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von Eisbär
#514503
Finde den Text gut geschrieben, sollte man sich als "Verbraucher" mal durchlesen und drüber reflektieren.
Schlachten

Die Ernte im Sommer hat selten etwas mystisches. Es ist Arbeit. Man prüft ob das Gras nicht zu nass, nicht zu viel Tau auf dem Getreide ist und schwingt sich auf seine Maschine. Arbeit. Zeitdruck. Lärm. Wenn man alte Filme sieht auf denen Männer und Frauen in größeren Gruppen bei der Ernte zusammen arbeiten, lachen und singen wird man leicht neidisch in seiner Einsamkeit. Gespräch gibt es nur wenn etwas nicht funktioniert.

Ganz anders das Pflügen und die Aussaat. Beide haben eine erotische Komponente, sind erspürbare Einwirkung auf die Natur und das Leben. Es macht Spaß mitten auf dem Acker anzuhalten, die Maschine abzustellen und zu genießen. Aber Ackerbau hat eben nur wenige erhebende Momente und sehr viel Routine. Ackerbau ist Arbeit.

Das ist in der Viehzucht anders. Vom Zeugungsvorgang, über die Tragzeit bis zur Geburt ist man dabei. Man erlebt Leben und natürlich auch Tod. Natürlich ist Viehzucht, wenn sie nicht zu reinen Hobbyzwecken dient auf Ernte ausgelegt. Das sagen wir natürlich nicht gerne. Das wir aus dem Weizen auf dem Acker Brot und Kuchen machen wollen ist klar und unumstritten. Aber das Lämmchen, Kälbchen oder gar ein Fohlen zu ernten?

Alleine der Begriff ernten scheint da nicht zu passen. Natürlich passt er. Wir haben den Bullen zur Kuh gebracht, die Stute zum Hengst, und den Bock zu Schaf oder Ziege. Den Hahn gibt es auch nur weil wir ihn zulassen. Da ist nichts mit Natur oder bestenfalls am Rande. Wir säen und ernten Tiere.

Das ist ja auch logisch. Wir brauchen ihr Fleisch um uns zu ernähren und ihre Haut um uns zu kleiden und Schuhwerk zu fertigen. Klar kann man darauf verzichten, aber ob das die natürliche Haltung des Menschen ist, darf bezweifelt werden. Wir waren erst Jäger und Sammler, dann nomadisierende Viehzüchter und erst viel später Bauern die Ackerbau und Viehzucht miteinander verbanden.

Seltsam die Jagd hat einen ganz anderen Touch als die Ernte von Tieren. Da ist es der Kampf Mensch gegen Bestie, der natürliche Jagdtrieb, ein Wettstreit. Das Töten auf der Jagd haben wir perfekt verbrämt. Der Kampf gegen so ein bestialisches Reh oder gar einen Hirschen mit dem Hirschfänger zu erlegen, das hat doch was, Natürlich hat das Reh gegen die menschliche Intelligenz und die fast perfekten Waffen keine Chance, genausowenig wie der Hirsch. Wer einen Hirschfänger braucht hat nur fahrlässig geschossen.

Aber das Bild vom fröhlichen Jägersmann steht, der da tapfer durch Wald und Heide streicht und Bambi erschießt. Natürlich ist es ein völlig falsches Bild. Der heutige Jäger ist entweder Trophäenzüchter und Ernter oder Fleischernter. Trophäe und Fleisch geht meist nicht, weil das Tier mit der tollen Trophäe nur noch als Hack genießbar ist.

Der Angler und Fischer hat nicht so ein tolles Image wie der Jäger, es sei denn er übt seinen Beruf auf hoher See aus. Aber auch er ist ein Ernter. Außer den Teich- und Seefischern die selber Besatz nachliefern sind Angler, Fischer und Jäger aus dem Saatprozess ausgeschlossen. Sie ernten nur unter teilweise fragwürdigen Bedingungen.

Der Viehzüchter muss immer den ganzen Kreislauf begleiten ist also nicht nur ein Abstauber der erntet wo er nicht gesät hat, aber das dankt ihm niemand. Wenn der Jäger mit dem 16-Ender kommt, oder der Angler mit dem kapitalen Hecht, dann ist es egal wie viele Häute der Viehzüchter geliefert hat und wie viele Tonnen Fleisch. Er steht weit hinten.

Alle finden den Viehzüchter ja noch völlig in Ordnung wenn er in mitten seiner Tiere die Hand streichelnd auf ein Jungtier legt. Idyllische Bilder. Dann fahren die Leute wieder vom Bauernhof weg, oder essen gar in dessen Restaurant dieses tolle Kalbfleisch, das Lammfilet oder den Fohlengullasch. Der dampfende Teller hat nichts mit dem Jungtier zu tun.

Tod als Voraussetzung für Genuss. Das ist zwar jedem irgendwo klar, aber der Tod ist soweit aus unserem Leben verdrängt, das wir in kaum noch kennen, ja uns alleine vor dem Gedanken an den Tod fürchten. Wir sterben und töten außer Sichtweite. Die Alten sterben in ihren Heimen oder in Krankenhäusern. Es ist Ausnahme wenn jemand geplant zu Hause stirbt.

Wir kennen den Tod als Unfall, als plötzlichen Schicksalschlag. Aber die tote, oder sterbende junge Motorradfahrerin die können wir nicht anfassen, wenn wir die Nähe des Todes spüren. Ja. Das ist Feigheit, das ist Angst. Wir haben den Tod weggeschickt. Wenn er plötzlich in unserer Mitte steht, sind wir entsetzt, ratlos, geschockt und brauchen psychologische Hilfe.

Selbst der natürliche Tod eines Haustiers, dessen Alter wir kennen, vermag uns zu erschrecken. Wer sich mal angeschaut hat wie normal Kinder noch mit dem Tod eines Haustieres und mit dessen Beerdigung umgehen, dem wird klar wieviel wir Erwachsene schon verloren haben. Aus Angst vor der Angst.

Deshalb verdrängen wir auch die Ernte unseres Kalbschnitzels, des Spanferkels und der Lammlachse. Wir wollen mit dem Tod nicht zu tun haben. Natürlich wissen wir das geschlachtet wird. Aber eben nicht bei uns. Bei uns kommt Fleisch, Wild und Fisch aus der Frischhaltetheke des Supermarktes. Das ist nicht tot. Sieht auch gar nicht wie totes Tier aus, wenn es nicht gerade ein Hase, ein Hähnchen, oder eine Pute ist.

Niemand kann aus Kalbschnitzeln ein Kalb bauen und Schweinemett oder Bratwurst sieht wirklich nicht wie ein Ferkel aus. Wir schaffen es intellektuell den kompletten Selbstbetrug zu erschaffen. Für uns musste keine Tier sterben, weil wir den Tod verdrängt haben. Das war früher natürlich nicht möglich. Da war die Ernte ein Fest. Ein Schlachtfest.

Es gibt ja noch Gegenden in denen zu Hause geschlachtet wird, auch wenn uns unsere Angst vor dem Tod immer wieder neue Gründe eingibt weshalb das nicht sein darf und auch nicht sein soll. Meist sagen wir etwas zum Thema Hygiene und reden über schreckliche Keime. Kein Schlachtfest sondern Angst. Wer mit der Hausschlachtung aufgewachsen ist, hat damit kein Problem.

Schlachttag ist ein besonderer Tag. Alle Behältnisse sind schon mehrfach gewaschen, die Gewürze liegen bereit, Bindegarn für die Würste und natürlich auch die zugekauften Wurstdärme. Meist sind Tag und Schlachtstunde in einer Familie ziemlich genau festgelegt. Erfahrung aus Witterung, Temperatur aber auch Schlachtreife aus Jahrhunderten fließen da ein. Natürlich auch jede Menge Rituale. Denn schlachten ist eben nicht jagen.

Das Tier das geschlachtet wird, ist ja bekannt. Man weiß wie es als Jungtier in die Jauchegrube fiel und wie es unter dem Zaun durchlief. Man hat eine gemeinsame Vergangenheit die jetzt gleich durch das Schlachten beendet wird. Deshalb überlasst man in einigen Gegenden das Schlachten gerne einem Metzger, oder fährt das Tier in den Schlachthof um es erst nach erfolgter Schlachtung zu verarbeiten. Ernten ohne getötet zu haben.

Die Menschen sind schon häufig ein feiges Pack. Je näher sie selber noch an der Natur sind, desto weniger problematisch ist ihr Verhältnis zum Tod. Trotzdem möchte man natürlich nicht den rächenden Geist des getöteten Tieres an den Fersen haben. Deshalb die Rituale. Witzig sind die, bei denen nur bei Vollmond in der Nacht geschlachtet wird. Das bringt zwar die Nachtkühle und mit dem Mond auch genug Licht. Vor allem aber muss niemand rotes Blut sehen, weil das im Mondlicht fast schwarz aussieht.

Das wichtigste aber ist so zu töten das der Geist des Tieres einen nicht verfolgt. Deshalb wird über Humanität beim Schlachten nachgedacht. Egal welche Religion gerade aktuell ist, es geht immer um den Geist des Getöteten vor dem man sich fürchtet. Auch alle Jagdrituale haben diesen Grund. Dem Tier ist es egal warum es schmerzfreier geschlachtet wird. Wahrscheinlich würde es am liebsten gar nicht geschlachtet. Aber wenn schon getötet, dann wollen wir uns wenigstens einreden das wir es human getötet haben.

Der Vorgang selbst ist immer ähnlich. Ob wir mit dem Italiener das Rückenmark an den Halswirbeln durchtrennen, ein Bolzenschussgerät einsetzen oder nach elektrischer Betäubung ausbluten lassen, ist relativ egal. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und jede kann fürchterlich schief gehen. Routine und Erfahrung helfen da immer.

In einigen Gegenden werden für den Moment des Tötens die Frauen, Weiber oder wie auch immer weggeschickt, zusammen mit den kleinen und allen weiblichen Kindern. Das ist aber nicht, weil die den Anblick nicht ertragen könnten, sondern weil sich niemand gern beim Töten zusehen lässt. Wir schämen uns wenn wir töten. Das ist übrigens gesund. So töten wir nur im Zusammenhang mit einer Notwendigkeit.

Es gibt zwei Dinge die beim Tot eines Tieres wichtig sind. Ein möglichst vollständiges schnelles ausbluten und die Entfernung von Innereien und Haut. So sehr wir beim Matjes wert auf die Einwirkung der Bauchspeicheldrüse und des Darms auf den Verwesungsprozess legen und so sehr wir die Hautgarung des Wildes mögen, stört es uns bei allen anderen Schlachtungen. Deshalb sind wir da schnell.

Bei allen Säugetieren ist das Ausbluten wichtig weil Blut sehr schnell verdirbt. Deshalb hängen wir Tiere an den Hinterbeinen auf und lassen sie durch kluge Schnitte ausbluten oder lassen uns bei anderen Tötungsarten durch die Kraft des noch schlagenden Herzens helfen. Das ist eine Frage der Methodik, teilweise sogar eine religiöse Frage, vor allem aber eine Bedingung für hohe Fleischqualität.

Nach dem Töten und der Entnahme der Innereien, und dem Abziehen der Haut sofern notwendig, gibt es bei Hausschlachtungen den ersten Schnaps. Dann wird Blut gerührt um die Gerinnung zu verhindern, gemetzgert und gewurstet das es nur so eine Freude ist. Bei der Hausschlachtung verzichtet man meist auf das obligatiorische Abhängen, weil die Kühlkapazitäten oft nicht da sind, oder sich Tiere über den Fleischvorrat hermachen würden, Hat dafür aber genügend Ersatz um die Fleischgare trotzdem zu erreichen.

Durch die Anwesenheit aller beim Prozess des Metzgerns und das damit verbundene Schlachtfest, gibt es einen klaren Bezug. Man weiß nicht nur was man isst, sondern sogar von wem das Fleisch ist. Es gibt kein Drumherum die Fakten liegen klar und blutig auf dem Tisch. Das ist überall so. Die Riten und Vorgehensweisen mögen unterschiedlich sein aber der Bezug und die gemeinsame Verantwortlichkeit für das Töten ist vorhanden. Dazu gehört natürlich auch das die Jugend automatisch das sorgsame und richtige Töten lernt.

Verantwortlichkeit und Kenntnis für das Töten ist wichtig. Wir haben in unserer Gesellschaft diese Verantwortlichkeit schon lange abgeschoben. Wir bezahlen für das Töten um nicht mitschuldig zu sein. Wir kaufen das Leder, die Gummibärchen und das Fleisch, aber wir tun so als käme dies aus heiterem Himmel. Wir haben einen Bezug zu unseren Wurzeln verloren.

Die Folgen sind klar. Niemand weiß, was notwendig ist um ein Kalb, Lämmchen oder Fohlen schlachtreif zu bekommen. Wir wollen es auch nicht wissen. Wir wollen versorgt werden ohne uns und unser Gewissen belasten zu müssen. Da wo wir aber nicht mehr hinsehen können oder wollen, müssen wir uns darauf verlassen, das andere wenigstens umso genauer hinsehen und kontrollieren.

Das was als Gammelfleischskandal regelmäßig wieder hoch kommt ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Es hilft uns auch nicht weiter wenn Peta oder ähnliche Organisationen mal wieder einen besonders schlimmen Fall noch oben ziehen. Derartige Organisationen überziehen entweder maßlos und verallgemeinern tatsächlich schlimme Einzelfälle, erreichen aber fast nichts.

Solange wir uns mit Elan auf das billigste Fleischangebot der Stadt stürzen und dafür auch noch mal eben 50 km weit fahren, brauchen wir an dieser Stelle gar nicht weiter zu diskutieren. Qualitätsfleisch unter humanen oder wenigstens doch halbwegs tiergerechten Umständen ist zu diesem Preis nicht zu erzeugen. Auch wenn die Biometzger in einigen Städten deutlich übertreiben ist der mittlere Preis für Biofleisch, ungefähr das, was wir sinnvoller Weise bezahlen müssten.


Vieh, muss für viel Geld viel hin- und her gefahren werden.


So fasste ein Deutscher Viehhändler die Situation zusammen zu der es durch unsere Feigheit und die Angst vor der Auseinandersetzung mit dem Tot und dem Töten gekommen ist, aber auch durch eine völlig verfehlte EU-Landwirtschaftspolitik. Wir haben nur noch Spezialbetriebe für Spezialmästung. Meist sogar als Lohnmästung, bei der die Ursprungsware Tier angliefert und nach Veredelung durch Mast wieder abgeholt wird. Bezahlt wird nur die Gewichtszunahme, abzüglich der toten Tiere.

Individualität, Betreuung, gar Tierschutz? Fehlanzeige! Da hetzt der Mäster durch die Stallung muss sich für das richtige Mastfutter entscheiden und dafür sorgen das genug getrunken wird. Vielleicht auch noch Grünfutter beschaffen und Ackerbau als billigere Futterquelle betreiben. Da endet Verantwortlichkeit ziemlich früh.

Dann immer wieder endlose Transporte zwischen den Mastplätzen und am Ende hin zur Schlachtung. Die Fahrer fahren im Akkord und auf engen Termin. Die Ware Tier muss günstig sein für den Menschen, der dem Tod nicht ins Auge sehen kann, aber genau rechnet. Die Folgen sind allen bekannt. Normierte Tiere in ganz wenigen Rassen, synchron aufwüchsig mit gleichermäßiger Gewichtszunahme. Das Einheitstier in Monokultur immer nur für wenige Wochen an einem Ort. Hochsubventionierte Tierquälerei.

Das endet auch im Schlachthof nicht. Da sind schon lange keine deutschen Arbeitnehmer mehr. Osteuropäer mit verdächtigen Verträgen, von Subunternehmen die gar nicht hier arbeiten dürften. Tausendmal im Fernsehen gezeigt. Niemand ermittelt. Wozu auch. Das Fleisch muss billig sein, da darf man keine Verantwortlichkeit zeigen. Schließlich sollen die jetzt arbeitslosen Metzger und Bauern sich auch Fleisch leisten können. Da muss gespart werden.

Es gibt unter den neuen Arbeitern auch welche die Mitleid haben. Keine Frage. Aber sie haben keine Zeit dafür. Häufig schlecht angelernt, überhaupt nicht ausgebildet, töten sie für uns für allerkleinestes Geld, das sie oft genug nie bekommen. Ob ihnen der Geist der toten Tiere folgt, ist uns egal und sie haben keine Wahl. Unser Schnitzel hat keinen Geist. Natürlich gibt es Überprüfungen. Es sollen sogar schon Prüfer durch Betriebe gegangen sein. Meist aber schenkt man sich den Unfug. Man kennt die Situation.

Wir wollen gar nicht wissen, was bei der Aufzucht, der Mast, auf den Transporten und zum Schluß im Schlachthof passiert. Wir vertrauen einfach darauf, das alles stimmt, obwohl wir schon am Preis ablesen können, das nichts stimmen kann. Wer für uns tötet muss doch gut sein. Wir wollen doch nur das Gute und vor allem, dass alles weit weg von uns passiert und wir nicht hinsehen müssen.

Woanders sehen wir gerne hin. Wenn irgendwo in der Welt ein Schaf geschlachtet wird, dann finden wir das grauenhaft. Das zappelt ja noch wenn ihm die Kehle durchgeschnitten wird. Das blutet ja richtig. Das ist ja unerträglich. Die 15 Sekunden die unsere Schweine im CO2-Gasgemisch zu viert gemeinsam ihr vermeintliches Ersticken genießen können, die sehen wir ja nicht. Wir sehen auch nicht die Fälle wo es eine kluge Sau schafft die Luft anzuhalten und die es deshalb ganz sicher auch nicht gibt.

Sie war dann allerdings doch nicht so klug, sie blutetet nun unbetäubt aus und hat dazu noch die Schmerzen in ihren Hinterläufen an denen sie aufgehängt wurde. Das ist nicht klug und das ist nicht schön. Das ist das Problem beim töten im allgemeinen. Es ist nicht schön. Welchen Vorteil die eine oder andere Tötungsart auch haben mag, im Endeffekt sind sie tödlich und welche mehr Schmerz oder Leid bedeutet, lässt sich nicht herausfinden, da das Lämmchen ja nur einmal sterben kann und sich über die Vorzüge anderer Tötungsaten nicht auslassen kann.

Allerdings wäre es auch so schwierig ein totes Lämmchen zu befragen, wie der Tod denn nun so war. Natürlich haben wir ganz tolle Wissenschaftler die auch den Tod untersuchen. Die sagen uns ganz genau, was sie zu wissen glauben. Wir können ihnen ja kaum das Gegenteil beweisen. Das tote wie das lebende Lämmchen reden eben nicht mit uns.

Wahrscheinlich gibt es den schmerzlosen Tod ohne Angst gar nicht. Das heißt aber nicht unbedingt das wir nicht töten dürfen um zu Essen. Das machen wir auf der Jagd ja auch. Ob bei den Schießkünsten einiger Jäger der Blattschuß wirklich humaner ist, darf bezweifelt werden. Wir können uns beim Töten nur um Humanität bemühen und müssen selbst genau hinsehen um zu entscheiden ob wir zufrieden sind oder nicht.

Wenn wir aber schon das Geschehen Tod nicht sauber steuern können, dann sollten wir wenigstens das Leben vor dem Tod artgerecht machen. Das geht am einfachsten in dem wir die Beziehung zwischen dem Züchter und dem Tier wieder herstellen, also die Produktionsstufe Mast im Fremdbetrieb komplett herausnehmen.

Funktionieren kann das nur wenn wir Tiertransporte außer zu züchterischen oder reitsportlichen Zwecken auf 100 km im Jahr begrenzen. Damit bekommen wir regionalität in die Fleischproduktion und Verarbeitung. Wenn wir dann noch das Wegsehen verlernen, können wir es uns sicher auch bald leisten den Affentanz um das Thema Schlachten zu beenden. Es gehört zu unserem Leben.
Quelle: Jochen Hoff,
http://www.duckhome.de/tb/archives/2720-Schlachten.html
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von RickyFitts
#514536
Typisch kurzsichtiges, nostalgisch romantisiertes und haltlos argumentiertes Öko-Vegetarier-Geschwätz, das mal wieder dem häufigen Drang erliegt Tiere zu vermenschlichen und in seinen Verniedlichungen nur deplazierte moralische Allgemeinplätze verteilt - ich hoffe dem Autoren hilft es bei der Bewältigung seiner unbegründeten Schuldkomplexe und dass er sich nach dem Verbreiten seiner albernen Forderungen für ein paar Nächte beruhigt fühlt und vielleicht vorerst die Lämmer nicht mehr schreien hört.
Verantwortlichkeit und Kenntnis für das Töten ist wichtig. Wir haben in unserer Gesellschaft diese Verantwortlichkeit schon lange abgeschoben. Wir bezahlen für das Töten um nicht mitschuldig zu sein. Wir kaufen das Leder, die Gummibärchen und das Fleisch, aber wir tun so als käme dies aus heiterem Himmel. Wir haben einen Bezug zu unseren Wurzeln verloren.
Allein dieser Absatz offenbart schon die haarsträubenden Verkehrungen von Kasualitäten.
Verantwortlichkeit und Kenntnis für das Töten sei wichtig. Warum? Es ist nur ein verdammtes Tier, das in der modernen Massenviehhaltung völlig losgelöst aus dem Kontext von Moralität allein als Fleischerzeugungsorgan fungiert. Das zuvor so nostalgisch auskolorierte Jagen ist da - wenn man sich mal kurz auf den Schuld- und Tierseele-Diskurs einlässt - weitaus grausamer. Dort wird nicht nur das Tier getötet, sondern auch ein Bestandteil des Ökosystems. Auf das per "ehrlicher" Jagd erlegte Wildreh haben vielleicht ein paar Jungtiere gewartet, die nun verhungern. Es wird in Stammbäume und Nahrungsketten des Wildlebens eingegriffen. Das Massenzuchtvieh existiert losgelöst aus dem Ökosystem. Es hat keine natürliche Familienbildung mehr und hat seinen Naturlebensraum nie kennen gelernt. Diesem Vieh wird nicht viel genommen.

In diesem Sinne haben wir als Menschen tatsächlich einen Bezug zu unseren Wurzeln verloren, nein eher bewusst aufgegeben. Den Schulddiskurs haben wir schlicht umgangen. Das frei lebende Wildtier schonen wir inzwischen und haben aus seiner Art stattdessen eine danaben existierende Fleischquelle herangezüchtet. Tiere, die nie für die freie Wildbahn bestimmt waren, durch ihre Züchtung und mangels einer wilden Aufzucht dort auch gar nicht überlebensfähig wären; deren Instinkte zurückgezüchtet wurden. Obwohl ich schon grundsätzlich ein Problem damit habe, Tiere als Individuen zu bezeichnen - weil das schnell wieder in so eine vermenschlichende Assoziationskette zu Persönlichkeit, Individualität und Seele abrutscht - so hat doch das Wildtier als individuelles Einzelexemplar eine weit bedeutendere Rolle als das stumpfe Massentier, dem ich das komplett abspreche.

Das wir andere bezahlen, um "für das Töten nicht mitschuldig zu sein" ist erneut großer Humbug. Ich töte nicht selbst, weil ich dafür nicht den Platz und die Zeit habe, weil Einzelschlachtung für Privathaushalte extrem unökonomisch wäre und im Wohnzimmer ne riesen Sauerei hinterlässt. Im Gegensatz zu den meisten dieser weinerlichen Tiermoral-Waschlappen habe ich wenigstens schonmal einer Schlachtung auf einem kleineren Bauernhof beigewohnt. Das ist weit weniger aufregend als man glauben mag. Auch das mit den Frauen und Kinder wegschicken ist völliger Blödsinn. Die waren genauso dabei. Und selbst da wo das nicht der Fall ist, gibt es auch plausible andere Deutungen als dieses wieder auf der Schuldschiene rumreitende "der Mann will sich nicht beim Töten zusehen lassen", weil er sich dafür schämen müsste. Im Gegenteil: historisch gesehen ist das Töten und Schlachten von Tieren stolze Männerarbeit, zu der Frauen wegen einer damals noch viel stärker angenommenen "Zartheit des Gemüts" nicht fähig gewesen seien.

Die abschließenden Forderungen gleiten dann endgültig in den wahnhaften Realitätsschwund:
Wir müssten die Beziehung zwischen Züchter und Tier wieder herstellen, was am einfachsten ginge, wenn wir die Produktionsstufe Mast im Fremdbetrieb herausnähmen. Ja ne, is klar. Das benötigte Produktionsvolumen an Fleisch könnte damit nicht mal mehr im Bruchteil erfüllt werden und die Preise würden explodieren. Aber Hauptsache das Schwein hatte einen Namen und wurde von der 5-Jährigen Bauerstochter mal aus der Hand gefüttert und hatte ein erfülltes erstes Drittel einer normalen Lebensspanne, bevor das Tier dann panisch feststellen muss, das die so lieben fürsorglichen Menschen die ganze Zeit doch das Messer hinterm Rücken getragen haben. Bis zum Ende schafft es der Autor aber nicht einen klaren Punkt herauszuarbeiten, warum denn nun das "Wegsehen" des normalen Endverbrauchers so schlimm sei. Was wäre denn besser, wenn jede Grundschule einen Pflichtausflug in die Schlachterei machen würde, wo jedes Kind einmal den Bolzen abdrücken darf?
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von Eisbär
#515078
Typisch kurzsichtiges, nostalgisch romantisiertes und haltlos argumentiertes Öko-Vegetarier-Geschwätz, das mal wieder dem häufigen Drang erliegt Tiere zu vermenschlichen und in seinen Verniedlichungen nur deplazierte moralische Allgemeinplätze verteilt
Typisches kleingeistiges, ignorantes und überhebliches Geschwätz einer Kreatur die sich selbst als von allem anderen auf dieser Welt losgelösten ultimativen Schöpfungskrone betrachtet.
Allein dieser Absatz offenbart schon die haarsträubenden Verkehrungen von Kasualitäten.
Der Verbraucher sieht nich was er mit seiner Kaufentscheidung anrichtet, denn die störende Produktion ist ja weit weg und geht zu Lasten anderer.
Ob das jetzt Geschnetzeltes aus der Kühltrühe, von vietnamesischen Kindern genähte Socken, Lederjacken aus China oder Billig-Strom aus einem ukrainischen Atomkraftwerk ist.
Er wird nicht mit der Produktion seiner Ware konfrontriert.

Ich seh das Problem nicht, dann ist es nicht da.
Warum? Es ist nur ein verdammtes Tier
Jedem seine eigene Meinung.
das in der modernen Massenviehhaltung völlig losgelöst aus dem Kontext von Moralität allein als Fleischerzeugungsorgan fungiert.

Sehr schön, wir lösen das einfach aus dem Kontext heraus, warum auch nicht.
Und wenn wir schon wild abstrahieren, können wir dann den Arbeitnehmer der in der modernen durch-ökonimisierten Leistungsgesellschaft völlig losgelöst aus dem Kontext von Moralität allein als Mehrwerterzeugungsoran fungiert, dazupacken.
Der Mensch ist ja schließlich auch nur noch Ware bzw. Humanressource und maximal Kunde.
Hoppla.
Möglich das unsere Gesellschaft gar keine Moral mehr hat?

Dort wird nicht nur das Tier getötet, sondern auch ein Bestandteil des Ökosystems.
Hoff hat nicht gefordert das der Bundesbürger im Wald Rehe abknallen soll, Viehzucht an sich ist auch schon ein bisschen älter, von daher ist der Einwand schlicht Quatsch.
Obwohl ich schon grundsätzlich ein Problem damit habe, Tiere als Individuen zu bezeichnen - weil das schnell wieder in so eine vermenschlichende Assoziationskette zu Persönlichkeit, Individualität und Seele abrutscht - so hat doch das Wildtier als individuelles Einzelexemplar eine weit bedeutendere Rolle als das stumpfe Massentier, dem ich das komplett abspreche.
Tiere sind für dich also so etwas ähnliches wie Schrauben oder Stühle.
Da ist selbst unser Gesetzgeber moralisch schon weiter, beachtlich.
Das benötigte Produktionsvolumen an Fleisch könnte damit nicht mal mehr im Bruchteil erfüllt werden und die Preise würden explodieren.
Das wird eh passieren.
Ich mein vielleicht ist dir das nicht klar, aber der Mensch kann auch sehr gut ohne Fleisch bzw. nur mit wenig Fleischkonsum leben, da muss keiner wegen sterben. Haben die Deutschen vor 60 Jahren auch geschafft.
Bedenke das die Weltbevölkerung zunimmt und ernährt werden möchte, das geht aber nur wenn der Fleischkonsum zurückgeht bzw. wenigstens nicht noch weiter steigt.
Was wäre denn besser, wenn jede Grundschule einen Pflichtausflug in die Schlachterei machen würde
Bisschen extrem. Aber warum nicht.
Würde bei dem einen oder anderen dazu führen, mal die Finger vom fettigen Junk-Food zu lassen.
Was man da allein für Kosten im Gesundheitsbereich sparen könnte...
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von capo status
#515377
boah du freak, dann ess eben kein fleisch, aber belaste andere leute nich mit deinem ökogefasel..
schlimm genug , dass ich mir den scheiß da oben durchgelsen hab :roll:
von Trötenflöter
#515430
Das benötigte Produktionsvolumen an Fleisch könnte damit nicht mal mehr im Bruchteil erfüllt werden und die Preise würden explodieren.
Das wird eh passieren.
Ich mein vielleicht ist dir das nicht klar, aber der Mensch kann auch sehr gut ohne Fleisch bzw. nur mit wenig Fleischkonsum leben, da muss keiner wegen sterben.
Und warum nochmal sollte er das tun?
Hab mir den ewig langen Artikel durchgelesen, finde aber immernoch kein Argument warum ich auf leckere Würste und Steaks verzichten sollte. Fleisch gehört zu unserem Leben wie Brot und Obst, das ist das natürlichste der Welt. Im Gegensatz zur Natur guckt der Mensch beim Schlachten weg, aber was ändert das? Der Mensch ist eben ein Ästhet, deshalb suhlt er sich auch nicht in seinen eigenen Exkrementen.
Ich hindere sicher niemanden daran ,völlig überteuerte Lebensmittel zu kaufen und fünf Stunden im Supermarkt zu stehen, um herauszufinden ob da Bestandteile von Tieren in der Bio-Pizza sind. Wer sich dadurch besser fühlt - bitte.
Was ich aber überhaupt nicht leiden kann, ist wenn mir jemand bei so einem verhältnismäßig wirklich unwichtigen Thema mit dem moralischen Zeigefinger kommt. Ständig diese Gutmenschen, die einem vorwerfen müssen, wie schlimm doch das eigene Verhalten ist.
Warum schaltest du eigentlich nicht den Computer aus? Der Stromverbrauch und der Klimawandel führen schließlich zum Artensterben und wer denkt eigentlich an die armen Eisbären in der Arktis? Moral gut und schön - aber irgendwann ist doch mal schluss. Wir müssen uns nun wirklich nicht über jeden Mist Gedanken machen.
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von Maddi
#515485
AliAs hat geschrieben:Hier zeigt sich die Gattung Mensch ...
in der Tat. aber ich stehe dazu. ich mag fleisch. in allen formen. ich würde ohne zu zögern ein schnitzel essen während ich daneben stehe wie ein weiteres tier von welchem das fleisch kommt gerade geschlachtet wird. Und wenn schon, ich segele lieber mit wehenden Fahnen und der Hand auf dem Herz dem Eisberg entgegen, habe aber dafür gelebt.
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von raffstyle
#515583
Naja, der Text ist... :lol: Typsich Vegi...

Aber ist halt die typische Diskussion: Soll man Tiere schlachten und essen?

Ich finde: JA!
Schaut euch in der Natur um: Fressen und gefressen werden. So ist das Leben. Und vor allem werden die Tiere untereinander brutalst umgebracht, während das bei uns schon etwas "menschlicher" ist.

Aber jedem das Seine. (So lange er sich nicht mit solch einer *ähem* "Argumentation" :lol: gut darstellen will)
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von ikone
#515586
AliAs hat geschrieben:Hier zeigt sich die Gattung Mensch ...
JA, und der Mensch ist Allesfresser! So long! Ich bin ja der Meinung, dass Tiere besser behandelt werden müssen. Also Bio-Fleisch, aber gar kein Fleisch. Sehe ich gar nicht ein. Dafür gibts die Nahrungskette.
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von raffstyle
#515587
ikone hat geschrieben:
AliAs hat geschrieben:Hier zeigt sich die Gattung Mensch ...
JA, und der Mensch ist Allesfresser! So long! Ich bin ja der Meinung, dass Tiere besser behandelt werden müssen. Also Bio-Fleisch, aber gar kein Fleisch. Sehe ich gar nicht ein. Dafür gibts die Nahrungskette.
Genau. Tierhaltung finde ich auch wichtig. (z.B. Freilandeier und kein Fleisch aus China oder so)

Aber auf Fleisch verzichten?
All meine Vegi-Freunde haben Eisen-Mangel und dürfen nun täglich Medis nehmen oder sogar an die Infusion! Toll! Sicherlich sehr gesund...
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von Maddi
#515678
raffstyle hat geschrieben: Aber auf Fleisch verzichten?
All meine Vegi-Freunde haben Eisen-Mangel und dürfen nun täglich Medis nehmen oder sogar an die Infusion! Toll! Sicherlich sehr gesund...
und das zahlt die Krankenkasse?
von Stefan
#515683
gott - mir geht das auch dermaßen auf die nerven. Es ist ja gut und schön - sollen sie kein Fleisch essen, wenn sie es psychisch nicht verkraften, dass das mal ein Lebewesen war.. aber, ich hab kein Lust mir ihr psydo-vorwurfsvolles gequatsche anzuhören bzw zu lesen. Tiere fressen sich doch untereinander genau so. SO IST DAS NUNMAL. fgs
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von ikone
#515765
Stefan hat geschrieben:...wenn sie es psychisch nicht verkraften, dass das mal ein Lebewesen war.. aber, ich hab kein Lust mir ihr psydo-vorwurfsvolles gequatsche anzuhören bzw zu lesen. ...

Wenn die alle den Schrei einer Karotte hören könnten... :mrgreen:
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von revo
#516028
Stefan hat geschrieben:gott - mir geht das auch dermaßen auf die nerven. Es ist ja gut und schön - sollen sie kein Fleisch essen, wenn sie es psychisch nicht verkraften, dass das mal ein Lebewesen war.. aber, ich hab kein Lust mir ihr psydo-vorwurfsvolles gequatsche anzuhören bzw zu lesen. Tiere fressen sich doch untereinander genau so. SO IST DAS NUNMAL. fgs
Tiere essen? Sowas tun nur extrem niedere Kreaturen... wie eben Tiere. Von einigermaßen gebildeten und zivilisierten Wesen wie uns Menschen könnte man schon erwarten, dass sie sich in ihrer unendlichen Weisheit auch in die Lage anderer versetzen können. Warum also nicht auch in die von Tieren? Stell dir vor, du würdest dein Leben lang auf ein paar dutzend Quadratmetern verbringen, gemästet und mit Chemikalien zugestopft werden, nur damit dich in wenigen Jahren jemand - lange vor deiner maximalen Lebensdauer - tötet und schlachtet und du von ein paar nichtsnutzig naiven Narzisten, die genau diesen kaltblütigen, bestialischen Prozess gutheißen und sogar unterstützen, verputzt wirst...

Whahahaha.... :D... naja, mein Schweinefilet scheint durch zu sein; ich geh mal essen.
von Waterboy
#516049
und ich dachte hier gehts um das wirklich grausamme und völlig unnötige Abschlachten von Tieren wie Wale oder Robben, da hab ich mir jetzt extra diesen Text durchgelesen :?


ich esse auch Fleisch, hab aber meine Grenzen.

Ich kann mich noch gut erinnern wie ich als Kind bei meiner Oma immer diesen tollen Hasen hatte zum Spielen, irgendwann ist das weg gewesen und meine Oma hat so locker beim Mittagessen raus, das ich den gerade esse.... :shock: :? :oops: also da hörts dann doch auf...

aber ansonsten kann ich mit schinken, Schnitzel und Bratwurst gut leben.


Wie gesagt, der Mensch hat schon immer Tiere gegessen, genauso wie Tiere eben Tiere essen.


was mich stört ist unnützes und grausammes schlachten wie das ebend bei den Walen oder Robben ect... :?
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von Eisbär
#516189
1. Ich und der Autor des Textes haben nie gefordert komplett auf den Fleischkonsum zu verzichten.
2. Ich und der Autor des Textes plädieren für eine ökologische Tierhaltung; dem Tier werden selbst im Grundgesetz "Rechte" zugebilligt, so extrem kann es also nicht sein.
3. Sollte einem Verbraucher klar sein, das Fleisch nicht in Kühltruhen wächst, ebenso wenig wie Strom aus der Steckdose kommt.
Wäre der Verbraucher direkt mit der industriellen Hochleistungs-Fleischverarbeitung konfrontiert, der Fleischverbrauch würde m.E. zurück gehen bzw. sich mehr Richtung "Öko" verlagern.
4. Fleisch ist kein lebenswichtiges Grundnahrungsmittel.
Moral gut und schön - aber irgendwann ist doch mal schluss. Wir müssen uns nun wirklich nicht über jeden Mist Gedanken machen.
Wo wäre die Mensch wohl hingekommen wenn das jeder deiner Vorfahren beherzigt hätte?

was mich stört ist unnützes und grausammes schlachten wie das ebend bei den Walen oder Robben ect
Genau, sobald die Tiere niedliche Kulleraugen haben darf man die dann plötzlich nicht mehr schlachten oder quälen.
Das ist zwar wenig logisch und konsequent aber trendy.
Geht es einem Tier besser wenn es nach einem grausamen Leben "human" von einer Maschine geschlachtet wird als wenn es in freier Wildbahn "grausam" von Hand erlegt wird?
Sowohl Wale als auch Robben werden nicht weggeworfen sondern in der Regel gegessen oder sonstwie verarbeitet, genauso wie Rinder, Hühner, Hunde, Nerze und vieles andere mit mehr als 2 Beinen oder Flossen.
#516476
Eisbär hat geschrieben:1. Ich und der Autor des Textes haben nie gefordert komplett auf den Fleischkonsum zu verzichten.
Gerade deswegen verwundert es mich, wieso sich hier so viele über den Text aufregen
Ich selbst esse auch Fleisch, wenn auch nur ca. 1x pro Woche und dann in der Regel Bio-Fleisch.
Man muß sich schon klarmachen, daß ein Vielfaches an potentiellen Nahrungsmitteleinheiten aufgewendet werden muß um eine hinsichtlich Nährwert gleichwertige Fleischeinheit zu erzeugen. Das bringt aufgrund des hohen Fleischkonsums insbesondere der Industrieländer erhebliche Folgeprobleme mit sich.
Eisbär hat geschrieben:
was mich stört ist unnützes und grausammes schlachten wie das ebend bei den Walen oder Robben ect
Genau, sobald die Tiere niedliche Kulleraugen haben darf man die dann plötzlich nicht mehr schlachten oder quälen.
Das ist zwar wenig logisch und konsequent aber trendy.
Geht es einem Tier besser wenn es nach einem grausamen Leben "human" von einer Maschine geschlachtet wird als wenn es in freier Wildbahn "grausam" von Hand erlegt wird?
Da Nutztiere in herkömmlicher Massentierhaltung sowieso nicht artgerecht leben, müssen diese sich doch glücklich schätzen, wenn sie in Tiertransporten zu Schlachthöfen gebracht werden, wo der Mensch ihrem unseliges Leben aus Gnade ein Ende bereitet. Gleichzeitig hat man die Gewißheit, daß die armen Tiere nicht umsonst gestorben sind, da ihr Fleisch den Konsumenten zugeführt wird (sofern es im Supermarkt nicht liegenbleibt und dann vernichtet wird (die Ausnahme ist hier sogenanntes Gammelfleisch, daß beliebig oft umetikettiert werden darf)).
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von Godfather
#516501
Plaxcaster Frogling hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben:1. Ich und der Autor des Textes haben nie gefordert komplett auf den Fleischkonsum zu verzichten.
Gerade deswegen verwundert es mich, wieso sich hier so viele über den Text aufregen
Ich selbst esse auch Fleisch, wenn auch nur ca. 1x pro Woche und dann in der Regel Bio-Fleisch.
Man muß sich schon klarmachen, daß ein Vielfaches an potentiellen Nahrungsmitteleinheiten aufgewendet werden muß um eine hinsichtlich Nährwert gleichwertige Fleischeinheit zu erzeugen. Das bringt aufgrund des hohen Fleischkonsums insbesondere der Industrieländer erhebliche Folgeprobleme mit sich.
Naja es sind nunmal viele absolut anderer Ansicht hinsichtlich der Bedeutung von Fleisch.
Für eine ausgewogene und proteinreiche Ernährung ist Fleisch / Fisch meiner Meinung nach unverzichtbar.

Auch überzeugen mich die Argumenten gegen meinen hohen Fleischkonsum in keinster Weise.
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von Eisbär
#516516
Gerade deswegen verwundert es mich, wieso sich hier so viele über den Text aufregen
Naja, ich würde sagen getroffene Hunde bellen.
Der Mensch will halt nicht an eigenes sagen wir "moralische Fehlverhalten" erinnert werden.
Der "Verbraucher" will weder wissen wie das Tier "lebte" bevor er es gegessen hat noch unter welchen Bedingen für Umwelt und Mensch seine anderen Konsumgüter hergestellt werden.
Ich hab das auch in der Schule erlebt, wo dann Schüler (und Eltern) die Lehrer aufgefordert haben keine Filme über Tiermästung etc. mehr zu zeigen.
Den armen Kindern würde man schließlich den Appetit aufs nächste Kotelet verderben.

Ich würde nie soweit gehen jemanden zu verachten nur weil er Fan vom McRib ist, oder auf Adidas Turnschueh steht.
Ich verachte allerdings Menschen die aus purer Ignoranz und Egoismus nicht auch nur erwägen wollen einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Erstaunlicherweise sind das auch meist die Leute die den Afghanen Frauenrechte und Humanismus mittels Gewalt aufzwingen wollen.
Da Nutztiere in herkömmlicher Massentierhaltung sowieso nicht artgerecht leben,
Und das kann man ändern.
Ist ja nicht so das bei einer ökologischen Tierhaltung die Fleischpreise ins unermessliche steigen würden. In Skandinavien ist Alkohol auch wesentlich teuer als hier, gibt dort trotzdem weder Mangelerscheinungen noch Volksaufstände.
von Stefan
#516607
Eisbär hat geschrieben:Naja, ich würde sagen getroffene Hunde bellen.
Der Mensch will halt nicht an eigenes sagen wir "moralische Fehlverhalten" erinnert werden.
GENAU .. daran liegts :lol:
Erstaunlicherweise sind das auch meist die Leute die den Afghanen Frauenrechte und Humanismus mittels Gewalt aufzwingen wollen.
huaah.. ich esse fleisch.. und prügle meine Weltansicht jedem, der mit auf der Straße entgegenkommt, beinhart rein.. geeeenau .. :twisted: ich glaub leute wie du sind genau der grund, warum die menschen hier in dem thread so reagieren, wie sie reagieren..
Ist ja nicht so das bei einer ökologischen Tierhaltung die Fleischpreise ins unermessliche steigen würden. In Skandinavien ist Alkohol auch wesentlich teuer als hier, gibt dort trotzdem weder Mangelerscheinungen noch Volksaufstände.
Ja - alkohol ist beileibe aber kein grundnahrungsmittel.. im gegensatz zu fleisch. und alkohol ist dort so teuer, weil dermaßen hohe Steuern drauf liegt, und nicht, weil der Wein schöner und "freier" aufwächst :lol: :twisted:

--

so - ne aber mal ernsthaft. Ich bin auch gegen Käfighaltung zb bei Hühnern.. ich glaub bei uns in österreich ist das sogar verboten. Ich kauf mir immer Eier von Boden und Freilandhühnern .. ich kauf mein Fleisch beim Merkur mit dem Ama Güte Siegel .. usw. Und ich bin gegen echte Pelze.

aber .. dann hört es sich für mich auf. Ich esse Fleisch und ich hab gelernt, dass Vegetarier sehr wohl eine Mangelernährung haben (und da brauchen wir jetzt gar nicht anfangen von Veganern oder gar Frutanern zu reden XD) - euer Allerheilmittel Soya ist auch nur "kurzsichtig" besser für die Tiere - um den steigenden Soyabedarf auf der Welt zu erhalten, werden im Urwald Bäume gefällt und der Lebensraum der Tiere dort wird noch kleiner (mir ist allerdings bewusst, dass Soya auch als Tierfutter dient.. )

Schlussendlich geht mir der moralische Zeigerfinger von Vegetarien auf die Nerven - gut, sollen sie kein Fleisch essen, wenn es sie glücklicher macht, aber ständig dieses schlechte Gerede geht mir auf den Zeiger - als Beispiel möchte ich hier aufzeigen: diese nervigen Truppen, die mit total ekligen Bildern vorm McD protestieren - in Österreich verwendet McD aber ebenfalls nur Fleisch, das mit dem Ama Gütesiegel ausgestattet wurde ..

cu
Stefan
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von R-Built
#516732
Eisbär hat geschrieben:Der Mensch will halt nicht an eigenes sagen wir "moralische Fehlverhalten" erinnert werden.
Der "Verbraucher" will weder wissen wie das Tier "lebte" bevor er es gegessen hat noch unter welchen Bedingen für Umwelt und Mensch seine anderen Konsumgüter hergestellt werden.
Ich hab das auch in der Schule erlebt, wo dann Schüler (und Eltern) die Lehrer aufgefordert haben keine Filme über Tiermästung etc. mehr zu zeigen.
Den armen Kindern würde man schließlich den Appetit aufs nächste Kotelet verderben.
Ah ja ... anscheinend gibt es dieses Problem überall. Nur musst du mal bedenken, dass solche Bilder Kindern in den sechsten Klassen etc. gezeigt werden. Im Geschichtsunterricht werden ja auch nicht Filme, in dieser Altersstufe, von verstümmelten, verbrannten, verzweifelten Opfern gezeigt. Man sollte noch "unschuldige" Geschöpfe nicht so drastisch mit einer solch grausamen Realität konfrontieren. Wenn diese Schüler aber älter werden, bekommen sie so etwas auch schon selbst mit, und können dann meistens besser damit umgehen, als dass man es ihnen in jungen Jahren aufgezwungen hat.
Und solche Kommentare finde ich ziemlich dämlich: "Den armen Kindern würde man schließlich den Appetit aufs nächste Kotelet verderben." So was bekommt man immer irgendwo mit, oder man erfindet es selbst, um eine Argumentationskette zu schließen, doch wie viel Wahrheit es wirklich mit sich bringt, weiß keiner.

Ich persönlich weiß auch ohne diesen Text, wie es mit der Aufzucht von Fleisch zugeht, aber das hindert mich nicht daran, selbst Fleisch zu konsumieren. Somit falle ich wohl aus dem Konzept, dass ich ein dummer, nichtswissender Konsument bin. Und ich denke, nur ein kleiner Teil der Konsumenten weiß wirklich nicht, woher die Hühner etc kommen. Da stellst du einfach so, ohne Beweise, einen Großteil der Kunden als "dumm" dar.
Ich kann mir sogar ein Steak reinziehen, während ich mir so einen Film von einer "Farm" anschauen, ohne das es mir schlecht wird. Ich kann ja schließlich guten Gewissens sagen, dass mein Fleisch nen "Bio-Stempel" hat :roll: ... was früher Bio war, und was es heute ist, da ist ein gewaltiger Unterschied.

Dementsprechend braucht man mir persönlich keine Standpauke bringen, da ich genau weiß, wie es zugeht. So etwas nervt eigentlich nur, da man eben mir eine andere Denkweiße aufmürpfen möchte.
Und was die Vegetarier angeht, kenne selbst genug, die sind körperlich nicht umbedingt die stärksten bzw. fitessten. Manchmal habe ich Angst, denen irgendwie was zu brechen, da sie einem nicht mal einen "richtigen" Händedruck geben können.
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von Eisbär
#516806
GENAU .. daran liegts
Zum Teil, gerade in unserer "verweichlichten" vom Humanismus geprägten Gesellschaft.
In China ist man da z.B. wesentlich abgehärteter.
huaah.. ich esse fleisch.. und prügle meine Weltansicht jedem, der mit auf der Straße entgegenkommt, beinhart rein.. geeeenau .. ich glaub leute wie du sind genau der grund, warum die menschen hier in dem thread so reagieren, wie sie reagieren..
Hab ich ALLE Menschen geschrieben?
Es sind aus meiner, nur meiner, Beobachtung recht häufig gerade Konservative die so drauf sind.
Ja - alkohol ist beileibe aber kein grundnahrungsmittel.. im gegensatz zu fleisch. und alkohol ist dort so teuer, weil dermaßen hohe Steuern drauf liegt, und nicht, weil der Wein schöner und "freier" aufwächst
Ist mir klar, es ging nur um die stark unterschiedlichen Preise. Ob da was besonders stark besteuert wird tut nichts zur Sache.
Und für manche ist zumindest Bier ein Grundnahrungsmittel.
euer Allerheilmittel Soya ist auch nur "kurzsichtig" besser für die Tiere - um den steigenden Soyabedarf auf der Welt zu erhalten, werden im Urwald Bäume gefällt und der Lebensraum der Tiere dort wird noch kleiner (mir ist allerdings bewusst, dass Soya auch als Tierfutter dient.. )
Eben, das ist doch das Problem.
Um 1kg Fleisch zu erhalten muss ich zw. 4-8kg Soya/Weizen/Whatever (+Chemie) reinstecken, Fleisch ist also wesentlich Ressourcenintensiver.
Ein Großteil der Urwälder wurde in den 70er/80er/90er Jahren genau deswegen abgeholzt, um Anbauflächen für Viehfütter zu schaffen.
Das hatte zu der Zeit weder mit Vegetariern noch mit Biosprit zu tun, das war der Preis für die ganzen McDoof.

Und damit wären wir dann bei einem Problem was nicht nur das Tier betrifft sondern auch den Menschen.
Der Fleischkonsum steigt jährlich, v.a. in Asien, gleichzeitig kann der Getreideanbau nicht wesentlich erhöht werden.
Ergänzt wird das noch durch das Bevölkerungswachstum.

Verwende ich also das Getreide um die Menschheit zu ernnähren oder verschwende ich es ans Vieh damit die besser begüterten Menschen täglich ihr Steak haben?


Und nochmal zum mitschreiben, niemand muss Vegetarier werden.

diese nervigen Truppen, die mit total ekligen Bildern vorm McD protestieren
Na also, hat ich doch nicht unrecht.
von Stefan
#516833
Eisbär hat geschrieben:
diese nervigen Truppen, die mit total ekligen Bildern vorm McD protestieren
Na also, hat ich doch nicht unrecht.
WAS? ich hab doch genau erklärt warum ich das gesagt habe?! Diese Proteste sind in Österreich vollkommen unangebracht. Keine Ahnung wie es sonst gehandhabt wird aber in Österreich wird mit Österreichischen Fleisch gearbeitet, das mit dem AMA Gütesiegel ausgestattet wurde. Daher sind diese Bilder von Tierhaltungen, die von jedem normalen Gesundheitsamt geschlossen werden würden absolut lächerlich und unangebracht ;-)

aber gut - Leute wie du hören ja immer nur das, was sie wollen

cu
Stefan