Die Abneigung gegen das Gefiepe teilen wir wohl, aber sonst kommt hier wieder viel Blödsinn rüber:
TheDarkLord hat geschrieben:Bei den meisten Politikern bezweifel ich, dass die überhaupt etwas wichtiges für ihre Position wissen...
Bla-Blub. Willkommen am Stammtisch neben dem BILD-Zeitungsständer
TheDarkLord hat geschrieben:
Wegen Existenzgrundlage:
Bei Spielen aber insbesondere bei Filmen, ist es denen doch auch egal, siehe Manhunt, oder The Punisher - Der Film (uncut), daher denke ich nicht, dass es bei Fernsehsendern stören würde. Welche Sender meinst du denn mit Existenzgrundlage? MTV hat ganz andere Sponsoren, weshalb die das senden, weiß ich ehrlichgesagt auch nicht...Und um Scheisse HOch 9 & Co. wäre eh nicht schade..
Da mischt du wieder krude uniformiertes Geschwätz durcheinander:
Alle momentanen Musiksender hängen, wie es im Spiegel-Online Artikel so treffend hieß, am Tropf der Klingeltonwerbung. Die bringen denen längst den Großteil ihrer Einnahmen. Allein Jamba hat ein Werbebudget, das sich nach Expertenschätzungen auf knapp 60Mio Euro im Jahr beläuft. Davon geht der Groteil in TV-Werbung. Als Zuschauer weiß man, dass wiederum 90% dieser Spots bei den Musiksendern läuft. Rechnet man jetzt noch die Konkurrenzfirmen dazu, dann kann man ganz klar sagen, dass MTV und VIVA inzwischen komplett abhängig vom Klingeltonmarkt sind. Die stecken eh in einer Branchenkrise und könnten es sich im Traum nicht leisten diese Werbekunden zu verlieren.
Wo MTV deiner Meinung nach andere Sponsoren herhaben soll, verstehe ich auch nicht. Die müssen auch ihr Geld über Werbung verdienen. Wo soll es denn sonst herkommen??
Und was den wirtschaftlichen Schutz angeht: Die Musiksender sind beschäftigungsstarke Unternehmen, denen noch dazu erhebliche Bedeutung für die Jugendkultur zugesprochen wird. Ob der nun gut oder schlecht ist, ist letztlich Meinungssache. Allerdings verstoßen diese Sender gegen keinerlei geltendes Recht.
Das mit geschnittenen Filmen oder indizierten Spielen zu vergleichen ist Humbug. Die verstoßen gegen das Jugendschutzgesetz, sind aber für erwachsene noch immer erhältlich. Ein wirtschaftlicher Schaden für deren Vertrieb ist dabei auch nicht entstanden. Die Studios und Publisher kennen die Bestimmungen des immerhin größten Marktes für Unterhaltungselektronik in Europa gut genug, um zu wissen, was hier durchgeht und was nicht. Die Regelungen sind klar ersichtlich und bestehen schon sehr lange. Wer ein Manhunt produziert, weiß das, und wird daher nicht mit einem Umsatz auf dem dt. Markt rechnen. Folglich kein wirtschaftlicher Schaden. Und die Leute, die sich ernsthaft um die Cut-/Uncut- Thematik Gedanken machen sind doch eine sehr kleine Minderheit.
Ob diese Filme und Spiele wirklich eine ernsthaftere Gefahr für die Jungend darstellen, kann heute keiner so wirklich sagen. Sind die Pieptöne Schuld am schlechten PISA-Ergebnis und machen die Kids weich in der Birne? Ich hasse Jamba! und den ganzen Kram, aber so eine Behauptung würde ich nicht aufstellen. Dass es bedenklich ist, einem 13jährigen Kill Bill zuzumuten, kann ich da schon eher unterstreichen. Dass sowas dann nicht uncut im TV läuft ist zwar ärgerlich für mich als Erwachsenen, vor allem da sie es ab 23:00 ja zeigen dürften, aber ich verstehe, dass sich die Sender da nicht ins Kreuzfeuer der Jugendschützer begeben wollen. Und wer es gar nicht ertragen kann, muss sich halt die DVD oder Premiere holen.
TheDarkLord hat geschrieben:
Wenn schon nicht verbieten, müsste man es verschärfen. Wie soll man denn von einem 8jährigen der gerade sein 1 Mobiltelefon bekommen hat, erwarten können, dass er diese Betrügerei durchschaut, der sieht dieses sau blöde Kücken und denkt sich, da schreib ich ne SMS und bumm ist er im Abo.
[...]
Klar, die Schulden kommen auch aus anderen Bereichen, aber diese Handy-Abzockerei, gehört mit Sicherheit auch dazu.
Das ist zunächst ein Problem des Verbraucherschutzes, der allerdings oft an der Aufmerksamkeit der Eltern krankt. Denn so ein Abo ist zunächst mal ein Kaufvertrag und ein Minderjähriger ist allein nicht berechtigt ein Schuldverhältnis einzugehen, dass für ihn nicht ausschließlich vorteilhaft ist. Das heisst, sobald dem Kind daraus Verpflichtungen entstehen, kann dieser Vertrag nur mit Einwilligung der Eltern wirksam werden. Weil in der Geschäftspraxis natürlich nicht immer die Eltern bei den Einkäufen ihrer Kinder dabei sind, wird die Einwilligung zunächst als gegeben angenommen (fingiert). Doch sie können 14 Tage land diese Zustimmung rückwirkend entziehen und den Vertrag damit nichtig machen. Nur müssten die Eltern dafür erstmal wissen, dass ihr Kind gerade einen Vertrag geschlossen hat und mehr noch, dass es sich dabei nicht nur um einen Einzelkauf sondern gleich um ein ganzes Abo handelt. Noch schwieriger wird es dann sich mit einer anonymen Firma wie Jamba!, zu der man bei Vertragsabschluss ja keinerlei persönlichen Kontakt hat, darüber auseinanderzusetzen, dass man den Vertrag nichtig erklärt und seine Rückzahlungs-Ansprüche durchzusetzen. Grundsätzlich gibt es aber ausreichend Rechtsschutz. Nur die Informiertheit von Eltern als rechtliche Vormünder ihrer Kinder ist viel zu gering und so tappen die Kinder ahnungslos in eine fiese Schuldenfalle.