- Mi 20. Apr 2011, 12:42
#975321
Urgs, das war auf so vielen Ebenen schlecht, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Okay, am besten mit dem Element, weshalb ich Glee eigentlich noch hauptsächlich schaue: die Performances
Gesanglich ja ganz okay (Ms Holiday), bis gut (Mercedes), bis überwältigend (Sunshine), aber schnarch wie langweilig in Szene gesetzt. Cheng mal leicht ausgenommen, waren das alles nur völlig ideenlose stage performances. Da kann ich mir ja gleich AI anschauen, wo es wenigstens live ist. Was ist mit den witzig-temporeichen und originellen Performances der ersten Staffel passiert, wo man so geniale Sachen wie die Matratzen-Spot-Nummer hatte? Es muss ja nicht alles im Videoclip-Stil sein, aber nachdem schon die Regionals sachgemäß nur stage, stage, stage waren, hätte man doch jetzt mal ein bisschen Abwechslung haben können. Enttäuschend.
Dann die ganze fundraiser-Kiste, mit der man sich überhaupt erst in diese Sackgasse geschrieben hat: im Grunde hätte das eine schöne Idee sein können, aber das war ja wieder so ein Moment, wo sich Glee völlig von jeder echten Welt abgekoppelt hat. Nicht ein echter Besucher? Keine überengagierten Eltern, gar keine von den hunderten Kids aus der Schule, ja nichtmal die Eltern der Performer waren da? Dass sie nach der Sunshine-Finte den Laden nicht annährend vollkriegen hätte doch ausgereicht. Aber sonst niemand? Was für ein himmelschreiender Blödsinn. Und überhaupt hätte die ganze Veranstaltung doch schon ein Vielfaches von dem gekostet, was die Quiz-Kids gebraucht hätten, um zu fahren.
Aber irgendwie musste man ja Raum machen für Sues Liga der eindimensionalen Schwachmaten. Glee fährt ja immer wieder ziemlich absurden und leider nur manchmal wirklich witzigen Quatsch auf, aber das hier wirkte eher wie aus einer billigen Nickelodeon-Serie geklaut. Wie kann man nur so kurzsichtig sein den Vocal Adrenalin Coach, den man als quasi finalen Antagonisten bei den Nationals aufgebaut hat, als Sues auf platteste Weise selbstverliebten Handlanger zu verheizen? Und dann wird am Ende noch der weichliche unter den Schurken durch die Magie der Musik geläutert und zu einer wohltätigen Tat inspiriert. Den Autoren ist auch wirklich kein plot device mehr zu abgenudelt oder dämlich. Mir graut jetzt schon davor, was sie noch mit Terry vorhaben.
Und als wär das alles noch nicht dumm genug, schmeißt man einfach mal alles an Entwicklung in der Will und Emma nicht-Beziehung auf eine völlig lustlos willkürliche Weise über Bord. Warum hat man nicht gleich folgende Szene geschrieben:
Will: "Emma, du wirkst aufgebracht."
Emma: "Meine Ehe ist zu Ende."
Will: "Oh nein, wie konnte das nur passieren?"
Emma: "Er war nur ein guest star, Will. Was hast du denn gedacht, wie das ausgeht?"
Will: "Ja, du hast recht. Mit Ms. Holiday habe ich auch keine Zukunft. Sie kann nicht mal besonders singen - und sie hat einen Oscar."
Emma: "Dann müssen wir wohl beide auf den reset Knopf drücken und sind wieder genau am Punkt vor diesen lahmen Verzögerungs-Zwischenromanzen."
Sinngemäß war es genau das.
Und dann noch Mercedes als Diva-Zicke. Von all den bescheuerten Ideen dieser Folge noch die brauchbarste, aber auch wieder über jede interne story-logik hinausgeschossen. Wenn sie doch vorher schon nur die zweite Geige und damit ersetzbar war, warum sollte plötzlich irgendjemand anfangen ihr nachzulaufen, statt der ebenso talentierten Rachel noch mehr von dem Scheinwerferlicht zu geben, nach dem sie so bedingungslos giert? Macht keinen Sinn.
Als winzig, winziges Pro bleibt immerhin die Kurt/Blaine/Santana Szene gegen den Bully. Alles andere war schrecklich
"And in that moment, I swear we were infinite."