eher einfallen :D
#515418
markymarc05 hat geschrieben:Deshalb wird`s auch auf Schwarz-gelb hinauslaufen. Ich bin einfach immer optimistisch, dass die Menschen am Ende zur Vernunft kommen

Was ist denn daran vernünftig???? Was wollen die Menschen mit der FDP ??? Ich würd es Leichtsinn nennen wenn jemand die FDP wählt.
#515427
vicaddict hat geschrieben: Hat die FDP das? Unter Westerwelle? Hat er endlich eingesehen, dass sein Kurs die Partei in die Bedeutungslosigkeit führt?
Na ja klar. Bei den Wählern ist die FDP ja derzeit ebenfalls im Aufwind ( nach Umfragen 13-14%), das muss man ja auch mal erwähnen. Da will man nicht in der Opposition verschmachten. Zumal eine Reanimierung des sozial-liberalen Bündnisses kein soo großer Schritt ist.
Metzger will doch Ypsilanti jetzt doch wählen
Da bist du nicht auf dem neusten Stand, bzw. einer Ente aufgesessen. Metzger selbst hat das schnell dementiert. (Mal bei Google News Metzger googlen.)
Die gesamte hess. Politk mit Ausnahme der Grünen und der Linken haben sich hochgradig lächerlich gemacht. Warum sollte es jetzt für schwarz-gelb reichen? Glaubst du ernsthaft, dass man die 12% wieder holt, die man unter anderem an die Linken verloren hat?
Nein, die bestimmt nicht. Eher vorherige SPD-Wähler, die von Ypsis Linkskurs abgeschreckt wurden. Nach derzeitigen Umfragen holen CDU und FDP zusammen 51%.

Ich glaube, dass genau dieses in die Mitte rücken das Problem ist. Man hat den kompletten linken Rand der Linken überlassen und hat dadurch enorme Verluste zu verantworten.
Wir haben beide Recht. :P Der Niedergang der SPD ist ja in zwei Wellen vonstatten gegangen. Zuerst haben sich die Agenda-Gegner verabschiedet, was schmerzhaft war, aber immer noch für fast 35% gereicht hat. Das ist gar kein so schlechtes Ergebnis dafür, dass Schröder ja explizit seine Agenda-Politik zur Abstimmung gestellt hat (und zusammen mit der CDU 70% dafür geholt hat). Mit CDU und FDP eine Mehrheit von 80% für eine "Politik der Mitte".

Nun verliert die SPD erneut - und zwar seit sie auf Schmusekurs mit der Linken gegangen ist. Du machst einen Denkfehler, wenn du die SPD-Wähler als eine homogene Masse betrachtest. Es ist richtig, dass Schröder viele Stammwähler auf seinem Kurs an die Linke verloren hat. Aber viele, die diese Politik unterstützt und 2005 gewählt haben, fühlen sich jetzt von Becks Linkskurs vergrätzt. Sollte die SPD eine Links-Koalition in Betracht ziehen, wird es eine Wanderung dieser Wähler ins bürgerliche Lager geben, die vermutlich stärker sein wird, als eine Rückwanderung der Linken-Wähler zur SPD.

Jaja... 50% CDU und FDP... da muss wohl einer wirklich optimistisch sein um daran zu glauben...
Wieso? Nach den ganzen letzten Sonntagsfragen fehlt dafür nur noch 1%. 8)
#515451
markymarc05 hat geschrieben:Nach den ganzen letzten Sonntagsfragen fehlt dafür nur noch 1%

Nichts ist sinnloser als diese Sonntagsfragen wo schon zwei Wochen nach einer Bundestagswahl gefragt wird "Was wählen sie wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre?" Man darf davon ausgehen das die Zahlen bis zur tatsächlichen Wahl sich noch ändern werden.

http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm
#515468
Das ist vollkommen richtig. Umfragen bilden auch keine exakten Ergebnisse ab (schon gar nicht die einer Wahl in 2 Jahren), aber Trends und Stimmungslagen, aus denen man dann Lehren für den weiteren Kurs ziehen kann. Und dieses dann doch sehr zuverlässlich - vor allem wenn man sie längerfristig beobachtet und nicht nur als Momentaufnahme. Und da zeigt sich, neben einem Erstarken der "Linken" auf der einen Seite, auch eine Rückwanderung der "Mitte" ins "bürgerliche" Lager, von dem v.a. die FDP profitiert und dem Linkskurs von Beck und Ypsilanti geschuldet sein dürfte.

Für die Wahl gehe ich realistisch allerdings auch eher von einer Ampel (am wahrscheinlichsten) oder Schwampel aus. Zumal die SPD vermutlich Steinmeier zum Kanzlerkandidaten machen, und die Grünen Cem Özdemir zum Vorsitzenden wählen werden. Damit sind die Weichen ja pefekt auf sozialliberal ausgerichtet.
#515511
Maddi hat geschrieben:
Ich bin einfach immer optimistisch, dass die Menschen am Ende zur Vernunft kommen
das, mein Verehrtester, lieg einfach nicht in der Natur der Menschen :wink: :D
Auch dazu gibt`s unterschiedliche Ansichten.

Hier was zum Zeitvertreib für Fußballmuffel: :D :mrgreen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft

Ich gehe EM gucken. Das erscheint mir am vernünftigsten. :mrgreen:
#515670
@Markymarc
Das ist kein Argument, das ist Gleichmacherei in Reinkultur. Pure Ideologie und nicht einmal ansatzweise sachlich begründbar.
[quote/]
Das ist philosophisch durchaus begründet. Sozialwissenschaftlich auch. Selbst ökonomisch ist es Sinnvoll hohe Löhne stärker zu belasten als niedrige.
Was ich verdiene, das gehört ja nun erst einmal mir und wem ich etwas davon abgebe, sollte meine freie Entscheidung sein.
Es sollte auch meine freie Entscheidung sein bei wem ich zu welchen Bedingungen arbeite, in der Praxis ist das auch nicht möglich, da ich mich grundsätzlich dem Markt unterwerfen muss.
Eben. Gegen Gleichmacherei verwehre ich mich
Unsinn.
Du willst doch die steuerliche Gleichheit haben, wenn alle ob Geringverdiener oder Großverdiener nahezu den selben Steuerbetrag zahlen ist das "gleich" und nicht "gerecht".
Da nehme ich die 1, die 2 und die 5.(= Arbeitslosengeld/Sozialhilfe kürzen, Verwaltung reduzieren, Kindergeld etc. abschaffen)
Die einzige Möglichkeit bei Nr.1 zu sparen ist das Alg1 zu kastrieren, bei Alg2 bleibt letztlich nur übrig die Wohngeldbeiträge zu kürzen und die Hartzies billig zu kasernieren.
Willst du das wirklich?

Zu 2, wäre eine Möglichkeit, bedeutet aber gleichzeitig das die Arbeitslosenzahlen steigen, nicht jeder Bürohengst wird in der freien Wirtschaft wieder eine Anstellung finden, damit verbunden wird die Binnennachfrage weiter geschwächt.

Zum Kindergeld hast du deine Meinung ja schonmal geäussert.
Wer braucht schon Kinder...

Bitte was? Unten kommt nichts an?? Wer trägt denn einen Großteil der Abgabenslast, mit der dann Sozialhilfe und diverse weitere Subventionen finanziert werden??? Ja, wer zahlt denn einem Hartz-4-Empfänger die Wohnung und verhindert so, dass er auf der Straße leben muss? Oder gehörst du wirklich zu den Leuten, die erst froh sind wenn jeder Arbeitslose in Sekt badet?
Völlig klar, die Alg2 Empfänger die schwimmen nur so in ihrem unermesslichen Luxus. Und natürlich völlig unverdient, denn wir wissen ja das das nur faules Gesockse ist was nur nicht arbeiten will und gierig in die Taschen der Leistungsträger greifen.
Fast so schlimm wie Rentner.
Und dass in der Mitte nichts ist... Nun gut, das ist ein Kapitel aus Oskars Märchenstunde. Für die Realität muss ich mich ja nur einmal in meinem eigenen Umfeld, meinem Bekanntenkreis und und der näheren Umgebung (hundertprozentiges Mittelschichtsmilieu) umsehen. Wenn sich Leute mit ganz "normalen" Berufen (Lehrer, Beamte, Angestellte) Ferienhäuser auf Mallorca kaufen, zweimal im Jahr eine Fernreise unternehmen und sich das dritte Auto vor die Tür stellen, kann es dem Mittelstand nicht wirklich schlecht gehen... Armut, oder die Gefahr in diese abzutschen, sehe ich zumindest in diesem Milieu nun wirklich nicht.
Warum beschwerst du dich dann?
In der Mitte ist ja offenbar alles bestens. Dann kann die "Mitte" doch mal ein paar Brotkrumen für die "da unten" abgeben.

Die Mehrheit der Bevölkerung sieht das anders und unterstützt diesen Kurs, für den ja auch bei den letzten Bundestagswahlen schwarz-rot-gelb(-grün) eine klare Mehrheit bekommen hat.
Wenn der Agenda-Kurs von CDU, SPD, Grüne und FDP getragen wird haben wir in der Politik ja echte Wahlalternativen.
Wenn man die 4 zu einer Einheitspartei zusammenlegt könnte man sich auch die teuren Wahlen sparen.
Davon abgesehen, die Mehrheit der Bevölkerung war für den 1. Weltkrieg, die Mehrheit hat es auch nicht gestört als die Judenprogrome anfingen.
Mit der entsprechenden medialen Manipulation kann man "Mehrheiten" recht problemlos erreichen.
Die INSM-Fiffis sitzen doch nicht umsonst in jeder Polit-Talk-Show.

Die einzige Bevölkerungsgruppe, die diesen (und das ziemlich lautstark) ablehnt, sind die Arbeiter.
Genau. Die einzige. Sind ja sowieso nicht viele, wer arbeitet denn heute noch?
Sozialstaat runiert? Dann gäbe es kein Hartz-4, kein Kindergeld, etc mehr.
Also das was du unbedingt noch abschaffen willst.
Als "Mittelständler" kann ich das nicht bestätigen.
[quote/]
Ist auch schwierig, denn letztlich ist mit Ausnahme von Siemens, T..., etc. alles "Mittelstand".
Letztlich ähnlicher Kampfbegriff wie "neoliberal" auch.



Wie stellst du dir denn unsere Gesellschaft in 30 oder 40 Jahren vor, sollen die unteren 50% dann alle auf HartzIV Niveau vor sich hin vegitieren während sich die oberen 50% aussuchen können in welcher ihrer Villen sie heute übernachten möchten?

@Byronic Hero
Die CDU ist leider nicht meine Traumpartei, obgleich es für mich wünschenswert wäre.
Denn auch in der CDU läuft viel zu viel verkehrt.
Über ein 2-Klassenwahlrecht zu reden halte ich gar nicht für falsch - so persönlich.
Alle reden immer von Gerechtigkeit und meinen damit das Besserverdiener irgendwelche Sozialschmarotzer (Es gibt genug Ausnahmen!) mitfinanzieren. Dann sollten dem Gerechtigkeitsverständnis nach die Besserverdiener auch eine wertvollere Stimme bekommen.
Gerechtigkeit heisst Steuergleichheit!
Diese fehlende Gerichtigkeit legitimiert Gedanken über ein 2-Klassenwahlrecht.

Ich bin seit ich 16 bin sogar Mitglied. Unser Bürgermeister meinte zu mir mal: "Wer mit 14 nicht Sozialist ist hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist keinen Verstand"
Dann habe ich wohl kein Herz!
Ich dachte bisher ja das die Parteibasis nicht ganz so extremistisch ist wie einige in der Parteiführung...war offenbar ein Irrtum.


Alles fett, Posteditor spinnt irgendwie.
#515682
markymarc05 hat geschrieben:Umfragen bilden auch keine exakten Ergebnisse ab (schon gar nicht die einer Wahl in 2 Jahren), aber Trends und Stimmungslagen, aus denen man dann Lehren für den weiteren Kurs ziehen kann. Und dieses dann doch sehr zuverlässlich -
Da erinnere ich mich doch an die letzte Bundestagswahl vor der niemand einen Cent auf die SPD gewettet hätte, keine der Umfrageprofis hätte der SPD damals ein gutes Ergebnis bescheinigt. UNd was ist daraus geworden? SElbst Schröder war so verstört das er sich als Sieger fühlte.

Es sollte die Politik gemnacht werden die notwendig für ein Land ist und nicht danach bestimmte GRuppen in der Gesellschaft zufrieden zu stellen. Wenn ich da die Begründung der CSU höre das sie den schlechten Umfrageergebnissen entgegenwirken will und deshalb diese Bürgerfreundlichen Steuerpläne anbietet wird mir schlecht.
#515702
markymarc05 hat geschrieben:Und dass in der Mitte nichts ist... Nun gut, das ist ein Kapitel aus Oskars Märchenstunde. Für die Realität muss ich mich ja nur einmal in meinem eigenen Umfeld, meinem Bekanntenkreis und und der näheren Umgebung (hundertprozentiges Mittelschichtsmilieu) umsehen. Wenn sich Leute mit ganz "normalen" Berufen (Lehrer, Beamte, Angestellte) Ferienhäuser auf Mallorca kaufen, zweimal im Jahr eine Fernreise unternehmen und sich das dritte Auto vor die Tür stellen, kann es dem Mittelstand nicht wirklich schlecht gehen... Armut, oder die Gefahr in diese abzutschen, sehe ich zumindest in diesem Milieu nun wirklich nicht.
Du sollst doch nicht immer nur von deinen Leuten da ausgehen. Wenn ich das genauso machen würde und nicht über Tellerand schauen würde, müsste ich schon in tiefen Depressionen stecken weil wir nach dem Status den du hier aufzählst anscheinend nichtmal eine Mittelschicht haben und das obwohl es, bis auf Beamte, die gleichen Berufe sind. Nach deiner Definition könnte man faktisch schon "Zuhause der Unterschicht" unter die "Willkommen im Landkreis..." Schildchen kleben.

Hier mal zwei Links die zeigen wie schön das auseinander geht.
http://www.focus.de/immobilien/kaufen/l ... 11174.html
Du lebst in Platz 5/6 unter den Top 5 und ich im Platz 3 der Flop 5

Oder um direkt das Ranking des INSM zu nehmen.
http://www.insm-regionalranking.de/bw_Einkommen.html
Du lebst im Einkommensranking auf Platz 5 oder 10 und ich auf Platz 403, Detailinfos sind hinter den Landkreisen/Städten verlinkt.

Und jetzt kommt sicher gleich wieder das du doch auch Bekannte in Thüringen hast denen es nicht so schlecht geht. Das sind auch heute noch Leuchttürme. Erfurt Platz 199, Jena Platz 225, Weimar 310. Oder um es dir mal komplett und anschaulicher zu machen.

199 Kreisfreie Stadt Erfurt
225 Kreisfreie Stadt Jena
310 Kreisfreie Stadt Weimar
324 Kreisfreie Stadt Eisenach
345 Kreisfreie Stadt Suhl
361 Kreisfreie Stadt Gera
373 Landkreis Weimarer Land
380 Landkreis Ilm-Kreis
385 Landkreis Greiz
386 Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
393 Landkreis Gotha
396 Landkreis Nordhausen
403 Landkreis Kyffhäuserkreis
407 Landkreis Saale-Holzland-Kreis
408 Landkreis Wartburgkreis
409 Landkreis Sömmerda
411 Landkreis Altenburger Land
416 Landkreis Saale-Orla-Kreis
419 Landkreis Sonneberg
420 Landkreis Schmalkalden-Meiningen
422 Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis
428 Landkreis Hildburghausen
431 Landkreis Eichsfeld


Zum Rest sage ich besser nichts. Mir war der Arsch die Tage schon genug schwerstens am platzen. :mrgreen:
#515742
QT, dass es in Ost und West unterschiedliche Lebensumstände gibt, habe nie bestritten. Ganz im Gegenteil (über die Gründe haben wir ja schon mal gesprochen). Das wirft sicherlich einen Schatten auf die Gesamtsituation, täuscht aber eben auch darüber hinweg, dass die Lebensqualität in Deutschland insgesamt außerordentlich hoch, das Armutsrisiko so niedrig ist fast wie nirgendwo sonst.

Bei uns gelten gerade mal 13% der Bevölkerung als arm. Besser stehen in Europa nur Schweden und Dänemark da.

Die Situation der unteren Einkommensschichten ist aufgrund massiver Umverteilung so gut wie kaum irgendwo sonst in der EU. Die Zahl der Obdachlosen hat sich in den letzten 10 Jahren halbiert. Von den Rentnern sind gerade mal 2,5% auf Zuschüsse aus der Sozialkasse angewiesen.

Die oberen 50% der Bevölkerung tragen über 90% zum Steueraufkommen bei (- und trotzdem sind es die niedrigen Einkommen, die Eisbär noch weiter entlasten möchte.) Das ist ein Maß an Umverteilung wie es kaum irgendwo anders zu beobachten ist.

So sieht also ein marodes und ungerechtes Sozialsystem aus. Dass man im Ausland über solch eine Selbsteinschätzung nur den Kopf schüttelt und die Deutschen für Jammerlappen hält, ist somit auch kein Wunder. Natürlich gibt`s dafür Gründe. Hier im "Westen" ist es m.E. so, dass es uns lange zu gut ging und deshalb jede Abwärtsbewegung schon als Erdbeben empfunden wird. Im Osten trägt, bei allen begründete Sorgen und realen Nöten, eine diffuse Erinnerung bzw. Verklärung früherer DDR-Zeiten dazu bei, dass dieses System als ungerechter empfunden wird, als es in Wahrheit ist und man sich wünscht, man könne das Rad wieder etwas zurückdrehen. Beides ist verständlich, aber darüber müssen wir hinwegkommen. Alte Geister zu wecken nützt längerfristig niemandem.

Ich sage nicht, dass es keine Probleme gibt. Aber man kann sich die Dinge auch schlechter reden als sie wirklich sind, und dafür hat man hierzulande wirklich Talent.
#515769
So rosig wie du das siehst ist es aber nunmal nicht, vielleicht auch weil du dich nicht ständig in dem Umfeld bewegst. Viele arbeiten hier wie die bekloppten, führen aber einen einfachen Lebenstil, fahren ein 10 Jahre altes Auto, Urlaub garnicht oder ein kleiner alle 10 Jahre und die wo ein Eigenheim Besitzen sind bis zum Ableben hoch verschuldet oder flicken ihr geerbtes über die Jahre. Das ist hier die Mittelschicht die etwa 60% ausmacht. Davon sind einige trotz Arbeit auf staatliche hilfe angewiesen. Obere Mittelschicht bis Oberschicht sind hier 4 bis 5%, der Rest ist schon Unterschicht.

Hier geht nichts mehr einzusparen weil es dann noch weiter an die Substanz geht und die Wirtschaft letztenendes auch nur wieder darunter leidet. Das ist hier klassisches Handwerker- und Diensleistungsgebiet und dort wird wieder als erstes gespart. Nach den Hartz Reformen gab es hier die größte Pleitewelle seit der Wende und die wirkt noch immer nach. Als letztes machte vor wenigen Wochen auch noch der Baumarkt dicht. Hier wird wieder wie in der DDR getausch. Paket Dachlatten gegen 20 Backsteine. Klingt lustig aber so läuft das hier oft. Zuletzt hatte ich erst für einen mitlerweile insolventen Fliesenlegerbetrieb eine Webseite gemacht. Bezahlt wurde mit Hausschlachtung. Hier muss man flexibel sein weil Geld nur eine Währung von vielen ist.

Und das sich einige nach den alten Zeiten zurücksehnen hat auch Gründe. Damals war z.B. der Bergbau der größte Arbeitgeber der Region. Dort wurde gut verdient, die Altersvorsoge war stattlich. Dort wurde teilweise zahlenmäßig das drei- bis vierfache von heute verdient. Klar gab es keie LCD Bildschirme usw. aber das spielt doch keine Rolle. Es war klar das die Lebenshaltungskosten immer gedeckt, die Rechnungen bezahlt und selbst der kleine Urlaub drinnen ist. Heute gibt es zwar alles zu kaufen aber man muss schauen das die puren Grundkosten drinnen sind, was nicht immer klappt.

Auch die Vergleiche mit anderen bringen uns nicht weiter. Klar geht es uns im Vergleich mit dem Kongo töfte, nur sind da schon Unterschiede. Es mag materiell alles da sein, die materielle Armut ist gering, nur ist das eben nicht alles. Das wäre z.B. noch gesellschaftliche Teilhabe oder soziale Kontakte. Das fällt doch alles weg. Mal irgendwo hingehen, mit den Freunden treffen, das geht nur solange wie es nichts kostet. So langsam wendet sich alles ab, das ist so. Wer schon in der Situation war kennt es. Das ist nun wieder in so armen Ländern anders.
#515777
Ich verstehe dich ja. Aber du machst im Grunde dasselbe, das du mir vorgeworfen hast, nämlich nur die Situation in deinem direkten Umfeld zu betrachten. Auf diese Weise kommt man in der Tat auf zahlreiche unterschiedliche Lebensrealitäten.

Fakt ist, dass Gesamtdeutschland so gespalten ist, wie kein anderes europäisches Land. Und das liegt in der jahrzehntelangen Teilung beründet und in dem Versuch, eine durch ein bankrottetes System heruntergewirtschaftete Region in eine andere Volkswirtschaft einzugliedern, was natürlich ein Mammutvorhaben und ein Sonderfall ist. Klar, Teile des Osten werden mittlerweile von Teilen Tschechiens überholt, was Wirtschaftskraft und Arbeitslosenquote angeht, das ist mir bewusst. Ich kenne die Statistiken. Andererseits herrscht hier im Süden (Bayern & BaWü) quasi Vollbschäftigung, mit wahrscheinlich annähernd der höchsten Kaufkraft in ganz Europa. Was ist nun repräsentativer? Das bestehende Wohlstandsgefälle ist keine Folge dieses Systems, das muss man schon auch mal sagen. Aber zumindest eines gilt doch für Ost und West gleichermaßen: dass die soziale Absicherung so hoch ist wie kaum irgendwo sonst in Europa.
  • 1
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 9