Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)

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von bmwtop12
#747959
LilyValley hat geschrieben:
cooldude hat geschrieben: Das nen Film grundsätzlich nichts mit der Realität zu tun hat, ist dir hoffentlich klar?
Stimmt. Die haben extra alles erfunden, genau um diesen Film drehen zu können...
Als Schleyer entführt wurde, war ich 9 Jahre alt, und selbst in dem Alter konnte man die Hysterie in der damaligen BRD hautnah spüren. Die Nerven der Leute waren zum Zerreissen geapsnnt, und das kam einfach exzellent rüber. Und wer deutsche Spitzen-Schauspieler wie Bleibtreu, Gedeck etc. nicht als solche erkennt, sollte lieber beim Zeichentrick bleiben.

Besonders gut schildert der Film m.E., warum sich eine kleine Minderheit der radikalen Studenten in der 68er-Zeit in den terrorismus treiben ließen (Vietnam, Schah-Besuch, Ohnesorg...). Das ist einfach handwerklich hervorragend gemacht, und das sollte auch ein cooler Dude einfach mal einsehen - wenn nicht, bitte stichhaltige Gründe nennen, oder (Zitat) "einfach mal die Fresse halten".

Und wieso sollte der Film (Zitat) "grundsätzlich nichts mit der Realität zu tun haben"? Was ist denn das für ein unqualifiziertes Gerede? Der Film bezieht sich fast ausschließlich auf gut recherchierte Fakten, lediglich in Kleinigkeiten nimmt man sich akzeptable künstlerische Freiheiten raus. Es ist doch bezeichnend, dass sich die Mohnhaupt gegen die Sex-Szene gerichtlich gewehrt und verloren hat.
von LilyValley
#748053
@bmwtop12: Thx. Guter Beitrag. ^^
Columbo hat geschrieben:Hier übrigens die Schnittberichte:

Teil 1: Kinofassung - TV-Fassung
Teil 2: Kinofassung - TV-Fassung

Unnötige Fassung, kaum neue wichtige Szenen, mir gefällt die Kinofassung deutlich besser.
Na, ich fands auch eher unnötig. Leute die den Film in der Kinofassung sahen und nicht verstanden, werden ihn auch nicht in der TV-Fassung verstehen. :?
War die Aust-Szene nicht auch 'neu'? Konnte mich gar nicht mehr daran erinnern.
von D.Twinkle
#758802
Wann gehen den hochbegabten und hochkünstlerisch tätigen Deutschen
Filmemachern eigentlich endlich mal die Historischen Themen aus?
Weil langsam wäre es mal nett wenn nicht jedes Jahr ein Deutscher
Kriegs-, DDR-, oder Terrorfilm versuchen würde einen Oskar zu bekommen.

Die Amis denken doch auch langsam das wir alle Lederhosen tragen,
BMW oder Mercedes fahren, die hälfte von uns bei der Stasi waren,
Deutschland vor 1936 garnicht existierte und wir uns hier alle
gegenseitig wegbomben.
Es ist ihnen sicher ein Rätsel wann wir da eigentlich noch Zeit
haben Bier zu trinken und Brezel zu essen :roll:

Wenn das so weiter geht müssen sie bald Fakten erfinden weil sie
echt jeden Schiss bereits zum erbrechen verfilmt haben.
von LilyValley
#758829
Naja, wir haben ja wenigstens eine Geschichte :wink:

Spass bei Seite. Jetzt haben wir ja fast alles weggefilmt und klar, werden immer wieder Einzelschicksale Folgen, die auch verfilmt werden wollen. Ich mein, was soll denn die Ferres sonst machen, wenn sie nicht mit einer alten Frau, die sich mutig gegen die Nazis stellte, Juden versteckte und aus der DDR floh oder sonst was, bei Wetten, dass.., Beckmann oder wo anders auftreten kann, um uns allen zu sagen, wie großen Resprkt sie doch vor dieser alten Frau hat, wie schwer es war sich in die Rolle hineinzuversetzen, wie wichtig es doch ist, dass wir davon mitbekommen und das sie die Rolle annehmen musste und es natürlich ihre größte Herausforderung war. :mrgreen:

Dieses Jahrzehnt hat man echt die ganze deutsche Geschichte ausgeschlachtet, was ich ja eigentlich gut finde (hätte ich das nicht noch parallel in der Schule durchgenommen), denn die Filme sind ja wahrlich nicht schlecht, aber irgendwie, kann ich das Ganze auch nicht mehr sehen, zumindest das Dritte Reich und die DDR.
RAF Filme gab es ja 'nur' zwei und nachdem das Ganze 2006/2007 nochmal Wellen schlug, war es sicherlich auch ganz angebracht, die Geschichte zu verfilmen.
Eigentlich gibt es ja auch sonst gute Filme, aber die gehen gegen sowas eben völlig unter und werden 'von der Welt' kaum beachtet. Schade eigentlich. Naja, mal sehen was das nächste Jahrzehnt so bringt.

Was die Amis von uns denken, kann uns eigentlich egal sein. Ich denke, dass es auch ohne diese Filme die üblichen Klischees gäbe. Wir haben ja auch ein Klicheebild von den US Amerikanern. Sie gelten als fett, dumm und nicht gerade Umweltbewusst.
von D.Twinkle
#759415
Eben hab ich hier auf QM gelesen das eine 1927er Original 4 Stunden
Fassung von Fritz Langs "Metropolis" aufgetaucht ist und 2010 gezeigt
werden soll.

Technisch ist der Film zwar heute hoffnungslos veraltet, auch der Stil
in dem er erzählt wird (mal unbeachtet davon das es ein Stummfilm ist)
wäre heute nicht mehr modern.
Aber man sieht das es damals noch Denker gab die Geschichten schreiben
konnten, anstatt nur immer wieder zu erzählen was mal passiert ist.

Genau das ist in Deutschland das Problem, denn ohne Krativität kann man
eben nichts neues Schaffen, sondern nur altes aufbrauchen.
Daher können die Sender hier auch nichts selber produzieren,
wenn man mal alles weglässt was nur auf Sendungen aus anderen Ländern basiert.

Mein Fazit:
Mehr dichten und mehr denken, dann klappts auch mal mit dem produzieren.
von logan99
#759441
D.Twinkle hat geschrieben: Genau das ist in Deutschland das Problem, denn ohne Krativität kann man
eben nichts neues Schaffen, sondern nur altes aufbrauchen.
Daher können die Sender hier auch nichts selber produzieren,
wenn man mal alles weglässt was nur auf Sendungen aus anderen Ländern basiert.

Mein Fazit:
Mehr dichten und mehr denken, dann klappts auch mal mit dem produzieren.
Und in anderen Ländern wird weniger auf historische Hintergründe zurückgegriffen!?

Übrigends ist "Der Baader Meinhof Komplex" keine Sender-Produktion - nur mal am Rande erwähnt.
von LilyValley
#759443
Ich glaube ja, dass man die Geschichten einfach so trocken erzählt haben möchte, gerade was eben die deutsche Zeitgeschichte betrifft. Und bei den anderen Filmen..naja, die meisten haben doch kaum Geld, etwas völlig Neues zu machen/richtig kreativ zu sein. An kreativen Köpfen fehlts nicht, denke ich. In anderen Ländern gibt es aber auch diese Probleme. Viele wollen ja, können sichs aber nicht leisten.

Bei den ganzen Kriegsdramen gibt es ja immer elendig viele Stifter, die dann natürlich auch erwarten, dass man die Geschichte gut verfilmt, im besten Fall eben so, dass sie möglichst 'originalgetreu' dargestellt wird und da ist nicht viel mit Kreativität und genau das siehst du als Problem an, eben dass es scheinbar nur Kriegsdramen gibt und man sich nicht um andere Filmprojekte kümmert, die einfach etwas anderes behandeln in einer anderen Art und Weise. Verstehe ich und finde ich auch schade.

@logan99: Naja, in den letzten Jahren hat man ja tatsächlich kaum etwas anderes gesehen und gehört. Wir haben eben viele verschiedene, interessante Kapitel in unserer Geschichte, auch alle verfilmt werden wollen...
von logan99
#759452
LilyValley hat geschrieben: @logan99: Naja, in den letzten Jahren hat man ja tatsächlich kaum etwas anderes gesehen und gehört. Wir haben eben viele verschiedene, interessante Kapitel in unserer Geschichte, auch alle verfilmt werden wollen...
Also sowohl was Kino-, als auch TV-Produktionen anbelangt, hat man massig Alternativen gehabt, die keinen historischen Ursprung hatten.

Naja, und wenn man mal so schaut, was in den USA oder sonstwo verfilmt wird, kommt man sich streckenweise auch an den Geschichtsunterricht erinnert vor.
von LilyValley
#759465
Da hast du recht.
logan99 hat geschrieben:Also sowohl was Kino-, als auch TV-Produktionen anbelangt, hat man massig Alternativen gehabt, die keinen historischen Ursprung hatten.
Die gibt es immer, aber ich glaube eben, dass man die letzten Jahre wirklich das Bedürfnis hatte, alles wegzufilmen, was unsere Geschichte hergab. Das sind ja große Produktionen, die viel Geld reinspühlten, weil es ja scheinbar auch in der Bevölkerung ein riesen Interesse gab.
Ich meine ja, dass alles richig mit Hirschsbiegels 'Der Untergang' begann. Man wurde Oscar nominiert und dann ging es richtig los. Zich Ferres Produktionen fürs ör (über das dritte Reich und späer auch die DDR), Contergan, DDR, (Die Wölfe, Wir sind das Volk, Das Leben der Anderen, fallen mir da spontan ein), RAF, Flut und so weiter und so fort. Da gehen andere Produktionen eben total unter und man hat den Eindruck, als ob es echt nichts mehr anderes gäbe, als deutsche Zeitgeschichte.
Mich nervte es eben auch zunehmend, weil ich einen Großteil eben parallel in der Schule durchnahm und es einfach alles zuviel wurde.