US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Kellerkind
#577523
Die BBC lässt eine neue Samstagvorabendeffektschlachtserie auf ihr Publikum los. Nach dem Doktor und Robin Hood gibts einen weiteren Ausflug in die Geschichte: Merlin.

"Merlin, a wizard on the cusp of adulthood, arrives in Camelot hoping to find a use for his burgeoning talent for magic. He is welcomed by Gaius, the court physician, but Merlin soon learns magic has been outlawed by King Uther, the tyrannical leader of the realm, its practice made punishable by death.

When the Great Dragon summons Merlin to his cave, he tells the young wizard that he has a great destiny - to use his skills to keep the young Prince Arthur safe. But Merlin hates the flashy, arrogant Prince, and Arthur despises the wizard with equal fervour. So when an evil witch threatens Prince Arthur's life, Merlin finds himself tested - will he face up to his destiny to keep Arthur safe? And can he do so without getting caught?"

Und noch zum Beitrag: "Wie stelle ich einen Doctor Who-Zusammenhang zu jeder Serie her?"
"Merlin" Colin Morgan sah man bei Doctor Who in "Midnight" und Anthony Head in "School Reunion."
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von Tangaträger
#577564
Hab's mir jetzt angesehen und ich wurde gut unterhalten. Das Genre war und ist schon immer nicht meins gewesen, aber es war ganz passabel. Wenn man daraus was eigenes machen könnte und das Klauen von all den anderen Historie- und Fantasyfilmen unterlässt, könnte es sogar eine richtig gute Serie werden.

Für den Zeitvertreib eine nette Unterhaltung, mehr nicht.
von Nick Demus
#577583
Insgesamt für eine TV-Produktion sehr nett. Die Atmosphäre ist der eines dieser typischen US-TV-Zweiteiler sehr ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass die meisten Punkte einen Tacken besser rüberkommen...

Die Darsteller sind okay, müssen sich aber definitiv noch beweisen. Die Chemie zwischen den Charakteren, insbesondere Arthur & Merlin, ist überraschend gut und könnte sich als großer Pluspunkt erweisen.

Die Legende, wie man sie so kennt, wird hier allerdings ganz schön auf den Kopf gestellt. Man wird noch sehen, inwiefern die sich daraus ergebenden Lücken/Widersprüche im Laufe der Serie in spannende Plots verwandelt werden. Puristen der Sage werden sicher den Kopf schütteln, seien aber daran erinnert, dass es eben nur eine Sage ist und es hier ganz sicher nicht um Authenzität gehen kann.

Überhaupt sollten History-Fans lieber sehr viel Toleranz mitbringen. Zwar sind die Kostüme nicht ganz so verrückt wie bei der neuen RobinHood-Serie, dürften aber immer noch für so manche Schocks sorgen. Als männlicher Zuschauer muss ich mich allerdings outen, dass mir bei Morganas Outfits tatsächlich die Luft wegbleibt, wenn sie einen Raum betritt (*schwitz*). ich bin ja soooowas von manipulierbar... :mrgreen:

Überraschend gut sind die Effekte. Die magischen Künste werden sehr nett und z.T. originell umgesetzt. Für TV-Verhältnisse richtig gut gemacht ist
versteckter Inhalt:
der Drache, der von John Hurt gesprochen wird. Die Kopfform geht trotz Ähnlichkeiten zu Dragonheart ein wenig mehr Richtung klassischer Drache als zB bei Eragon, aber die "Lippenbewegungen" sind gut eingefangen und verleihen dem Drachen eine nette Glaubwürdigkeit.
Wie gesagt, für´s TV mehr als akzeptabel.

Der absolute Winner ist die Musik; insbesondere den atemberaubenden Vorspann könnte ich mir hundertmal hintereinander ansehen.

Also, zum "mal reinschauen" lohnt es sich auf jeden Fall!!!
von Kellerkind
#577836
Endlich mal ein Held mit Brusthaar. :lol: :lol: :lol:

Erste Folge gesehen und für ziemlich gut befunden.

Obwohl man wirklich so ziemlich alle Mittel der Zuschauerverführung anwendet. Es gibt den weisen Alten (für die älteren Zuschauer), es gibt junge Identifikationsfiguren, es gibt Eye-Candy für mehr oder weniger pubertierende Zuschauer/innen, es gibt gute Effekte, große Kulissen, tolle Landschaften und einen sehr gelungenen Soundtrack. Man weiß gleich wer Gut und Böse ist, ist gibt Konflikte und der Held macht sich schon in der erste Folge frei (obwohl dies für die Geschichte völlig unnötig war). Aber hinter diesen ganzen Klischees steht eine wirklich gelungene Serie, deren Geschichten hoffentlich weniger 08/15 wie Robin Hoods Erlebnisse sind.
Für eine wöchentliche Vorabendserie wird hier mal wieder ein Standard vorgelegt, der selbst viele US-Serien in den Schatten stellt.
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von Mr.Silver
#578736
Gerade gesehen,gefällt mir sehr gut,alles wichtige wurde
gesagt,kann mich dem nur anschliessen,mal sehen wie
sich das in den nächsten 12 Episoden weiterentwickelt.
Ist auf jedenfall ganz oben auf meiner Watchlist,wenn
die Serie als Komplettbox auf DVD erscheint,werde ich
sie wohl auch kaufen.
Stimmt,die Musik ist der Winner,der Soundtrack wäre
auch schon gekauft.da ja seit Anfang der Woche der
Torchwood Soundtrack erhältlich ist,wird es den von
Merlin auch geben.
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von little_big_man
#578760
Finde es seltsam, dass es bei http://www.tv.com einen Eintrag für "Merlin" und einen für "Merlin (UK)" gibt.......ich dachte, dass NBC ab Januar einfach die UK-Folgen senden wird in Amerika, das also ein und dieselbe Serie ist... :?:
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von moviefan
#578845
Ich hab mir die erste Folge auch mal angesehen und fand es erstaunlich gut. Die Serie hat durchaus Potenzial, nur der animierte Drache war .. naja :lol:
Ich bleib aber mal dran.
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von AlphaOrange
#578874
little_big_man hat geschrieben:Finde es seltsam, dass es bei http://www.tv.com einen Eintrag für "Merlin" und einen für "Merlin (UK)" gibt.......ich dachte, dass NBC ab Januar einfach die UK-Folgen senden wird in Amerika, das also ein und dieselbe Serie ist... :?:
NBC strahlt die UK-Fassung aus.
Bei tv.com steht ja bei "Merlin" auch dabei: "Originally aired in the UK on BBC1, NBC offers up this period drama about the fantastic world of Merlin as a young man."

lol... wenige Sekunden nachdem ich drauf war, wurde der Eintrag offenbar gelöscht, jetzt gibt's nur noch "Merlin (UK)".


Ich hab's selbst noch nicht gesehen, werde es die Tage aber mal nachholen.
von Nick Demus
#578924
moviefan hat geschrieben:Die Serie hat durchaus Potenzial, nur der animierte Drache war .. naja :lol:
Vergiss nicht, dass es sich um eine Fernsehserie handelt. Richtig gut animierte Drachen gibt´s eigentlich nur in Blockbustern; im TV ist es fast immer unerträglich; da ist dieser hier schon ein großer Schritt nach vorne, IMHO.
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von Mr.Silver
#579673
Für eine TV Serie ist dieser Drache sehr gelungen,überhaupt
die ganzen SFX.Habe gerade Episode 2 geschaut,hat mir auch
wieder sehr gut gefallen.Die Serie macht sich.Auch die Musik
legt noch einen zu.
Die Vorschau zu Episode 3 sah auch sehr vielversprechend aus,
Merlin ist die richtige Serie zur dunklen Jahreszeit.
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von AlphaOrange
#582469
Hab mir die erste Folge gerade angesehen und fand's gut, aber nicht restlos überzeugend.
Die Handlung verläuft ziemlich schematisch und ist samt den Figuren völlig innovationsfrei. Außerdem erschien mir das ein wenig zu straff und die Ereignisse zu dicht aneinandergereiht. Sind halt nur 45 Minuten.
Ansonsten aber ein netter Auftakt, werde weiterschauen.
Kellerkind hat geschrieben:Und noch zum Beitrag: "Wie stelle ich einen Doctor Who-Zusammenhang zu jeder Serie her?"
"Merlin" Colin Morgan sah man bei Doctor Who in "Midnight" und Anthony Head in "School Reunion."
Und in Episode 1 Eve Myles (DW-"The Unquiet Dead" / Torchwood) nicht zu vergessen.
Kellerkind hat geschrieben:Für eine wöchentliche Vorabendserie wird hier mal wieder ein Standard vorgelegt, der selbst viele US-Serien in den Schatten stellt.
Ich frage mich nach wie vor, wieso die Briten die einzige Nation sind, die sowas machen kann ... :?
von Nick Demus
#582497
AlphaOrange hat geschrieben:Die Handlung verläuft ziemlich schematisch und ist samt den Figuren völlig innovationsfrei.
Was die Figuren angeht, bin ich entschieden anderer Meinung. Wenn hier irgendetwas wirklich neu ist, dann ist es die Konstellation der legendären Charaktere zueinander, und genau daraus bezieht die Serie auch ihren Reiz. Ich meine, wir haben hier einen jungen Merlin, den man zum Diener eines ziemlich hochnäsigen Prinzen Arthur macht, während Mauerblümchen Gwen, eher grobschlächtige Tochter eines Schmiedes, Kammerzofe einer bislang völlig magielosen Morgana ist und eigentlich eher Merlin anschmachtet, während auf der anderen Seite Morgana und Arthur damit beschäftigt sind, sich gegenseitig so effektiv wie möglich zu beleidigen, da alles andere zu auffällig wäre. ^^ Die Sticheleien zwischen den Vieren sind bislang das überdeutliche Highlight der Serie; es ist das lebendige Spiel insbesondere der Merlin- und Arthur-Darsteller, dass dem Ganzen Glaubwürdigkeit und Leben einhaucht. Von mir aus können sie das noch viele Seasons weiter treiben, ich finde es extrem unterhaltsam.

Deutlicher Schwachpunkt sind leider die Storys, die vor lauter Plotlöchern schon ziemlich leerdammerig riechen. Das tut aber der Tatsache keinen Abbruch, dass die Serie in meinen Augen viel Potential hat, das man hoffentlich noch ausschöpfen wird.
von Kellerkind
#582520
Folge 3.

Da steckte mir zu viel Routine drin. Sehr auffällig: Die Dexter-Komponente. Alle suchen nach dem Sorcerer, ständig wird er fast erwischt, aber immer geht es dann doch gut aus. Dass es seine kleine Freundin trifft, war Klischee pur, dass ihr Vater fast stirbt die Krönung aller Klieschees. Um es pessimistisch auszudrücken: Folge 3 rückte die Serie so nah an Robin Hood, wie ich es mir nicht gewünscht hatte. Aber auch der Doctor ist nichts für Logikfanatiker, es muss also am Sendeplatz liegen.
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von Confuse
#582785
Folge 3 ist bisher die schwächste Folge. Da hat mir die zweite Folge wesentlich besser gefallen.
Aber immer noch 'ne gute Serie.
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von Angelus
#595911
Hm, schaut niemand mehr die Serie? Ich finde sie wird immer besser und besser. Ich muss dazu sagen, dass ich mich mit der Artus-Sage nie großartig beschäftigt habe. Daher stören mich auch die ganzen Änderungen die so vorgenommen wurden nicht wirklich. Zum Beispiel, dass Gwen von einer Afro-Engländerin gespielt wird stört mich gar nicht. Dies wird ja bei imdb heiß diskutiert.

Bei der letzten Folge entging mir allerdings der Clou. Musste hinterher dann erst mal im Internet schauen, wer überhaupt dieser Mordred war.

Was mir aufgefallen ist, ist dass Uther als "der böse König" dargestellt wird. Nur kann ich diese Meinung nicht teilen. Im Prinzip ist er doch ein guter König und tut viel für sein Land. Das einzige, was er wie die Pest haßt ist nun mal Magie. Bisher ist ja leider noch nicht ganz klar, was vor 20 Jahren passiert ist. Es dürfte aber ziemlich sicher sein, dass es etwas mit Nimueh zu tun hat.

Ich bin von der Serie jedenfalls begeistert und gefesselt und freue mich auf jede neue Folge. Natürlich hoffe ich, dass diese Serie auch noch eine zweite Staffel bekommt. In meinen Augen ist sie viel besser als Doctor Who. Davon habe ich eine Folge gesehen und konnte der Serie so gar nichts abgewinnen. Billig gemachte Effekte, lahme Story. Merlin ist für mich das genaue Gegenteil und eine Serie die den Vergleich mit amerikanischen Serien sicher nicht scheuen muss.
von Kellerkind
#595931
Ich hänge etwas hinterher und sah gerade erst vor ein paar Tagen die fünfte Folge (die mit Lancelot und dem Griffin). Die fand ich im Gegensatz zu den mittelmäßigen Folgen davor wieder richtig gut. Mal sehen, wie es weitergeht... ;)
von Eisregen2
#596001
Ich kucks auch regelmäßig, ist ne schöne Abwechslung zu den Serien die ich sonst ansehe. Hab aber auch nicht so die Ahnung von der Arthur Sage, weshalb mir die Fehler auch relativ egal sind.
Die letzte Folge war eine der besten bisher. Als Merlin den Schlüssel von Arthur klauen wollte, hab ich mich echt weggeschmissen. :mrgreen:
von Wittgenstein
#596081
Angelus hat geschrieben:Was mir aufgefallen ist, ist dass Uther als "der böse König" dargestellt wird. Nur kann ich diese Meinung nicht teilen. Im Prinzip ist er doch ein guter König und tut viel für sein Land.
Aber hallo ... dass er NUR die Magie hasst, klingt wie eine Nichtigkeit. Immerhin lässt er aber im Namen dieser persönlichen und sehr einseitigen Sichtweise Menschen ermorden, die sich zuallererst einmal nichts weiteres zu Schulden kommen ließen - vor kurzem hat es beinahe Gwen erwischt, dann jetzt ja Mordreds Vater und auch Mordred selbst war in Gefahr, und das nur, weil Uther meinte, seine Prinzipien beweisen zu müssen (und dabei dem Irrtum vieler Herrscher unterliegt, dass man mit Härte effektiver regiert als mit Güte - bis das Volk zurückschlägt).

All das wäre noch unter Politik und Entscheidungsnotstand zu verbuchen und ihm entsprechend nachzusehen, aber in der vierten Folge (die mit dem vergifteten Kelch) hatte Uther alle Sympathien verspielt, als er (nur um seinem eigenen Sohn seine Allmacht zu beweisen) Merlin sterben lassen wollte, und zwar NACHDEM Arthur bereits die rettende Pflanze aus der Höhle geholt hatte. Ein unnötiger und absolut unverzeihlich grausamer Akt, in dem Uther einen Menschen einfach so opfern will, um an seinem Beispiel ein Exempel zu statuieren, dass seine väterliche Autorität über Arthurs Loyalität steht? Way to go, asshole! (...sorry...)

Ansonsten entwickelt sich MERLIN bislang sehr schön und bleibt nach wie vor eine viel versprechende Abenteuerserie, die man auch ohne Kenntnis der zugrunde liegenden Saga genießen kann (obwohl sich Feinheiten eben erst MIT ein wenig Hintergrundwissen erschließen, siehe Mordred oder auch vor kurzem Lancelot). Hoffentlich bewegt sich die Serie ein wenig weg von den Monster/Attack of the Week-Stories, denn mit Ausnahme der letzten Episode ging es leider fast immer um übelwollende Gauner, die entweder Uther oder (meistens) Arthur aus irgendwelchen, immer ähnlichen Gründen ans Leder wollten und nur durch Merlin gestoppt wurden. Ich würde gerne ein bisschen mehr Bonding zwischen den vier Teens sehen ... im Rahmen ihres gesellschaftlichen Standes vorerst nur, aber wenigstens etwas Nähe (wie in Folge 8 das Verstecken von Mordred ja schon ein Anfang war). Irgendwann braucht Merlin auch bald mal ein "Ohr", mit dem er sein Geheimnis teilen kann (Morgana?), denn Gaius ist durch seine Mentorrolle schon genügend ausgelastet. Ich wünsch mir eine zweite Staffel :-)

Zu "Dr. Who": Klingt wie der berühmte Äpfel-Birnen-Vergleich - in eine Serie, die schon seit 45 Jahren läuft, kann man nicht einfach so reinschauen - da liegt der Fokus auf anderen Dingen. Jedermanns Geschmack ist sie aber natürlich ohnehin nicht, da hast du schon recht. :-)
von Nick Demus
#596148
Zumal es bei Who sowohl abgrundtief schlechte Folgen als auch absolute Meilensteine gibt, in vielerlei Hinsicht. Manchmal sind die Effekte absolut brilliant, dann wieder mal sehr schlecht. Und die Geschichten schwanken nun mal zwischen episch und albern.
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von Mr.Silver
#597934
Die Folge gestern war absolut top,zur Zeit eine der besten
britischen TV Serien.Ich hoffe mal das es eine zweite Staffel
geben wird.
Und der Soundtrack erscheint morgen auch endlich,dieser OST
begeistert einen einfach nur.Freue mich auch schon auf die
nächste Folgen,der Teaser sah sehr vielversprechend aus.
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von Jackie
#598572
Also, ich weiß nicht genau woran es liegt - aber ich muss sagen, dass mir "Merlin" bisher wirklich gut gefällt.

Verhält sich nicht wie bei "Robin Hood", dass ich es mir anschaue, weil es immer wieder mal unterhaltsam ist oder weil ich mich langweilte.

Merlin wird bei mir eigentlich sofort geschaut, was sicherlich auch daran liegen kann, dass es kaum noch Serien gibt, welche ich relativ Zeitnah anschaue. Erstmal durch den momentanen Zeitmangel, aber auch weil es einfach nix wirklich gibt, dass ich "sofort" sehen muss, wird sich hoffentlich ja mit der neuen "Lost" Staffel ändern.
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von Angelus
#599962
Wittgenstein hat geschrieben: aber in der vierten Folge (die mit dem vergifteten Kelch) hatte Uther alle Sympathien verspielt, als er (nur um seinem eigenen Sohn seine Allmacht zu beweisen) Merlin sterben lassen wollte, und zwar NACHDEM Arthur bereits die rettende Pflanze aus der Höhle geholt hatte. Ein unnötiger und absolut unverzeihlich grausamer Akt, in dem Uther einen Menschen einfach so opfern will, um an seinem Beispiel ein Exempel zu statuieren, dass seine väterliche Autorität über Arthurs Loyalität steht?


Natürlich wirkt das für uns aus heutiger Zeit gruasam und unverständlich, aber man sollte das schon im Kontext sehen, denke ich. Das spielt irgendwann in der Ritterzeit, wo man sicher noch nichts von Menschenrechten gehört hat.

Da haben wir einen König, der mit ansieht, wie der Erbe des Throns, sein Sohn, sein Leben riskiert, für einen einfachen Diener. Ihm ist unbegreiflich, wie der zukünftige König sein Leben aufs Spiel setzen kann für ein "Nichts". Ja, Merlin hat das Leben seines Sohnes gerettet, aber das war ja die Pflicht eines jeden Bürgers, für den (zukünftigen) König zu sterben - nicht anders herum. In diesem Sinne, war es auch verständlich, dass er seinem Sohn klarmachen will, dass er sowas nicht machen kann, sein Leben für einfache Bürger hingeben. Natürlich sieht es für uns verschwendet aus, wenn er, nachdem sein Sohn lebend zurück kehrt, Merlins Leben für diese Lektion vergeudet, aber er denkt sich sicher, wenn er ihn nun davon kommen lässt, wird er seine Lektion nicht lernen.

Wie gesagt, aus heutiger Sicht war das ein unding, aus der damaligen Sicht und vorallem aus der Sicht des amtierenden Königs dagegen sehr verständlich. Zumal er auch keine weiteren Kinder hat, die erbberechtigt wären. Seine Linie würde mit Arthur untergehen.

Wie man in einer späteren Folge sieht, lässt er es aber nicht zu, dass sein Sohn für ihn stirbt. Er riskiert lieber sein eigenes Leben, als dass seinem Sohn Leid angetan wird. Dort sieht man wieder, wie hoch Uther das Leben seines Sohnes schätzt, und was er bereit ist, dafür zu tun.
Wittgenstein hat geschrieben: Zu "Dr. Who": Klingt wie der berühmte Äpfel-Birnen-Vergleich - in eine Serie, die schon seit 45 Jahren läuft, kann man nicht einfach so reinschauen - da liegt der Fokus auf anderen Dingen. Jedermanns Geschmack ist sie aber natürlich ohnehin nicht, da hast du schon recht. :-)
Ich habe diese erste Folge auf Pro7 gesehen, also den Neuanfang mit Rose als Begleiterin mit den Schaufensterpuppen. Und wie die sich bewegten, das war so billig und schlecht gemacht, das war einfach abschreckend. Aber mir gefiel auch der Humor und die Richtung der Serie nicht. Vielleicht war es ja wirklich so, dass ich eine enorm schlechte Folge erwischt hab, dann war das halt Pech. Allerdings sollte diese Folge ja neue Zuschauer anlocken, und da nimmt man doch eigentlich gute Folgen für, wenn man ein neues Publikum erwartet.
von Wittgenstein
#601263
Angelus hat geschrieben: Natürlich wirkt das für uns aus heutiger Zeit gruasam und unverständlich, aber man sollte das schon im Kontext sehen, denke ich. Das spielt irgendwann in der Ritterzeit, wo man sicher noch nichts von Menschenrechten gehört hat.
Na ja, die Serie als solche beschäftigt schon durchaus eine Ethik des 21. Jahrhunderts, denn wenn man es nach historischem Sozialbild sähe, wäre das gesamte Verhältnis zwischen den vier Teens völlig unmöglich - Gwen ist eine Zofe, Merlin ein Diener, Morgana das Burgfräulein, da wäre einfach keine Freundschaft drin. Und wenn man so klar ein heutiges (romantisierendes) Werteverständnis instrumentalisiert, dann ist Uther nach wie vor negativ zu werten. Vaterliebe hin oder her, aber seine Herrschaft ist selbstgerechte Tyrannei, vom Augenblick der Geburt seines Sohnes an (wie die Black Knight-Folge ja bewiesen hat). Als strahlende Lichtfigur hätte er sicherlich auch Excalibur behalten können - aber nicht umsonst hat der Drache gewarnt, dass das Schwert in Uthers Händen Böses tun wird.

Nein, dramaturgisch ist Uther auf jeden Fall ein Antagonist (und war dies ja auch bereits in der Sage).
von Nick Demus
#601277
Ich glaube, Uther als plumpen Gegenspieler zu sehen, wird der Figur, wie sie in der Serie dargestellt wird, nicht gerecht. Seine Furcht vor der Magie ist weder selbstherrlich noch selbstgerecht, sondern in seinen eigenen schlechten Erfahrungen begründet. Ich denke schon, dass er sein Reich wirklich nur vor den Auswirkungen der Magie schützen will, und insbesondere seine Sichtweise, dass auch positiv gemeinte Magie als gefährlich zu bewerten ist, liegt ja an seinem persönlichen Schicksal. Dass er sich dabei sturer als eine Stadtmauer verhält, mag man antagonistisch bewerten, in Wahrheit aber weiß er um die Gefahr des Dammbruchs, sollte er sich auch nur ein einziges Mal nachgiebig zeigen.
von Wittgenstein
#601299
Nick Demus hat geschrieben:Ich glaube, Uther als plumpen Gegenspieler zu sehen, wird der Figur, wie sie in der Serie dargestellt wird, nicht gerecht.
Das tut auch keiner. :wink: Ein Antagonist kann nicht auf die Rolle des plumpen Gegenspielers reduziert werden, er ist im Rahmen einer Dramaturgie lediglich ein ausgleichendes Gegenelement, das durchaus vielschichtig (und reflexiv) angelegt sein kann und genauso von moralischen Dilemmas geplagt werden kann. Insofern ist Uthers negative Einstellung zur Magie und auch die Repression dieser Gabe sowohl Teil seiner Persönlichkeit als auch Anforderung an seine Rolle als Oberhaupt des Reiches. Natürlich könnte er auch da ein Stück liberaler sein, aber sei's drum ... die Erfahrungen der Vergangenheit haben ihn geprägt.
In der Kelchfolge wird seine Entscheidung, Merlin sterben zu lassen, aber AUSSCHLIESSLICH durch persönlich gekränkte Eitelkeit (in Kombination mit bemerkenswertem Stursinn) ausgelöst - ihm fehlt die Menschlichkeit, die seinen Sohn auszeichnet (der ansonsten genauso die Rolle des künftigen Führers ausfüllen muss). Das große, das "hehre" Ziel wird nicht durch kleine Gesten in Gefahr gebracht - Arthur hat es begriffen und wächst zu einem Führer anderer Art heran. Uther personifiziert die starre Tradition seiner Ahnen, die irgendwann dem Neuen weichen muss. So war es immer. Der Drache hat recht. :D