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von moe
#721937
http://www.op-marburg.de/Lokales/Marbur ... ittelmarkt

Letzte Woche ist hier in Marburg ein 68-jähriger in einen Supermarkt gedonnert, weil er Gas und Bremse verwechselt hat. Seitdem ist eine Diskussion entfacht, ob Senioren regelmäßig auf ihre Fahrtüchtigkeit überprüft werden sollen.

Was meint ihr? Ist sowas halt ein dummer Zufall und man sollte sich eher um die Fahranfänger kümmern? Oder ist es ab einem gewissen Alter doch sinnvoll, in bestimmten Abständen zu kontrollieren, ob der-/diejenige noch sicher im Straßenverkehr unterwegs ist?
Zuletzt geändert von moe am Do 24. Sep 2009, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
#721952
Ich halte es generell für sinnvoll, wenn man über die Jahre hinweg zu Auffrischungsursen verpflichtet wird. Sofern das dann nicht finanziell ausartet, wäre das sicherlich eine gute Lösung. Ich merk ja an mir selber, dass vorallem die Theorie kaum mehr vorhanden ist :D (was aber natürlich nur an neuen Regelungen liegt, die es zu meiner Zeit noch nicht gab :D )
#721978
Generell würde ich so etwas nicht machen, jedoch bei Leuten die des öfteren wegen kleinen Missachtungen auffallen schon. Das aber unabhängig vom Alter.

Allein heute ist es schon wieder passiert, dass jemand (eine Frau) nicht auf die rechte Fahrbahn gewechselt hat, obwohl rechts alles frei war. Hinter ihr natürlich eine Autokarawane, aber sie hatte kein Einsehen. So etwas wäre Nötigung. Letztlich mussten sie alle rechts überholen. Wäre die Polizei dagewesen. Wären dann aber alle Rechtsüberholer die Schuldigen. :roll:

Und daher noch mal. Schlechtes Autofahren hat nichts mit dem Alter zu tun.
#722065
Zumindest ein Seh- und Reaktionstest wäre das Mindeste.

Die Autoindustrie und auch der Staat würden allerdings nur sehr ungerne auf alte Leute verzichten, die sich brav jedes Jahr einen neuen Mercedes kaufen :?
#722069
Meiner Meinung nach muss es irgendwelche Tests geben. Nicht nur fuer Ü60-Jaehrige, sondern auch fuer Leute, die vllt seit 10 Jahren ihren Fuehrerschein haben.

Inner Theorie wuerden sicherlich mittlerweile, ohne zu lernen, enorm viele durchfallen, deren Pruefung schon ewig zurueckliegt.

Und um das Risiko auf Unfaelle einzudaemmen, waere das meiner Meinung nach ne vernuenftige und wichtige Sache.
#722089
wer negativ auffällt(unfälle etc.) sollte sowieso, sofern das nicht schon so ist, zu nachtests verpflichtet werden.

ansonsten, anstatt über zwänge zu reden und bestimmte altersgruppen einseitig zu diskriminieren, könnte man doch folgendes machen:

man bietet FREIWILLIG auffrischungsprüfungen und/oder spezielle Fahrsicherheitskurse an, und wer die in bestimmten Abständen regelmässig macht/besteht kriegt Anreize/Vergünstigungen bei der Versicherung oder ähnliches.
von The Rock
#722101
Nun ja. Das durchkauen der Theories würde ich mir lieber ersparen. Nach nicht mal 7 Jahren kann ich schon die Hälfte nicht mehr. Denke aber nicht, dass es mehr Unfälle gibt, weil Menschen rechts von links nicht unterscheiden können. Das müsste dann doch ein sehr gravierendes Defizit sein. Gibts eigentlich ne Statistik darüber, dass Rentner durch eine eigentliche Untüchtigkeit häufiger Unfälle bauen, als andere Altersgruppen, oder ist das auch nur so ein Schreckgespenst, wie diese Gifterei mit den Teenyschwangerschaften?!


Bin mir da jetzt nämlich gar nicht so sicher, obwohl ich glaube, dass zumindest ein einmaliger Seh bzw. Reaktionstest ab einem gewissen Alter sicherlich nicht schaden würde.
Über die alkoholgeschädigten Jungerwachsenen mache ich mir dann als Autofahrer Nachts schon eher Sorgen als um einen Mercedesrentner...
#722121
Auch ich würde mich dafür aussprechen. Denn mit dem alter verschlechtert sich die Reaktion und die älteren Autofahrer schleichen über die STraßen. Das sieht auf den ersten Blick nicht gefährlich aus aber es kann gefährlich werden. Denn andere Autofahrer überholen dann gerne und übersehen dabei vielleicht ein Auto auf der Gegenfahrbahn oder so.
#722245
Allerdings sind Rentner per se eher vorsichtig und neigen nicht zum Überholen ;) Sehtests machen die auch so, wenn sie beim Arzt sind.

Nein, aber unser Rockabilly hat es doch schon gesagt, es bringt nichts irgendwelche Gruppen gegeneinander auszuspielen bzw vergisst man die Theorie eh sofort wieder. Regelmäßge Tests um den Schein zu erneuern sollte für alle Altersgruppen drin sein. Ich würde das auch nicht auf freiwilliger Basis machen, sondern wirklich verpflichtend. Alle 5 oder 10 Jahre ne Praxisprüfung und gut ist. Wer besteht, darf weiter fahren, wer durchfällt muss zur Nachprüfung. Gibt auch genug 40jährige, oder auch 20jährige die fahren, wie die doofen.
#722368
Also eine erneute Fahrprüfung halte ich für übertrieben und würde wie schon erwähnt ehr zu einer gnadenlosen Geldschneiderei verkommen. (einen Führerschein an sich machen ist schon überteuert genug).

Aber ab einem Gewissen Alter lassen nunmal bei den meisten Menschen nachweislich die Sehkraft, Reaktionen usw. nach und hier fände ich eine Untersuchung wie bei Bus/LKW-fahrern sinnvoll.
Also Hör, Seh, und Reaktionstest.

Wenn ich beispielsweise bedenke wie mein Opa noch bis vor ein paar Jahren durch die Gegend gefahren ist da konnte einem schon angst und bange werden :shock:
Und alles gut zureden das Fahren doch sein zu lassen half nichts, deshalb lieber Test und wenn der nicht bestanden wird Lappen weg und gut ist.
#722376
Eine regelmässige Überprüfung ALLER Alterklassen (in Theorie UND Praxis alle 4-6 Jahre) find ich sinnvoll. Wie bei Olympia sollten nur die Fähigen zum Wettkampf antreten ;).
Mal wieder nen alten Sack als Aufhänger zum Thema find ich immer wieder daneben (von diesaem Forum mal abgesehen gibbet das ja immer wieder mal in den Nachrichten). Nicht nur Senioren verwechseln mal Gas mit Bremse, das passiert Fahranfängern genauso, langjährigen Fahrern auch mal. Nur ists dann dann nicht immer so spektakulär wie ein Supermarkteinschlag oder kommt gar nicht erst in die Nachrichten.
Da fällt mir ein: Ich habe mal ne tolle Seite gesehen, in der es tolle Statisken über Unfallverursacher (mit Altersangabe) und die Zahl der Toten und Verletzten gab. Hat jemand einen Link zu dem Thema? In der Statistik waren die Senioren als Todbringer-im-Strassenverkehr im unteren Drittel der Liste.
#722379
@thx1138
Der Punkt ist eben das jemand der nicht fahrtauglich ist nichts hinter dem Steuer zu suchen hat, egal ob die Fahruntauglichkeit von z.B. Alkoholkonsum oder eben schlechten Reflexen herrührt (unabhängig vom Alter). Der Unterschied ist eben das jemand der am Steuer mit Alk erwischt wird bestraft wird während jemand der einfach schlecht sieht, hört oder eben schlechte Reflexe hat solange fahren kann bis er im schlimmsten Fall jemanden todfährt. Und gerade letzteres wäre durch Tests weitestgehend zu verhindern.
#722681
Gibt es nicht irgendein Land (evtl. sogar die Staaten) wo Sehtest bereits vorgeschrieben sind ab einem gewissen Alter? Ich glaub, solches mal gelesen zu haben.

Aber lieber hab ich einen alten, langsamen Mercedesfahrer mit Wackeldackel, gehäkelter Klobrille und Hut vor mir als einen Führerscheinneuling hinter mir, der mit seinem getunten Golf 4, Lichthupe und nicht mehr entzifferbarem Nummernschild denkt (da Abstand unter einem halben Meter), daß er Auto fahren kann.
von The Rock
#722686
KASFAN hat geschrieben:Auch ich würde mich dafür aussprechen. Denn mit dem alter verschlechtert sich die Reaktion und die älteren Autofahrer schleichen über die STraßen. Das sieht auf den ersten Blick nicht gefährlich aus aber es kann gefährlich werden. Denn andere Autofahrer überholen dann gerne und übersehen dabei vielleicht ein Auto auf der Gegenfahrbahn oder so.
Das sind genau die Gründe, warum ich eine Überprüfung nicht befürworten würde. Immerhin sollen damit Menschen, die permanent oder vorrübergehend (Durch eine Sehschwäche z.B.) nicht Fahrtüchtig sind "geholfen" werden. Was du da aufsagst grenzt für mich schon eher an eine Diskriminierung. :D
Dass ein 60 jähriger nicht im Formel 1 Style durch die Kurven rattert, dafür bin ich mehr als nur dankbar.
#722775
minischlumpf hat geschrieben: Aber lieber hab ich einen alten, langsamen Mercedesfahrer mit Wackeldackel, gehäkelter Klobrille und Hut vor mir als einen Führerscheinneuling hinter mir, der mit seinem getunten Golf 4, Lichthupe und nicht mehr entzifferbarem Nummernschild denkt (da Abstand unter einem halben Meter), daß er Auto fahren kann.
Wenn der langsame mercedesfahrer dann aber eines tages falschrum auf die autobahn auffährt, ist das geschrei groß und das passiert nicht selten. Senioren sind im straßenverkehr gefährlich, weil sie teilweise verwirrt sind, und nicht weil sie zu schnell oder aggressiv fahren. Diese verwirrtheit paart sich dann mit altersbedingter sturheit á la "ich fahre schon 40 jahre auto, ich weiß was ich tue" und so werden rentner zur gefahr im straßenverkehr. Daher bin ich für pflicht-tests für senioren, um die fahrtauglichkeit zu prüfen. Diese tests sollten mit zunehmendem alter in immer kleineren abständen durchgeführt werden. Ab 70 sollte am besten jedes jahr so ein test angeordnet werden und bei "kleineren" delikten wird ja ohnehin schon ein fahrverbot für senioren erteilt.
Das klingt zwar demütigend, aber im endeffekt ist es wahrscheinlich besser so.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich die 18-jährigen lichthupen-spackos, die einem permanent auf der rückbank hängen, in schutz nehme. Die muss man irgendwie anders drankriegen, denn senioren und sich überschätzende fahranfänger sind zwar beide gefährlich, aber trotzdem zwei paar schuhe.
#738667
Wieso ... halber Tacho Abstand ...sind bei meinem Tacho 4,5 Zentimeter .... :twisted:

Die Strafen zu erhöhen war immerhin schonmal ein guter Schritt. Deutlich mehr Kontrollen wären generell sinnvoll. Seh- und Reaktionstests regelmässig alle 3-5 Jahre auch nicht verkehrt.
Problem ist, wer übernimmt die Kosten?