Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
#603600
Ich versteh nicht was Du für ein Problem hast das RTL den deutschen Markt nicht als Versuchslabor benutzt. Es könnte aber auch damit zu tun haben das man sich in der Position des Marktführers keine gewagten Versuche leisten kann weil man dann ganz schnell die Marktführerschaft wieder los ist. Und das würde bedeuten das die Werbeeinnahmen schmelzen. Also geht man auf Nummer sicher und nimmt bereits erfolgreiche oder getestete Formate. Aber selbst die garantieren keinen Erfolg. Ich glaube von zehn neuen Formaten ist vielleicht eines dabei was erfolgreich ist.

Fast alle Formate die Du ansprichst sind nicht deshalb so erfolgreich bei uns weil es Kopien sind. Der Erfolg stellt sich erst dann ein wenn man sich die Arbeit macht es für den Deutschen Markt so aufzuarbeiten das die Leute sich dafür begeistern lassen. WWM funktioniert nur mit Jauch so verdammt gut. Bauer sucht Frau ist bei uns so erfolgreich weil die Mischung der Bauern stimmt und für jede Altersklasse etwas dabei ist, damit erreicht RTL ein breites Publikum. DSDS hätte man ohne Bohlen wohl schon einstellen können.

Klar kann man nun Raab nehmen und sagen das es doch auch klappt wenn wir uns etwas einfallen lassen. Aber dafür braucht man die Leute, und die haben wir nicht. Schau Dir an was Elstner sich in all den Jahren hat einfallen lassen und was davon heute noch läuft.
#603650
Neuling hat geschrieben:Ich versteh nicht was Du für ein Problem hast das RTL den deutschen Markt nicht als Versuchslabor benutzt. Es könnte aber auch damit zu tun haben das man sich in der Position des Marktführers keine gewagten Versuche leisten kann weil man dann ganz schnell die Marktführerschaft wieder los ist.
Da kann ich auf GB oder die USA verweisen. Dort betrachtet man Innovation und Kreativität genau so als Mittel für Erfolg, wie hierzulande fehlende Innovation und Kreativität das Erfolgsgeheimnis zu sein scheinen. Beamtenmikado: Wer sich bewegt, hat verloren.
Diese beiden Länder beeinflussen und verändern das deutsche Fernsehen mehr, als es die deutschen Sender tun. Das ist nicht gesund. Dabei ist es mir egal, ob der deutsche Zuschauer diese Importware nun sehen will oder nicht. Das Problem besteht - wie schon beschrieben - darin, dass man hier einfach nicht lernt, kreativ zu sein, sondern grundsätzlich auf dem bequemen Sessel sitzt und wartet, bis die Anderen was liefern.
#603658
Ich kann nun nicht über GB oder Amerika schreiben, dazu fehlen mir Informationen wie es dort läuft.
Wenn aber RTL nun anfängt ein eigenes Produkt zu testen und dieses läuft nicht dann rutscht man bei den Quoten ab. Und Quoten die unter Senderdurchschnitt liegen reißen am Ende die Gesamtquote weiter runter was zur Folge hat das die Werbepreise ebenfalls sinken würden. Und deshalb meinte ich das es sich auch ein Marktführer nicht leisten kann einfach mal mutig neue Formate zu testen.

Wo es aber funktionieren würde wäre bei den ÖR. Dort könnte man neue Formate und Ideen erst bei den dritten ausprobieren und dann ins Hauptprogramm nehmen. Leider wird das auch dort nicht ausreichend gemacht.
#603730
Neuling hat geschrieben:Und deshalb meinte ich das es sich auch ein Marktführer nicht leisten kann einfach mal mutig neue Formate zu testen.
Das ist aber kein gutes Argument.
Die meisten Formate, die nach Deutschland importiert werden, wurden im Ausland auch für große Sender entworfen, sei es nun die BBC in England oder die großen Networks in den USA.
#603760
Ich hab ja erklärt was passiert wenn der Marktfüher Marktanteile verliert, die Preise für Werbung rutschen dann nämlich auch ab. Also ist das Risiko gerade für den Marktfüher wohl etwas zu hoch. Und der Einkauf von Formaten aus GB oder Amerika bedeutet ja nicht das diese automatisch gut laufen bei uns. So wie unsere erfolgreichen Formate nicht automatisch gut laufen im Ausland. Wetten dass wurde in Amerika ja schon nach der zweiten oder dritten Show wieder eingestellt.
#603805
Neuling hat geschrieben:Ich hab ja erklärt was passiert wenn der Marktfüher Marktanteile verliert, die Preise für Werbung rutschen dann nämlich auch ab. Also ist das Risiko gerade für den Marktfüher wohl etwas zu hoch.
Ich kann es nur wiederholen: Die Einen scheinen Kreativität und Risiko als Mittel zur Sicherung der Position zu sehen, die Anderen lehnen Kreativität und Risiko als Mittel ab.
Bei ProSieben.Sat1 war man kreativer: Schlag den Raab, Schillerstraße oder Genial daneben waren Erfolge im Programm und Erfolge im Auslandsverkauf. Was waren denn die letzten 3 Eigenentwicklungen der RTL-Gruppe? Die Position von RTL beruht auch auf der Notlage von P7S1.
Ich habe nichts gegen ein schönes Mischungsverhältnis aus Einkäufen und Eigenentwicklungen. Aber was RTL macht ist phantasielos und einseitig. Erst letzte Woche hat RTL eine neue deutsche Serie angekündigt: Eine Kopie einer BBC-Serie. Wenn das Ausland mal weniger liefert, haben die ein PRoblem. Das würde ja schon dann beginnen, wenn andere deutsche Sender offensiver einkaufen würden.
#603901
Neuling hat geschrieben:Ich hab ja erklärt was passiert wenn der Marktfüher Marktanteile verliert, die Preise für Werbung rutschen dann nämlich auch ab. Also ist das Risiko gerade für den Marktfüher wohl etwas zu hoch.
Und ich hab geschrieben, dass die ganzen mehr oder weniger innovativen Formate, die wir importieren, im Ausland auch oft vom Marktführer entwickelt werden. Wenn die das riskieren können, wieso RTL nicht?
Davon abgesehen kann ein Sender, bei dem es gut läuft, einen Flop viel besser auffangen, als einer, der am Existenzminimum kratzt.
#603903
Kellerkind hat geschrieben: Bei ProSieben.Sat1 war man kreativer: Schlag den Raab, Schillerstraße oder Genial daneben waren Erfolge im Programm und Erfolge im Auslandsverkauf. Was waren denn die letzten 3 Eigenentwicklungen der RTL-Gruppe? Die Position von RTL beruht auch auf der Notlage von P7S1.
Und was machst Du wenn irgendwann rauskommt das die Schillerstraße eigentlich ein Format ist das irgendwo in Kanada schon mal gelaufen ist und Genial daneben vor vielen Jahren schon in Polen gelaufen ist? Du beisst Dich einfach zu sehr daran fest ob ein Format eingekauft wurde oder selber erfunden wurde. Und ich sage es kommt darauf an das es so umgesetzt wird das es hier bei den Zuschauern ankommt und Quote einfährt. Solange man mir nicht das Original vorsetzt und dann einfach nur die UT einblendet soll es mir recht sein. Natürlich ist es wünschenswert wenn die Fernsehleute mal wieder kreativer wären, aber das sind eben nur Wünsche. Und man sieht ja was dabei rauskommt wenn die ÖR versuchen erfolgreiche Formate der Privaten zu kopieren. Also sollten wir vielleicht zufrieden sein das man uns nicht mit zuvielen Eigenenproduktionen nervt.
#603997
Neuling hat geschrieben:Und was machst Du wenn irgendwann rauskommt das die Schillerstraße eigentlich ein Format ist das irgendwo in Kanada schon mal gelaufen ist und Genial daneben vor vielen Jahren schon in Polen gelaufen ist?
Selbst "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" ist mir lieber, weil der deutsche Sender dann nicht auf der Welle geschwommen ist. Das Risiko besteht doch darin, herauszufinden, was JETZT gesehen werden will.
Und außerdem sind die schon angsprochenen britischen Formate immer spezielle Neuentwicklungen gewesen (siehe Millionär mit dem On-Air-Design, Musik, Studio).
Und man sieht ja was dabei rauskommt wenn die ÖR versuchen erfolgreiche Formate der Privaten zu kopieren.
Wieso wird eigentlich immer diese Richtung kritisert? "Raus aus den Schulden" lief mehr als ein halbes Jahr zuvor beim WDR. Und Sat.1 versucht, die Tagesschau nachzumachen. Und wenn RTL jetzt Hustle kopiert, war selbst das lahme ZDF schneller. Hüpfende Brüste hat man auch schon eine Weile nicht bei RTL oder Sat.1 gesehen. Wieso dürfen sich die Privaten annähern? (Oder es versuchen... Die sind auch nicht viel erfolgreicher als andersrum)
#604785
Zum allerersten Posting in diesem Thread würde ich nur gern eins sagen: Das amerikanische Fernsehen ist meiner Meinung nach so viel schlimmer als das deutsche Fernsehen, dass ich Deine Einschätzung absolut nicht teilen kann. Und ich bleibe auch dabei: Das deutsche Fernsehen braucht sich im internationalen Wettbewerb nicht verstecken. Wir sind Weltklasse. Sowohl in der Fiction-Produktion als auch bei Information/Reportage. Und große Shows haben die Amis ohnehin nicht zu bieten bzw. hatten lange nichts zu bieten.
#604786
ich weiß gar nicht, warum überhaupt noch einer tv schaut ! ich habe in letzter zeit nicht einmal bewusst den fernseher eingeschaltet und das obwohl ich von mir einmal sagen konnte, dass ich fernsehsüchtig bin ! doch was ist denn geblieben vom tv ?

polylux, six feet under, mtv rockzone, mtv spin, kuttner, harald schmidt (ohne pocher! ), unter ulmen, ulmens auftrag, mein neuer freund, fast forward u.a ... alles abgesetzt, eingespart und im tv archiv verschwunden !

traurig aber wahr !... pay tv ist nicht besser, eher schlimmer.. selbst hier ist man nicht in der lage etwas eigenes unverwechselbares auf die beine zu stellen.... !


alles was ich noch schaue ist auf dvd erhältlich, dafür brauche ich nicht KLO 7 und co.

bezüglich MTV /VIVA: kommen die jetzt auf die Idee uns die 42 wiederholung von big brother vorzusetzen ? soviel geistige armut kann nicht wahr sein. Ich wünsche dem Viacom Vorstand vor allem eins: Wenig Zuschauer und maue Werbeeinnahmen !.....


Es heißt ja immer, der deutsche TV Markt sei der größte und beste der Welt... nun ja.... traurig, wer sowas denkt !

Hätte da eine Anzeige aufzugeben : " Suche HBO, biete deutschen TV Markt ! "


Peter Lustig hat es früher immer gesagt und ich wiederhole es gerne: "ABSCHALTEN !"
#605053
derkavkamarkuss hat geschrieben:Es heißt ja immer, der deutsche TV Markt sei der größte und beste der Welt... nun ja.... traurig, wer sowas denkt !
Der deutsche TV Markt ist ganz sicher nicht der größte. Und ich glaube, das würde auch niemand behaupten. Die Stellung dürften die USA inne haben und auch behalten.
Ob der beste - darüber kann man streiten, aber zur Spitzenklasse gehört er auf jeden Fall (ich nehme natürlich gerne Gegenbeispiele zur Kenntnis, US-Markt ausgeschlossen).
Wer sich über solche Aussagen lustig macht, weiß meist leider nicht, wie es außerhalb Deutschlands im TV überhaupt ausschaut.
#605060
thomasl hat geschrieben:Zum allerersten Posting in diesem Thread würde ich nur gern eins sagen: Das amerikanische Fernsehen ist meiner Meinung nach so viel schlimmer als das deutsche Fernsehen, dass ich Deine Einschätzung absolut nicht teilen kann. Und ich bleibe auch dabei: Das deutsche Fernsehen braucht sich im internationalen Wettbewerb nicht verstecken. Wir sind Weltklasse. Sowohl in der Fiction-Produktion als auch bei Information/Reportage. Und große Shows haben die Amis ohnehin nicht zu bieten bzw. hatten lange nichts zu bieten.
Du sprichst hier aber hauptsächlich die Öffentlich-Rechtlichen an, oder? Da würde ich auf jeden Fall zustimmen. Aber auf den Privatsendern? Der Punkt Information/Reportage sieht dort ganz düster aus, bei Fiction-Produktionen fast genauso (von den üblichen Pro7-Ausnahmen wie Unschuldig, Stromberg, Dr. Psycho abgesehen).
Ich sehe den großen Vorteil des deutschen Fernsehens wirklich in der Existenz der Öffis, und zwar nicht nur Das Erste/ZDF, sondern auch die ganzen Regional- und Digitalprogramme, die einen enormen Teil zur Qualität im deutschen Fernsehen beitragen.
#605142
Nun ja, das deutsche TV ist halt sachlicher als das amerikanische. Die Amerikaner haben überhaupt keine Angst bzw. Hemmung davor, den Bauch bzw. die Gefühle der Menschen anzusprechen. Deutsches TV besitzt immer eine letzte Distanz zum Zuschauer, Amerikaner versuchen, die Distanz zum Zuschauer möglichst klein zu halten. Gibt es deutsches TV, das Menschen inspiriert? Nicht wirklich. Gibt es amerikanisches TV, das Menschen inspiriert? Oh ja!

Und letztenendes: Für die Amerikaner ist Popkultur mit eines der höchsten Güter - nicht nur in der Innenwirkung, sondern auch als Kulturexport in das Ausland. In Popkultur stecken Amerikaner alle ihre Kraft und Liebe zum Detail. Popkultur in Deutschland: Das ist dort eher zweitranging bzw. Nebensache.

Ich persönlich picke mir die Rosinen aus beiden Welten raus, wobei ich zugeben muss, dass mir amerikanische TV-Unterhaltung persönlich mehr liegt. Auch, weil amerikanische Unterhaltungs angstfreier mit den Gefühlen der Menschen "spielt" - amerikanische Unterhaltung ist einfach näher am Menschen. Und das zu erreichen, dahinter steckt extrem viel Gehirnschmalz und harte Arbeit.
#605259
Wolpers hat geschrieben:Auch, weil amerikanische Unterhaltungs angstfreier mit den Gefühlen der Menschen "spielt" - amerikanische Unterhaltung ist einfach näher am Menschen. Und das zu erreichen, dahinter steckt extrem viel Gehirnschmalz und harte Arbeit.
Da ist wieder die Sache mit dem, was der Deutsche überhaupt sehen will. Ich würde zustimmen, dass man hier evtl. zu distanziert ist.
Aber jeder von uns kennt das Stück mit Paul Potts aus Britain's got talent, wo Jurorin Amanda Holden mitsamt dem Publikum flennt wie ein Schlosshund. Das macht die immer. Wollen wir das wirklich bis uns sehen? Wenn bei uns losgeheult wird, wird das als peinlicher Fremdschämer-Augenblick aufgefasst. Vielleicht ist das Fernsehen zu distanziert, weil das Publikum distanziert ist?

Ich denke nicht, das sich Publikümmer auf breiter Front vergleichen lassen. Bei uns ist die Tagesschau ein Renner, woanders sieht man sowas nicht. Da gibts Nachrichten-Shows. Bei uns sind gute Produktionen wie seinerzeit "Blackout" nicht gefragt. Auch KDD berührt durch sein Tempo wie keine andere deutsche Serie, ohne dass es jemaneen juckt. Das Erste kündigt eine anspruchsvolle Prestige-Miniserie 2009 für den "späten Freitagabend" an, also sicher nach 11. Sowas gibts glaub ich auch nur hier.
#605329
das einzige, was mich am deutschen fernsehen interessiert, sind amerikanische Serien. Leider werden diese immer wieder durch endlos lange Ausstrahlungspause unattraktiv gemacht, ich würde mir einen deutschen Fernsehsender wünschen, der sich auf solche Serien spezialisiert und diese ohne großen Blick auf die Quoten sendet. Die aktuelle Quotenmessverfahren finde ich zudem ebenfalls recht unsinnig und wirkungslos.. warum soll eine MInderheit entscheiden dürfen, was ich gesehen haben soll.. Das ist schwachsinnig, zumal ich mich in der UNI, immer wieder gerne mit anderen über gewisse Serien austausche, die angeblich jeder gesehen haben will, doch am Ende zeigen uns die Quoten auf, dass dies wohl doch nicht der Fall gewesen sein dürfte. Bei mir zu Hause stehen 5 Fernseher, auf jedem läuft etwas Anderes, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Quoten Box solche Vielkonsumenten erfassen kann. Aber egal, deutsche Eigenproduktionen (bis auf wenige Kinofilme) sind wirklich eher dürftig und können über den profanen Tellerand des unteren Qualitätsniveaus nicht hinüberschauen. Solche eher dürftigen Formate sind Gerichtsshows, Selbtshilfeshows, Talkshows, Jobshows und andere belanglose Reportagen. Letztendlich schließe ich mich den Vorrednern an, es gibt in der Tat zu wenig Alternativen und es mangelt sicherlich an einem weiteren Spartensender, der lediglich und ausnahmslos für die Zielgruppe gemacht ist, ein öffentlicher Seriensender, der das Vertrauen der Zuschauer durch gesicherte Gesamtausstrahlungen hochwertiger Fernsehserien gewinnt, damit solche faux-pas à la SAT1 nicht mehr passieren, wo aktuelle Serienstaffeln im Frühmorgenprogramm ausgestrahlt werden, zu Zeiten, wo wirklich niemand mehr fernsehen sollte.
#605443
Glenn hat geschrieben: Du sprichst hier aber hauptsächlich die Öffentlich-Rechtlichen an, oder? Da würde ich auf jeden Fall zustimmen. Aber auf den Privatsendern? Der Punkt Information/Reportage sieht dort ganz düster aus, bei Fiction-Produktionen fast genauso (von den üblichen Pro7-Ausnahmen wie Unschuldig, Stromberg, Dr. Psycho abgesehen).
Aber da kannst Du ja das selbe Argument bringen in Punkto Unterhaltung. Denn ohne die Privaten hätten wir nicht viel zu sehen bei den Öffis. Also muß man Fairerweise immer das ganze Paket betrachten. Und da heute keiner gezwungen wird nur ein bestimmtes Programm schauen zu müßen ist es unterm Strich doch ganz in Ordnung.
#606188
Neuling hat geschrieben:Aber da kannst Du ja das selbe Argument bringen in Punkto Unterhaltung. Denn ohne die Privaten hätten wir nicht viel zu sehen bei den Öffis.
Stimmt. Als es keine Privaten gab, war Unterhaltung im ÖR praktisch nicht vorhanden. Erinnert sich irgendjemand da an irgendeine auch nur im Ansatz erfolgreiche Unterhaltungssendung? Gab's doch überhaupt nicht!
#606196
Wolpers hat geschrieben:Stimmt. Als es keine Privaten gab, war Unterhaltung im ÖR praktisch nicht vorhanden. Erinnert sich irgendjemand da an irgendeine auch nur im Ansatz erfolgreiche Unterhaltungssendung? Gab's doch überhaupt nicht!
Da ich nicht unbedingt jemand bin der in der Vergangenheit lebt meinte ich logischerweise den Jetzt-Zustand. Ist natürlich schön wenn es Dir anders geht und ich gönn es Dir auch. Aber da ich weit unter 60 bin ist da nicht soviel für mich dabei.
#606200
Wolpers hat geschrieben:
Neuling hat geschrieben:Aber da kannst Du ja das selbe Argument bringen in Punkto Unterhaltung. Denn ohne die Privaten hätten wir nicht viel zu sehen bei den Öffis.
Stimmt. Als es keine Privaten gab, war Unterhaltung im ÖR praktisch nicht vorhanden. Erinnert sich irgendjemand da an irgendeine auch nur im Ansatz erfolgreiche Unterhaltungssendung? Gab's doch überhaupt nicht!
Das ist falsch. Als es noch keine Privatsender gab (also vor mehr als 20-25 Jahren), waren die U-Sendungen der Öffis nur niveauvoller (und aus heutiger, hektischer Sicht extrem langeweilig - ich erinnere an Dalli-Dalli und Konsorten, damals aber Extrem-Kult. Kann wohl nur von Ü-40ern beurteilt werden...) - aber das war auch in einer Zeit, als jeder Depp noch Opel Rekord fuhr und die Zeit eben insgesamt eine total andere (nicht unbedingt bessere) war. Dann kamen die ersten Privatsender-Sünden (Tutti-Frutti etc.), und danach stürzte das Niveau teilweise ins Bodenlose. Die Ausnahmen bilden eben die amerikanischen (und teilweise englischen) Serien wie Dr. House oder CSI, die eben einerseits handwerklich absolut exzellent gemacht und andererseits prominent besetzt und spannend produziert sind (mit Ausnahmen...). Beim Blick auf deutsche Serien fragt man sich teilweise, was zum Teufel z.B. Firmen wie Producers at work reitet, um einen derartigen Hirnbrei vermarkten zu wollen. Es gibt nur extrem wenige deutsche Serien, die vom Niveau und der Qualität mithalten können, die wurden hier schon zitiert: Unschuldig, Stromberg, Dr. Psycho (teilweise natürlich GB-oder USA-Klons, aber wenigstens gut gemacht). Alles andere: Ab in die Tonne.

Richtig Angst wird mir aber, wenn ich mir Formate wie "Bauer sucht Frau (demnächst: Mann/Lebenspartner :mrgreen: )" anschauen muss (wie gestern abend, wurde dazu genötigt)... Armes Deutschland, dieses Format holt MONSTER-Quoten. Kann mir mal jemand erklären, warum? Da mokiert sich eine Frau darüber, dass der Landwirt seine Hühner drückt, und bezichtigt ihn der Sodomie... WÜRG (wo ist der Brech-Smilie?)! DAS lässt tief auf das Niveau blicken, das wir mittlerweile erreicht haben!

Soviel zur deutschen TV-Unterhaltungslandschaft.

P.S.: Was von den Öffis derzeit auf diesem Sektor geschieht, kann m.E. getrost vernachlässigt werden, nämlich - nichts.
#606843
Zorpox der Eroberer hat geschrieben:Kann nicht wirklich etwas über das US-Fernsehen erzählen, aber das kanadische hat mir verdammt gut gefallen! Da war selbst wenn man um 3 Uhr morgens den Fernseher einschaltet noch massenweise Interessantes zu sehen! Von Cartoons, über Late Night Shows, Dokumentationen bis hin zu richtig guten Spielfilmen! Und alles ohne Telefonsex. Okay, auf einem Sender lief eine Dauerwerbesendung für "Girls Gone Wild", aber das war's dann auch. (Überrascht hat mich da allerdings, dass die "Leon - Der Profi" am Mittwochnachmittag ungeschnitten gezeigt haben, aber dafür "Batmans Rückkehr" am nächsten Tag leicht zensiert war.)
Negatives: Na ja, die viele, viele Werbung (Serie fängt an, Vorpann ist vorbei, erster Werbeblock fängt an!) ohne Jingles. (Mehr als einmal hatte ich keine Ahnung, das jetzt plötzlich Werbung lief). Glaubt es oder nicht, aber da haben wir es tatsächlich noch richtig gut!
John99 hat geschrieben:Galileo wiederholt als nur Sendebeiträge und stellt eigentlich als nur neue Produkte vor.
Nicht zu vergessen, dass die schon mehr als einmal bei den Mythbusters geklaut haben ;)


Die Kanadier machen ja auch sehr gute Filme! Ist zwar sehr selten, daß das deutsche TV Filme aus diesem Land zeigt, aber wenn, dann sind die wirklich richtig gut und sogar viel besser, als manch ein Schrott-Film aus Hollywood! Das deutsche TV sollte mal viel öfter in Kanada einkaufen....
Benutzeravatar
von Fabi
#606888
Mal von dem ganzen Qualitäts-Gerede abgesehen: Liebe Kritiker, habt ihr schonmal im Ausland eine US-Produktion im nationalen Fernsehen gesehen? Wenn ihr die Synchronisationen der anderen Länder kennen würdet, wüsstet ihr, was ihr am deutschen Fernsehen habt. Die deutschen Synchronstudios liefern weltweit die beste Arbeit ab - da gibt es eigentlich nie etwas großartiges zu bemängeln. Sicher, es gibt einige Fälle, bei denen es nicht sonderlich gelungen ist, aber dennoch ist die Messlatte sehr hoch.

Ihr müsst euch nur mal eine (meinetwegen) US-Produktion im osteuropäischen Raum angucken. Da wird leider sehr gespart und so kommt es nicht selten vor, dass eine einzige Stimme mehrere oder gar alle Charaktere einer Serie/eines Filmes spricht. Es gibt sogar irgendwo den Fall, dass im Zweikanal-Ton eine Stimme einfach nur erzählt, was gerade passiert.

Ich finde, ihr verurteilt das deutsche Fernsehen viel zu sehr - ein Vergleich mit anderen Fernsehmärkten (abgesehen vom US-Markt) wäre vorteilhaft. Und ich glaube dann seht ihr unser heimisches TV-Angebot mit ganz anderen Augen und seid froh, dass es so ist, wie es ist ;).
#606955
Sentinel2003 hat geschrieben: Die Kanadier machen ja auch sehr gute Filme! Ist zwar sehr selten, daß das deutsche TV Filme aus diesem Land zeigt, aber wenn, dann sind die wirklich richtig gut und sogar viel besser, als manch ein Schrott-Film aus Hollywood! Das deutsche TV sollte mal viel öfter in Kanada einkaufen....
Wenn ich an kanadische Filme denke fallen mir sehr viele ein.
Dammbruch X, Vulkanausbruch Y, Die Killer [beliebiges Insekt einsetzen] greifen an ;) , Todes-Date, ...
#607196
Fabi hat geschrieben:Mal von dem ganzen Qualitäts-Gerede abgesehen: Liebe Kritiker, habt ihr schonmal im Ausland eine US-Produktion im nationalen Fernsehen gesehen? Wenn ihr die Synchronisationen der anderen Länder kennen würdet, wüsstet ihr, was ihr am deutschen Fernsehen habt. Die deutschen Synchronstudios liefern weltweit die beste Arbeit ab - da gibt es eigentlich nie etwas großartiges zu bemängeln. Sicher, es gibt einige Fälle, bei denen es nicht sonderlich gelungen ist, aber dennoch ist die Messlatte sehr hoch.

Ihr müsst euch nur mal eine (meinetwegen) US-Produktion im osteuropäischen Raum angucken. Da wird leider sehr gespart und so kommt es nicht selten vor, dass eine einzige Stimme mehrere oder gar alle Charaktere einer Serie/eines Filmes spricht. Es gibt sogar irgendwo den Fall, dass im Zweikanal-Ton eine Stimme einfach nur erzählt, was gerade passiert.

Ich finde, ihr verurteilt das deutsche Fernsehen viel zu sehr - ein Vergleich mit anderen Fernsehmärkten (abgesehen vom US-Markt) wäre vorteilhaft. Und ich glaube dann seht ihr unser heimisches TV-Angebot mit ganz anderen Augen und seid froh, dass es so ist, wie es ist ;).


Die Deutschen sind doch schon seit Jahrzehnten Weltklasse in der Synchro, da sind ja schon andere Länder sehr neidisch auf uns.....