von snz
#555202
Eben bei Focus Online erschienen, ein kurzer Auszug:
[...]Jetzt steht das nächste weltpolitische Thema vor der Tür. Die Olympischen Spiele 2008 in China – aufgrund ihrer brisanten Begleitthemen (Unterdrückung der tibetischen Minderheit, drastische Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit durch staatliche Zensur) eine Steilvorlage für jede protestkulturelle Ambition. Die Frage steht also unübersehbar im Raum, doch die sonst so markigen Sprüche der Freiheits-, Hunger- und Klimawandelbekämpfer bleiben aus. Man ist gewillt, weiter zu fragen. Wo sind sie, die prominenten Menschen, die zu jedem Anlass ein „Free Tibet“-T-Shirt tragen und diese Aussage mit passenden Armbändern und allerlei Goodwill-Merchandising-Klimbim untermauern? Wo sind sie nur? Haben die Zigtausend-Watt-Konzerte das ansonsten recht sensible Gehör der Musiker inzwischen nachweislich geschädigt? Vielleicht liegt es aber auch am Thema. [...] (Vollständiger Artikel)
Was meint ihr dazu? Ein sehr interessanter Ansatz den ich so nicht für möglich gehalten hätte, nicht in deutschen Magazinen.
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von Eisbär
#555250
Ja fürn Focus überraschend guter Artikel.
Dasselbe gilt für die Klimadiskussion – ein Wegwerfthema von temporärer Brisanz.
Sehr schön, wirklich.

Aber ein prominter Gutmensch hat sich zu China geäussert:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 27,00.html
Eindringlich forderte Bush China auf, Grundrechte wie Presse-, Versammlungs- und Religionsfreiheit zu garantieren. Die Chinesen verdienten "grundlegende Freiheitsrechte, die das natürliche Recht aller Menschen sind".
Wer, wenn nicht George Walker Bush, wüsste mehr über Menschenrechte und die Verweigerung ebendieser?
von snz
#555330
Der Bush betreibt ja auch schon Wahlkampf für die Republikaner. Nur weil er aus dem Amt scheidet, heißt das ja nicht, dass die Partei aufhört zu existieren. Der ist ja genauso interessiert daran, dass die Partei der er angehört im Rennen bleibt. Das sind ja Themen die dann von Kandidaten aufgegriffen werden können. Die letzten Entscheidungen die er jetzt trifft sind ja eher eine Starthilfe für seinen (bevorzugten) Nachfolger, damit der in dieselbe Richtung schlagen kann und Leute vielleicht wünschen, dass dieser eventuell ebenfalls diese Meinung vertritt. China ist ja momentan in vielen Teilen der Welt ein großes Thema.

Es sind oft die unscheinbaren Themen, die Wahlen entscheiden.
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von McKing
#555733
Eisbär hat geschrieben:Ja fürn Focus überraschend guter Artikel.
Dasselbe gilt für die Klimadiskussion – ein Wegwerfthema von temporärer Brisanz.
Sehr schön, wirklich.

Aber ein prominter Gutmensch hat sich zu China geäussert:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 27,00.html
Eindringlich forderte Bush China auf, Grundrechte wie Presse-, Versammlungs- und Religionsfreiheit zu garantieren. Die Chinesen verdienten "grundlegende Freiheitsrechte, die das natürliche Recht aller Menschen sind".
Wer, wenn nicht George Walker Bush, wüsste mehr über Menschenrechte und die Verweigerung ebendieser?
trotzdem ist die usa besser als china, das bestreitest du hoffentlich nicht oder? deshalb ist an dieser aussage nix zu sagen.
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von Eisbär
#555939
Natürlich ist die Lage in den USA "besser" als in China, was v.a. daran liegt das noch kein Präsident die US Verfassung komplett aushebeln kann und sich dementsprechend an Spielregeln halten muss.
Aber es geht auch weniger um amerikanische Staatsbürger als um Ausländer mit denen man sich das recht heraus nimmt machen zu können was man will.
Wenn also Bush gleichzeitig tönt das man vom Gericht freigesprochene Gtmo-Gefangene trotzdem unbegrenzt festhält und foltert, ist die Forderung von Bush nach Menschenrechten in China nur dummes populistisches Geschwätz.