von Rafa
#992188
Doug Heffernan hat geschrieben:Edward ist so genial. Ich find einige Burton Filme richtig gut! Sleepy Hollow, Charlie und die Schokoladenfabrik und Alice im Wunderland musst du dir auf jeden Fall noch ansehen. :wink:

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Einfach zu haben -- 9/10
Werd ich auf jeden Fall machen ;)
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von Aries
#992412
TRON Legacy
versteckter Inhalt:
Als alter TRON Fan musste ich diesen Film am Startfreitag sehen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Film hat meine Erwartungen erfüllt.

Die Optik des Originals wurde gekonnt in die Moderne verfrachtet. Hat zwar nun nicht mehr den etwas niedlichen Eindruck wie damals, es wirkt alles viel reifer und durchstylter. Dass die Optik keine Oscarnominierung bekommen hat, ist eine Schande.
Das selbe gilt für den Soundtrack von Daft Punk. Alter Franzose!
Die beiden haben eine Glanzleistung abgeliefert. Habe selten solch einen kräftigen und ungewöhnlichen Soundtrack in einem Film gehört. Der hätte einen Oscar verdient. Nur leider hat mir die TRON Original Melodie gefehlt, aber das war aufgrund der wummernden Bässe und glasklaren Synthesizer zu verschmerzen.

Die Story ist nicht die Welt, aber das will sie auch nicht sein. Sie ist schlicht und einfach zu verstehen. Wie sie erzählt wird, ist nämlich durchaus sehenswert und darauf kommt es an.
Dafür glänzen die Actionszenen auf dem Spielraster. Perfekt geschnitten und spannend. Die Kampfszenen haben eine schöne Choreographie und als Sam auf das Spielfeld gesetzt wird, kam jede Menge Nostalgie auf. :D

Besonders schön waren die Andeutungen auf das Original. Wie die zwei Bits auf dem Kamin oder das Wasser.
Dass Jeff Bridges per CGI verjüngt wurde, stört mich nicht. Da hab ich schon schlechtere Effekte gesehen.

Es gibt einen kleinen Storyhänger in der Mitte und das Ende war ein wenig too much und hätte durchaus mehr Potenzial gehabt.
Man nehme dieses Review. Nimmt die negativen Story Kritikpunkte raus, die man aufgrund der Ruhe vor dem Sofa nun differenziert betrachtt und sieht, dass die Story doch nicht so schlecht ist und die Storyhänger eigentlich keine waren. Das Erzähltempo in der Mitte ist einfach nur nicht 3D Kino tauglich, wenn vorher und nachher brachiale Action kommt. Vorm TV ist das komplett anders.

Es macht mich immer noch sehr sauer, dass Daft Punk nicht für den Oscar nominiert wurde. Der Soundtrack ist selbst mit popeligen TV Boxen eine Wucht. Genial, zählt für mich zu den besten aller Zeiten. Ich hoffe, sie gewinnen den Saturn Award und dass sie in Tron 3 wieder dabei sind.

Oh und das GRID kommt auch in 2D sehr geil rüber. Da merkt man, wie bekloppt detailverliebt Joe Kosinski (Regie) ist. Also an ihm lag es 100% nicht, dass der Film mittelmäßig ankam bei den Kritikern und Publikum. Der Typ ist ein kleines Genie.

Im Nachhinein betrachtet, jetzt nach dem zweiten Mal sehen, sind die 50% auf Rotten zu niedrig. Etwas über 60% wäre angemessen, also Fresh ist Legacy allemal.

Ich freue mich auf Tron 3, denn Bridges, Hedlund und Wilde haben laut Boxleitner Interview schon für Tron 3 unterschrieben. Nur er wurde noch nicht gefragt. :D

Aus 8 bzw. 8.5 werde:

9/10
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von bmwtop12
#992474
JohnDorian hat geschrieben:
Doug Heffernan hat geschrieben:Edward ist so genial. Ich find einige Burton Filme richtig gut! Sleepy Hollow, Charlie und die Schokoladenfabrik und Alice im Wunderland musst du dir auf jeden Fall noch ansehen. :wink:

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Einfach zu haben -- 9/10
Werd ich auf jeden Fall machen ;)
Würde ich nur bei Sleepy Hollow machen. Charlie und Alice sind so over the top, dass die nur schwer zu ertragen sind. Speziell Alice wirkt wie der LSD-Trip eines farbensüchtigen...
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von Vega
#992529
Alice ist beschissen, die anderen beiden sind empfehlenswert ;)
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von RickyFitts
#992561
DarkGiant hat geschrieben:Alice ist beschissen, die anderen beiden sind empfehlenswert ;)
Na was sind wir heute wieder differenziert in unseren Urteilen... :roll: 8)

Also Alice ist schon einer von Burtons schwächeren Filmen, das stimmt. Das liegt aber einzig am Drehbuch, das keinen durchgängigen Spannungsbogen hinkriegt und einen daher etwas unbeteiligt lässt. Visuell und handwerklich ist der extrem stark.

Als besseren Burton würde ich aber noch Big Fish empfehlen - und natürlich Mars Attacks!
von TIMBO
#992567
Hmmmm ... Tim Burton Filme:

1971: The Island of Doctor Agor (Kurzfilm) --/--
1979: Stalk of the Celery Monster (Kurzfilm) --/--
1982: Luau (Kurzfilm) --/--
1982: Vincent (Kurzfilm) --/--
1982: Hansel and Gretel (Fernsehfilm) --/--
1984: Frankenweenie (Kurzfilm) --/--
1985: Pee-Wee's irre Abenteuer --/--
1988: Beetlejuice 07/10
1989: Batman 07/10
1990: Edward mit den Scherenhänden 08/10
1992: Batmans Rückkehr 07/10
1994: Ed Wood --/--
1996: Mars Attacks! 10/10
1999: Sleepy Hollow 10/10
2000: The World of Stainboy --/--
2001: Planet der Affen 07/10
2003: Big Fish 07/10
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik 08/10
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche --/--
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street 09/10
2010: Alice im Wunderland 07/10
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von RickyFitts
#992569
Oh schön, die Liste greif ich doch gleich mal auf:

1971: The Island of Doctor Agor (Kurzfilm) --/--
1979: Stalk of the Celery Monster (Kurzfilm) --/--
1982: Luau (Kurzfilm) --/--
1982: Vincent (Kurzfilm) --/--
1982: Hansel and Gretel (Fernsehfilm) --/--
1984: Frankenweenie (Kurzfilm) 7/10
1985: Pee-Wee's irre Abenteuer --/--
1988: Beetlejuice 7/10
1989: Batman 8/10
1990: Edward mit den Scherenhänden 09/10
1992: Batmans Rückkehr 10/10
1994: Ed Wood 8/10
1996: Mars Attacks! 9/10
1999: Sleepy Hollow 10/10
2000: The World of Stainboy --/--
2001: Planet der Affen 5/10
2003: Big Fish 09/10
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik 07/10
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche 7/10
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street 07/10
2010: Alice im Wunderland 07/10[/quote]

Da fehlt aber noch Nightmare before Christmas, wo zwar Henry Sellick die Stop-Motion Regie geführt hat, aber das ganze doch sehr, sehr ein Burton-Film ist: 10/10
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von Vega
#992578
RickyFitts hat geschrieben:
DarkGiant hat geschrieben:Alice ist beschissen, die anderen beiden sind empfehlenswert ;)
Na was sind wir heute wieder differenziert in unseren Urteilen... :roll: 8)
:lol:

Meine Antwort sollte man auch nicht so ernst nehmen :) Ich fand Alice von der visuellen Aufmachung ebenfalls richtig gut, aber dennoch habe ich mich bei dem Film unglaublich gelangweilt, war bitter enttaeuscht und habe stets das Ende herbeigesehnt. Glaube, dass ich damals 4 Punkte gegeben habe.
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von Theologe
#992597
Sweeney Todd habe ich nach 20 Minuten ausgemacht. Ich gucke Musicals generell nicht gern, kann aber damit leben, wenn der Dialoganteil größer ist, aber da wurde ja fast ausschließlich geträllert.
Für mich ist Sweeney Todd in Kevin Smiths "Jersey Girl" ausreichend behandelt worden.
Charlie und Alice schiebe ich seit jeher vor mir her. Irgendwann werde ich die aber auch mal gucken.
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von Vega
#992602
Sweeney Todd fand ich wiederum richtig gut.

edit:

1971: The Island of Doctor Agor (Kurzfilm) --/--
1979: Stalk of the Celery Monster (Kurzfilm) --/--
1982: Luau (Kurzfilm) --/--
1982: Vincent (Kurzfilm) --/--
1982: Hansel and Gretel (Fernsehfilm) --/--
1984: Frankenweenie (Kurzfilm) --/--
1985: Pee-Wee's irre Abenteuer --/--
1988: Beetlejuice --/--
1989: Batman --/--
1990: Edward mit den Scherenhänden 08/10
1992: Batmans Rückkehr --/--
1994: Ed Wood --/--
1996: Mars Attacks! 09/10
1999: Sleepy Hollow 09/10
2000: The World of Stainboy --/--
2001: Planet der Affen --/--
2003: Big Fish --/--
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik 7,5/10
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche 7,5/10
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street 08/10
2010: Alice im Wunderland 04/10

Und dem erwaehnten A Nightmare Before Christimas wuerde ich wohl auch ne 8 oder 9 geben.
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von Holzklotz
#992619
Also wenn dieses "Einen Regiesseur bewerten" keinen tollen x-ten "Wir machen einen Thread mit einer tollen Idee auf und lassen ihn ab Seite 4 verenden"-Thread hermachen würde, mh?! :)
von TIMBO
#992674
A Nightmare on Elm Street (2010)

Die Story rund um Pizzafresse Freddy Kruger. Die Filme sind herrlich und Kult. Daher befürchtete ich schlimmes vom Remake. Vor allem, weil Robert Englund nicht mehr Kruger ist. Und vorneweg. Ja, das stört mich einfach, auch nachdem ich den Film gesehen habe. Aber ansonsten war der Film besser, als ich gedacht hätte. Schön auf "aktuellen Stand" gebracht, visuell macht er ne Menge her. Sowieso die beste Idee für einen Horrorfilm, da dieser Film wirklich "Angst" vor dem einschlafen macht ;-)

Joa, Storymäßig ist's ja halt nix neues, wie der erste Teil eben. Dass Freddy nun aber Wörter wie "Fuck" und "verfickt" in den Mund nimmt, naja passt zu ihm nicht so richtig.

Ansonsten: Johnny Depp und Robert Englund fehlen halt ein wenig. Aber zumindest bei ersterem war eine Rückkehr eh ausgeschlossen ;-)

Für ein Remake eine ordentliche Wertung von 7/10 (6/10, wenn man das fehlen von Englund berücksichtigt)

PS: Das Ende von klassischen Teil war epischer als das des Remakes. Auch wenn die Musik des Abspannes, welche direkt darauf folgte, doch wieder rockt :D
von Rafa
#992706
Sherlock Holmes
Ich kenn mich mit der Figur Sherlock Holmes nicht so gut aus, kenne auch keine Bücher von ihm. Aber wegen der klasse Besetung musste ich einfach einen Blick drauf riskieren. Anfangs nervig, wurde ich letztendlich doch gut unterhalten.
Guy Ritchie bewies in „“RocknRolla“, das er kein schlechter Regisseur ist, auch wenn viele das behaupten. Die Inszenierung ist ihm gut gelungen und er gibt jeder Figur seine eigenen Momente. Das Drehbuch ist dialoglastig, aber ich glaube das liegt an der Hauptfigur, aber man hätte das eleganter lösen können. Dafür ist die Story ganz witzig und actionreich.
Robert Downey Jr. spielt den Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Er findet jeden Hinweis, auch wenn er so klein ist und hat ein wahnsinnig gutes Gedächtnis und ein super Gespür. Nach seinem letzten Fall kommt lange nichts und er versteckt sich in seinem Zimmer, bis ein Fall, der zu Ende sein schien, von neuem aufgerollt wird, und der ihm Kopfzerbrechen verbreitet, auch weil seine Ex eine Rolle spielt. Diese Figur scheint Robert Downy Jr. auf den Leib geschrieben zu sein, mit viel Selbstironie und Witz, aber auch Ernsthaftigkeit schafft er es alle Sympathien für sich zu gewinnen. Jude Law ist sein engster Gefährter Dr. Watson, er ist der Arzt, der jeden versorgt, aber auch ein kleiner Detektiv ist und Fingerspitzengefühl hat. Aber er kann auch anders und ist ein guter Kämpfer. Jude Law bleibt im Gegensatz zu Robert Downey Jr. blass, aber er füllt seine Rolle gut aus. Wenn Robert schlecht spielen würde, wäre er wohl der Star, aber beide sind ein klasse Duo und harmonieren gut miteinander. Rachel McAdams verkörpert Sherlocks Ex Irene, sie ist eine Meisterdiebin, sie kann alles klauen und niemand würde es bemerken. Rachel McAdams kann in diesem Film überhaupt keine Akzente setzen, ihre Figur scheint nur wegen der Story wichtig zu sein, obwohl da viel Potenzial drin war. Aber sie wirkt sehr sympathisch in ihrer Rolle. Der Antagonist in diesem Film wird von Mark Strong gespielt. Er praktiziert schwarze Magie und wird deswegen gehängt, doch er scheint überlebt zu haben und will jetzt die Macht für sich gewinnen, mit hochmodernen Mitteln. Mark Strong beweist mit dieser Komödie wieder einmal seine Vielseitigkeit, aber seine Figur hat nicht genug Tiefgang um gut genug zu glänzen.
Anfangs wurde ich nicht ganz warm mit dem Film, das lag an den viele Dialogen, aber auch an den Figuren, ich konnte kein Gefühl für sie entwickeln. Im Laufe des Films wurde es aber viel besser und ich gewöhnte mich an den Stil und an die Figuren und fieberte sogar mit. Der Film steht und fällt mit der Besetzung, wenn andere Darsteller am Werk gewesen wären, dann wäre der Film wohl schlechter ausgefallen. Die Handlung ist ziemlich clever gestrickt und einfallsreich, man spielt selber Detektiv und will den Fall lösen. Die Dialoge zwischen Sherlock und Watson sind klasse. Mehr Tiefgang hätte dem Film sicherlich nicht geschadet, vorallem bei Irene und Blackwood, man fühlt einfach nicht mit, aber es waren kleine Ansätze dabei, es wurde aber viel Potenzial verschwendet. Die Auflösung der Geschichte war sehr originell. Action kommt dabei auch nicht zu kurz, die ist sehr gut platziert und sorgt für Abwechslung. Die Slow-Motions, die dabei verwendet wurde, fand ich toll. Im Großen und Ganzen hat mich aber der Film gut unterhalten, und ich hoffe, das Teil 2 besser sein wird. Das Zeug dazu haben die Charaktere.
7/10


Source Code
Als ich den Trailer für „Source Code“ sah, dachte ich mir, endlich wieder intelligentes Popcornkino. Ich war gespannt wie der Film funktionieren würde, und er macht seine Sache mehr als gut. Top-Unterhaltung auf hohem Niveau, das Ende passte aber nicht ganz rein.
Duncan Jones, der Sohn von David Bowie, hat mit seinem ersten Film alle Kritiker für sich gewonnen. „Moon“ kam sehr gut an und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Sein zweiter Film ist ein weiterer Geniestreich von ihm. Die Regiearbeit ist sehr clever und er macht nichts falsch. Das Drehbuch ist sehr intelligent geschrieben, wenn auch unrealistisch, aber trotzdem eine tolle Idee. Das Ende hat mir aber nicht gefallen.
Jake Gyllenhaal spielt Colter Stevens, er arbeitet fürs Militär, doch eines Tages wacht er in einer Kapsel auf und weiß nicht wo er ist. Niemand will ihm die volle Wahrheit erzählen, also muss er seinen Job erfüllen, der schwerer ist als gedacht. Jake Gyllenhaal liefert eine super Vorstellung ab, er überzeugt in allen Situationen. Smart, witzig, nachdenklich – alles bringt er glaubwürdig auf die Leinwand. Michelle Monaghan ist seine weibliche Partnerin, ich verrate jetzt nichts über sie. Aber eines kann ich versichern: Michelle Monaghan spielt auh ausgezeichnet, sie meistert jede Situation mit Bravour. Vera Farmiga hat zwar eine kleine Rolle, aber sie spielt gewohnt stark, leider bietet ihre Figur nicht viel um ganz zu glänzen. Der einzige, der blass bleibt, ist Jeffrey Wright, obwohl seine Figur Potenzial hatte.
Die Idee von dem Film ist einfach nur genial. Und die Umsetzung ist auch sehr gelungen. Der Film fängt gleich an und vergeudet keine Zeit, das Tempo ist von Anfang an sehr hoch. Ich hatte etwas Angst, das der Film leicht ins Langweilige abrutschen kann, wenn man die gleiche Situation immer nochmal sieht, aber ich hab mich getäuscht, denn genau das war das Tolle am Film. In jeder neuen Sequenz konnte Stevens neue Hinweise entdecken, und seine Methoden sorgten teilweise gute Stimmung im Publikum, der Humor kam auch nicht zu kurz. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt auch. Je länger der Film läuft, desto mehr erfährt man, aber auch nicht alles, und das fesselt den Zuschauer an den Sessel. Ich verrate nichts über die Story, sodass ihr alles schön an der Leinwand verfolgen könnt. Zwar ist die Idee weit hergeholt aber sehr raffiniert. Vom Ende war ich enttäuscht, da hab ich was anderes erwartet. Ich bin nicht der größte Sci-Fi Fan, aber dieser Film hat mich definitiv überzeugt.
8/10
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von rosebowl
#992808
Insidious

Jetzt weiß ich wieder, warum ich schon länger nicht mehr in einer Sneak Preview war :P
Diesen aus 6th Sense, Ghostbusters und Friedhof der Kuscheltiere zusammengeklauten Film hätte ich echt nicht gebraucht :roll:

Eine Familie zieht in ein neues Haus ein. Kurze Zeit später fällt der älteste Sohn beim spielen auf dem Dachboden von der Leiter. Es scheint alles in Ordnung zu sein, doch am nächsten Morgen reagiert er nicht, als sein Vater ihn wecken will. Die Ärzte im Krankenhaus sagen, er liegt im Koma, können sich allerdings nicht erklären warum, weil er körperlich gesund zu sein scheint.
Wieder zuhause geschehen plötzlich seltsame Dinge. Stimmen sind zu hören, der jüngere Sohn behauptet der im Koma liegende würde nachts durch das Haus wandern, die Mutter fängt an, Gestalten zu sehen... Sie hat Angst, daß mit dem Haus was nicht stimmt.
Schließlich beschließt die Familie, umzuziehen - was das Problem allerdings nicht löst...

Ich war einige Male kurz davor, zu gehen. Zum ersten Mal schon, als der Film angefangen hat. Es war sofort klar, daß das ein Horror-Streifen ist, und Horror ist so gar nix für mich... :P
Dann nach den ersten Erscheinungen in dem Haus, klassische Horrorfilm-Gänsehaut-Schockeffekte (obwohl die Gestalten mich eher an "Corpse Bride" erinnert haben...). Und spätestens, nachdem die Eltern des angeblich im Koma liegenden Jungen gar nicht mehr weiter wissen und die Schwiegermutter die Ghostbusters holt, hab ich mich echt gefragt "Wollt ihr uns verarschen??" :P
Aber es wurde noch besser: Die Dame versucht, Kontakt zu dem Jungen aufzunehmen - mit einer Maske, die wie eine erweiterte Gasmaske irgendwo zwischen Elefant und Ameise aussieht :roll: Naja, die Szene hat mir wenigstens einen Lacher eingebracht: Die Leute um uns rum fanden es ganz witzig, daß mir, als sie die Maske aufgesetzt hatte, "Ich bin dein Vater, Luke" rausgerutscht ist... :P :D
Über manches konnte man sich im nachhinein echt amüsieren, auch wenn es im Film nicht lustig gemeint war. Und am Ende wird so maßlos übertrieben, daß man auch den Grusel-Faktor nicht mehr ernst nehmen kann.

08/15-Schockeffekte, die man in wirklich jedem Gruselfilm sieht, teilweise völlig bescheuerte Figuren und Wendungen in der Geschichte, komplett überdrehtes Ende, daß sich - wie könnte es anders sein - natürlich die Option für einen zweiten Teil offen halten muß :roll:

2/10, aber nur wegen der in dem ganzen Mist positiv auffallenden Hauptdarsteller...
von Rafa
#992922
The Wrestler - Ruhm, Liebe, Schmerz
Mickey Rourke war einst ein gefeierter Star und ein Frauenschwarm. Er wurde von den Kritikern gelobt, viele sagten, er sei der neue James Dean. Doch nach paar Flops wurde es ruhig um ihn. Erst in „Sin City“ gab er wieder sein Comeback, und es sah so aus, als ob der alte Mickey Rourke zurück gekommen ist, doch mit Skandalen vermasselte er sich wieder alles. Mit „The Wrestler“ gibt er wieder sein Comeback, und das kann sich sehen lassen, denn die Rolle ist ihm auf sein Leib geschrieben. Mit diesem Sportdrama katapultiert sich Mickey Rourke wieder in die erste Liga.
Darren Aronofsky gehört für mich zu den besten Regisseuren in ganz Hollywood, und für viele andere auch. „Requiem for a Dream“, oder „Pi“ gehören zu seinen tollen Arbeiten, und auch als Drehbuchautor leistete er großartige Arbeit. Mit „The Wrestler“ ist ihm ein weiteres Meisterwerk gelungen, eine tolle Charakterstudie, emotional erzählt und von Anfang an fesselnd. Robert D. Siegel bekam für sein Drehbuch den Goldenen Löwen, und das zurecht. Seine Geschichte ist so einfach, aber trotzdem gefühlsbeladen. Mit wenigen Dialogen erschafft er eine atemberaubende Atmosphäre.
Mickey Rourke spielt den Wrestler Randy ‘The Ram’ Robinson. Früher, in seiner besten Zeit, war er ein toller Wrestler und er war der große Star im Business. Aber jetzt ist er nur noch ein altes Eisen, das sich mit Gelegenheitskämpfen sein Geld verdient. Nach einem Herzanfall sieht er die Konsequenzen von all den Steroiden und Pillen, und beschließt, sein Leben zu ändern. Er will sich mit seiner Tochter versöhnen, einen neuen Job annehmen, mit dem Wrestling aufhören, und seine Liebe für sich zu gewinnen. Mickey Rourke liefer die Performance seines Lebens ab, seine Vorstellung ist einfach überragend. Er spielt eigentlich sein eigenes Leben, und das mit so einer beängstigenden Hingabe, das man einfach nicht wegsehen kann. Alles ist echt. Schade, das er den Oscar nicht bekommen hat, auch wenn ich Sean Penn sehr mag, Mickey Rourke hätte gewinnen müssen. Eine andere, klasse Darstellerin glänzt auch in diesem Film, und zwar Marisa Tomei. Sie ist Mutter eines Sohnes, und sie verdient ihr Geld mit Strippen. Sie und Randy kennen sich schon sehr lange, er ist ein Stammkunde von ihr. Aber Randy weiß, das er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie hat, und versucht ihr das langsam zu zeigen. Erst abweisend, gesteht sich Cassidy erst spät, das sie Randy liebt. Marisa Tomeis Darbietung ist einfach sensationell, sie verleiht ihrer Figur soviel Tiefe und Emotion, das auch sie einen Oscar verdient hätte. Ich bin ein Riesenfan von ihr und sie ist sehr überzeugend, und sie hat eine starke Chemie mit Mickey Rourke. Evan Rachel Wood hat zwar eine kleine Rolle, holt aber alles raus als Tochter von Randy.
„The Wrestler“ ist eine tolle Charakterstudie über einen gefallenen Star, der sein Leben umkrempeln will, egal wie spät es ist. Das der Film im Dokustil gefilmt wurde, also mit Handkamera, nervte mich zwar anfangs, aber dann merkte ich, das es der perfekte Weg war, um diese Geschichte zu verfilmen. Man ist hautnah dabei und das Publikum hat von Anfang an eine Beziehung zu Randy aufgebaut. Wer hat das schon nicht erlebt? Man macht vieles falsch im Leben, vernachlässigt die Menschen die man liebt, und erst spät bemerkt man, wie dumm man sich verhalten hat. Und dann beginnt die Reise zu seinem neuen Ich, manchmal erfolgreich, manchmal eher weniger. Randy hat kein Geld mehr, obwohl er früher ein großer Star war, und ist eigentlich ein Verlierer, der nur noch von seinen Fans geliebt wird. Anstatt Dialoge sprechen die Bilder, die sind so ausdrucksstark und toll fotografiert, das ist unglaublich. Aber auch die Dialoge sind alles andere als dumm. Wer hätte gedacht, das ausgerechnet die Sportart Wrestling so eine Story bieten kann? Das Wrestlingleben wird auch sehr offen dargestellt, die Sportler machen sich selbst kaputt, nur für die Fans, wie Randy. Die Wrestlingszenen sind auch gut gelungen. Der Film erzähl eigentlich das Leben zweier Charaktere, die eigentlich Verlierer sind, aber doch auf ihre eigene Art und Weise Gewinner. Dieses Drama ist sehr authentisch gespielt, begeistert jeden Filmfan, und rührt das Publikum zu Tränen. Wegen Mickey Rourke und Marisa Tomei wird „The Wrestler“ ein unvergessliches Filmerlebnis.
9,5/10


PS: Das Poster ist einfach klasse.
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von Fernsehfohlen
#993007
Orphan - Das Waisenkind

Die Familie Coleman erwartet ihr drittes Kind, doch leider ist es eine Totgeburt. Mutter Kate (Vera Farmiga) kommt darüber lange Zeit nicht hinweg, sodass sie nach schauerlichen Alpträumen und dem Verfall in die Alkoholsucht gemeinsam mit ihrem Mann beschließt, ein Waisenkind zu adoptieren. Ihnen fällt sofort die anmutige Esther (Isabelle Fuhrman) auf, die sehr talentiert, eloquent und erwachsen ist und sich offen dazu bekennt, kein gesteigertes Interesse daran zu haben, "normal" zu sein. Doch schon bald beginnt die Fassade des freundlichen Mädchens zu bröckeln und immer mehr Familienmitgliedern fällt ihre dunkle, berechnende und manipulative Art auf. Lediglich Vater John (Peter Sarsgaard) glaubt weiterhin an die Unschuld Esthers. Doch auch er soll sich bald eines Besseren belehren.

Allzu alt ist dieser Film noch nicht, erst im Oktober 2009 lief der Film in den deutschen Kinos an. Und obwohl ich durchaus ein Fan von Horrorfilmen bin, ging er bislang komplett an mir vorbei. Glücklicherweise nur bislang, denn "Orphan" ist tatsächlich einer der stärksten Horrorfilme der letzten Jahre. Nach einer schockierenden Anfangsszene beaut sich die Geschichte die ersten rund 30 Minuten sehr behutsam auf, damit man die Charaktere näher kennenlernt und somit auch mit ihnen mitfühlen kann. Auch Esther führt sich zunächst recht harmonisch in die Familie ein, bevor sie immer mehr Konflikte schürt. Dies tut sie zunächst nur durch geschickte Aussagen und vermeintlich harmlosen Handlungen, mit denen sie sich Sohn Daniel (Jimmy Bennett) zum Feind macht und die beiden Eltern geschickt gegeneinander ausspielt.

Garant für das Gelingen des Films ist eine gute Hauptdarstellerin, die mit Isabelle Fuhrman wirklich ohne jeden Zweifel gefunden wurde. Das damals 13-jährige Mädchen pulverisiert den gesamten Cast zu nettem Beiwerk, in denen Farmiga und Aryana Engineer als taubstumme Schwester Maxine zwar einige gute Momente für sich beanspruchen können, letztlich aber schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden. Fuhrman schafft es, ihrer neunjährigen Rolle eine Authentizität zu verleihen, die diese Rolle eigentlich nicht hergibt. Um nicht zu viel vorwegzunehmen, kann ich nur so viel sagen: Es ist der Clou, den Zuschauer glauben zu lassen, dass Esther als Neunjährige wirklich so ist, wie sie 90 von 120 Minuten lang dargestellt wird, obwohl dies eigentlich völlig unmöglich ist. Diese Meisterleistung vollbringt sie, weshalb Fuhrman sicherlich eine größere Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Die Mindestanforderungen einander völlig konträr laufender Charakterzüge sind ohnehin ein lächerlicher Klacks für sie.

Stilistisch bewegt sich dieser Film in der Horrorsparte realistischer Psychoschocker, er setzt also nicht auf Überirdisches oder mutierte Killerameisen. Zudem liegt das Hauptaugenmerk auch wirklich darauf, psychologischen Terror auf den Zuschauer auszuüben. Wenngleich es dem Film also nicht gelingt, ganz ohne Blut und Ekel aufzukommen, versucht er doch meist die wirksamste Methode anzuwenden, um zu gruseln: Durch gute Dramaturgie und Inszenierung ein ständig fortwährendes beklemmendes Gefühl auslösen, für mich die Königsklasse des Horrorgenres. Auch dies gelingt dem Team um Regisseur Jaume Collet-Serra ohne Probleme. Die Musik passt sich dem Geschehen gut an, bleibt jedoch nicht unbedingt in besonderem Maße haften, ich zumindest habe bereits das Meiste wieder vergessen. Die Kameraführung ist exzellent, optisch bewegt sich der Film auf einer sehr ästhetischen Ebene, was unter anderem durch die Hauptfigur zustande kommt. Immerhin werden wirklich wunderschöne Kunstwerke gezeigt (nein, damit sind nicht die süßen Strichmännchen von Maxine gemeint), Tschaikowski gespielt, einige dezent gehaltene religiöse Motive verwendet und ein vor allem zu Beginn interessantes Gesprächsniveau gehalten, das ich gerade gar nicht so recht zu beschreiben vermag. Dies ist vor allem im Vergleich zur Hochglanzoptik vieler entbehrlicher und uninspirierter Hollywood-Plastikproduktionen durchaus andersartig - auf positiver Art.

Ich alter Meckerfritze finde ja aber trotzdem so gut wie immer etwas zu Meckern, bei "Orphan" tue ich mich noch relativ leicht beim Finden der Schwachstellen: Eine davon ist Peter Sarsgaard, respektive seine Rolle als naiver Vater, die doch ziemlich blutleer ist (und auch so gespielt wird) und mit der Zeit doch immer unglaubwürdiger wird. Überdies hält man sich am Ende doch wieder an die Konventionen des Genres, sodass der Showdown, auf den natürlich alles hinarbeitet, nicht wirklich überraschen kann. Die Auflösung, was es mit Esther auf sich hat, ist noch gut gelöst und zudem wahnsinnig gut in Szene gesetzt, das eigentliche Finalduell ist hingegen Genrestandard und in ähnlicher Form schon oft gesehen worden. Einige kleinere Logiklöcher lasse ich dann mal außen vor, die beeinträchtigen den Genuss nicht wirklich. Insgesamt ist "Orphan" ein wirklich fieser Schocker, der einigen Menschen schlaflose Nächte bereiten kann. Wäre der Film 20 Minuten kürzer, würde er wirklich sehr, sehr weit oben mitspielen. So ist er ein überaus sehenswerter Film, der jedoch nicht in die Geschichte eingeht.

8/10


Fohlen
von Rafa
#993060
Das Herz von Jenin
„Das Herz von Jenin“ hat viele Preise erhalten und wurde von vielen Kritikern gelobt. Ich hab mir den Film im Ethikunterricht angeschaut und muss sagen, diese Dokumentation hat mich sehr berührt.
Im Mittelpunkt dieser Dokumentation steht der Palästinense Ismael Khatib, bei Gefechten zwischen Israelis und Palästinenser verliert er seinen Sohn und beschließt, seine Organe zu spenden. Dabei geht ein Organ auch an eine jüdische Familie. Diese Doku zeigt die emotionale Geschichte von Anfang an, Angehörige der Familien der kranken Kinder kommen zu Wort, die Reise des Vaters wird gezeigt, wie er die Kinder besucht, die die Organe bekommen haben, und auch der Arzt, der die Transplantationen durchgeführt hat. Fernsehausschnitte beweisen, wie groß das Medieninteresse an dieser Geschichte war. Mich hat diese Story sehr berührt. Der Film zeigt, was dieser Konflikt zwischen den Israelis und Palästinensern für eine Wirkung auf die Menschen hat, unschuldige Menschen sterben, aber niemandem geht das was an. Man sieht auch sehr gut, wie die Israelis ticken, wenn es um die Palästinenser geht. Ismael Khatib will nur Kindern helfen und er ist ein Gegner von Gewalt und Hass, im Gegensatz zu der israelischen Familie, die keine Dankbarkeit verspürt. Viele bekämpfen sich mit Waffen, aber Ismael ist gegen diesen Konflikt, und das beweist er, indem er Taten sprechen lässt. Jeder wartet darauf, das er sich mit jemandem anlegt, aber stattdessen hilft er armen Kindern, baut ein Jugendzentrum und ist damit ein Vorbild. Es wird auch schonungslos der Hass dargestellt, zum Beispiel bei der Grenzkontrolle. Dieser Film ist inspirierend, geht ans Herz, und schockiert.
8/10
von The Rock
#993309
They live

Einer von John Carpenters coolsten Filmen...ein Arbeitsloser bekommt eines Tages eine Sonnenbrille in die Hand, die ihm ermöglicht zu sehen, dass die ganze Welt aus unterschwelligen Botschaften besteht und Aliens die Menschheit unterwandert haben.
Absolut genialer 80er Jahre Film, dessen Hauptfigur nur von einem Wrestler so trashig gespielt werden kann und der auch noch den coolsten One Liner ever hat.

"I have come here to chew bubblegum and kick ass...and I'm all out of bubblegum."
:D:D
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von Fernsehfohlen
#993316
Quarantäne

Fernsehreporterin Angela Vidal (Jennifer Carpenter) und ihr Kameramann Cott (Steve Harris) drehen eine Dokumentation über die Feuerwehr. Als sie zu einem Notfalleinsatz gerufen werden, begegnet ihnen eine Frau, die völlig mitgenommen wirkt. Diese fällt die Feuerwehrleute an und verletzt einen Feuerwehrmann schwer. Als seine Kollegen ihn gemeinsam mit dem Fernsehteam nach draußen bringen wollen, bemerken sie, dass die Polizei inzwischen eingetroffen ist und sämtliche Eingänge verbarrikadiert hat. Immer mehr Bewohner des Hauses fallen übereinander her, ein Tierarzt meint Symptome einer Tollwut zu erkennen...

"Quarantäne" ist aus dem Jahr 2008 und eine amerikanische Neuverfilmung des spanischen Hits "REC". Ich muss gestehen, das Original bisher nie wirklich gesehen zu haben, wirklich Lust habe ich allerdings zumindest nach der Besichtigung dieses Films allerdings auch nicht mehr. Die Story ist platt und wirklich schon tausende Male ausgeschlachtet, wobei das wohl bekannteste und beste Werk in dieser Hinsicht "Angriff der Körperfresser" sein dürfte. Eine Epidemie breitet sich jedenfalls in einem Haus aus, was die Menschen zu bestialischen Killermaschinen ohne Gefühlsregungen macht. Natürlich steckt man sich über eine Bisswunde der Betroffenen an, wie soll es denn auch anders sein. Was am Anfang noch relativ harmlos daherkommt, wird mit der Zeit zur echten Seuche, sodass mit der Zeit die Zahl der Infizierten immer weiter steigt und die der Gesunden immer weiter sinkt.

So weit, so unkreativ, aber zweckmäßig. Es ist natürlich irgendwo nachvollziehbar, dass die guten Stoffe für Horrorfilme nicht unerschöpflich sind und dass sich demnach auch Handlungen immer wieder überschneiden. Wie ich zuletzt bei "Orphan" gesehen habe, muss ein Horrorfilm mit wenig Innovation im Plot keineswegs als Gesamtwerk langweilig oder uninteressant sein. Beispielsweise kann man einen Film durch gute Darsteller aufwerten - oder aber man nimmt sich Jennifer Carpenter als Hauptrolle und lässt sie 85 Minuten hysterisch durch die Kulisse schreien. Was sie gerade in den letzten 20 Minuten abliefert, lässt alle mutierten Tollwutopfer als sensible, differenzierende und gefühlvolle Wesen dastehen. Eine solch unsympathische Darstellung der Hauptdarstellerin ist natürlich etwas unvorteilhaft bei der Flucht vor den Infizierten, ja man betet geradezu, sie möge doch endlich auch zu Tode geprügelt werden.

Die restliche Darstellerriege fällt nicht unbedingt weiter negativ auf, bekommt aber in den meisten Fällen einfach zu wenig Screentime, um sich auszuzeichnen. Dies ist auch deshalb eher schwierig, weil die Charaktere des Films durchgehend Stereotypen darstellen, mit denen man nur wenig mitfühlt. Ein weiterer Trend in den vergangenen Jahren ist die traumhafte Handkamera, die den Zuschauer näher ans Geschehen heranführen soll, oftmals aber eher stört, da das Geschehen oft wacklig und verzerrt zu sehen ist. Wem das gefällt, dem mag das auch hier gefallen, ich für meinen Teil hätte lieber mehr gesehen als Pseudo-Authentizität durch diese subjektive Kamera geboten zu bekommen.

Inmitten des Films kommt teilweise tatsächlich so etwas wie Spannung auf, die jedoch schnell überladen wird und in einer Splatter-Orgie endet. Nicht nur Carpenter stört am Ende massiv, auch die ständigen Angriffe lassen keine wirkliche Atmosphäre aufkommen. Die Einleitung geht zudem nur sehr schleppend vonstatten, auch hier braucht "Quarantäne" zu lange, um Fahrt aufzunehmen. Als Genrekost für einen netten Gruselabend kann man diesen Streifen soeben noch durchgehen lassen, für mehr reicht es jedoch leider keineswegs. Regisseur John Erick Dowdle schafft es zu keiner Zeit, in irgendeiner Form seinem Werk Substanz zu verleihen, der es über den Durchschnitt hebt. Durch unsympathische Darsteller und letztlich zumindest für Fans des Genres langweilige Gewaltorgien gibt es jedoch einige Elemente, die als unterdurchschnittlich bezeichnet werden können. Wenn wirklich nur "Transformers", "Rosamunde Pilcher" oder "Angriff der Killertomaten" in der weiteren Auswahl für einen Filmabend bereitliegen, würde ich hierzu raten, ansonsten sollte man seine Zeit nicht unbedingt mit "Quarantäne" verschwenden. Schaut lieber das Original, weniger Inhalt als hier kann nur schwer vorhanden sein. Für den netten Abendgrusel reicht es aber immerhin.

3,5/10


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The Last House on the Left (2009)

Entlegene Urlaubsresidenzen fernab des großen Lärms sind doch etwas wirklich äußerst Idyllisches. Dies dachte sich auch die Familie Collingwood und fahren zu ihrem kleinen Häuschen an einem ebenso kleinen See. Als die junge Mari (Sara Paxton) jedoch bei ihrer Freundin Paige (Martha Maclsaac) und dem schüchternen Justin (Spencer Treat Clark) ist, entwickelt sich für alle drei ein furchtbarer Alptraum. Der kriminelle Vater des Jungen kommt mit zwei nicht minder abstoßenden Kumpanen überraschend früh zurück, wodurch die Straftäter die beiden Mädchen in ihrer Unterkunft entdecken. Sie wissen um die Gefahr, die von Mari und Paige ausgehen und wollen sie eliminieren. Doch vorher will Vater Krug (Garret Dillahunt) seinen ganz eigenen "Spaß" mit den beiden haben. Schwer misshandelt und verletzt kann sich wenigstens Mari zur Wohnung ihrer Eltern zurückretten - doch dort haben auch ihre Peiniger Unterschlupf gefunden...

"The Last House on the Left" wird alten Hasen sicherlich etwas sagen, denn mit ebendiesem Titel feierte auch Horrorlegende Wes Craven 1972 sein Regiedebüt. 37 Jahre später bringt der weitgehend unbekannte Regisseur Dennis Iliadis ein Remake auf den Markt, welches sich vor dem Original keineswegs verstecken muss. Allerdings hat sich Iliadis dafür auch eine dankbare Aufgabe ausgewählt, denn der Debütfilm Cravens ist sicherlich nicht die Meisterleistung seiner Karriere. Dennoch: Dieses Remake ist spannend, auch wenn es ein wenig braucht, um sich entfalten zu können.

Besonderer Aufmerksamkeit wird hierbei der Vergewaltigungsszene im Wald zuteil, die mit erschreckender Offenheit gezeigt wird, jedoch sich selbst zumindest nicht so sehr zelebriert, dass es wirklich abstoßend wirkt. Nicht nur die ewig verschrobenen Moralaposteln unter uns werden diese Szene anprangern, auf der anderen Seite wird sie realistisch und authentisch gezeigt, wo man sicher auch die Kamera hätte weghalten können. Generell ist der Film recht blutrünstig, weshalb die FSK-Freigabe ab 18 Jahren auch absolut in Ordnung geht. Immerhin werden Köpfe eingeschlagen und man sieht die arme Paige verbluten. Absolut nicht für Kinder oder junge Jugendliche geeignet.

Man setzt jedoch neben dem optischen auch auf psychischen Terror, beides hält sich hierbei in etwa die Waage. Bis zum Ende bleibt der Film spannend, weil man nicht genau weiß, worauf er nun genau hinausläuft. Dennoch ist auch die Version von 2009 weit davon entfernt, ein wirklicher Meilenstein des Horrors zu werden. Dafür reicht weder die Story, noch die Leistung der Darsteller, noch die Inszenierung. Jedoch tut "The Last House on the Left" durchaus weh beim Zugucken, man bekommt seine Schockdosis und langweilt sich nie. Die Schlussszene dient jedoch meiner Ansicht nach zu sehr der Stillung niederer Zuschauertriebe, denn wer möchte nicht dem Vergewaltiger höchstpersönlich den Schädel in die Luft jagen? Insgesamt gute Kost ohne den allerletzten Thrill.

6/10


Fohlen
von Plem
#993346
Chloe
Lesben-Action mit Julianne Moore und Amanda Seyfried. Und zwischendurch ein bisschen Handlung. Nein, der Film war gut. Man schafft es gekonnt den Zuschauer zu verwirren und ihn mit der Frage zurückzulassen "Wie geht es jetzt weiter?" 7/10

Salt
Was für ein Dreck. Ganz ehrlich, ich habe nichts gegen sinnlose Actionsequenzen, aber hier hat sich in den ersten 60 Minuten des Filmes gar nichts anderes ereignet. Angelina Jolie springt von der Brücke, Angeline Jolie springt von LKW zu LKW, Angelina Jolie klettert ein Haus hoch, Angelina Jolie tötet 20 Russen und wirft dabei mit Bomben um sich. Dann gabs ein paar Sekunden Dialog und schon gehts los, um den Präsidenten zu töten. Anders hätte der Film aber auch nicht funktioniert, denn die "Handlung" gab nicht viel her. Man konnte Jolie nicht reden lassen, weil man sonst nicht den Twist am Ende hätte verbergen können. Und der war nicht einmal gut. 3/10

After.Life
Gute Ansätze, ein Leichenbestatter der mit Toten reden kann. Leider hat sich der Film schon nach kurzer Zeit vollkommen in Belanglosigkeit verloren. Die Frage ob Christina Ricci lebt oder nicht, hatte sich ziemlich schnell erledigt und dann kam auch keine Spannung mehr auf. Wenn ich hetero gewesen wäre, hätte ich mich wenigstens an den vielen Brüsten erfreuen können, aber so war das leider ein ziemlicher Reinfall. 4/10
von TIMBO
#993347
@Chloe: Dann wird ich ihn mal anschauen müssen ;-)

@Salt: Hatten wir hier nicht mal die Diskussion, dass (fast) alle Jolie-Filme Mist sind. Warum versuchst du es auch immer wieder :twisted:

@After.Life: Keine Meinung. Christina Ricci ist so nen Wackelkandidat.
von Plem
#993350
TIMBO hat geschrieben:@Salt: Hatten wir hier nicht mal die Diskussion, dass (fast) alle Jolie-Filme Mist sind. Warum versuchst du es auch immer wieder :twisted:
Ich kann die Frau ja auch nicht ausstehen und vermeide es immer wieder ihre Filme zu sehen, aber wenn die Ausgangssituation interessant klingt (so wie bei Salt), dann versuche ich immer wieder über meinen Schatten zu springen und bei The Changeling hat es sich ja auch zum Beispiel gelohnt, weil ich den ziemlich gut fand.
von Molino
#993379
Gestern "X-Men" gesehen -dieses Jahr ist ja irgendwie sehr Superheldenlastig- und mir hat der Film wider Erwarten richtig gut gefallen:

Die X-Men-Filme habe ich ich nicht gesehen, nicht wirklich. Erst letzt versuchte ich es mit dem ersten Teil, habe dann aber in der Mitte aufgehört, weil es mich tierisch nervte und es irgendwann nur noch zwischen trashig und unfreiwillig komisch schwankte.
Demenstprechend skeptisch war ich dann beim Prequel, obwohl ich den Trailer ziemlich geil fand und mir eine ganze Reihe an Schauspielern sehr gefällt.
Die 130 Minuten vergingen letztlich im Flug, was gar nicht so sehr an der Story lag, weil die war eher ideenarm und nicht allzu originell. Michael Fassbender und James McAvoy haben den ganzen Film getragen, nicht nur aufgrund ihrer mitunter wirklich tollen Dialoge oder ganz allgemein ihrer etwas speziellen Freundschaft, sondern auch wegen ihrer wirklich nicht zu verachtenden Schauspielkunst.
Der Trash-Anteil war diesmal angenehm zurückhaltend, gestört hat mich in der Hinsicht eigentlich nur am Ende der Flug zweier X-Men.
Die Story ist wie gesagt nichts Besonderes, dafür haben mir kleine Nebengeschichten umso mehr gefallen. Mystique, die von Jennifer Lawrence, verkörpert wird, hadert immer wieder überzeugend mit ihrem Schicksal - fand ich toll umgesetzt.
Sehr unterhaltsamer Streifen, ich bin mal gespannt, was da noch nachkommt. Im Duell gegen Thor gewinnt X-Men mehr als deutlich.
von Sentinel2003
#993478
Hitch-der Date Doctor



Erst jetzt das erste mal gesehen und fand ihn solide....war viel. sogar mit der mieseste Film von und mit Will....aber Eva Mendes ist immer eine Augenweide!!



7,5/10
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