Benutzeravatar
von Maddi
#1023348
abwarten. da hätten die Piraten eine Mammutaufgabe vor sich.

zunächst ein Mal müssen sie in Berlin gute, solide Sacharbeit leisten, dabei aber natürlich "Piraten" bleiben - etwas wo es schwer ist, nicht zu enttäuschen.
Ähnlich im Prinzip wie mit dem versprechen der Grünen in BW S21 zu verhindern.

sämtliche Landesverbände müssten sich auch ordentlich sortieren, und es sind (regulär) ja nur noch knapp 1,5 Jahre, wenn man den beginn des Wahlkamps mal als Zeitpunkt nimmt.

thematisch kam Berlin den Piraten ja auch ziemlich entgegen. Bundesweit müssen sie halt gucken wie sie da die Stimmen generieren.
von The Rock
#1023380
zunächst ein Mal müssen sie in Berlin gute, solide Sacharbeit leisten, dabei aber natürlich "Piraten" bleiben - etwas wo es schwer ist, nicht zu enttäuschen.
müssen tun die gar nichts...sie sollten nur nicht negativ auffallen. Einige scheinen schon zu vergessen, dass die Piraten es jetzt gerade mal ins Berliner Haus geschafft haben und das mit nicht unbedingt einer großen Sitzmehrheit.
Da wird ja schon so getan, als müssten die Piraten morgen über den Verbleib des Euros entscheiden, oder die Kubakrise lösen... :lol:

Ob Mammutaufgabe oder reele Chance entscheidet sich IMO bei der Landtagswahl im Mai 2012. Wenn sie es nach SH schaffen sollten, und sei es nur ein Sitz, könnte ich die mir auch im Bundestag vorstellen.

B
Benutzeravatar
von Maddi
#1023400
Da wird ja schon so getan, als müssten die Piraten morgen über den Verbleib des Euros entscheiden, oder die Kubakrise lösen...
naja, der Typ der für den Sitz jetzt sein "veganes Cafe" zumacht könnte ja schon mal gesundheitssenator/minister werden.

schlechter als der Bahr kann ers auch kaum machen :mrgreen:
Benutzeravatar
von vicaddict
#1023442
In der Tat müssen sie nichts beweisen, sondern einfach nicht auffallen und angesichts der anderen Parteien, fällt das nicht schwer. Die Piraten haben durch Berlin einen enormen Bekanntheitsschub erhalten und wenn sie sich etwas strukturieren und organisieren, wird es für 5% im Bund sicherlich reichen und sei es nur, dass die Protestwähler ihr Kreuzchen nicht mehr bei der Linken machen oder daheim bleiben, sondern einfach mal die Piraten wählen. Inhalte stehen da natürlich keine dahinter, Kompetenz schon dreimal nicht und an Scheinheiligkeit übertreffen sie sogar noch die etablierten Parteien, aber sie haben derzeit den Jugend + Hip-Bonus, den bisher immer die Grünen hatten. Deshalb werden die Grünen letztlich auch die einzige Partei sein, die sich an den Piraten wirklich stört, denn die Piraten sind es, die den Grünen letztlich Prozente wegnehmen. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Piraten 2013 besonders in Universiätsstädten gewaltigen Zuwachs haben und dort 10, 15% angreifen. Schaffen sie das in genügend Städten, reicht das für 5% im Bund.
Benutzeravatar
von Maddi
#1024247
ist das geil :mrgreen: :lol: :mrgreen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 32,00.html
Sie haben einiges versucht in den letzten Monaten: Die Liberalen haben ihren Parteivorsitzenden gewechselt, einen neuen Fraktionschef eingesetzt, sich mal als proeuropäische Partei, mal als schärfste Euro-Kritiker zu profilieren versucht - doch nichts half. Es hagelte eine Wahlniederlage nach der anderen. Zuletzt kam die Partei bei den Berliner Abgeordnetenhauswahlen auf 1,8 Prozent.

Den Aktionismus hätte man sich womöglich sparen können, meint Dirk Pfeil. Denn der FDP-Chef in Frankfurt am Main glaubt, den Grund für die miserablen Ergebnisse gefunden zu haben. Schuld ist demnach nicht die Partei, sondern ganz einfach der Wähler, genauer gesagt: dessen schlechte Bildung.

Dirk Pfeil, 63 Jahre alt, Mitglied im hessischen FDP-Parteipräsidium, hat der "Frankfurter Neuen Presse" ein interessantes Interview gegeben. Es geht um lokale Themen , aber auch um das große Ganze. Pfeil sagt, dass die Mehrheit der Bevölkerung "keine politische Bildung genossen hat. Die Masse ist meinungslos, sprachlos". Das sei schlimm.

Die Aussage verwunderte den Interviewer ein wenig. Er fragte nach: "Also sind die Wähler zu ungebildet, um die Botschaft der FDP zu verstehen?"

Pfeil antwortete: "Die Masse ja. Deswegen werden wir nie eine Volkspartei. Liberal zu sein, ist keine Massenmeinung.
"

Im Gespräch ging es auch um das miserable Ergebnis bei den Berliner Wahlen, bei denen die Piratenpartei neun Prozent erreichte. Pfeil wurde gefragt, ob es ihn ärgere, dass die Piraten in Berlin viermal so viele Stimmen bekommen haben wie die FDP. Der Politiker sagte, dass er es aufgegeben habe, sich darüber zu ärgern. "Ich verzweifle am mangelnden Willen der Wähler, sich ein bisschen schlauer zu machen."
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Benutzeravatar
von vicaddict
#1024253
Na da ist doch alles geklärt. Der Wähler ist zu dumm. Jetzt muss die FDP das nur noch dem Bürger klar machen, dann wählt man sie auch wieder. :D
Benutzeravatar
von Kramer
#1024344
Ja leider muss ich ihm recht geben der Wähler ist wirklich sau dumm, anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären warum laut Umfragen noch immer 30% die katastrophal regierende CDU von Mutti wählen würden :wink: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :wink:

ps. dafür sind aber offenbar zwei drittel der ehemaligen FDP Wähler von ihrer Dummheit die sie bei der letzten BT Wahl befallen hatte kuriert :mrgreen:
Benutzeravatar
von Crenshaw
#1025666
vicaddict hat geschrieben:Inhalte stehen da natürlich keine dahinter, Kompetenz schon dreimal nicht und an Scheinheiligkeit übertreffen sie sogar noch die etablierten Parteien
Könntest du etwas konkreter werden? Wo ist denn bei den anderen Parteien Inhalt und Kompetenz versteckt? Siehe die Abstimmung über den Rettungsschirm, bei welcher einige Abgeordneten nicht mal wirklich wissen über was sie eigentlich abstimmen.

Und aktuell kann man ja die Scheinheiligkeit der CDU sehr schön an den Kauder Brüder sehen.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 51923.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 00,00.html
Benutzeravatar
von vicaddict
#1025686
Crenshaw hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Inhalte stehen da natürlich keine dahinter, Kompetenz schon dreimal nicht und an Scheinheiligkeit übertreffen sie sogar noch die etablierten Parteien
Könntest du etwas konkreter werden? Wo ist denn bei den anderen Parteien Inhalt und Kompetenz versteckt?
Kompetenz ist bei anderen Parteien ohne Frage vorhanden. Jetzt irgendwelche Extreme zu bringen, ist Populismus. Inwiefern die Kompetenz dem Parteiklüngel zum Opfer fällt, ist ein anderes Thema. Bei den Piraten sind da lediglich ein paar Grundideen vorhanden, die man bei nem feuchtfröhlichen Gelage auf nen Bierdeckel geschrieben hat, über deren realistische Umsetzung man sich aber keinerlei Gedanken gemacht hat. Wenn man sich dann noch die Aussagen dazu anhört, wie die Berliner Piraten die Finanzierung ihres fahrscheinlosen ÖPNV Systems umzusetzen gedenkt, dann muss einem Angst und Bange werden und dann ist das an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Die Piraten sind ein genauso egoistischer und von Klientelpolitik getriebener Haufen, wie alle anderen auch. Sie sind nur neu und hipp und werden früh genug entzaubert werden, sofern sie sich nicht mit Realpolitik auseinander setzen und bisher machen sie nicht den Eindruck als wollten sie das. Viel eher warten sie darauf, dass sich die Politik so ändert, dass es ihnen in den Kram passt.
Die Frage wird nur sein, ob sie dann wieder verschwinden, oder ob sie sich langfristig als 5% Protestpartei etablieren kann. Wenn sie lernen wollen, dann haben sie gute Chancen, sich als Teil-Grüne, Teil-Liberale Partei zu etablieren.

Deshalb verwundert es auch nicht, dass Rot-Grün im Bund auf diese Wähler angewiesen ist. Insbesondere die Grünen bekommen doch schmerzvoll vor Augen geführt, dass sie spätestens seit den BaWü Wahlen als etablierte Partei angekommen sind und den Revoluzzer/Jung/Hip Bonus an die Piraten haben abgeben müssen.
Benutzeravatar
von Maddi
#1025719
mal was anderes: wie jetzt rauskommt, hat wohl Ronald Pofalla zu Wolfgang Bosbach(einer der prominentesten Abweichler bei der EFSF abstimmung der CDU) bei einer Regionalkonferenzdinges in NRW gesagt "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen".

.........

und um auf die Abstimmung noch mal zu sprechen zu kommen. dass der ganze Kurs der da in sachen Griechenland gefahren wird völliger Murks ist brauchen wir uns wohl nicht zu streiten.

jetzt wurde aber also gerade erst am Donnerstag der deutsche Bürgschaftsanteil am EFSF auf bis zu 211 Milliarden! Euro aufgestockt, da meldet die EU Troika(nein, keine Angst, es sind keine SPD Männer aus den 90er Jahren :wink: ) am Wochenende munter dass sie mit Athens Sparbemühungen so unzufrieden sind, dass salopp gesagt es so viele Hühneraugen eigentlich gar nicht gibt die man zukneifen könnte. Ergo: keine nächste Trance, Griechenland "offiziell" pleite, her mit den 211 Milliarden. klasse gelaufen.
Benutzeravatar
von JackieZ
#1025740
Diese Rettungsschirme sind sowieso total Banane. Man hat mal ausgerechnet, dass man für die Rettung Griechenlands nicht 440 Mrd bräuchte, sondern etwa das fünffache. Und sollte Griechenland dann tatsächlich wieder auf eigenen Beinen stehen können, müssen schon die nächsten Länder gerettet werden.
Es gibt eigentlich keine andere Möglichkeit mehr, als Griechenland aus der EU zu werfen und pleite gehen zu lassen.

Bezgl. Piratenpartei: http://www.youtube.com/watch?v=U8Ig78E_hzc
Benutzeravatar
von vicaddict
#1025756
Maddi hat geschrieben:mal was anderes: wie jetzt rauskommt, hat wohl Ronald Pofalla zu Wolfgang Bosbach(einer der prominentesten Abweichler bei der EFSF abstimmung der CDU) bei einer Regionalkonferenzdinges in NRW gesagt "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen".
Genau genommen, soll das wohl sogar noch die harmlose Variante dessen sein, was er gesagt hat.
Benutzeravatar
von rosebowl
#1025761
Maddi hat geschrieben:mal was anderes: wie jetzt rauskommt, hat wohl Ronald Pofalla zu Wolfgang Bosbach(einer der prominentesten Abweichler bei der EFSF abstimmung der CDU) bei einer Regionalkonferenzdinges in NRW gesagt "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen".
Also das wäre dann endlich mal eine Aussage eines CDU-Politikers, die ich voll unterstützen kann... :D
Benutzeravatar
von AliAs
#1025770
rosebowl hat geschrieben:
Maddi hat geschrieben:mal was anderes: wie jetzt rauskommt, hat wohl Ronald Pofalla zu Wolfgang Bosbach(einer der prominentesten Abweichler bei der EFSF abstimmung der CDU) bei einer Regionalkonferenzdinges in NRW gesagt "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen".
Also das wäre dann endlich mal eine Aussage eines CDU-Politikers, die ich voll unterstützen kann... :D
Bosbach gehört für mich eigentlich zu den Sympatieträgern in der CDU. Gerade Pofalla ist dagegen unerträglich.
von Tommy137
#1025781
Da gehts ja nicht nur um die persönlichen Beleidigungen, sondern auch um die klaren Äußerungen gegen das Grundgesetz.
Die "FAS" berichtet, Pofalla habe gesagt: "Wenn ich so eine Scheiße höre wie Gewissensentscheidung."

Als Bosbach zu beschwichtigen versucht und zu Pofalla sagt: „Ronald, guck bitte mal ins Grundgesetz, das ist für mich eine Gewissensfrage“, habe dieser schon auf der Straße vor seinem Dienstwagen geantwortet: „Lass mich mit so einer Scheiße in Ruhe.“

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... onnte.html
Der Mann ist eigentlich untragbar für die Regierung geworden.


Noch deutlicher kann man aber gar nicht zeigen, wie nervös die alle vor der Abstimmung waren. Selbst Lammert konnte sich ja viel Kritik dafür anhören, dass er Abweichlern Redezeit im Bundestag zugestanden hat :roll:
Benutzeravatar
von Maddi
#1025782
naja, was Lammert gemacht hat fand ich angesichts der Situation sehr mutig, und grundsätzlich mehr als richtig.

Es geht ja nicht darum unverbesserlichen Motzkis die grundsätzlich einfach mal "dagegen" sind zu wort kommen zu lassen, sondern sachlich unterschiedliche Positionen darzulegen. Das sollte ruhig öfter passieren.

Pofalla - von mir aus soll der Kanzleramtsminister bleiben, dann bleibt er uns wenigstens den großteil der zeit öffentlich erspart :D

zum Ausklang aber noch was erheiterndes:

1 http://www.youtube.com/watch?v=rIwE8qMCJfg&NR=1

2 http://www.youtube.com/watch?v=dPSOQbARlV0&NR=1

aber richtig geil wirds hier, vor allem ganz zum schluss

3 http://www.youtube.com/watch?v=wJ7UNqlQ ... re=related
:mrgreen:
Zuletzt geändert von Maddi am So 2. Okt 2011, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
von vicaddict
#1025783
Lammert und Bosbach sind doch auch die einzigen neben Alt-CDU'ler Geisler, die man ernst nehmen kann. Bezeichnend genug, dass beide für einen Regierungsposten nicht in Frage kamen. Über Pofalla äußere ich mich mal gar nicht erst weiter. Einer der schlimmsten in dem ganzen Haufen. Da gestehe ich ja selbst Westerwelle mehr Integrität und Rückgrat zu als dem.
von Tommy137
#1025784
Lammert würde ich auch gar nicht in der aktuellen Regierung sehen wollen. Den halte ich als ideale Besetzung für den Bundestagspräsidenten. Es gibt sicher nicht viele, die sich immer wieder so offen gegen ihre Partei stellen würden und genau die Überparteilichkeit in das Amt bringen, die es braucht.

Maddi hat geschrieben:Pofalla - von mir aus soll der Kanzleramtsminister bleiben, dann bleibt er uns wenigstens den großteil der zeit öffentlich erspart :D
Als Organisator und Vermittler zwischen den Ministerien würde ich mir jemanden wünschen, der ruhig und besonnen seine Arbeit macht und nicht immer wieder als Choleriker auffällt.

Er kann ja meinetwegen gern als Aufsichtsrat nach Indonesien gehen oder so... dann hört man auch nicht mehr viel von ihm :mrgreen:
Benutzeravatar
von Crenshaw
#1025789
vicaddict hat geschrieben:Kompetenz ist bei anderen Parteien ohne Frage vorhanden. Jetzt irgendwelche Extreme zu bringen, ist Populismus. Inwiefern die Kompetenz dem Parteiklüngel zum Opfer fällt, ist ein anderes Thema.
Und das ist doch das Problem, es geht doch oft nur noch drum was die Partei will und da hat leider nur noch recht wenig mit dem zu tun was das Volk will. Siehe Rettungsschirm wo man Abweichler nicht mal die Möglichkeit geben will zu sprechen.

Und da finde ich den Ansatz der Piraten mit Basisdemokratie nicht verkehrt. Hier setzt sich meiner Ansicht eher Kompetenz durch und keine Parteisoldaten. Wie lange sich das durchhalten lässt steht auf einem anderen Blatt. Die Grünen hatten es ja scheinbar auch anfangs versucht und später aufgegeben.
vicaddict hat geschrieben:Bei den Piraten sind da lediglich ein paar Grundideen vorhanden, die man bei nem feuchtfröhlichen Gelage auf nen Bierdeckel geschrieben hat, über deren realistische Umsetzung man sich aber keinerlei Gedanken gemacht hat. Wenn man sich dann noch die Aussagen dazu anhört, wie die Berliner Piraten die Finanzierung ihres fahrscheinlosen ÖPNV Systems umzusetzen gedenkt, dann muss einem Angst und Bange werden und dann ist das an Dreistigkeit nicht zu überbieten.
Sie geben aber selbst zu, dass ihre Schwerpunkte Netzpolitik und Bürgerechte sind. Und diese Thema besetzt keine andere Partei vernünftig, bestenfalls halbherzig. Und ein Kauder mit seinem "Two Strikes" (übrigens auch sehr durchdacht das Ganze) treibt doch noch mehr Wähler die Wert auf Bürgerrechte legen in die Arme der Piraten.

Das Thema ÖPNV hat mich ehrlich gesagt nicht interessiert, hab auch nix mit Berlin am Hut. Aber was ich so am Rande mitbekommen habe ist das nicht so ganz undurchdacht.
vicaddict hat geschrieben:Die Piraten sind ein genauso egoistischer und von Klientelpolitik getriebener Haufen, wie alle anderen auch.
Finde ich etwas gewagt die Aussage. Kennst du welche persönlich? Da sie ja noch recht jung sind finde ich ein Pauschalurteil etwas zu früh.
vicaddict hat geschrieben:Die Frage wird nur sein, ob sie dann wieder verschwinden, oder ob sie sich langfristig als 5% Protestpartei etablieren kann. Wenn sie lernen wollen, dann haben sie gute Chancen, sich als Teil-Grüne, Teil-Liberale Partei zu etablieren.
Gab es nicht bei der Berlinwahl Untersuchungen die zeigten, dass es gar nicht so sehr die Protestwähler waren die sie gewählt haben? Wie schon oben gesagt, solange andere Partei weitere Bürgerrechte abbauen, spielen sie meiner Ansicht auch in der Zukunft eine Rolle.
vicaddict hat geschrieben:Deshalb verwundert es auch nicht, dass Rot-Grün im Bund auf diese Wähler angewiesen ist. Insbesondere die Grünen bekommen doch schmerzvoll vor Augen geführt, dass sie spätestens seit den BaWü Wahlen als etablierte Partei angekommen sind und den Revoluzzer/Jung/Hip Bonus an die Piraten haben abgeben müssen.
Warten wir mal ab wie es bei den Grünen weitergeht. Meiner Meinung nach stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Grünen einen ähnlichen Werdegang wie die FDP hinlegen werden.

vicaddict hat geschrieben:Lammert und Bosbach sind doch auch die einzigen neben Alt-CDU'ler Geisler, die man ernst nehmen kann.
Naja der Bosbach ist was das Thema Innere Sicherheit angeht auch einer dem es nicht weit genug gehen kann.
Benutzeravatar
von vicaddict
#1025802
Crenshaw hat geschrieben: Das Thema ÖPNV hat mich ehrlich gesagt nicht interessiert, hab auch nix mit Berlin am Hut. Aber was ich so am Rande mitbekommen habe ist das nicht so ganz undurchdacht.
Der Plan sah vor, dass künftig jeder monatlich ~25€ zahlen solle. Auf die Frage, was die machen, die es nicht benötigten, nutzen wollten, kam die wahnsinnig tolle Antwort: Die haben Pech gehabt. Das ist nicht durchdacht, oder sonstwas, sondern die gleiche Klientelpolitik, die andere Parteien betreiben, nur auf kleinerer Ebene, dafür aber dreister. Bei anderen Parteien aber, sitzen wenigstens Leute, die wissen wo das Geld herkommt und wie man was umverteilen kann. Bei den Piraten werden nur Forderungen aufgestellt und auf konkrete Nachfragen wird damit geantwortet, dass man sich erst einarbeiten müsse, oder Kompetenz von Außen holen wolle. Das wirkt stümperhaft und amateurhaft. Ohnehin hat man bei den Piraten mehr den Eindruck, dass da einer bei nem feuchtfröhlichen Abend auf die Idee gekommen ist, sich für die Wahl anzumelden und jetzt stellt man ertaunt fest, dass man tatsächlich gewählt wurde. Warum weiß man aber selber nicht. Außer "mehr Transprenz" kommt da ja nicht und wie genau das aussehen soll, weiß wieder keiner.
vicaddict hat geschrieben: Gab es nicht bei der Berlinwahl Untersuchungen die zeigten, dass es gar nicht so sehr die Protestwähler waren die sie gewählt haben? Wie schon oben gesagt, solange andere Partei weitere Bürgerrechte abbauen, spielen sie meiner Ansicht auch in der Zukunft eine Rolle.
Soweit ich das in Erinnerung habe, haben sie 23.000 Stimmen von den Nichtwählern erhalten, von den anderen Parteien jeweils ~12.000-20.000. Ich bezweifle ganz stark, dass von den Wählern die Mehrheit ihr Kreuz bei den Piraten gemacht hat, weil die sich so toll für Netzpolitik einsetzen. Das waren Denkzettel, vorallem für Liberale und Grüne.
vicaddict hat geschrieben:Warten wir mal ab wie es bei den Grünen weitergeht. Meiner Meinung nach stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Grünen einen ähnlichen Werdegang wie die FDP hinlegen werden.
Das es für die Grünen wieder abwärts gehen wird, sobald sie an der Regierung sind, steht außer Frage. Ich sehe bei den Grünen aber sehr viel mehr Fundament und Basis. Die FDP hat ihren Absturz über zehn Jahre vorbereitet und außer Steuersenkungen hat man dort gar kein anderes Thema mehr, mit dem die Partei überhaupt wahrgenommen wird. Da sind die Grünen breiter aufgestellt und bieten weniger Angriffsfläche. Interessant wird bei eienr Rot-Grünen Regierung aber, wohin dann enttäuschte Wähler wandern werden. Insofern gebe ich den Piraten durchaus die Chance sich zu beweisen und ich traue ihnen zu, sich dort zwischen Grünen und FDP zu etablieren. Auch nicht außer Acht lassen darf man aber die andere Seite derer, die an der FDP knabbern. Das sind nämlich die FW, die rechts-liberal eingestellt sind, wenn man das mal verordnen will. Noch agieren die zwar nicht bundesweit, aber Diskussionen darüber gab es immer mal wieder und nachdem die Piraten so steil nach oben gegangen sind, kann ich mir vorstellen, dass auch die ihre Chance wittern. Die Chancen stehen ja auch nicht schlecht in den kommenden Jahren Wähler von Union und FDP abzugraben.

vicaddict hat geschrieben:Naja der Bosbach ist was das Thema Innere Sicherheit angeht auch einer dem es nicht weit genug gehen kann.
Inhaltlich kann man verschiedener Meinung sein. Als Typ ist Bosbach aber einer der wenigen, der authentisch rüberkommt. Bei der FDP gibts da mit Kubicki und Koppelin und sogar Abstrichen Solms und Brüderle auch nicht viel. Genau das ist ja das Problem der Regierungsparteien. Allerdings sieht es bei der Opposition auch nicht besser aus.
Benutzeravatar
von Crenshaw
#1027955
Neues vom Bundestrojaner :roll:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 57670.html

@ vica: Welche Partei soll ich denn wählen damit solche Geschichten endlich eine Ende haben?

Meiner Ansicht nach liegst du bei deiner Analyse der Wähler falsch. Die Wähler der Piraten kommen aus einem Lager, welches keine Lust mehr hat das man im Bürger nur noch einen potentielle Terroristen/Kinderschänder und Kopierer sieht. Andere Themen stehen hinten an.

Wo war denn die Kompetenz der etablierten Parteien bei den ganzen Gesetzen die vom BVerfG gekippt wurden?

Ausserdem gehe ich davon aus, dass die meisten Gesetze von nicht gewählten Leuten in den jeweiligen Ministerien ausgearbeitet werden. War doch mal was mit dem Wirtschaftsministerium unter Guttenberg.

Und wie gut sich dann die Abgeordneten bei den Abstimmungen informieren, ja da kann ich wieder nur auf die Abstimmung zum Rettungsschirm verweisen.

Also ich bleibe dabei, die Piraten sind für mich aktuell die einzige Partei der ich abnehme, dass sie sich für Bürgerrechte einsetzen. Etwas was die etablierten Parteien aufgegeben haben. Auch finde ich gut, dass hier mal Leute zur Wahl stehen die in ihrem Leben auch mal was anderes als die Partei kennengelernt haben.

Die Grünen bieten meiner Ansicht eine sehr breite Angriffsfläche. Das sie auch sehr gut im Umfallen sind haben sie ebenfalls schon bewiesen. Ich persönlich kann die Grünen auf Bundesebene nicht mehr ernst nehmen. Neben der Union und der SPD :wink:

Die FW waren glaube ich bei der Landtagswahl in Bayern ganz gut im Rennen. Aber so wirklich genutzt haben sie das nicht. Hier in Franken bekomme ich wenig von ihnen mit. Aber vielleicht sind sie wirklich nur zu still.

Den Sprung auf Bundesebene traue ich ihnen aber daher nicht zu. Wen man nicht wahrnimmt wird nicht gewählt.

Wenn heute Wahl wäre wen würdest du wählen?

Also ich würde die Piraten wählen, eben weil ich es leid bin wie immer weiter Bürgerrechte abgebaut werden. Und bei den anderen Themen, wie Haushalt, Gesundheit, usw. sehe ich jetzt auch nicht die großen Pläne bei den Etablierten. Das ein Wahlprogramm nix wert ist wissen wir schon lange und ansonsten leben die doch auch in den Tag hinein und ändern ihre Meinung wie es gerade am besten in das aktuelle Stimmungsbild passt.
Benutzeravatar
von vicaddict
#1027983
Ich will dir deine Meinung zu den Piraten ja nicht nehmen und du hast ja Recht, dass alle anderen nicht besser sind. Ich sehe in den Piraten nur auch keine wirkliche Alternative.

Wen ich wählen würde? Das ist ne schwierige Geschichte. Tendenziell fühle ich mich dem linken SPD Flügel verbunden, der aber komplett zur Linken abgewandert ist und seitdem dort Ernst und Lötzsch das Sagen haben, kannst du die ja wirklich nicht mehr Ernst nehmen.

Das gute Gewissen drängt einem quasi zu den Grünen. Ansonsten bin ich fast schon soweit, dass ich zwar nicht Nichtwählen will, aber mit meiner Stimme auch keine der großen Parteien unterstützen will. Insofern würde ich meine Stimme wohl frei nach Westerwelle an eine kleine Partei verschenken... die FDP wär doch ne Variante. Politisch kommt zwar nichts bei raus, aber der Unterhaltungsfaktor ist groß :D

Insgesamt bin ich aber gespannt wohin das politisch führen wird. Sind wir ehrlich, nach Merkel bricht die Union ein, die CSU bröckelt in Bayern gewaltig, sobald Rot-Grün in die Regierung kommen, offenbahren sich dort auch wieder die inhaltsleeren Programme und das etablierte Parteiensystem ist am Ende. Viele Fehlschüsse kann sich keiner mehr erlauben und das werden die Damen und Herren auch wissen, sie wissen nur nicht, was sie dagegen tun sollen.

Ich gehe ja davon aus, dass bei der Linken Ernst und Lötzsch bald abgesägt werden und dann Realpolitiker wie Bartsch oder Kipping das Sagen haben werden und die Partei dann endlich zu einer Partei formieren werden, die nicht nur auf Radau gebürstet wird. Ob das dann gleich zur Kungelei mit der SPD führen wird, wird man sehen. Man stellt aber derzeit fest, dass Grüne und Sozen sich auch nicht mehr so ganz "grün" sind.

Generell bin ich aber sicher, dass die Volksparteien sehr bald am Ende sind, kommen sie ja jetzt schon nur noch auf ~55%. Die Grünen haben ihr Pulver auch bald verschossen und die FDP kann froh sein, wenn sie in den nächsten Jahren überhaupt bei 5% bleibt. Die Chance für die Piraten, oder andere frische Parteien ist da sicherlich so groß wie nie. Irgendwann wird sich auch ne Mitte-Rechts Partei zu Wort melden und wer weiß, was da noch kommt.
Man muss aber auch abwarten, was da jetzt mit der Weltwirtschaft passiert. Rettet man das bestehende System weiter, gehen die Leute auf die Barikaden. Geht das bestehende System zwanzig Jahre nach dem Kommunismus auch vor die Hunde, gibts auch Randale. Das machts ja so schwierig für alle Parteien da den Mittelweg zu finden und dem Wähler macht es die Sache schwer, einen zu wählen.
Benutzeravatar
von Maddi
#1027999
dass die Union einbricht glaube ich nicht. taktisch wäre es sicherlich klüger gewesen, Merkel wäre nicht nochmal angetreten und man hätte de Maiziere 2013 ins Rennen geschickt.
rettet sich Merkel 2013 nochmal auf den Kanzlertrohn, sind die nächsten Wahlen ja regulär 2017 - und bis dahin kann sich die Union in aller Ruhe nen Nachfolger suchen.

wen ich bei der nächsten Bundestagswahl wähle, weiss ich dann. und das ist ja noch fast 2 Jahre hin.

Und nein Vic, es sind wirklich noch fast 2 Jahre :wink:

jetzt kam ja unter anderem raus, dass Griechenland wohl in den USA 400 Panzer kaufen will.
die Slowakei die ohnehin zu nem Nein zum EFSF tendierte wird das kaum in die JA-Richtung treiben. stimmt nur ein Land dagegen, platz das ganze. (was es früher oder später ohnehin tun wird).

mal sehr zugespitzt: was besseres könnte der CDU ja gar nicht passieren. Die Slowakei(oder noch wer anders) lehnt ab, der Plan platzt, aber die Union kann sich schön als Euro Retter hinstellen, und schuld sind die bösen "Ossis" :wink: :mrgreen:
Benutzeravatar
von vicaddict
#1028003
Die Frage lautete ja, wen ich wählen würde, wenn heute Wahlen wären. Was in zwei Jahren ist, weiß ich nicht. Vielelicht gibts die FDP dann auch schon gar nicht mehr und es wird nichts aus meinem Plan, ner kleinen Partei die Stimme zu geben :wink:

Ich denke schon, dass es bei der Union bröckeln wird, sobald Merkel abdankt. Ob sie das 2013 nochmal schafft, wissen wir nicht. Wenn nicht, geht sie und hinterlässt ne große Lücke, denn dann steht die Partei mit leeren Händen da. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit sagen. Zumal sich die potentiellen Kandidaten, Ursel, Röttgen und de M. sicher auch nicht unbedingt schnell auf eine/n einigen können. Röttgen hat ja in NRW schon bewiesen, dass er Parteiintern keinen Meter zurückweicht, wenn es um einen besseren Posten geht.
  • 1
  • 65
  • 66
  • 67
  • 68
  • 69
  • 123