US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
#720512
Inspiriert durch die Diskussion mit ultimateslayer ausgelöst von str1keteam eröffne ich mal einen Thread zu den Schauspielern "unserer" Serien.

Ich meine den Trend erkannt zu haben, dass die Networks in den letzten Jahren verstärkt auf Charakterdarsteller setzen und seltener auf reine Schönlinge.
Tim Roth, Harvey Keitel, John Noble, Ian McShane, Donald Sutherland, Sally Field oder jüngst Joseph Fiennes sind Beispiele dafür, um nur einige zu nennen.
Natürlich ist die Dichte nicht in jeder Serie hoch, so dass sich der eine oder andere Charakterdarsteller mit "Stümpern" herumschlagen muss, aber grundsätzlich würde ich schon sagen, dass die Qualität steigt.

Um eine Diskussionsfrage zu stellen: Bilde ich mir diese Entwicklung ein oder versuchen die Networks wirklich die schauspielerische Substanz ihrer Serien zu erhöhen, selbst wenn die Story diese nicht immer erfordert?
von DonnieDarko
#720522
Theologe hat geschrieben:Inspiriert durch die Diskussion mit ultimateslayer ausgelöst von str1keteam eröffne ich mal einen Thread zu den Schauspielern "unserer" Serien.

Ich meine den Trend erkannt zu haben, dass die Networks in den letzten Jahren verstärkt auf Charakterdarsteller setzen und seltener auf reine Schönlinge.
Tim Roth, Harvey Keitel, John Noble, Ian McShane, Donald Sutherland, Sally Field oder jüngst Joseph Fiennes sind Beispiele dafür, um nur einige zu nennen.
Natürlich ist die Dichte nicht in jeder Serie hoch, so dass sich der eine oder andere Charakterdarsteller mit "Stümpern" herumschlagen muss, aber grundsätzlich würde ich schon sagen, dass die Qualität steigt.

Um eine Diskussionsfrage zu stellen: Bilde ich mir diese Entwicklung ein oder versuchen die Networks wirklich die schauspielerische Substanz ihrer Serien zu erhöhen, selbst wenn die Story diese nicht immer erfordert?

Ich denke ehrlich gesagt weniger, dass es den Networks um schauspielerische Substanz, sondern mehr um bekannte Namen mit Wiedererkennungswert geht.
#720526
Theologe hat geschrieben:Um eine Diskussionsfrage zu stellen: Bilde ich mir diese Entwicklung ein oder versuchen die Networks wirklich die schauspielerische Substanz ihrer Serien zu erhöhen, selbst wenn die Story diese nicht immer erfordert?
ich denke es war schon immer so, dass Networks versucht haben, bekannte Namen in ihre Serien zu etablieren - es wird halt mittlerweile einfacher, diese Leute zu bekommen (weil - keine Ahnung - sie geld brauchen, who knows)
von DonnieDarko
#720528
Stefan hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Um eine Diskussionsfrage zu stellen: Bilde ich mir diese Entwicklung ein oder versuchen die Networks wirklich die schauspielerische Substanz ihrer Serien zu erhöhen, selbst wenn die Story diese nicht immer erfordert?
ich denke es war schon immer so, dass Networks versucht haben, bekannte Namen in ihre Serien zu etablieren - es wird halt mittlerweile einfacher, diese Leute zu bekommen (weil - keine Ahnung - sie geld brauchen, who knows)
Das liegt daran, dass mit höheren Budgets und besseren Autoren die Qualität von Serien stark gestiegen ist, würde ich sagen.
#720537
In Entourage haben sie das eh Mal gut dargestellt.
Wo Vince eine Rolle in ner Tv-Show bekommen hat und das als Karriereabbruch gesehen hat und der schleimige Agent (Name hab ich vergessen^^) meinte, dass viele Stars heute zum Fernsehen gehen.
Bei Tim Roth, Donald und Kiefer Sutherland oder Laurence Fishburne denke ich dass deren Filmkarrieren sehr schleppend voran gegangen sind und da ist eine Hauptrolle in ner Serie sicher eine Alternative.
Früher war es ja eher so das man vom TV nur aufsteigen kann, aber heutzutage ist die Qualität einfach so sehr gestiegen, dass auch Film-Stars ihren Platz finden.
Und bei den aktuellen Serien-Budgets muss man halt auch nicht mehr mit größeren Namen geizen.
Dass es den Sendern darum geht gute Charakterdarsteller zu finden halte ich für ein Gerücht.
Gute Charakterdarsteller kriegt man auch kostengünstiger. :wink:
#720544
Während ich meinen Beitrag geschrieben und nebenbei noch gesurft habe, wurde eigentlich schon alles gesagt. :lol:

Die Networks suchen in erster Linie bekannte Namen und sie greifen vermehrt auf überqualifizierte Charakterdarsteller zurück, weil diese noch bezahlbar sind (...und nebenbei noch wohlwollende Kritiken sowie gute Aussichten bei den Preisverleihungen versprechen).
Das es in den letzten Jahren immer mehr geworden sind (auch im Cable und Pay TV Bereich), lässt sich durch das gestiegene Ansehen von TV Serien und natürlich auch das (trotz sinkender Zuschauerzahlen) gestiegene Budget erklären. Dank der anspruchsvollen Serien auf HBO und co ist es keine Schande mehr eine Serienrolle zu spielen und Charakterdarsteller (besonders älteren Jahrgangs) bekommen in den Big Budget Kinofilmen ja meist nur Nebenrollen, die sich auch mit Hauptrollen in Low Budget Produktionen oder Indie Filmen kaum zu dem Jahresverdienst eines TV-Stars summieren dürften.
#720551
Ich glaube in den letzten Jahren ist das Label high quality TV einfach deutlich wichtiger für die Vermarktung der US Shows geworden. Gerade bei den Pay TV Sendern ist das Buhlen um die anspruchsvolle Kundschaft in meinen Augen größer geworden. Wohl im Auge, dass das die zahlungskräftige Hochverdiener-Clientel ist, versucht man die eben mit Awardüberhäuften Darstellern zu binden. Und die starken Schauspieler ziehen ja auch regelmäßig Emmys und Globes zu den kleinen Cable und Pay-TV Stationen wie eben eine Glenn Close für Damages oder sogar eine zweifache Oscarpreisträgerin wie Dianne Wiest für In Treatment.

Wie du also schon andeutest ist das weniger eine Maßnahme zur Qualitätsverbesserung der Shows sondern vor allem eine Marketing-Etikett für die anspruchsvollen Filmfans unter den Zuschauern.
#720557
Ich denke man darf auch nicht vergessen,dass Serien eine recht sichere Einnahmequelle für Schauspieler sind.Vorallem da manche Serien-Schauspieler inzwischen fast mehr verdienen,als die in Filmen.Und die 'großen Namen' sind auch meistens eher Schauspieler,deren Karriere in Hollywood nicht mehr so gut läuft,wie sie es einst tat.Natürlich kennt jeder eine Glenn Close,aber in Hollywood hat sie doch seit ihrer Rolle als Cruella in 101 Dalmatiner nichts mehr gerissen.Besonders die ältere Riege ist wohl einfach über eine geregelte Einnahmequelle froh.Anders kann ich mir z.B. nicht erklären,dass sich ein Donald Sutherland für einen Schund wie Dirty Sexy Money hergibt.
#720567
Einzelkind hat geschrieben:Besonders die ältere Riege ist wohl einfach über eine geregelte Einnahmequelle froh.Anders kann ich mir z.B. nicht erklären,dass sich ein Donald Sutherland für einen Schund wie Dirty Sexy Money hergibt.
Donald Sutherland war in der Serie wirklich unheimlich unterfordert, genauso wie Peter Krause. Commander In Chief war zwar keine sonderlich gute Serie, aber da war wenigstens Sutherlands Rolle so gut geschrieben, dass es sich seinetwegen lohnte alle Episoden zu gucken.
Andererseits würden Serien wie House, Lie To Me oder The Mentalist mit einem schlechteren Hauptdarsteller weniger gut funktionieren und bei Hugh Laurie und Simon Baker kann man ja nicht gerade von großen Namen sprechen.
#720587
Theologe hat geschrieben:bei Hugh Laurie
Der ist (bis letztes Jahr neben Anthony LaPaglia) ja auch der einzige Procedural Hauptdarsteller, der mit einer gewissen Regelmäßigkeit eine breitere Palette seiner Fähigkeiten zeigen darf. Nicht so wie Criminal Minds, in dem man seit Mandy Patinkins Abgang eigentlich alle Schauspieler durch Affen ersetzen könnte. Immer wenn ich Paget Brewster da sinnlos hin und her latschen sehe, muss ich mir im Gedenken an Huff eine Träne aus dem Knopfloch wischen. :lol:

und Simon Baker
Der hat zwar schon gezeigt, das er mehr kann, aber The Mentalist trägt er doch nur durch Charisma. In 9 von 10 Folgen muss er ja nur zwischen :mrgreen: und :? wechseln. In den Red John Folgen kommt dann noch :cry: hinzu.
#720592
Theologe hat geschrieben: Donald Sutherland war in der Serie wirklich unheimlich unterfordert, genauso wie Peter Krause. Commander In Chief war zwar keine sonderlich gute Serie, aber da war wenigstens Sutherlands Rolle so gut geschrieben, dass es sich seinetwegen lohnte alle Episoden zu gucken.
Also ich finde Peter Krause ist nicht unbedingt ein Bespiel für besonders gute Schauspielerei.
Ich finde ihn sehr charismatisch und symphatisch aber schauspielerisch war er in SFU meiner Ansicht nach, eindeutig das schwächste Glied (aber auch derjenige der die schwierigste Rolle hatte, das muss man zugeben).
Andererseits würden Serien wie House, Lie To Me oder The Mentalist mit einem schlechteren Hauptdarsteller weniger gut funktionieren und bei Hugh Laurie und Simon Baker kann man ja nicht gerade von großen Namen sprechen.
Der Unterschied bei House ist aber, dass das schon quasi ne One-Man-Show ist (was schon der Name verrät :wink: ).
Die meisten andren Procedurals bieten, wie str1keteam ganz richtig gesagt hat, weitaus weniger Möglichkeiten für einzelne Schauspieler.
#720605
str1keteam hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:bei Hugh Laurie
Der ist (bis letztes Jahr neben Anthony LaPaglia) ja auch der einzige Procedural Hauptdarsteller, der mit einer gewissen Regelmäßigkeit eine breitere Palette seiner Fähigkeiten zeigen darf. Nicht so wie Criminal Minds, in dem man seit Mandy Patinkins Abgang eigentlich alle Schauspieler durch Affen ersetzen könnte. Immer wenn ich Paget Brewster da sinnlos hin und her latschen sehe, muss ich mir im Gedenken an Huff eine Träne aus dem Knopfloch wischen. :lol:
Patinkins Nachfolger Joe Mantegna ist durchaus ein guter Schauspieler. Bei Criminal Minds hat man natürlich extrem auf Type-Casting gesetzt. Thomas Gibson spielt den Bilderbuch-Beamten, Shemar Moore ist Action Jackson und Matthew Gray Gubler der Nerd.

Heroes funktionierte für mich zB von Anfang an nicht so gut wie Lost, weil die Darsteller durch die Bank schlechter sind. Adrian Pasdar kann zwar mehr, aber mehr als seine Hitler-Frisur hin und her fliegen darf der ja auch nicht. Beim Lost-Cast hat nur Maggie Grace nichts getaugt.
#720646
Theologe hat geschrieben:Patinkins Nachfolger Joe Mantegna ist durchaus ein guter Schauspieler.
Stimmt, aber sein Charakter bekommt ja wirklich überhaupt nichts zu tun. Mittlerweile wirkt eher Hotchner wie der zentrale Charakter und der ist selbst für ein Procedural extrem farblos gezeichnet. Patinkin war schon in der Rolle verschwendet, aber Gideon bekam wenigstens ab und zu seine very special episode. Ich bin allerdings erst am Anfang von Staffel 4. Vielleicht lag es daran, das die Autoren Mantegnas Figur quasi über Nacht reinschreiben mussten.
Heroes funktionierte für mich zB von Anfang an nicht so gut wie Lost, weil die Darsteller durch die Bank schlechter sind. Adrian Pasdar kann zwar mehr, aber mehr als seine Hitler-Frisur hin und her fliegen darf der ja auch nicht.
Der Cast ist sicher nicht so gut wie der von Lost, aber bis auf Parkman, die Tussi mit den schwarzen Augen, Mika und stellenweise Claire und Peter gibt es für mich auch keinen negativen Ausreißer (Stand Staffel 3). Hiro kann zwar nerven, aber für die Rolle ist er perfekt besetzt. Pasdar, Coleman, Sylar, Larter und einige der Gastdarsteller hatten sogar einige sehr gute Momente.
Beim Lost-Cast hat nur Maggie Grace nichts getaugt.
Vergiss Ian Somerhalder nicht. :wink:
#720657
str1keteam hat geschrieben: Vergiss Ian Somerhalder nicht. :wink:
Bei dem stellt sich wieder die Frage ob ihm Boone einfach nicht genug Material geliefert hat.
Ich würde nämlich meinen Boone war einer der seichtesten Haupt-Charaktere in der ganzen Serie.
#720665
ultimateslayer hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben: Vergiss Ian Somerhalder nicht. :wink:
Bei dem stellt sich wieder die Frage ob ihm Boone einfach nicht genug Material geliefert hat.
Ich würde nämlich meinen Boone war einer der seichtesten Haupt-Charaktere in der ganzen Serie.
Der war auch in Tell me you love me nicht besser. :wink: