Delaoron hat geschrieben:Was ich mich frage, ist, inwieweit die Show rechtlich abgesichert ist. Entweder das Karaoke-Mädel wusste vorher Bescheid und hat eingewilligt, dass sie gefilmt werden durfte und Fotos von ihr in der Show verwendet werden, oder sie war es nicht. Dann könnte sie wohl, rein theoretisch, RTL verklagen (Verletzung der Privatsphäre etc.). Dann müsste sie aber wohl auf die Reise verzichten, da sie die sicherlich nur gewinnt, wenn sie einen Vertrag oder ähnliches unterschreibt, in dem sie festlegt, dass sie keine rechtlichen Schritte einleiten wird. Wir sind hier zwar nur in Deutschland (und nicht in den USA), könnte mir aber schon vorstellen, dass sie einen Betrag über den Wert der Reise erstreiten könnte.
Das sind nur die Gedanken eines Laien, hat da jmd. mehr Ahnung? Würde mich wirklich interessieren, immerhin könnte man das ja schon als sehr peinlich bezeichnen und die in der Show vorkommenden Personen wurden ja auch immer mit vollem Namen genannt.
Der Unterschied ist halt tatsächlich, dass wir nicht in den USA leben, in denen solche Verstöße mit Sicherheit äußerst kostspielig werden können, da nach oben hin kein Limit besteht (was m.E. bisweilen zu teils lächerlich hohen Bußgeldern geführt hat).
Daher kann ich mir im Grunde zwei Szenarien vorstellen:
1. RTL hat diese Show wie jede andere komplett inszeniert, die Kandidatin wusste davon und hat ihr Einverständis zur Ausstrahlung gegeben, ergo der Sender hat nichts zu befürchten und rechnet mit der Naivität seiner Zuschauer.
2. Man kalkuliert evtl. Bußgelder direkt mit ein und lässt es einfach darauf ankommen. Die Bild oder auch TV Total verfahren schon seit Jahren so und es scheint sich dank der vergleichsweise geringen Strafen durchaus zu lohnen. Auch wenn die talentfreie Frau den dreifachen Wert der Reise zugesprochen bekäme, wäre die Show sicherlich noch rentabel. Ganz davon abgesehen, dass man ihr wohl vorher ein vermeintlich großzügiges Vergleichsangebot machen würde und die Sache damit vom Tisch wäre. Das haben große Sender doch mit einem 30-Sekünder längst wieder raus.
Eine weitere Möglichkeit bestünde auch darin, die Teilnahme an der Sendung (z.B. als Studiogast) an bestimmte Bedingungen zu knüpfen, quasi 'ne Unterlassungserkärung in die AGB zu integrieren. Inwiefern so etwas rechtens ist, steht auf (k)einem anderen Blatt. Was mich an dieser Variante doch zweifeln lässt, ist die Live-Schaltung zu völlig Unbeteiligten, allerdings befanden sich diese an einem öffentlichen Ort, sodass man in der Hinsicht auch wieder abgesichert sein könnte, sofern man den Typen nicht gezwungen hat, sich im Kostüm lächerlich zu machen.
Wie dem auch sei, alles in allem fand ich die Sendung an sich nicht schlecht und das Konzept doch unterhaltsam. Gut, ich hätte nicht mit einem Kandidaten tauschen wollen, aber man weiß doch vorher, was für eine Sendung man besucht…