#1336944
Seit Tagen sperrt die „Gesellschaft für Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ (Gema) die Übertragung der Web-Cams aus Kiew mit der App „EuroMaidan“.

Begründung: Es könnte Musik übertragen werden, für die Tantiemen fällig sind
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/ukra ... .bild.html

Die werden ja immer verrückter bei der GEMA. :shock: :o :?
#1347142
Vohin eine Eilmeldung erhalten, dass vor Gran Canaria ein Flugzeug abgestürzt sei. 10 Minuten später dann die Meldung, dass es nur ein Schiff war, welches fälschlicherweise für ein Flugzeug gehalten wurde. Ahja. :lol:

edit: Okay, schaut aber wirklich aus wie ein Flugzeug. Mh, nun isses nur noch halb so lustig. :(
versteckter Inhalt:
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#1348162
Atum4 hat geschrieben:Seit Tagen sperrt die „Gesellschaft für Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ (Gema) die Übertragung der Web-Cams aus Kiew mit der App „EuroMaidan“.

Begründung: Es könnte Musik übertragen werden, für die Tantiemen fällig sind
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/ukra ... .bild.html

Die werden ja immer verrückter bei der GEMA. :shock: :o :?
Wohl wahr. Schon bei youtube sind viele Videos aufgrund der Gema gesperrt. Für mich ist das eine sehr fragwürdige Art und Weise. Die deutsche Bürokratie ist dermaßen aufgebläht und kleinkarriert, ja engstirnig. Wehe dem, der Musik öffentlich (z.b. im Laden) abspielt, ohne an die Gema zu blechen. Und nun auch die Übertragung der Web-Cams aus Kiew. Für mich ist sowas Zensur. Und Zensur brauchen wir nicht.
#1354896
Hornscheidt: Wenn sich Personen zum Beispiel nicht als männlich oder weiblich verstehen und durch die tradierte Sprache nicht angesprochen fühlen. In meine Sprechstunde kommen zum Beispiel Studierx, die nicht mehr in Lehrveranstaltungen gehen, weil sie immer als Herr oder Frau Sowieso angesprochen werden und sich diskriminiert fühlen.

SPIEGEL ONLINE: Sind das nicht nur Einzelfälle?

Hornscheidt: Nein, allein im letzten Semester haben sich zwölf Personen bei mir gemeldet, die sich diskriminiert fühlten. Es würde schon viel helfen, wenn zu Semesterbeginn gefragt würde, wie Personen angesprochen werden wollen - und dies dann respektiert und nicht hinterfragt würde.
Hornscheidt erklärt zu Beginn selbst, dass sie sich weder als Frau noch als Mann identifizieren lassen möchte und beim Anblick des nebenstehenden Bildes möchte man das auch glauben. So was ist das Partikularinteresse eine Minderheit von Frauen, die eher zur "männlichen"- Variation von Frauen zählen, also sich weder im Rollenbild noch in Vorstellungen von Mann oder Frau wiederfinden können. Für Menschen mit einer "normalen" also gefestigten Geschlechtsidentität muten solche Ideen und Vorschläge nur fremd und ihrer Lebensrealität fern an.
#1354946
Ich verstehe gar nicht, wieso sich da so viele Menschen ständig aufregen. Genau wie bei Hornscheidts Arbeitsgruppe sind viele Ausarbeitungen doch kein auferlegter Zwang für die Menschen in Deutschland. Wenn ich bei Focus oder Stern darüber lese, finden sich die selben albernen Kommentare wie bei Bild Schlagzeilen wieder. Da frage ich mich erst recht, ob die Menschen eigentlich nichts zu tun haben?!

Wer sich mit vorgegebener Sprache nicht identifizieren kann, für den ist das doch eine gute Alternative und alle anderen können doch nach wie vor so schreiben und lesen, wie sie es für richtig halten.

Empörungskultur at its best, dabei hat der Vorschlag so viel Einfluss wie der berühmte Sack Reis, nur dass der nicht von den BLÖD Portalen wie Focus, Spiegel oder Bild aufgegriffen wird.
#1355010
Hmm, das Sträuben gegen solche Ideen kann ich irgendwie ein bisschen nachvollziehen. Ist wohl die Angst davor, eine künstliche Sprachänderung auferzwungen zu bekommen, die einen verunsichert, da sie fremd ist - und vor dem Fremden versucht man, sich erstmal zu schützen.

Ansonsten stimme ich aber LittleQ zu. Schwachfug ist das nicht, und ja, solche Professx ( ;) ) braucht es. Denn es geht schlussendlich darum, Machtstrukturen zu hinterfragen, und da muss man eben auch die Sprache untersuchen. Im Interview erscheint Hornscheidt ja nicht mal radikal, sie (... oder wie auch immer) zwingt niemanden zu etwas, aber Denkanstöße sind ja nichts verkehrtes.
In Schweden scheint man gegenüber solchen Ideen insgesamt offener zu sein (etwas älterer Artikel über ein neues geschlechtsneutrales Personalpronomen, den ich nicht gelesen habe) und sie eher zu diskutieren als in Deutschland, wo man doch eher eine konservatives, reflexartiges Abwehrverhalten an den Tag legt.
#1355056
LittleQ hat geschrieben: Wer sich mit vorgegebener Sprache nicht identifizieren kann, für den ist das doch eine gute Alternative und alle anderen können doch nach wie vor so schreiben und lesen, wie sie es für richtig halten.

Das X-Anhängsel nicht zu vereinheitlichen, hätte bei denjenigen, die es benutzen, den Effekt, dass sie ihre eigene Geschlechtsidentität ( weder weibliches noch männliches Bild) durch den Begriff offen legten. Bei einer Vereinheitlichung wäre unklar, ob eine Person Mann oder Frau ist. Bei spezifischer Nutzung hingegen wäre klar, dass sich jemand weder als Frau noch als Mann identifizieren lassen möchte. Das Anhängsel soll schließlich keine Selbstaussage beinhalten, sondern einer Auflösung von normativen Geschlechtsstrukturen dienen.

Wie bereits geschrieben, die Änderung wäre wohl nur im Sinne eine Minderheit, die sich auch in geschlechtsrollenunspezifischen Bezeichungen wiederfinden könnten. Die meisten Menschen haben nun mal ein männliches oder weibliches Selbstverständnis und kein Neutrales.
#1355125
Ghost hat geschrieben:Hmm, das Sträuben gegen solche Ideen kann ich irgendwie ein bisschen nachvollziehen. Ist wohl die Angst davor, eine künstliche Sprachänderung auferzwungen zu bekommen, die einen verunsichert, da sie fremd ist - und vor dem Fremden versucht man, sich erstmal zu schützen.

Ansonsten stimme ich aber LittleQ zu. Schwachfug ist das nicht, und ja, solche Professx ( ;) ) braucht es. Denn es geht schlussendlich darum, Machtstrukturen zu hinterfragen, und da muss man eben auch die Sprache untersuchen.
Also bei mir hat das absolut nichts mit Angst vor Fremdem etc zu tun, ich finde es tatsächlich einfach nur albern. Und an Machtstrukturen ändert man nichts durch künstlich konstruierte Formulierungen. Meiner Meinung nach schaden die Gender-Verfechter dem Anliegen einer echten Gleichberechtigung eher, als dass sie ihm nutzen. Wenn ich diesen x-Krempel lese, oder Blödsinn wie "liebe Gäste und Gästinnen", am besten noch mit "Binnen-I" etc, nervt das eher, als dass es konstruktiv auf irgendwelche Mißstände hinweist. Damit schreckt man die Leute eher ab, als dass man sie zum nachdenken anregt.
#1355135
Ich finde die x-Variante auch nicht sonderlich ansprechend und praktikabel, dennoch ist es ein Anstoß, über durch Gender bedingte Machtstrukturen in der Sprache nachzudenken. Dass sich viele dann gleich sofort empören, ist ja nicht das Problem derjenigen, die die Problematik ansprechen, sondern derjenigen, die sich gleich echauffieren und eine Diktatur der "Gutmenschen" (schreckliches Wort) fürchten. Schon allein dieser Kommentar: "Das ist verquastes Gestottere. Die Gender-Pseudowissenschaft, die von einer Handvoll Leute inszeniert wird, die sich eine Wichtigkeit verleihen wollen, die sie nicht haben, führt zu immer krasseren Ausprägungen der sogenannten political correctness. Ich empfinde das zunehmend als Terror. Es kommt der Tag, an dem man sich nicht mehr drehen und wenden kann vor lauter Verbotsschildern." Äh ja.

Ist doch das Gleiche mit dem Ablehnen von Feminismus. Manch einer denkt, alle, die den Feminismus vertreten, würden gleich radikal die ganze Männlichkeit unterjochen wollen. Und haben dann überhaupt ein sehr merkwürdiges Bild vom Feminismus (die "Antifeminismuskampagne" der Jugendorganisation der AfD ist z.B. äußerst ... äh, lustig :lol: ). Diejenigen, die sofort abgeschreckt werden, wollen doch auch gar nicht weiter über das Thema nachdenken.

Bei der X-Form geht es ja auch erstmal darum, die Thematik anzusprechen, zu hinterfragen, zu diskutieren und v.a. eine Ausweichmöglichkeit für solche bereitzustellen, die sich weder als Mann noch als Frau sehen. Veränderung ist dann ein langsamer Prozess. Aber durch Ignorieren der Problematik passiert überhaupt nichts.

Was wäre denn dann dein Vorschlag, wie man das Problem von Genderkonstrukten und der Unsichtbarkeit von Menschen, die sich nicht in diesen Genderbinaritäten wiederfinden, anpacken kann?

Ich habe noch nie gehört, dass jemand in einer Anrede das Wort "Gästinnen" benutzt. :o
#1355137
Ghost hat geschrieben: Ich habe noch nie gehört, dass jemand in einer Anrede das Wort "Gästinnen" benutzt. :o
Ich bin schon so begrüßt worden bei diversen Veranstaltungen. Und das ist leider kein Scherz.

Und so, wie ich das verstanden habe, ging es bei dieser x-Geschichte ja nicht um Menschen, "die sich nicht in diesen Genderbinaritäten wiederfinden" (was für mich nach Unklarheit über das eigene Geschlecht klingt und damit ja ein völlig anderes Problem ist), sondern darum, dass die werte Dame nicht als Frau erkennbar sein will, weil sie glaubt, dass das aufgrund der herrschenden Machtstrukturen ein Problem sein könnte. Abgesehen davon, dass ich das für übertrieben halte, glaube ich einfach nicht, dass dieser Ansatz funktioniert.

Das ist ähnlich wie bei diesem unsäglichen "Aufschrei" wegen Brüderle. Vieles ist einfach so maßlos übertrieben, dass man damit einem grundsätzlich sinnvollen Anliegen eher schadet, eben weil dann viele bei einem Stichwort wie Feminismus diese Auswüchse vor Augen haben und abblocken.
#1355150
Wenn ich mir das noch mal durchlese, geht es sowohl um Kritik an in Sprache ausgedrückten Machtstrukturen als auch um Menschen, die sich nicht in der Genderbinarität wiederfinden:
Hornscheidt hat geschrieben:[...] Natürlich gibt es Zusammenhänge, in denen es Sinn macht, nach Frauen und Männern zu unterscheiden. In Deutschland ist rechtlich zum Beispiel gar kein anderer Status möglich - anders etwa als in Neuseeland. Aber ich identifiziere mich nicht mit der Zwei-Genderung. Ich kritisiere sie für ihre Normsetzungen und die Ausschlüsse, die dadurch geschaffen werden.
Im ersten Fall, kann man natürlich darüber diskutieren, ob das Anwenden der X-Form anstelle der bekannten Pronomina, die Machtstrukturen nicht eher verschleiern, und ob man seine geschlechtliche Identität durch diese nicht verleumdet. Allerdings steht hier ja auch, dass es ihr um die Kritk an der Zwei-Genderung geht und führt zwei gute Gründe an. Wie gesagt, sehr praktikabel finde ich Hornscheidts Vorschlag auch nicht, aber die dahinterstehende Idee ist ja nicht falsch.

Die Aufschrei-Debatte habe ich eigentlich eher am Rande mitbekommen und war nicht aktuell informiert. Aber: klar wird sowas von den Medien gern aufgebauscht, trotzdem hat sie dazu geführt, dass Frauen, die Alltagssexismus erlebt haben, eine Stimme bekommen haben. Diesen Blog, in dem sie Erfahrungen mit anderen teilen, gibt es immer noch und hilft sicherlich einigen und bringt Verdecktes ans Tageslicht. Daran sehe ich nichts Falsches.

Wer laut ist, der wird eben eher gehört, und viele stören sich dann an der Lautstärke. Diejenigen, die bei Feminismus gleich abblocken, wollen mit dem Thema wahrscheinlich sowieso nichts weiter zu tun haben und würden sich wünschen, dass die Feministen und Feministinnen ihre Problemchen irgendwo leise miteinander besprechen und sie nicht weiter behelligen, weil sie fälschlicherweise glauben, es betreffe sie nicht.

"Gästinnen" finde ich auch banane.
#1356434
In den USA ist eine Hinrichtung schiefgelaufen.

Interessant an dem SPON Artikel finde ich das hier:
Weil viele Medikamentenhersteller sich weigern, an US-Gefängnisse oder US-Justizbehörden zu liefern, wird bei Hinrichtungen zunehmend auf zweifelhafte oder unbekannte Quellen für die Substanzen zurückgegriffen.
Das ist mal ein Geschäftsmodell :shock:
#1356471
Also ohne jetzt eine Diskussion darüber führen zu wollen: Ich kann Argumente, die für die Todesstrafe sprechen, schon verstehen und kann es auch verstehen, wenn man sich dennoch als Hüter der Menschenrechte hinstellt. Da sind es eher andere Dinge, die mich an den Menschenrechtenhütern zweifeln lassen. Gleichwohl ist die Todesstrafe irgendwie keine Lösung.
#1356475
Ich habe da nur Kopfschütteln dafür übrig, auch wenn es in Deutschland genug primitive gibt, die das für praktikabel halten.
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