Ich finde die Aussagen von Julian auch ziemlich bedenklich.
Die Faktenlage (und mit nichts anderem sollte man im Rechtsstaat argumentieren) war:
- Drygalla hat sich klar von der Ideologie distanziert
- Sie hat sich nicht von ihrem Freund distanziert, aber ausgesagt, dass dieser mit der Partei und deren Gesinnung abgeschlossen hätte
Von diesen beiden Aussagen ausgehend (und alles weitere wie über die tatsächliche aktuelle politische Einstellung ihres Freundes war reine Spekulation) sehe ich keine, aber auch gar keine Grundlage für ihren Ausschluss aus dem Olympia-Team.
Darüberhinaus wird sogar noch impliziert, dass es wichtiger ist, solche NPD-Mitglieder abzuschotten als sie von einem demokratischen Wertesystem zu überzeugen (die tragen ja nun mal kein NPD-Gen, es gibt durchaus Aussteiger, die sich aufs Schärfste und glaubwürdig von ihrer eigenen Vergangenheit distanzieren). Ich meine sogar gelesen zu haben, dass sie selbst mit ein Grund für seinen Ausstieg dort gewesen sein soll (kann mich auch irren, bin mir da nicht mehr ganz sicher).
Insofern finde ich
a) Drygalla hat sich in ausreichendem Maße distanziert.
b) Ihr Ausschluss entbehrt jeder Grundlage.
c) Die Art der gesellschaftlichen Abschottung wie sie Julian fordert, finde ich arg bedenklich.
Der Fall Drygalla ist eine Auseinandersetzung darüber, wie weit man Sympathisanten von Menschen mit rechtsextremem Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft vorrücken lässt.
Damit unterstellst du Drygalla selbst rechtsextremes Gedankengut. Denn ihren Freund hat die olympische Teilnahme mitnichten in die Mitte der Gesellschaft vorrücken lassen. Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig.