Sucker Punch
Zack Snyder hat sich einen Namen gemacht un Hollywood mit seinen Filmen „300″ und „Watchmen – Die Wächter“. Nun liefert er mit Sucker Punch einen Film ab, der von den Kritikern nicht gut aufgenommen wurde, aber es gibt auch eine kleine Menge, die denken das sei der beste Film von Zack Snyder. Der Meinung bin ich zwar nicht, aber „Sucker Punch“ kann sich schon sehen lassen, wenn man sich auf ihn einlässt.
Zack Snyder beschrieb sein neustes Werk ungefähr so: „Als ein „Alice im Wunderland mit Maschinengewehren, inklusive Drachen, B-25-Bombern und Bordellen.“ Klingt abgefahren, ist es auch. Die Handschrift von Zack Snyder ist klar zu erkennen und er bleibt seiner Linie treu. Die Inszenierung erzeugt eine gelungene Atmosphäre, doch der große Schwachpunkt ist das Drehbuch. Da ist kein Tiefgang oder Charakterzeichnung vorhanden, auch auch das brisante Thema wird nur oberfläch behandelt.
Emily Browning ist Baby Doll, sie wird in eine Anstalt/Bordell geschickt, weil alle denken sie hat ihre kleine Schwester umgebracht, obwohl der Stiefvater alles vermasselt hat. Die Anstalt ist aber keine normale Anstalt, sondern die Hölle auf Erden. Mit den Mädchen, die dort sind, will sie abhauen, dafür braucht sie genau 4 Gegenstände. Emily Browning im gesamten Film das traurige Gesicht, aber sie ist glaubwürdig als Leaderin. Abbie Cornish und Jena Malone können auch punkten, dafür bleiben Jamie Chung und vorallem Vanessa Hudgens sehr blass. Carla Gugino überzeugt auch in ihrer Rolle, dafür wurde Jon Hamm verschwendet.
Der Film ist wirklich sehr verwirrend, denn er spielt in drei Ebenen und am Anfang bin ich überhaupt nicht mitgekommen. Inhaltlich ist der Film schwach, man konzentriert sich nicht hundertprozentig auf die Story, sondern der Fokus lag ganz klar an den Bildern und den Actionsequenzen. Wenn man mehr Wert auf die Story gelegt hätte wäre der Film sicherlich besser gewesen, denn Zack Snyder hat beim Thema Mut bewiesen, aber die Umsetzung war nicht konsequent genug, dafür war er was die Bilder angeht konsequent gewesen, die sind im Film großartig und du wirst hypnotisiert, die Musikuntermalung ist auch perfekt, passend zum Film. Auch die Actionsequenzen können sich sehen lassen, originell und spannend. Man kann auch mit den Charaktere nicht mitfühlen, weil man sie zu wenig kennt. Insgesamt aber ist der Film handwerklich klasse, thematisch aber viel zu schwach.
6/10
The Fighter
„The Fighter“ erinnert gleich an Filme wie „Rocky“, und von der Qualität her muss sich der Film von David O’Russell nicht verstecken, denn er ist genauso mitreißend und wurde zurecht für sieben Oscars nominiert.
David O’Russell hat schon in „Three Kings“ gezeigt das er Talent hat, nun macht er einen weiteren, großen Schritt in seiner Karriere. Der Film wurde in 33 Tagen gedreht und ist einfach nur klasse, die Inszenierung überzeugt und er holt alles aus seinen Darstellern raus. Auch die Atmosphäre kann sich sehen lassen. Das Drehbuch ist auch toll, die Dialoge sind intensiv und die Geschichte ist einfach faszinierend weil sie tatsächlich passiert.
Mark Wahlberg, der das Projekt unbedingt realisieren wollte, spielt Micky Ward, ein Boxer der unbedingt einen Titel gewinnen will, bevor er seine Karriere beendet. Sein Trainer ist sein Bruder Dicky, der früher mal ein klasse Boxer war, aber Micky kann einfach nicht gewinnen. Er beschließt, ganz von neu anzufangen, mit einem neuen Trainer und seiner neuen Freundin Charlene. Mark Wahlberg liefert eine klasse Leistung ab, obwohl er eher der ruhige Typ ist im Film und den anderen die Chance gibt aufzublitzen. Christian Bale ist Dicky, er hat Micky alles beigebracht was das Boxen angeht, aber er kann einfach nicht aufhören Crack zu sich zu nehmen, deswegen muss er ins Gefängnis und seine Beziehung zu Micky verschlechtert sich auch. Christian Bale hat endlich den längst überflüssigen Oscar gewonnen, er definiert das Method Acting neu, nahm ab und sogar seine Haare sind dünner geworden, aber es hat sich gelohnt. Aber auch Melissa Leo als Mutter und Amy Adams als Charlene sind toll in ihren Rollen, ich finde Amy Adams hätte den Oscar verdient gehabt.
Viele Sportfilme leben von den Aufnahmen im Feld, aber dieser Film ist am besten außerhalb des Rings. Die Charaktere haben alle Ecken und Kanten und wenn sie aufeinandertreffen spürt man die Intensität, vorallem die Dialoge zwischen Charlene und Alice sind klasse. Die Geschichte fesselt den Zuschauer und auch wenn man weiß wie es ausgeht, macht es Spaß den Figuren und den Darstellern, die ihre Sache hervorragend machen, zuzuschauen. Die meisten Sportfilme legen nur Wert auf die Sportart, dieser Streifen legt Wert auf Charakterzeichnung und Tiefgang. Leider sind die Szenen im Ring nicht so überzeugend, die Kämpfe sind nicht realistisch und viel zu übertrieben, das hätte man besser machen können. Der Film ist bodenständig, ehrlich und hat eine klasse Atmosphäre. Alles in allem ein toller Ensemblefilm mit einer inspirierenden Story.
8/10