Mut zur Wahrheit
Ein Golfkriegsdrama ist oft interessant und informativ, in diesem Fall trifft es auch zu, aber der gute Cast kann dem Film auch keine Seele geben.
Ed Zwick, wie ihn die meisten nennen, kennt sich mit solchen Filmen, die ein Krieg thematisieren, recht gut aus, mit "Glory" konnte er punkten. Aber dieses Mal kommt er nicht ganz so gut davon, denn obwohl "Mut zur Wahrheit" lehrreich ist, hat man das Gefühl das man einfach nur den Spielfilm drehen wollte und mehr auch nicht. Patrick Sheane Duncan lieferte ein ordentliches Drehbuch, der die Zuschauer oft verwirrt, das Ende war aber klar.
Denzel Washington spielt Nat Sterling, der mit Herz und Seele bei der Armee ist und man bekommt den Eindruck, das die Armee sein Leben ist und einen höheren Stellenwert als seine Familie hat. Doch nachdem er ausversehen den Befehl gibt, ein Panzer zu zerstören, stellt sich heraus das in dem Panzer drin sein Freund war. Immer noch von Alpträumen geplagt, bekommt Serling die Aufgabe, einen Bericht über einen Einsatz von Captain Karen Walden zu schreiben, die im Krieg gefallen ist, sie soll posthum den Medal of Honor bekommen. Doch bei seinen Recherchen stößt er auf Widersprüche. Denzel Washington liefert wie gewohnt eine solide Leistung ab, man kann seinen Kampf mit sich selbst förmlich spüren. Meg Ryan ist Karen Walden, man sieht sie nicht oft und das ist auch gut so, denn man kennt sie fast nur aus Romantikfilmen und deswegen konnte ich sie mir als Soldatin nicht vorstellen. Matt Damon hat auch eine kleine Rolle als Ilario, schon früh zeigte er was für ein Talent er hat. Der geheime Star des Films ist ganz klar Lou Diamond Phillips als Monfriez, er verleiht seiner Figur genug Intensität und seine Performance ist tiefgreifend.
"Mut zur Wahrheit" ist ein interessanter Film, der Plot ist clever konstruiert, doch der Spielfilm wird oft langatmig und man bekommt den Eindruck, das es einfach nicht weitergeht. Die Nebenhandlung kam für mich auch viel kurz, die Handlungen wurde aber gut miteinander verbunden. Die Aussagenaufzeichnungen wurden spannend in Szene gesetzt, vorallem die mit Monfriez hatten es in sich. Man weiß nicht ob Karen Walden eine Heldin war oder nicht, der Zuschauer muss sich selber ein Bild von dem Fall machen. Ich selber dachte sie wäre keine Heldin, denn Meg Ryan hat mich nicht überzeugt in der Rolle. In dem Spielfilm wäre auch viel Tiefgang möglich gewesen, aber das wurde auch nicht ausgenutzt. Insgesamt ein durchschnttliches Golfkriegs-Drama mit guten Schauspielern und einer passablen Story.
5,5/10
Ich bin Nummer Vier
„Twilight“ ist ein sehr erfolgreicher Film mit Vampiren, was ist wenn man die Vampire mit menschenähnlichen Aliens tauscht? Dann wären wir bei „Ich bin Nummer Vier“ angekommen. Besser als Twilight, sympathischer als Twilight, aber auch nicht ganz perfekt.
D.J. Caruso weiß, wie man aus Shooting Stars richtige Stars macht, Shia LaBoeuf katapultierte er mit „Eagle-Eye“ auf ein ganz neues Level. Diesmal ist Alex Pettyfer dran. Er holt viel aus seinen Schauspielern raus, insbesondere von Alex Pettyfer. Die Story verbindet er routiniert mit Action, die Abwechslung bringt. Das Drehbuch ist nicht ganz überzeugend, Anfang und Ende sind klasse, aber der Mittelteil ist etwas arm an Handlung und viele Fragen bleiben ungeklärt.
Alex Pettyfer ist der junge Star im Jahr 2011, und man kann ihn schon fast auf Augenhöhe mit Robert Pattinson und Shia LaBoeuf betrachten. In diesem Genre-Mix spielt er den Außerirdischen John Smith, der mit neun anderen von seinem zerstörten Planeten auf die Erde kam, um seine Rasse zu verteidigen. Er reist viel und wechselt ständig seinen Wohnort, denn die Mogs, die Killer, wollen diese neun Überlebenden auslöschen, deshalb hat er wenig Zeit für Freunde und Liebe, doch letzteres kommt ihm in die Quere. Alex Pettyfer ist der Star des Films, jeder Schauspieler hier ist ihm untergeordnet, er liefert eine klasse Leistung ab und gibt seiner Figur genug Charisma, die Actionszenen spielt er auch routiniert. Timothy Olyphant mimt Henri, seinen Begleiter, der ihn beschützen soll. Er ist sehr streng mit John, denn er hat die Mission, John zu beschützen. Timothy Olyphant ist hier unterfordert, aber die Szenen mit Alex Pettyfer sind teilweise intensiv und er in einem Film ist immer ganz gut. Dianna Agron spielt Sarah, sie ist diejenige, in der John verguckt. Sie liebt das Fotografieren und ist ziemlich einsam. Dianna Agron werden wir hoffentlich noch öfter sehen, denn sie hat eine besondere Ausstrahlung und ich denke in ihr steckt viel Potenzial. Teresa Palmer ist Nummer 6, und sie als toughe Frau ist was fürs Männerauge. Kevin Durand als Mog ist furcheinflößend mit seiner Aufmachung.
„Ich bin Nummer Vier“ ist ein guter Film, der unterhält. Das Konzept ähnelt zwar Twilight ist aber interessanter gestrickt, denn die Idee mit den neun Aliens und das drei davon schon tot sind macht den Film brisant und spannend. Den Anfang fand ich richtig gut, die Charaktere wurde vorgestellt und man konnte ein Blick in das Leben von John reinwerfen. Der Schwachpunkt ist der Mittelteil, der bleibt zu vorhersehbar und die Handlung kommt nicht ganz so gut voran, dafür ist das Ende actionlastig. Dafür hat man Michael Bay engagiert, und der macht seine Sache klasse denn die Effekte sind toll und die Schlacht wurde toll inszeniert. Leider werden auch paar Fragen nicht geklärt, z.B. wieso Johns Planet zerstört wurde und was genau die Mogs von den neun Überlebenden wollen. Das Ende ist offen, von daher denke ich das weitere Teile bzw. ein zweiter Teil folgen wird. Hoffentlich legt man dort mehr Aufmerksamkeit auf die Story und die Charaktere, aber komplett gesehen ist „Ich bin Nummer Vier“ gutes Popcornkino.
7/10