Get Smart
Ich bin ja bescheiden geworden. Wenn ich mir 'ne aktuelle Komödie im Kino angucke, erwarte ich ja nicht alle 5 Minuten 'n Lacher.
Aber 5 Lacher in 110 Minuten sollte man doch erwarten dürfen.
Jetzt hab ich bei "Get Smart" aber nur viermal gelacht, und das fünfte mal erst nach dem Film, als ich im Kino-Magazin gelesen habe, dass es sich hier um eine "irrwitzige Action-Komödie" handelt.
Das ist echt guter Humor. Mehr davon.
Aber dass Hauptfigur Maxwell Smart die "Lizenz zum tödlich guten Witz" hat, ist mir irgendwie verborgen geblieben.
Nun darf man bei 'ner Komödie ja schon mal einen Fehler gar nicht machen. Nämlich einen Schauspieler für die Rolle des Witzbolds besetzen, der überhaupt nicht komisch ist.
Und Steve Carell beherrscht es wirklich perfekt, nicht lustig zu sein. Respekt. Also das hab ich in dieser Konsequenz wirklich selten erlebt.
Der Mann bleibt blass bis zum bitteren Ende. Bürokraten-Mimik bis zum Abwinken.
Und selbst als er in der besten Szene des Films mit 'ner dicken Frau tanzt, kommt nur halbwegs gute Laune auf, zumal der füllige Parkettfeger ihm klar die Show stiehlt.
Kurz danach die nächste komödiantische Steilvorlage: Eine Ratte krabbelt in Maxwells Anzug. Eigentlich beste Voraussetzungen für 'nen fähigen Spaßvogel.
Aber Carell macht einfach nix draus.

Das darf nicht wahr sein. Mein Gott, was hätten Steve Martin oder Leslie Nielsen aus der Szene rausgeholt?
Auch inhaltlich wird das Ganze recht routiniert runtergespult: bisschen "Beißer"-Parodie aus "Bond", umrahmt von altbekannter Agenten-Hatz.
Ich geh mal stark davon aus, dass die Fernseh-Serie wesentlich besser war(was man so hört).
Na ja, warte ich halt auf die nächste "irrwitzige Action-Komödie".
Bis dahin ein dreifaches Hoch auf die unnachahmliche "Nackte Kanone"-Trilogie.
3,5/10
Die Länge eines Films sollte in einem direkten Verhältnis zum Fassungsvermögen der menschlichen Blase stehen.
(Alfred Hitchcock)