US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
#628259
Gibt´s hier tatsächlich noch kein Topic zu der Serie? Unfassbar ... habe bis auf ein paar Kommentare in anderen Topics nix gefunden, daher eröffne ich mal eines (ich hoffe, die Überschrift ist richtig so ...?). Falls irgendwas nicht stimmt, löscht´s halt wieder.

Also, nach einem optisch leicht überladenen Piloten und ein paar darauf folgenden, eher durchwachsenen und an Xena erinnernden Episoden nimmt die Serie nun langsam richtig gut Fahrt auf. Die letzten Folgen waren durch die Bank gut bis sehr gut, wenn man sich für klassische Heroen-Fantasy interessiert und keine allzu hohen Ansprüche hat.

Wie man so hört, sind die Kenner der Buchvorlage ziemlich angefressen, weil die Serie doch arg und z.T. ohne Not abweicht, aber selbst in diesen Kreisen regen sich die ersten Stimmen, die es trotzdem gut finden und dann eben einfach als was Anderes betrachten wollen.

Und da es nun auch eine zweite Staffel geben wird, dürfen wir uns noch auf viele Abenteuer freuen.

Mir persönlich gefällt es richtig gut. Die Charaktere sind überaus sympathisch, die Chemie zwischen ihnen (hauptsächlich aus Pheromonen bestehend) stimmt, die Kämpfe sind schön choreografiert und generell schaut man den Akteuren gerne zu, egal, ob sie sich dabei bewegen oder nicht. ^^ Schöne Menschen in schönen Klamotten unter neuseeländischer Sonne - was will man mehr?! :mrgreen:
#628264
von der Serie hab ich bisher ja noch gar nichts gehört ..

hört sich an wie ein weiterer Robin Hood \ Merlin Verschnitt.. hmm - sonst noch jemand gesehen? Sehenswert?
#628288
Ich hab jetzt 3 (oder 4? :? ) Folgen gesehen, und fand es eigentlich ganz nett. Mehr leider nicht; obwohl ich eigentlich ein großer Fantasy-Fan bin finde ich keinen richtigen Bezug zur Serie. Ich muss mich überwinden, die nächste Folge zu sehen, und das ist kein gutes Zeichen.. Irgendwie ist mir alles zu austauschbar und vorhersehbar, und eben zu sehr auf Hercules-Niveau.
Zumindest ist der Hauptdarsteller sexy, und dass er des öfteren ohne Hemd rumläuft und mit dem Schwert rumfuchtelt macht die ganze Sache erträglich. :lol:
#628310
Tangaträger hat geschrieben:Nachdem ich überall gelesen habe, dass es sich um ein Xena/Hercules-Verschnitt handelt und ich schon bei Merlin nach drei Folgen gelangweilt aufgegeben hatte, habe ich den Piloten, der schon auf meiner Festplatte war, wieder gelöscht...
Ist bei mir nicht groß anders, nur dass ich den Pilot erst mal auf die externe Festplatte geschoben hab.
#628428
moviefan hat geschrieben: Zumindest ist der Hauptdarsteller sexy, und dass er des öfteren ohne Hemd rumläuft und mit dem Schwert rumfuchtelt macht die ganze Sache erträglich. :lol:
Also da kann ich nicht widersprechen :mrgreen:

Ich finde die Serie recht unterhaltsam, eigentlich mag ich Fantasy nicht so unbedingt, da sind Merlin und Legend of the Seeker echt die Ausnahme. Mit Xena oder Hercules würd ichs jetzt aber nicht unbedingt vergleichen, es ist weit aus weniger trashig. Die Special Effects sind recht nett und die Swordfights machen echt richtig was her.
Ich kenne aber die Bücher dazu nicht, weiß also nicht wie gut oder schlecht sie die Serie umgesetzt haben. Jedenfalls werd ichs mir weiter ansehen...
#628537
Der Pilot hat das geboten was man von einem 08/15 Fantasy Quest Stoff im TV-Format erwarten darf und war auf seine einfältige Weise recht unterhaltsam, aber die erste reguläre Folge war so äh .. :arrow: herkulessig, das ich den Rest seitdem auf die lange Bank geschoben habe. Sagt mir Bescheid, wenn die Hauptdarstellerin irgendwann mal ohne Hemd rumläuft. :lol:

Einerseits finde ich es generell gut, wenn Genreserien erfolgreich sind, aber so ein infantiler Schmarrn trägt natürlich eher dazu bei, dass das Fantasygenre die Reputation verspielt, die man sich mit Herr der Ringe mühsam errungen hatte. Macht es nur schwerer für (ernstzunehmde Fantasy wie) Lied von Eis und Feuer auf HBO durchgewunken zu werden.
#628562
str1keteam hat geschrieben:Sagt mir Bescheid, wenn die Hauptdarstellerin irgendwann mal ohne Hemd rumläuft. :lol:
"Bescheid", allerdings gab´s da ein paar unpraktisch positionierte Großfarne, die ... ach, lassen wir das ... ^^
In 1.10 jedenfalls gab´s einen denkwürdigen Auftritt Kahlans anderer Art... vielleicht ist das ja eher dein Geschmack ...
#628702
Ich habe nur mal gelesen, dass man sich nicht sehr an die Buchvorlage gehalten hat........aber da ich die Bücher nicht gelesen habe, stört mich das eigentlich nicht, solange die Story trotzdem gut ist.

Die Frage ist einfach, ob man trotz Abweichungen eine durchgehende Story erzählt oder ob man einfach in jeder Episode eine separate Story erzählt, die nur lose zusammenhängend sind.........das wäre für mich ein Grund mir die Serie nicht anzuschauen.....und nicht die Abweichungen vom Original.

(Bei "A Song of Ice and Fire" sieht das ganz anders aus....dort kenne ich die Bücher und freue mich auf eine praktisch 1:1 Umsetzung, die es aber ja zum Glück auch sein wird anhand des geleakten Pilot-Scripts........jetzt muss HBO einfach noch die Bestellung aufgeben.....solange drücke ich die Daumen, denn auf die Serie freue ich mich mehr, als auf jede andere!)
#628726
Es sind eigentlich Einzelepisoden mit in sich abgeschlossenen Geschichten, die aber alle dem groben Faden "Kampf gegen den Tyrannen und seine Helfer/Verbündeten" folgen, z.T. mit episodenübergreifenden Zielen, Gegnern und/oder Verbündeten, sowie einigen durchgehenden Themen wie z.B. die Confessor-Problematik. Also ein IMHO durchaus brauchbarer Mix aus den beiden Stilen.
#691088
Wir haben gestern die letzten Episoden am Stück durchgezogen, und ich muss sagen, dass die Serie ein konstantes, durchaus unterhaltsames Niveau entwickelt hat. Es gibt eine Menge netter Ideen und Verwicklungen in den Storys, und gelegentlich schaffen sie es sogar, Geschichten, die als völliges Klischee beginnen, neue Aspekte abzugewinnen. Der Hauptplot zieht sich unaufdringlich durch die Serie, und die welteigenen Gesetze zum Thema Magie und Confessor verbinden sich mit der Zeit zu einem sehr interessanten Konstrukt, dessen Komplexität einige überraschende Entwicklungen ermöglichte. Insgesamt hat die Serie ein spürbar höheres erzählerisches Niveau entwickelt als es Hercules/Xena je hatten, mit liebenswerten Charakteren und einer wesentlich akzeptableren Sorte von Humor. Die Schauspieler machen ihren Job sehr gut (was man insbesondere in der Folge "Mirror" sieht, bei der es um optisch identische Doppelgänger geht - ja, ich weiß, "schon wieder?", aber das ist zB eine jener uralten Storys, denen die Serie noch neue Aspekte abgewinnen kann; gerade hier macht es einen Heidenspaß, den Schauspielern dabei zuzusehen, wie sie ihre eigenen Figuren karrikieren und zeigen können, was sie alles drauf haben; sehr unterhaltsam); die Folgen sind z.T. sehr dramatisch und nicht selten spannend.

Was der Serie aber einen deutlichen Vorsprung vor allen anderen fantasylastigen Serien gibt, die z.Zt. so rumstreunen, sind die wirklich tollen Bilder. Die Kamera schönt natürlich einiges, aber die Schauwerte der Serie sind für eine TV-Produktion fantastisch. Die Effekte werden zum Ende hin immer besser, die Kampfaction ist klasse, und über die Landschaften Neuseelands muss man wohl auch keine Worte verlieren.

Einziger Negativ-Punkt (und ich hätte nie gedacht, dass ich das mal schreiben würde) sind die deutlich sadomasochistischen Anspielungen, insbesondere im Rahmen der Mord Sith-Auftritte. Das Problem ist, ist habe nichts dagegen, diese Dinge zu thematisieren, aber da die Serie nun mal nicht bei HBO oder Showtime läuft, muss zwangsläufig ab einem bestimmten Punkt die Klappe fallen, und das fühlt sich sofort wie ein Zugeständnis an das Syndication-Publikum an und reißt den Zuschauer aus der Handlung heraus. Da würde ich fast schon sagen, wenn´s nicht richtig geht, sollte man´s besser ganz lassen. Ich meine, wenn der Erzbösewicht eine seiner Dominakriegerinnen zum Spielen von der Decke baumeln lässt, bezweifle ich irgendwie, dass sie dafür diese knappe Lederunterwäsche anbehalten dürfte. ^^

Aber egal, insgesamt fällt mein Urteil sehr positiv aus. Schön, dass es eine zweite Staffel geben wird! Wäre klasse, wenn man der Serie dafür mal einen anständigen Vorspann finanzieren würde.
#691537
Was den Vorspann angeht ... na ja. Finde ich ganz okay so ... Serien wie LOST oder THE CLOSER z.B. haben auch nichts anderes. Leitet halt schnell ins wesentliche über - die meisten Fantasy-Vorspänne sind ja eher cheesy (siehe MERLIN, der mit einem tollen Soundtrack-Theme punktet, aber visuell arg zusammengestoppelt wirkt, oder halt auch Urväter wie XENA und HERCULES).

Da XENA hier immer zum Vergleich herangezogen wird - ich stimme hier nur teilweise zu. XENA als Fantasyserie ist tatsächlich Trash und man sieht das niedrige Budget auch an allen Ecken, aber das Xenaverse lebt ausschließlich von den popkulturellen Bezügen, die fast jede Folge hat, und von der Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren. Die Stories selbst (und die Kämpfe bzw. deren Choreographie) sind genauso dröge wie die Gummi-Dämonen bei BUFFY oder die abgeschmackten Spitzohr-Aliens in den STAR TREK-Serien, aber ebenso wie BUFFY lebt auch XENA in diesem Fall von anderen Qualitäten.

Zurück zum SEEKER: Hab jetzt die Staffel in einem Rutsch gesehen und finde sie wirklich gut. Tatsächlich ist die Serie visuell ziemlich großartig gestaltet, die Landschaften sind atemberaubend, die Kämpfe (trotz etwas viel Bullet Time und Zeitlupe/Zeitraffer-Kombis) herausragend choreographiert, Bridget Regan spielt selbst kleinste Nuancen aus ihrer Kahlan heraus und selbst Craig Horner entwickelt sich später zum Besseren. Die Monster of the Week-Vorwürfe kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn nur ganz selten sind es "echte" MotW-Geschichten - meist ist deren Background eng mit der Hauptgeschichte verbunden und entwickelt sich, selbst in den schwächeren Einzelepisoden, anders als man denkt (siehe die Episode mit dem gedankenlesenden Kind oder die leider etwas dröge Geschichte um den magisch begabten Bildermaler). Die besseren Episoden sind dafür hochdramatisch (siehe Finalfolge), witzig (das tolle "Mirrors"), nachdenklich (die Ausrottung der Dörfer mit den Whistler-Rollen) oder unerwartet spannend wie die Einzelepisode um den von Shota verfluchten Werwolfkönig oder die erste Zusammenführung der "Boxes of Orden", in der mit Deannna die wohl beste Mord'Sith aller Zeiten die fiese Muttermörderin geben darf.

Apropos Mord'Sith: Ich stimme zu, dass deren dominante Erscheinung wenig familiengerecht erscheint, aber das ist eines der wenigen Details, die noch in abgeschwächter Form der Vorlage geschuldet sind. Ansonsten weicht die Serie stark von den Goodkind-Büchern ab, was nicht verwundert, denn die sind mit ihren oft seitenlangen Schilderungen von der Vergewaltigung von Frauen und kleinen Mädchen und den ebenso drastischen Schlächtereien (oft an Kindern) weder sehr zimperlich noch sonderlich familientauglich.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass SEEKER schon Spaß gemacht hat. Wer das mit XENA/HERCULES vergleicht, hat schlichtweg das Thema verfehlt - ich vergleiche ja auch nicht GENERAL HOSPITAL mit HOUSE, nur weil beide Serien im Krankenhaus spielen. Nicht ganz der Fantasy abgeneigte Zuseher sollten SEEKER definitiv eine Chance geben. Auch das vielgelobte SoIaF kann sich als "infantiler Schmarrn" entpuppen, weswegen solche Angriffe sich erübrigen, bevor die Serie überhaupt ausgestrahlt wurde. Aber das würde schon wieder zu weit führen und ist noch sehr viel schwerer vergleichbar, denn Martins Saga ist eben KEINE herkömmliche S&S-Fantasy. Ich jedenfalls bin dennoch dankbar für jede neue Fantasy-Serie - ich hatte schon Angst, die Fernsehwelt dreht sich tatsächlich nur noch um Procedurals, Krankenhaus und Gerichte.
#691598
Der Vergleich mit Xena & Hercules wird doch nur deswegen so häufig bemüht, weil es sich bei LotS um das gleiche Produzenten- und Produktionsteam handelt wie bei diesen 90er-Jahre-Klassikern. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass wieder Joseph LoDuca die Musik macht, man in den gleichen Gegenden dreht und einem dauernd alte X/H-Schauspieler über den Weg laufen, halte ich einen Vergleich für gerechtfertigt, sofern man dabei objektiv genug bleibt, zu bemerken, dass LotS seinen Vorgängern in der Tat haushoch überlegen ist.

(Wobei ich aber anmerken muss, dass auch Xena/Hercules bei allem Mumpitz, den man da fabriziert hat, echte Glanzstücke an Folgen dabei hatten. Wenn ich nur an den Zweiteiler The Debt zurückdenke, kriege ich jetzt noch `ne Gänsehaut.)

BTW, mir ist durchaus klar, dass die Vorlage noch sehr viel härter ist, aber genau da liegt ja das Problem: In einem Umfeld, in dem man Gewalt realistisch in allen Formen, Farben und mit allen Folgen und Konsequenzen schildern kann, wo sie also quasi Teil der Story ist, ergibt das Sinn. Wenn ich aber weiß, dass ich eine Serie für den Ottonormalzuschauer drehe, sollte ich die Zugeständnisse lieber an einer Stelle machen, wo es nicht mehr auffällt, dass ich Zugeständnisse mache. Ich muss halt keine Folterszene haben, wenn sie nicht nach Folterszene aussieht, wenn du verstehst, was ich meine.

Ansonsten stimme ich dir weitestgehend zu und kann auch die G.R.R.Martin-Verfilmung kaum abwarten. Es gibt in der Tat zu wenig Fantasy im Fernsehen, und gute erst recht kaum.
#741671
Nachdem ich bei Pro7 mal reingezappt hab und doch recht angetan war, hol ich grad die erste Staffel nach. Meine Eindrücke bisher:

Pilot 101+102

Bedient so ziemlich alle typischen Elemente einer beginnenden Fantasysaga. Junger Bursche von mysteriös-verheißungsvoller Abstammung lebt ahnungslos bei Zieheltern, bis ihm eine alte, magische Mentorfigur mit langem grauen Bart seine schicksalsträchtige Mission eröffnet und ein magisches Schwert überreicht, dazu eine mächtige Reliquie, die nicht in die Hände des Oberschurken fallen darf, dessen Charakteristika sich auf machthungrig und einfach so böse wie eben geht beschränken. So weit so Standard. Das ganze ist für TV-Verhältnisse erstaunlich gut umgesetzt. Verglichen mit dem trashigen Billiglook der wenigen, wenigen vorausgegangenen Fantasyserien ist das hier ein Quantensprung - manchmal sogar schon zu viel. Etwas weniger slowmotion hätts in vielen Szenen auch getan. Die Handlung wird sehr kompakt und zügig erzählt, es gibt ein recht überschaubares Figureninventar an griffigen Archetypen und bereits viel Action.
Auch die typischen Schwächen von Fantasyfilmen wie Eragon erbt der Seeker. So vergeht zwischen dem ersten ungeschickten Kampf des Seekers und dem Finale, wo er gleich reihenweise Feinde niederstreckt, nicht mal eine Woche in der Handlung. Der Sprung in den Fähigkeiten ist viel zu groß und unglaubwürdig. Als die Truppen von Duck'n'Roll :wink: :roll: durch den Spalt gestürmt kommen (warum überhaupt nur so 20-30? Hieß es nicht da stand ne Armee vor der Barriere?) schwingt er die Klinge bereits mit allen Martial-Arts-Choreo-Mätzchen. Auch Logiklöcher waren so einige vorhanden. Wenn dieses Buch doch nie in die Hände der Bösen fallen durfte, warum hat man es dann nicht gleich mit dem Seeker hinter die Barriere geschafft, wo es niemand vermuten oder erreichen würde?
Aber gut, viel davon sei verziehen, weil es in dem Genre kaum.. nein, keine wirklich nennenswerte Alternative im TV gibt und es grundsolide gemacht war.

7/10


103: Die Kopfgeldjäger
(keine Ahnung wie die Originaltitel sind, ich erfind einfach mal welche dazu, damit man weiß, von welcher Episode ich rede)

Ihr könnt euch gar nicht mein Erschrecken vorstellen als ich in dem Kartenzeichner den Comic-Relief-Dödel aus Xena erkannt habe. Sowas will ich beim Seeker bitte niemals sehen. Die Folge selbst war eher mau, das mit den Karten wirkte unstimmig, das Gezicke der Kopfgeldjäger eher albern, die verräterische damsel in distress war zu schnell durchschaubar. In der Konsequenz dessen war der Storyverlauf aber ganz nett, wenn auch überraschungsarm und teils löchrig. Insgesamt wenig überzeugend nach dem recht pompösen Pilot.


4/10


104: Die Befreieung von Brennigan
Gute Idee, die Arbeit eines Konfessors etwas zu beleuchten, worunter ich mir vorher auch nichts vorstellen konnte. Die Vaterschaftsgeschichte war aber ein bisschen dünn. Das foreshadowing und der cliffhanger mit der Verwandtschaft zum Seeker wirkte aufgesetzt.
Der Teil in der Stadt war dagegen recht interessant und erstmals ein gutes Gefühl davon vermittelt was der Seeker durch seine Taten an Hoffnungen und Widerstandskraft erwecken kann. Dieser Teil war trotz einiger verzeihbarer Klischees gut umgesetzt. Der vermeintliche Bruder hatte ebenfalls einen nachvollziehbaren Part in der Sache. Aber auch hier gab es wieder ein paar Ungereimtheiten (zb wurde anfangs noch ein Passierschein verlangt, als Kalen und Zed kamen war das nicht erforderlich). Da fehlt des Öfteren noch etwas Sorgfalt und Detailgenauigkeit in den Drehbüchern. Trotzdem eine unterhaltsame Folge, die vor allem ein gutes Gefühl dafür vermittelt, was bei der Mission des Seekers wirklich auf dem Spiel steht.

7,0/10


105: Der Telepath
Mixed bag. Ein Gedankenleser hat in so einer Geschichte ungeheuer viel Potential und würde man nur die Hälfte davon ausschöpfen, könnte das die große Story kippen (nur ein Beispiel: was wenn man den Jungen als Doppelagent bei Darken Rahl einsetzt? Das könnte seine ganze Herrschaft destabilisieren). Fast nichts davon wurde genutzt. Stattdessen gabs ein bockiges Kind und ein paar lasche Traumata und Sentimentalitäten über Vaterfiguren. Interessante Konzepte, aber viel zu viel Potential verschenkt.

6/10


Das sind bisher trotz Bonus für die Alleinstellung im Genre noch recht mäßige Wertungen, aber ich fühle mich trotzdem schon gut unterhalten. Nur bleibt es einfach noch unter dem Potential, das ich da sehe. Außerdem mag ich Fantasy sehr, bin aber ziemlich mäkelig in dem Genre. Wer mir da mit Tolkien-Einheitsbrei kommt, gewinnt keinen Blumentopf. Die Herr der Ringe Bücher find ich dramaturgisch teils katastrophal. Aber ich schweife ab. Mehr Eindrücke in ein paar Tagen, wenn ich weiter in der Staffel bin.
#741716
@RickyFitts
Du hast aber Merlin vergessen!!!!!
Besonders, da mir bei Merlin alle Folgen gefallen, bei Lots gibts zu viele Lückenfüller,
Und Robin Hood (auch wenn das eher historisch, actionreich und witzig ist, Magie gibts da nicht), aber das wurde ja nach Staffel 3 (so gut war die ja eh nicht mehr) von der BBC dieses Jahr beendet aber zumindest kann man mit dem Ende leben.
#741722
Nein hab ich nicht:
weil es in dem Genre kaum.. nein, keine wirklich nennenswerte Alternative im TV gibt
Hab von Merlin zwei Folgen gesehen und das hat mir gereicht.
Und Robin Hood ist schon wieder ein anderes Genre.
#741727
RickyFitts hat geschrieben:Nein hab ich nicht:
weil es in dem Genre kaum.. nein, keine wirklich nennenswerte Alternative im TV gibt
Hab von Merlin zwei Folgen gesehen und das hat mir gereicht.
Und Robin Hood ist schon wieder ein anderes Genre.
Ich fand die ersten Folgen ganz gut, aber es ist ja erst der Anfang, die Staffel wird immer und die zweite erst recht. Gegen Merlin kann Lots nichts ausrichten, dafür gab es da viel zu viel nichtssagende Folgen und auch das Staffelfinale war besser bei Merlin, bei Lots habe ich mir mehr vorgestellt, ein Zweiteiler hätte schon sein müssen. Der Staffelauftakt war zwar genial, aber jetzt werden sicher erstmal wieder einpaar Probleme der Woche gelöst, diesmal wird das große Problem sicher ein paar Staffeln bestehen bleiben.
#741733
Mein Problem mit Merlin ist einfach, dass der Stoff für mich durch ist. Gabs einfach schon viel viel zu oft. Ich hab einfach keine Lust mich auf die 512te Auslegung der altbekannten Rollen und Charakterkonstellationen einzulassen, wo man schon am Namen der Figuren genau weiß, wo sie einzuordnen sind. Der TV Zweiteiler mit Sam Neill war nochmal ein erfrischender und herausragender Blickwinkel auf den Stoff (und imo bis heute der beste Zweiteiler aus dem Hause Hallmark). Und damit reicht es dann auch endlich mal mit Merlin. Kein Bedarf für mehr.
#742650
Und die nächsten paar Folgen. Macht trotz einiger Schwachpunkte wirklich Spaß die Serie :)


106 - Tränkeverkauf
Naja, die gehörte eher zu den schwächeren Folgen. Der verliebte Pferdedieb war ziemlich kitschig und diese Liebe-braucht-keine-Magie-Moral kam sehr aufgesetzt daher. Der Schurke der Woche war jetzt auch nicht besonders interessant. Dafür gab es ein paar gute Lacher. Der Running-Gag mit Zeds ganzen Regeln war sehr amüsant und selbstironisch. Trotzdem mau. Der Endkampf gegen den unsichtbaren Magier war aber cool inszeniert.
4/10


107 - Seeker-Bodyswitch
Arrangierte Heiraten sind jetzt nicht grad ein Feld, auf dem man noch was originelles bringen könnte. Dafür wars immerhin passabel. Die Hexe wurde dafür recht gut eingeführt. Arg konstruiert war aber, dass der Tausch nicht viel schneller auffiel und man Richard etwas krampfig allerei Hindernisse in den Weg konstruieren musste, um aus der Zeremonie rauszukommen. Am Ende wurde Griff allerdings (wie schon die Folge zuvor dem Dieb) zu schnell vergeben. Der hat sie alle in extreme Gefahr gebracht und dafür waren sie ein ganzes Stück zu verständnisvoll - selbst für die Guten. Griff wäre für eine spätere Folge aber vielleicht nochmal ein interessanter Alliierter, weil er sehr gut über die Seeker bescheid weiß und offenbar auch ordentlich kämpfen kann.
5,5/10


108 - Training bei Dominatrix
Hui, das war abgefahren. Am Anfang sieht es natürlich nach einem allzu tiefen Griff in die Lack&Lederkiste und somit nach Trash aus. Aber die Umsetzung war grandios. Das ganze war brillant überhöht zur episch aufgeblasenen Liebes-SM-Kitsch-Oper, die auch noch große Anleihen beim britischen In Yer Face Theater nimmt. Die Einbindung der Liebesgeschichte hat sehr gut funktioniert und in der Plotstruktur war das clevere Präzisionsarbeit. Mit Denna wurde auch endlich mal eine bleibende (so scheint es ja), starke Schurkenrolle eingeführt, während man bei den Konfessoren immer düsterere Seiten zu sehen bekommt. Das komplett unterworfene Dorf war jedenfalls schon eine gespenstische Idee. Abgesehen vom Domina-Look war die ganze Folter und Unterwerfung deutlich besser gelöst als es die meisten anderen Serien machen. Die Psychotricks und Zermürbungstaktiken waren clever durchdacht und glaubhaft. Kahlens todesmutiger Auftritt in weißem und roten Lichtkontrast war dann genau ein Höhepunkt der besagten opernhaften Inszenierung. Symbolisch überfrachtet aber im Maß der sonstigen Steigerung ins Überlebensgroße genau passend. Und die Schauspieler haben dafür auch genau das richtige Maß gefunden. Richards betteln im Kerker, um von Kahlen konfessed zu werden, um den Verstand nicht zu verlieren, war exakt getroffen. Craig Horner hab ich jedenfalls deutlich unterschätzt. Die Art wie er Denna tötet und von ihr Abschied nimmt hatte auf jeden Fall sehr viel Ausdruckskraft. Düstere und sehr außergewöhnliche Folge.
9/10


109 Kindergeburtstag
Sehr schön die Wage gehalten zwischen humorvoll und hochdramatisch. Zed funktioniert hier als comic relief ausgezeichnet ohne zur Witzfigur zu werden. Die eigentliche Mission ist todernst und das wird durch den Witz keine Sekunde lang kompromittiert. Vor allem dass Rahl mal direkt anwesend und Teil des brandgefährlichen Katz-und-Maus-Spiels war, hat mich gefreut. Leider wurde auch hier wieder ausgelassen mal zu zeigen, was an dem Kerl denn so schrecklich gefährlich sein soll. Zumindest ist er intelligent genug, um Zed zu enttarnen, was dem recht hohen Nervenkitzel der Folge umso mehr zu Gute kam. Spannende Unterhaltung und wieder schön nah an der totalen Niederlage gebaut.
8/10
#743916
und die nächsten drei:

110: Konfessor-Kinder
Dass die sonst so mitfühlende Kahlen hier das potentiell gefährliche, männliche Konfessorbaby so einfach abschreibt und zum Abschuss freigibt, will so gar nicht zu ihrer Rolle passen. Die auferstandene Schwester war leider sonst auch weniger interessant als erhofft. Mehrere Konfessoren im Kampf und ein besessener Zed waren zwar ganz ansehlich, aber auch die hartherzige mother confessor war ein bisschen zu schwarz-weiß am Ende. Somit nur ganz okay die Folge.
6/10


111: Fake Memories
Netter Kriminalfall mit arg konstruierten Wendungen, der aber nur wenig echte Spannung aufkommem lässt. Dafür steht hier einfach nicht wirklich was Bedeutendes auf dem Spiel und zu vieles kann man einfach erraten. Die blassenen Nebencharaktere und kaum nennenswerte Action können es auch nicht rausreißen.
5/10


112: Alles nur ein Traum
Eine Clipshow-Folge?!? In 2009? Oh bitte!
Lahme,gedehnte was-bisher-geschah-Episode mit schwacher und undramatischer Rahmenhandlung, die letztlich auch noch total konsequenzlos versackt. Das ganze "war alles nur ein Traum"-Muster ist bei so einer Show schon problematisch genug. Denn natürlich wäre die ganze Serie witzlos, wenn es so wäre. Ein paar Shows wie Buffy und oder auch mal The Next Generation (die tolle Riker Theater Folge) haben da allerdings schon spannende Folgen mit originellen Ideen draus gebastelt. Nicht hier. Die Reaktionen auf Richards Erzählungen sind... quasi nicht vorhanden. Vater, Bruder und Zed gehen überhaupt nicht auf die wahnhafte Qualität ein. Das wird gar nicht erst zu einem Spiel mit den Realitätsebenen, weil der Traum einfach statisch und leer ist. Hätte man sich mit dem Szenen-Recycling mal etwas zurückgehalten, wäre auch mehr Raum für eine interessanter erzählte Story gewesen. So hab ich durch die Rückblicke vorgespult und den drögen Rahmen zur Kenntnis genommen. Laaangweilig! Sowas ist nach heutigen Serienstandards einfach inakzeptabel.
1/10

Leider ein ziemlich deutlicher Abschwung.
Hoffe es wird bald wieder besser.


Edith ist langweilig auf Arbeit und fügt mal noch die letzten zwei gesehenen hinzu, mag aber keinen neuen Post dafür machen :wink:

113: Geister
Relativ unspektakulär, aber in Bezug auf die Richard-Kahlen-Story war das eine nette Idee mal die düstere Endvariante zu sehen bzw davon zu hören. Ansonsten war das aber etwas abgedroschen mit dem ganzen unsterbliche Liebe lassen Geister nicht ruhen Gedöns. Andererseits find ich es bisher immer positiv wie direkt und offen diese Beziehung thematisiert wird und man nicht erst eine ganze Staffel lang unausgesprochenes rumgedruckse zwischen den beiden gebracht hat. Das schöne bei LOTS ist ja, dass die Sachen, die ohnehin offensichtlich wären von den Autoren auch als solche behandelt und schnell abgehakt werden.
6,5/10


114: Zurück in Hartland
Das war doch mal wieder erfrischend gut. Zu sehen wie sehr sich die alte Heimat verändert hat, lässt gleich die ganze Welt der Serie viel dynamischer wirken. Ein paar Ungereimtheiten waren zwar drin (warum lassen die den ausgeknockten Vice-Roy einfach bei Anna liegen statt gleich dort Kahlen auf ihn loszulassen), aber es war auf jeden Fall spannend und hat wieder was in Bewegung gesetzt. Vor allem find ich es auch schön ein paar mehr wiederkehrende Charaktere zu sehen. Da werden jede Folge mehr oder weniger interessante und mächtige Figuren gerettet und zu Verbündeten, die dann aber einfach auf die Ersatzbank (sprich resistance) geschoben werden und (bisher) nicht mehr auftauchen.
8/10
Zuletzt geändert von RickyFitts am So 15. Nov 2009, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
#745366
So, Season 1 beendet.

115: Magic Mengele
Schön auch mal unter den Daharans Uneinigkeit und Auflehnung zu sehen. Der Magier wurde mir aber etwas zu schnell verheizt. Ich dachte zuerst, das wäre jener 1st order wizard, der für Rahl arbeitet. Offenbar nicht. Dafür gab es eine erste sehr direkte Auseinandersetzung Rahl vs Seeker. Cool umgesetzt. Kahlens Bloodrage war am Ende aber ein ziemlich offensichtlicher Deus Ex Machina - vor allem, weil es dann plötzlich auch bei den Mord Sith (was Namen angeht hält sich Mr Goodkinds Fantasie wirklich arg in Grenzen :lol: ) Wirkung zeigt, die doch sonst Magieimmun sind. Dieser Überaltruismus von Richard und Kahlen Chase und seiner Frau die Potion zu geben, war mir auch schon wieder ne Nummer zu viel. Trotzdem ne starke Folge.
8/10


116: Little Boxes of Orden
Highlightfolge, ganz klar. Denna ist zurück, Familienbande werden gelüftet, der Diebstahl in Rahls Palast ist ein unerwartet weiter Vorstoß und spannend gemacht und Richard im Machtrausch war ein schönes Finale.
9/10


117: Massenvernichtungswaffen
Gut gemachte Infiltrationsstory. Der Daharan-Captain hätte sogar ein Überläufer werden können, war aber in seiner Motivation dann doch etwas zu undurchsichtig. Da hätte man den Kontrast Familienvater und Massenmörder noch deutlicher herausarbeiten müssen oder zumindest zeigen sollen, dass er mit seinen Pflichten im Konflikt steht. Da ist Potential verschwendet worden. Der sonstige Plot war recht gut. Die rachsüchtigen Widerständler haben als Nebenstory gut dazu beigetragen die gut-böse-grenzen weiter zu verwischen.
6,5/10


118: Doppelgänger
Amüsante kleine Gaunerstory, die vor allem wegen gut aufgelegter und selbstironischer Darsteller Spaß macht. Aber auch stellenweise over the top und albern.
7/10


119: Monster und Orakel
Sah zuerst nach einer Monster of the Week Folge aus. Wobei mir auffiel, dass es sowas beim Seeker eigentlich noch nie gab (wenn dann eher mindcontrol-of-the-week) und es letztlich auch nicht wurde. Stattdessen gab es eine gut mit der Hauptstory verwobene Beowulf-Variante, für die man sehr passend auch Shota wieder rausgeholt hat. Damit war der Stoff für nur eine Folge aber auch schon zu groß. Da hätte man locker eine deitalliertere Doppelfolge draus machen können, die dann weniger gehetzt wirken würde. So fällt grade die komplette Kürzung der Invasion negativ auf - so als hätten die einfach ein paar Wochen im Thronsaal gewartet, bis sich die feindliche Armee zu ihnen vorgearbeitet hat. Auch von Zed und Shota hätt ich gern mehr gesehen. Ihre gemeinsamen Szenen war sehr verheißungsvoll und machen neugierig auf mehr. Insgesamt eine überraschend starke Folge.
8/10


120: Bilder und Bücher
Der schlechteste Punkt zuerst: der Maler war in Rolle, Dialog und Schauspiel ein Schuss in den Ofen. Einfach schwache Leistung. Der Rest hat sich gemüht die interessante Idee umzusetzen, aber das wirkte alles sehr angestrengt und konstruiert. Die Nebenstory um den kleinkriminellen Sohn war schwach. Interessantes Konzept, Umsetzung unzureichend.
5/10


121: Fieber und Erinnerungen
Jensen vergisst wo sie die boxes versteckt hat. Naja, wenns denn unbedingt mal wieder ne Amnesie für den Plot sein muss. Das daraus gestrickte Kammerspiel mit Jensen und Rahl hat leider keine wirkliche Tiefe oder Chemie. Aber immerhin wird die für alle Scifi-/Fantasy-Serien obligatorische Seuchenfolge mit erkrankten Hauptrollen hier nur als Nebenstory verwendet. Insgesamt befriedigende Folge, die aber zu wenig Tempo fürs Finale aufbaut.
6,5/10


122: Finale
Huch, das ging jetzt alles ein bisschen schnell. Die effektvolle Konfrontation mit Rahl schon in den ersten 5 Minuten? Auch sonst gehts hier wieder etwas zu rasch voran. Die Story ist klasse und Kahlens Schicksal und Planungen für die nächsten 58 Jahre zu sehen eine wunderbare Idee. Brigit Regan glänzt in dieser Episode als intrigierend-lauernde Königin wider Willen.
Dass Rahl aber noch in dieser Folge fällt, ging mir zu schnell. Das hatte ich mir anders vorgestellt und ist schade um diesen Schurken. Da war noch so vieles möglich. Wir kannten weder seine tieferen Motivationen oder den Ursprung seiner Macht. Auch der ganze Widerstand und all die mächtigen Gadgets und Verbündeten, die man unterwegs gesammelt hat, kamen gar nicht zum Zug. Ich hatte so gehofft, dass man am Ende in dieser Hinsicht wirklich alle Register ziehen würde und in einem furiosen Ocean's style coup mit Zauberspiegeln, Gedankenlesern, Magiebrechern u.ä. eine Kommandomission starten würde. Naja schade. Das hier war zwar ein spektakuläres Staffelfinale, aber doch viel zu rasch. (ja, ich weiß inzwischen, dass er auch in S2 wiederkehrt, aber das ändert nichts dran, dass man allzu plötzlich das große Terrorreich implodieren lässt, aus dem storytechnisch so viel herauszuholen war)
9/10