von Quotentreter
#680823
Bei dir klafft da ebenso die Argumentationslücke. Warum wählen denn manche Leute die NPD? Wenn sich mal einer dieser Frage annhemen würde, müsste man sich genauso nicht mit der NPD beschäftigen.

Solange der Rest aber nichtmal nach einer Antwort sucht, demtsperechend keine Alternative anbietet, kannst du dich in dem Punkt selbst zitieren. "Ich wähle aus eigenem Interesse und wen ich wähle bleibt ja wohl auch mir vorbehalten." Auch wenn wir uns sicherlich bis vielleicht auf Odin einig sind und alle nix von der NPD halten. Das ist eine Partei die zur Wahl steht und manche spricht die warum auch immer an.

Dieses Jahr wird das hier auch spannend. In Thüringen ist die 5 Hürde für die Kommunalwahlen gefallen. Und bis voriges Jahr hatte die NPD nichtmal einen Kreisverband und nur einen mickrigen Landesverband, weil zum Großteil mit maximal 1 bis 3% ohnehin Chancenlos. Dieses Jahr läuft man aber landesweit mit knapp über 70 Kandidaten und frischen Strukturen auf. Und was macht der Rest? So gut wie nichts. Es gab im Landtag eine gemeinsame Erklärung gegen Rechts, die nur der aufmerksame Leser mitgeschnitten hat und die SPD hat als einzige eine 0815 Plakatkampagne gegen rechts kleben lassen. Ansonsten alles beim alten und die üblichen Phrasen wie man sie schon seit Jahren verwendet.
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von vicaddict
#680847
Quotentreter hat geschrieben:Auch wenn wir uns sicherlich bis vielleicht auf Odin einig sind und alle nix von der NPD halten. Das ist eine Partei die zur Wahl steht und manche spricht die warum auch immer an.
Ich denke die NPD spricht viele deshalb an, weil sie bereits sehr früh rekrutiert. Das beginnt bei einfachen Dorffesten, Veranstaltungen für Kinder, etc und gipfelt dann eben darin, dass viele sie aus Frust wählen. Der böse Ali, der den Arbeitsplatz wegnimmt ist halt ein leichtes Ziel für Wahlkampfparolen.

Prinzipiell ist ja gegen eine Rechts-konservative Partei auch nichts einzuwenden, denn auch dieses Spektrum muss in einem glaubwürdigen Rechtsstaat vertreten werden. Die Reps haben sich ja dort ganz gut positioniert, aber die Grenze zum Rechtsextremen ist dann halt schwammig und in Deutschland besonders heikel...
Dieses Jahr wird das hier auch spannend. In Thüringen ist die 5 Hürde für die Kommunalwahlen gefallen. Und bis voriges Jahr hatte die NPD nichtmal einen Kreisverband und nur einen mickrigen Landesverband, weil zum Großteil mit maximal 1 bis 3% ohnehin Chancenlos.
Wird das wirklich spannend? In Thüringen und Sachsen wird die NPD unter Garantie wieder in den Landtag kommen. Ich finde das derzeit auch ganz gut so, denn dort entlarven sich die jeweiligen Mitglieder relativ schnell als Störenfriede, aber irgendwann werden auch die sich richtig organisieren und aktiv werden. Es würde in Deutschland schon ausreichen, wenn wir einen Jörg Haider hätten, dann hätte die rechte Szene zum ersten mal ein charismatisches Gesicht. Und so ein Mann hätte dann das Potential die rechten Parteien zu einen und dann wirds richtig "lustig". Ich möchte auch nicht wissen, wie das in 20, 30 Jahren aussehen wird. Wirtschaftlich wird es diesem Land, dank der Demographie, nie mehr so gut gehen, wie früher, es wird immer größere Extreme geben, immer mehr Menschen, die am unteren Ende der Einkommensschicht leben müssen, dazu die oben angesprochene Generation, die von kleinauf rekrutiert wurde...

Gut möglich, dass wir in Zukunft eine starke Rechte haben werden in Deutschland. Und das schlimme ist, man kann es niemandem verdenken, denn wie schon gesagt wurde, tut die alt eingesessene politische Kaste ja rein gar nichts, die Rechten schon...
von Familie Tschiep
#680849
Wolpers hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:
The Rock hat geschrieben:National wie international sollte es schon gelten, rechtes Gesocks im Keim zu ersticken und sie nicht durch Faulheit noch zu bestärken.
Prinzipiell richtig, leider wird nur das Erstarken extremistischer Parteien die großen zum Handeln bewegen. :|
Ich habe früher auch so geredet, bis ich erkannt habe, dass hinter diesem Argument auch andere Interessen stehen. Auf diese Weise können die sogenannten Großen Parteien die Wähler moralisch "zwingen", ihre Stimme für sie abzugeben, unabhängig davon, ob sie tatsächlich hinter deren Politik stehen (was eigentlich eine Pervertierung von Demokratie ist). Denn man glaube nicht, dass das Ergebnis mit entsprechender Demut betrachtet wird, sondern natürlich ist jede Stimme dann 100%ige Zustimmung für die Politik der jeweiligen Partei. Außerdem ist es noch im Interesse der Parteien, denn dann können diese vom "bösen Wähler" schimpfen, wenn diese nicht zu Wahl gegangen sind, anstatt die Schuld für die mangelnde Zustimmung bei sich selbst zu suchen. Zumal es dann auch der Kultur des Gutmenschentums zuspielt, da man sich dann als Wähler zu den "Guten" zählen kann (das klassische Statussymbol, um sich als etwas Besseres als andere zu definieren). Also alles sehr schäbige Motive für das vorgeschobene Argument: "Du MUSST wählen, sonst unterstützt du die Rechten."

Richtig ist: Wenn die Parteien kein Angebot für die Wähler haben, dann tragen sie nicht nur selbst die Verantwortung dafür, nicht gewählt zu werden, sondern sie tragen auch die Mitschuld dafür, die rechten bzw. radikalen Parteien gestärkt zu haben. Wer außer der moralischen Keule keinen Anreiz zu bieten hat, gewählt zu werden, ist eigentlich im Kern gescheitert.
Nein, es gibt wahrscheinlich keine Partei, hinter de du dich in allen Fragen zu 100 % stellen kannst, aber meistens gibt es eine Partei, bei der du mindestens zu 75 % zustimmst. Und jeder Demokrat weiß auch, dass es die absolute Übereinstimmung mit keiner Partei gibt.

Und zum Angebot: Liegt es daran, dass es für die Leute kein annehmbares Angebot gibt oder dass sie sich zu wenig informieren. Man lässt sich ja lieber von einem Flugzeugabsturz berieseln. (Der Absturz ist ja ohnehin nur ein Krimi mit realem Hintergrund.)
von Quotentreter
#680854
vicaddict hat geschrieben:Ich denke die NPD spricht viele deshalb an, weil sie bereits sehr früh rekrutiert. Das beginnt bei einfachen Dorffesten, Veranstaltungen für Kinder, etc und gipfelt dann eben darin, dass viele sie aus Frust wählen. Der böse Ali, der den Arbeitsplatz wegnimmt ist halt ein leichtes Ziel für Wahlkampfparolen.
Frust und Protest sind zwei gerne genommene Ausreden, wenn man denn als sogenannte Volkspartei gewissen Wählern nichts mehr bieten kann und damit Wähler an den Rand verliert. Das zählt für mich zum Problem ignorieren.

Mit dem rekrutieren hast du allerdings recht. Vor allem in Sachsen glückte das immer gut. Die NPD übernimmt einfach Jugendeinrichtungen aus denen sich die öffentliche Hand zurückgezogen hat und ansonsten die Verödung eingesetzt hätte.

Zwischen Tischtennis und Lieder singen gibt es dann die entsprechende Dosis Ideologie. Da muss keiner mehr frustriert sein oder Protest ausüben. Da reichte der nackte Einfluss. Und der wurde eben auch erst möglich, weil man den Braunen das Feld schön überlassen hat.

Wenn das nur an Frustrierten und Protest liegen würde, müsste die NPD auch in einer Region wie meiner Hammer Ergebnisse einfahren. Hier sind 20% ohne Job, viele arbeiten und müssen mit Hartz IV aufstocken. Resignation uind Frustration sind entsprechend hoch. Trotzdem saß bisher kein einziger rechter in den Stadträten oder im Kreistag. Hier tendiert das in die komplett andere Richtung.
Wird das wirklich spannend? In Thüringen und Sachsen wird die NPD unter Garantie wieder in den Landtag kommen.
Wieder? In Thüringen war noch noch nie eine Partei rechts neben der CDU im Landtag. Die DSU hat es mal versucht, scheiterte aber ebenso mit nur 3%
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von vicaddict
#680874
Quotentreter hat geschrieben: Trotzdem saß bisher kein einziger rechter in den Stadträten oder im Kreistag. Hier tendiert das in die komplett andere Richtung.
Protest bleibt Protest ;) Die einen drücken den aus indem sie links wählen, andere wählen rechts. Aber ich würde schon sagen, dass viele Wähler, sofern sie denn zur Wahl gehen, eine Partei am Rand wählen um den Großen eins auszuwischen. Wirklich die Ideologie teilen die wenigsten.
Wieder? In Thüringen war noch noch nie eine Partei rechts neben der CDU im Landtag. Die DSU hat es mal versucht, scheiterte aber ebenso mit nur 3%
Wie dem auch sei, ich befürchte dennoch, dass es reichen könnte. Viele die anders wählen würden, werden dieses mal nicht wählen und den einen oder andern Wähler graben die Rechten sicher ab.
von Quotentreter
#680884
vicaddict hat geschrieben:Protest bleibt Protest ;) Die einen drücken den aus indem sie links wählen, andere wählen rechts. Aber ich würde schon sagen, dass viele Wähler, sofern sie denn zur Wahl gehen, eine Partei am Rand wählen um den Großen eins auszuwischen. Wirklich die Ideologie teilen die wenigsten.
Mit konstanten 25-30% noch lange vor der SPD und FDP und Grünen die regelmäßig den Einzug verpassen, kann das kein Protest sein. Obendrein sitzt die Linkspartei mit in der Verantwortung und stellt beispielsweise Bürgermeister. Da zeigt sich dann der kindische Protest gewisser Parteien. Lottomittel werden hier z.B. grundsätzlich von der CDU vergeben. Das Geld geht dann statt zur Anschaffung einer Feuerwehrpumpe lieber an irgendeinen Karnevalsverein in einen anderen Ort. Die Feuerwehr muss dann dafür büßen, dass der Bürgermeister das Parteibuch der Linken hat. Traurig, aber so ist das halt.

Protest geht dann hier eher in die Richtung freie Kandidaten. Es sind die Einzelbewerber und Freien Wähler welche den Großen die Wähler abluchsen.

NPD auf Landesebene sehe ich nicht. Die traten bei der letzten Wahl an und bekamen gerade mal 1,6%. Die müssten schon orgdentlich klappern um etwas zu reißen. Dafür fehlt es aber zum Glück noch immer an Struktur. Einzig gewisse Ängste und die Finanzkriese könnten helfen. Einzig kommunal wirds durch den Fall der 5% Hürde eng. Da reicht ja ein Prozent um einen Kandidaten in den Stadtrat zu bringen. Und der wird es dann hier garantiert nicht leicht haben.
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von vicaddict
#680889
Quotentreter hat geschrieben:Mit konstanten 25-30% noch lange vor der SPD und FDP und Grünen die regelmäßig den Einzug verpassen, kann das kein Protest sein.
Ich habe ja nicht gesagt, dass alle aus Protest wählen, aber einige werden das schon sein. Im Westen sind Links-Wähler sogar fast ausnahmslos Protestwähler, die aus Protest an der SPD die Linke wählen. Hier bei uns sieht das etwas anders aus... Genauso wie viele Unionsanhänger aus Protest den Guido wählen...

Naja am Sonntag wissen wir mehr.
von Familie Tschiep
#681326
In Schweden wird es die schwedische Ausgabe der Piratenpartiet über die 4 % Hürde schaffen. Wobei was ich bedenklich finde, ist, dass man so wenig das geistige Eigentum so gering schätzt. Schließlich bastelt man an so etwas über Jahre, bis es endlich gut ist, da will man das nicht verschenken.
von The Rock
#681378
Quotentreter hat geschrieben:Bei dir klafft da ebenso die Argumentationslücke. Warum wählen denn manche Leute die NPD? Wenn sich mal einer dieser Frage annhemen würde, müsste man sich genauso nicht mit der NPD beschäftigen.

Solange der Rest aber nichtmal nach einer Antwort sucht, demtsperechend keine Alternative anbietet, kannst du dich in dem Punkt selbst zitieren. "Ich wähle aus eigenem Interesse und wen ich wähle bleibt ja wohl auch mir vorbehalten." Auch wenn wir uns sicherlich bis vielleicht auf Odin einig sind und alle nix von der NPD halten. Das ist eine Partei die zur Wahl steht und manche spricht die warum auch immer an.
Was für eine Argumentationslücke? Ich habe nichts argumentiert, deshalb wäre ich auch verbunden, wenn man mir keine Dinge andichtet, die so nicht gesagt wurden.
Ich sage lediglich, dass man aus politischer Sicht ein Verbot zurückstellen kann. Eine Partei die es weder kommunal noch bundeslandweit in irgendwelche Parlamentarien schafft, ist eine nichtssagende Partei. Es gibt neben der NPD noch ein Haufen anderer links und rechts extremer Organisationen, die ich nie ganz aus dem politischen System entfernen werde.
Bedenkt man, dass mittlerweile mehr als 50% aller Gesetze für Deutschland aus einem EU Beschluss kommen und wir sogar den größten Anteilen an Sitzen stellen, wäre es mir doch lieber einen großteils "mitterichtigen" Politiker da sitzen zu haben, als irgendeinen Schw...z aus einem rechten Lager.

Warum die Menschen links oder rechts wählen ist wie die Frage, warum unsere Gesellschaft so ist, wie sie ist. Ich denke dass es kein Duzent Menschen in Deutschland gibt, die das gerecht erklären könnten.
In meinen Augen, weil viele Menschen heutzutage zu viel von der Politik erwarten, politisches Desinteresse um ein vielfaches größer ausfällt, als angestrebte Möglichkeiten und der Traum vom "Honigland", dessen Bezahlung mit Muscheln erfolgt, bzw. für dessen Kosten Ausländer etc. verantwortlich sind, eines der großen Menschheitsmythen darstellt: "Warum ist jeder Schuld, außer ich."
Darüber will ich mich auch gar nicht streiten, weil ich Links und Rechtsaußen (egal ob radikal oder nicht) beider Seits nicht verstehen kann und ich auch niemand in seinem Wahlverhalten ministrieren möchte.


Ich verstehe nur nicht, warum sich so viele schon als moralischer Sieger fühlen, allein dafür, dass sie nicht wählen.
Der Großteil der "Nicht Wähler" ist sich vermutlich nicht mal darüber im Klaren, dass man hier eine Verhätlniswahl der politischen Gesinnungen wählt, wenn auch indirekt die dementsprechende Partei und nicht die Partei selber. Als konservativer in Niedersachsen wähle ich doch dann lieber die CDU/CSU, die dann für die EVP/ED spricht, als gar nicht und verliere diese dann letztlich an einen rechten.
Letztlich sitzen SPD oder CDU nur in einem Topf mit anderen Parteien ihrer Gesinnung, dessen "Wahlprogramme" für die spanische Bevölkerung so uninteressant sind, wie die unseren für die Deutschen, wenn es eben nicht die, der EVP/ED sind.
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von Onkel Ludwig
#681405
Die "Spitzenkandidatin" der FDP legt offenbar mehr Wert auf Public Relation und lukrative Nebeneinkünfte als auf die Ausübung ihres Mandates. Im Haushaltsausschuss des Europäischen Parlaments hat sie vier von fünf Sitzungstagen geschwänzt, im Haushaltskontrollausschuss sogar neun von zehn Sitzungstagen. Dazu hat nun u.a. auch ZAPP berichtet. Sehr sehenswert, und - sehr FDP....

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/media/zapp3320.html
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von Maddi
#681412
Onkel Ludwig hat geschrieben:Die "Spitzenkandidatin" der FDP legt offenbar mehr Wert auf Public Relation und lukrative Nebeneinkünfte als auf die Ausübung ihres Mandates. Im Haushaltsausschuss des Europäischen Parlaments hat sie vier von fünf Sitzungstagen geschwänzt, im Haushaltskontrollausschuss sogar neun von zehn Sitzungstagen. Dazu hat nun u.a. auch ZAPP berichtet. Sehr sehenswert, und - sehr FDP....

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/media/zapp3320.html
wobei man fairerweise sagen muss das solche praktiken auf die meisten EU sitzungsgeldabkassierer zutrifft, ist das schon sehr entlarvend.

andererseits, wer mit offenen Augen durch die Welt geht, weiss eigentlich worauf er sich bei Frau Koch-Mehrin einlässt. Verdenken kann man es ihr selbst fast nicht - mit Praline Interviews und Modelfotos lässt sich halt auch einfach mehr Geld verdienen :wink:
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von vicaddict
#681440
Maddi hat geschrieben:mit Praline Interviews und Modelfotos lässt sich halt auch einfach mehr Geld verdienen :wink:
Da hätt ich jetzt aber gern Belege für :D


Aber mal ehrlich, solche geschwänzte Sitzungen mache ich niemandem zum Vorwurf, nichtmal der FDP. Gearbeitet wird doch in der Regel hinter den Kulissen und nicht "öffentlich" bei solchen Sitzungen. Ist doch im Bundestag das gleiche, wo die Tagungen nur dazu dienen, den Besuchern ne Show zu liefern...
von Wolpers
#681459
The Rock hat geschrieben:Ich verstehe nur nicht, warum sich so viele schon als moralischer Sieger fühlen, allein dafür, dass sie nicht wählen.
Du hast "Ich verstehe nicht, warum Nicht-Wähler mich nicht als moralischen Sieger anerkennen wollen" flasch geschrieben.
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von AliAs
#681482
vicaddict hat geschrieben:
Maddi hat geschrieben:mit Praline Interviews und Modelfotos lässt sich halt auch einfach mehr Geld verdienen :wink:
Da hätt ich jetzt aber gern Belege für :D


Aber mal ehrlich, solche geschwänzte Sitzungen mache ich niemandem zum Vorwurf, nichtmal der FDP. Gearbeitet wird doch in der Regel hinter den Kulissen und nicht "öffentlich" bei solchen Sitzungen. Ist doch im Bundestag das gleiche, wo die Tagungen nur dazu dienen, den Besuchern ne Show zu liefern...
Wobei mich die Wahrheit hinter der Geschichte schon mal interessieren würde. Ist ja alles sehr undurchschaubar für den Otto-Normal-Bürger. Wenn Silvana Koch-Mehrin fast an letzter Stelle aller Abgeordneten liegt (hinsichtlich der Anwesenheit), dann ist das doch etwas merkwürdig. Natürlich ist es auch so, dass wenn man im Bundestag die Anwesenheit kontrollieren würde, die Top-Kandidaten wie Steinmeier, Merkel oder Westerwelle auch nicht ganz vorne mitspielen würden, weil sie ja im Hintergrund viel viel mehr zu tun haben. Trotzdem ist ganz interessant, dass neben der Anwesenheit von Frau Koch-Mehrin diese Anträge und so weiter eventuell viel Bedeutsamer sind, denn diese liegen auch auf äußerst geringem Niveau und streben sogar gen Null.
von Delaoron
#681494
Westerwelle sagte bei Kerner am Mittwoch glaube ich, dass Koch-Mehrins geringe Anwesenheit daher rührt, dass sie Mutter von drei Kindern sei.
Steinmeier ist übrigens gar kein Mitglied des Bundestags. :wink:
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von Onkel Ludwig
#681495
vicaddict hat geschrieben: Aber mal ehrlich, solche geschwänzte Sitzungen mache ich niemandem zum Vorwurf, nichtmal der FDP. Gearbeitet wird doch in der Regel hinter den Kulissen und nicht "öffentlich" bei solchen Sitzungen.
Das mag schon sein, jedoch sind die Fehlzeiten bei Koch-Mehrin eklatant. Zeit für Nebeneinkünfte hat sie jedoch offensichtllich mehr als genug. Freilich ist sich keiner Schuld bewusst. Dafür verschleiert sie auf ihrern zahlreichen Webseiten diese unliebsamen Fakten. Wer genaues über ihre diversen "Nebentätigkeiten" wissen will, muss andere Quellen bemühen. Transparenz scheut sie offenbar wie der Teufel das Weihwasser. Wie dem auch sei, Koch-Mehrin ist die Karikatur des FDP-Spruchs „Leistung muss sich wieder lohnen“.
Delaoron hat geschrieben:Westerwelle sagte bei Kerner am Mittwoch glaube ich, dass Koch-Mehrins geringe Anwesenheit daher rührt, dass sie Mutter von drei Kindern sei.
Ein mehr als schwammiges Argument. Mutter von drei Kindern ist sie auch weiterhin. Folglich wird sie auch weiterhin oft fehlen, oder wie ist das zu verstehen? Zudem sind ihre bisherigen Fehlzeiten auch alles andere als „gering“. Deswegen steht die FDP-Frau ja so in der öffentlichen Kritik.

Und, trotz der von Westerwelle behaupteten “Belastung als Abgeordnete und dreifache Mutter“ hat sie zwischen 2005 und 2008 für Vorträge Nebeneinkünfte in Höhe von 81.400 Euro erzielt. Tja, eine wahre Powerfrau, zu der sie ja im Wahlkampf von der FDP stilisiert wird. Jedenfalls wenn es um die Vermehrung ihrer eigenen Pfründe geht.
Zuletzt geändert von Onkel Ludwig am Sa 6. Jun 2009, 14:24, insgesamt 2-mal geändert.
von Wolpers
#681505
Delaoron hat geschrieben:Westerwelle sagte bei Kerner am Mittwoch glaube ich, dass Koch-Mehrins geringe Anwesenheit daher rührt, dass sie Mutter von drei Kindern sei.
Mich würde dann mal ein Vergleich mit anderen Abgeordneten, die ebenfalls mehrere Kinder haben, interessieren.
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von Onkel Ludwig
#681512
Wolpers hat geschrieben: Mich würde dann mal ein Vergleich mit anderen Abgeordneten, die ebenfalls mehrere Kinder haben, interessieren.
Es ist auch ohne Weiteres möglich, trotz Mutterschaft seine Pflicht mehr zu erfüllen, als Koch-Mehrin es getan hat. Aus den Listen des EU-Parlaments zb geht hervor, dass etwa die CSU-Abgeordnete Niebler, die 2006 Mutter wurde, ohne Berücksichtigung der Mutterschutzzeit auf eine Präsenzquote von 84 Prozent kommt. Für ihre ungarische Fraktionskollegin Járóka, die bei ihrem Eintritt ins Parlament Mutter eines Säuglings war und dann sogar noch ein Kind bekam, werden ebenfalls ohne Berücksichtigung von Mutterschutzzeiten 79 Prozent Präsentsquote ausgewiesen. Und das sind nur 2 Beispiele von vielen.
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von Eisbär
#682032
Jaja, Silvana Koch-Mehrin, die Verona Pooth der Europapolitik.
Ich kann die Fehlzeiten aber nachvollziehen, das EU-Parlament hat eh nicht allzuviel zu melden (gefühlt gar nix), dann geht man also dorthin wo wirklich Politik gemacht wird - in die Lobbyverbände und Thinktanks.
Silvi kocht z.B. für die INSM, oder besser wärmt den Mist von gestern wieder auf.
Familie Tschiep hat geschrieben: In Schweden wird es die schwedische Ausgabe der Piratenpartiet über die 4 % Hürde schaffen. Wobei was ich bedenklich finde, ist, dass man so wenig das geistige Eigentum so gering schätzt. Schließlich bastelt man an so etwas über Jahre, bis es endlich gut ist, da will man das nicht verschenken.
Soweit richtig, das real-existierende Problem mit dem "geistigen Eigentum" lässt sich auf 2 Arten lösen:
a) es wird mehr oder weniger abgeschafft, die Vergütung für Leistung erfolgt dann über andere Kanäle
b) es wird beibehalten bzw. verschärft und zur Durchsetzung ein repressiver Überwachungsapparat aufgebaut

Politisch wird b) bevorzugt, so lassen sich die alten Vermögensstrukturen am besten erhalten, gratis dazu gibts die Möglichkeit das eigene Volk noch ein bisschen bespitzeln zu können, was wiederum für den Machterhalt der politischen Kaste ganz nützlich sein kann.

Nun ist das geistige Eigentum aber nicht der einzige Bereich bei dem eine a)/b) Richtungsentscheidung ansteht, im Grunde geht es um das ganze System der Einkommenserwirtschaftung und Wohlstandsverteilung.
Da durch den technischen Fortschritt bedingt konventionelle Erwerbsarbeit wegfällt, müssen, um das derzeitige System am laufen zu halten, neue Möglichkeiten gefunden werden um Kapital zu verwerten.
"Intellectual property" ist eine Methode, die privatisierung staatlicher Non-Profitunternehmen oder unverständliche Gesetzgebungen um Juristen zu beschäftigen eine andere.
Hier sind aber Grenzen gesetzt, "Vollbeschäftigung" wird es damit allein nicht mehr geben.
Was naheliegend wäre, ist es einen erweiterten Dienstleistungssektor aufzubauen, bzw. Schwarzarbeit (v.a. erweiterte Nachbarschaftshilfe) in reguläre Beschäftigung umzuwandeln, d.h. für absolut jede Dienstleistung oder Hilfe, Nettigkeit, Freundschaft, whatever entlohnt zu werden.

Und genau wie beim geistigen Eigentum wird man, sofern an der jetzigen Erwerbsform festgehalten wird, auch hier repressiv vorgehen müssen.

Denn das was du geschrieben hast -
Schließlich bastelt man an so etwas über Jahre, bis es endlich gut ist, da will man das nicht verschenken

- betrifft zahlreiche v.a. kleine Unternehmen, nämlich in der Form das potenzielle Erwerbsmöglichkeiten durch den menschlichen Altruismus entfallen.

Siehe z.B. Wikipedia, die Blogossphäre und zig andere Bereiche in denen Menschen unentgeltlich "arbeiten" bzw. reale Werte erschaffen.

Hoffe das ich mich verständlich ausgedrückt habe.
von Familie Tschiep
#682147
Wenn man wirklich gut werden, muss man Zeit investieren. Meistens ist es doch so, dass der, der solches geistiges Eigentum produziert, lange gar nicht oder gering bezahlt wird, bevor der Durchbruch kommt und man dann das Geld einstreicht, was wohlmöglich fürs ganze Leben reichen muss. Und bei anderen Sachen ist es der Fall, dass sie gar nicht erst produziert werden, wenn man seine Kosten nicht reinbekommt, beispielsweise einige Filme, einige Musikalben. Und man möchte nicht von Mäzen unterstützt werden.

Und heute gibt es mit Bibliotheken genügend Möglichkeiten für Geringverdiener, kostengünstig an Medien heranzukommen, man kann sie aber nur nicht für ewig behalten.
von Familie Tschiep
#682164
Wählen gegangen bin ich, aber ob ich schön wählen gegangen bin, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe nicht besonders ästhetisch gefaltet.
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von vicaddict
#682165
Familie Tschiep hat geschrieben:Wählen gegangen bin ich, aber ob ich schön wählen gegangen bin, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe nicht besonders ästhetisch gefaltet.

Ich bin bei uns nur immer wieder überrascht, dass die nichtmal kontrollieren, wer da überhaupt mit diesem Wahlzettel an die Urne geht. Der Hinweis den Personalausweis mitzubringen ist also völlig überflüssig. Ob das so in Ordnung ist? Nicht das Onkel Wolfgang deshalb das Ergebnis für nichtig erklärt :D

Gefaltet hab ich aber auch net schön, geb ich zu :cry:
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von AliAs
#682169
vicaddict hat geschrieben:Ich bin bei uns nur immer wieder überrascht, dass die nichtmal kontrollieren, wer da überhaupt mit diesem Wahlzettel an die Urne geht. Der Hinweis den Personalausweis mitzubringen ist also völlig überflüssig. Ob das so in Ordnung ist? Nicht das Onkel Wolfgang deshalb das Ergebnis für nichtig erklärt :D
So war auch gerade wählen. Das mit dem Perso find ich auch komisch.