Kunstbanause hat geschrieben:
Davon auszugehen, dass House und CSI, und jedes andere Format Selbstläufer sind ist sehr gefährlich, damit fährt man nämlich über kurz oder lang auf jeden Fall an die Wand.
Würde sich RTL mehr auf neue Staffeln konzentrieren und die Pausen nicht unbedingt mit den selben Serien "füllen", wären die Zuschauer bei neuen Staffeln doch deutlich heißer auf Nachschub. Genau SO macht man sich die Selbstläufer-Serien nämlich kaputt. Mal zwei Monate neue Monks, dann 3 Monate alte, dann wieder sechs Wochen neue. Mal eine halbe Staffel House, dann mal eine alte Staffel dazwischen schieben, dann die restliche Staffel. Selbst ich als Fan von House, CSI, Monk und Psych spiele mit dem Gedanken, mir die Staffeln bald lieber auf DVD zu kaufen, dann müsste ich mir das Hickhack im TV nicht antun. Was mich davon abhält? Der magersüchtige Geldbeutel.
Prinzipiell stimme ich weitestgehend zu, RTL hat eben, als die Serien noch den Ausnahmestatus hatte, den sie jetzt nicht mehr haben, ohne Rücksicht auf die Fans je nach eigenem Dafürhalten unterbrochen, Wiederholungen gesendet, usw. Ob zwischendurch andere US-Serien denselben Erfolg gehabt hätten lässt sich nicht feststellen, ich aber glaube es nicht, außerdem ist man lange gut damit gefahren. Eben deshalb sind diese Serien ja auch keine Selbstläufer, sie müssen pfleglich behandelt werden, wobei sich kein Format ewig hält, irgendwann nutzt sich auch House oder CSI ab, das hat oft meherere Gründe, zum einen liegt die Messlatte meist derart hoch, dass irgendwann trotz deutlich größerer Resourcen die Qualität nachlässt, sich die Charaktere verbrauchen, Wiederholungen im Plot kommen, usw. Bei Kaufserien hat der ausstrahlende Sender zudem keine Möglichkeit, hier gemäß den eigenen Wünschen einzugreifen, er kauft die Rechte, sendet es, fertig.
Berlin - Abschnitt 40 hat geschrieben:Dabei bräuchte RTL dringend mindestens eine, eigentlich eher zwei erfolgreiche neue US-Serien, zum einen weil Psych kein geeigneter Monk-Nachfolger ist...
Warum kommen die Leute eigentlich permanent auf die Idee, Psych und Monk miteinander zu vergleichen oder sie einander zu messen?
Inhaltlich sind die Serien tatsächlich sehr verschieden und lassen sich nicht vergleichen, das bezog sich lediglich auf den Publikumserfolg. Eventuell hätte Psych auch bessere Werte, wenn es davor besser liefe. Aber das ist Spekulation. Das sich RTL mit einer Serie, die dauerhaft nur unbefriedigende Werte unter dem Senderschnitt erzielt auf Dauer nicht abfinden wird dürfte jedoch klar sein, sobald eine Alternative verfügbar ist, die mehr Erfolg verspricht wird Psych wie schon nach der ersten Ausstrahlung wohl wieder für längere Zeit vom Bildschirm verschwinden, oder eventuell auch an VOX abgegeben. Allein - und da sind wir wieder am Anfang - RTL hat keine halbwegs erfolgversprechende Alternative. Eventuell kramt man auch Monk nochmal raus, aber die Zitrone scheint mittlerweile weitestgehend ausgepresst zu sein, eventuell wird der Slot langfristig eher nicht mehr mit einer US-Serie besetzt.
Trotzdem: RTL hat zum jetztigen Zeitpunkt, und sicher auch die nächsten ein- bis drei Jahre nicht mal genug eigenproduzierte Serien, um einen Slot durchgängig zu bespielen, daher ist man auf einen US-Hit angewiesen.
Kunstbanause hat geschrieben:Tja, es liegt nicht unbedingt an der Quantität der Serien, denn Serien gibt es genug. Eher scheitert es an der Qualität, an den amateurhaften Drehbüchern, an den B-Klasse-Schauspielern - da sind uns USA, Großbritannien, Schweden und Co. einfach um Längen voraus. Bitter aber real.
Sehe ich jetzt nicht zwangsläufig so krass.
Qualitativ hochwertige deutsche Serien gab es auch bei RTL, allerdings wollten die die Zuschauer sie irgendwann nicht mehr sehen, an guten Darstellern mangelt es meiner Ansicht nach nicht, an guten Drehbüchern auch nicht unbedingt, eher an der Expermentierfreude, die ist in Deutschland im Gegensatz zu den obigen Staaten nicht sehr ausgeprägt.