Stormking hat geschrieben:
Dann mußt Du eine völlig andere Serie gesehen haben. In den ersten zwei Staffeln ging es praktisch überhaupt nie um die Cylons.
In dem Fall hast du ne andere Serie gesehen oder ein schlechtes Gedächtnis. Denn der Krieg mit den Cylons war dort absolut zentral und alles was an Charakterentwicklung drin war, war das bloße Resultat der Fluchtsituation und der Paranoia. Ich helf deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge:
101: Die Flotte wird von den Cylonen verfolgt und muss alle halbe Stunde weiterspringen. Schlaflosigkeit und Paranoia machen sich nach hunderten von Sprüngen breit und immer taucht der Feind wieder hinter ihnen auf. Dann heisst es auch noch, dass auf der Olympic Carrier ein Spion/Saboteuer sein Unwesen treibt und die Flotte bedroht.
102: Cylon Boomer erwacht aus der Schläferrolle und sabotiert die Wasservorräte
104: Kara muss neue Piloten für den Raumkampf trainieren und ein großer Teil der Folge spielt auf dem von Cylons besetzten Caprica mit Helo und Sharon.
105: Kara findet ihren Cylon Raider und arbeitet sich in die Maschine ein, wobei sie seine organische Natur zu verstehen beginnt
106: Ein Cylon macht ein Selbstmordattentat. Adama und Roslyn können nun nicht mehr geheimhalten, dass es humanoide Cylons gibt. Panik und Paranoia bricht aus. Der ganze Arc um Balthars Forschung nach einer Testmethode rückt weiter in den Fordergrund
107: eine Six taucht in menschlicher Rolle auf und beschuldigt Baltar des Verrats.
108: ein Loeben Modell wird gefangen und Starbuck führt das Verhör
109: Der Gefangene verbreitet weiter Paranoia, indem er Adama bezichtigt ein Cylon zu sein. Ellen Tigh taucht in der Flotte auf und erregt ähnlichen Verdacht.
110: Knapp an Treibstoff muss die Flotte eine Cylonenbasis angreifen, um an einen Tyliumerz-Asteroiden zu kommen
Soll ich fortfahren oder reicht dir das?
In der zweiten Staffel ist der Krieg zwar nicht mehr ganz so dominant im Mittelpunkt, weil sich die Menschen dann auch wieder mehr mit sich selbst beschäftigen, aber trotzdem gibt es mit der ganzen Kobol-Geschichte, dem Caprica Arc inklusive The Farm, dem Cylon Virus oder der Enterattacke mit Centurions eine ganze Menge direkte Auseinandersetzungen mit dem Feind.
Und auch Wesen und Motive der humanoiden Cylons haben dabei schon recht weit im Vordergrund gestanden - gerade auf Caprica als wir schon wussten, dass die dortige Sharon ein Cylon ist, aber doch echte Gefühle für Helo zu zeigen scheint. Ab da hat man als Zuschauer doch vermehrt angefangen die Cylons differenzierter und eben nicht mehr nur als Maschinen zu betrachten.
Theologe hat geschrieben:DonnieDarko hat geschrieben:
Dass die tote Racetrack durch einen glücklichen Zufall für die Flotte das gesamte Baseship der Cylons vernichtet, fand ich aber amüsant. Was für ein Weg, um einem unbedeutenden (und sogar toten) Charakter etwas gelingen zu lassen, woran die ganzen lebenden Hauptcharaktere scheiterten. :lol:
Das schlimme an dieser Storyline war, dass man sie durch einen einfachen Kniff hätte umgehen können, indem man vorher eine Szene einbaut, in der Adama einen Piloten zur Seite nimmt und ihm/ihr einen Spezialauftrag erteilt. Dieser Spezialauftrag hätte dann eben als Nuklearangriff auf die Kolonie entpuppen können. Das wäre zwar auch nicht einfallsreich, aber immernoch besser als so eine Zufallsaktion.
Das war wirklich ein grauenhafter Deus Ex Machina! Nicht nur die absolute Zufälligkeit von Timing und Zielgenauigkeit sondern auch die völlig absurde Feuerkraft. Da schießt ein Raptor - EINER!! - ne Ladung von Raketen ab, die genug Sprengkraft hat um eine Kolonie zu plätten die um ein vielfaches größer ist als die Baseships. Da hab ich mich gefragt, warum die Galactica eigentlich immer so ne Angst vor Begegnungen mit den Baseships hatte, wo es doch offenbar so leicht ist. Vorne die Geschütze hoch, Jäger starten und der Bomber macht dann auch einfach nen kurzdistanzsprung in den Rücken des Feindes und ballert ne dicke Ladung rein. Fertig. Wenn das sogar nem toten Piloten gelingt, der nahe an einem schwarzen Loch gesprungen ist, wo es doch angeblich nahezu unmöglich war, und dort bis zum Abschuss noch unbehelligt ne halbe Stunde durchs All getrudelt ist.
Doch, da hätte mir der absichernde Spezialauftrag sehr, sehr viel besser gefallen. Aber am Ende war auch das bestimmt wieder ne göttliche Intervention - damit wird ja nun ohnehin alles erklärt, was sonst nicht passt.
Theologe hat geschrieben:
Was ich inhaltlich unlogisch fand war natürlich, dass die beiden vermeintlich bessten Kampfflieger Starbuck und Apollo S.W.A.T. spielen, anstatt in ihren Jägern zu sitzen und Cylons abzuknallen. Aber OK, man wollte natürlich die Stars der Serie aktiv bei der Rettung Heras einbinden.
Das fand ich auch etwas.. verwunderlich.
Aber hey, nach der großen Schlacht hieß es doch man hätte sieben Jäger verloren. Eigentlich ne läppische Nummer für so viel Geballer und so viele Cylon Raider. Von daher waren die beiden wohl nicht wirklich nötig im Raumkampf.
Aber es stimmt schon, das Finale hatte teilweise auch Probleme seinen Figuren wirklich sinngreifende, wichtige Rollen darin zu geben. Roslyn soll kaum mehr bei Verstand vor Drogen Sanitäterin spielen, wozu ihr offensichtlich jede Qualifikation fehlte, und rennt schließlich bis weit hinter die Frontlinie, wovon sie offenbar niemand abhalten mag; Baltar muss im krassen Gegensatz zu seiner ganzen Peace-Love-and-Understanding-Priesterrolle plötzlich mit Knarre, Helm und Schutzweste mitballern; bis auf Wes und Tigh stehen die anderen drei Final 5 eher nutzlos im CIC rum und während der ganzen Aktion muss ein Typ, den ich noch nie bewusst wahrgenommen habe den Admiralsposten über die Flotte übernehmen und der schäbig-zynische Anwalt wird Präsident. Warum hatte man Lee nochmal so elendig lange und gekünstelt auf die politische Bahn gelenkt? Damit er dann den Posten doch nicht ausfüllt? Dem Doc hat man die Mitwirkung in der Schlacht verweigert, weil er in der Flotte gebraucht würde. Aber Lee, der im Falle eines Fehlschalges vielleicht der einzig anerkannte politische und/oder militärische Anführer wäre, darf mitten ins Gefecht, obwohl er sich längst aus dem aktiven Militärdienst verabschiedet hatte. Da werden lange Charakterentwicklungen völlig ad absurdum geführt.