- Mo 20. Dez 2010, 22:27
#920816
Meine "Freunde" von der BILD-Zeitung, die ja schon seit geraumer Zeit den Militarismus für sich entdeckt hat und eine neue soldatische Heldenverehrung betreibt, haben heute mal wieder ein medienpolitisches Fass aufgemacht: "ARD sperrt TV-Empfang für Soldaten in Afghanistan" lautet die reißerische Überschrift auf der BILD-Homepage. Hintergrund sind die angeblichen Planungen der ARD, die Ausstrahlung des Ersten über den von Eutelsat betriebenen HOT BIRD-Satelliten aus Kostengründen einzustellen. Soweit, so verständlich. Schließlich sehen die meisten Zuschauer in Deutschland das Erste entweder per Kabel, per DVB-T oder über die ASTRA-Satelliten. HOT BIRD wird in Deutschland hingegen kaum genutzt. Diese Satelliten sind höchstens für Migranten interessant, die auf diese Weise ihre "Heimatkanäle" empfangen können. Das die ARD daher also die teuren Übertragungsgebühren sparen möchte, leuchtet dem gemeinen Gebührenzahler ein, zumal es im Internetzeitalter sicherlich nicht wirtschaftlich ist, für ein paar hundert "Exil-Deutsche" (BWler, Diplomaten, Auswanderer, etc.) diesen Übertragungsweg aufrecht zu erhalten. BILD spinnt aus dem Vorgehen der ARD jedoch gleich wieder ihre eigene kleine "Dolchstoß-Legende" und wirft den Verantwortlichen vor, 'unsere Helden im Felde' im Stich zu lassen. Als ob die nicht auch anderen Wege hätten, sich ihre tägliche Ration "Marienhof" oder "Tagesschau" reinzuziehen. Ich stelle mir dabei viel mehr die Frage, warum sich das ZDF eigentlich weiterhin den Luxus der HOT BIRD-Übertragung leistet?