From Paris with Love
Buddy-Actionkomödien gibt es wie Sand am Meer, aber wen stört das es wenn sie unterhaltsam sind? Dieser Film spielt nicht auf amerikanischem Boden, aber John Travolta ist dabei, also etwas amerikanisches muss immer dabei sein. Leider kann auch er nicht verhindern das aus „From Paris with Love“ mehr wird als nur ein netter Film.
Pierre Morel lieferte mit „96 Hours“ einen der beste Rachefilme der letzten Jahre ab, diesmal widmet er sich etwas ansprichsloserem. Die Inszenierung ist solide, aber auch er schafft es nicht den Film von der Belanglosigkeit zu retten. Dafür ist das Drehbuch von Adi Hasak schuld, so ein dummes Script findet man selten, nach Charaktertiefe sollte man auch nicht suchen.
Jonathan Rhys Meyers spielt einen jungen Agent, der so schnell es geht aufsteigen möchte. Bisher erledigt er nur die Drecksarbeiten. Als er die Chance bekommt sich schnell hochzuarbeiten nimmt er sie wahr, doch ihn erwartet ein Alptraum. Meyers ist einfach kein Typ der ein Film alleine tragen kann, das merkt man am Anfang. Trotzdem spielt er nicht schlecht und kann Lacher auf sein Konto verbuchen, die Szenen mit dem Kokain war sehr witzig. John Travolta ist der Top-Agent Charlie Wax, ohne ihn wäre der Film deutlich schlechter gewesen. Er zeigt wieder einmal seine Vielseitigkeit, diesmal mit Glatze. Kasia Smutniak ist nettes Eye Candy.
Von „From Paris with Love“ hab ich mir deutlich mehr erhofft. Die Actionszenen wussten zwar zu überzeugen, aber mehr von davon wäre besser gewesen, und etwas mehr Originalität hätte auch nicht geschadet. Die Story ist sehr dumm, was eigentlich nicht schlimm ist denn allgemein sind viele Actionkomödien einfach nur blöd geschrieben ohne Sinn, trotzdem hab ich die Tiefe vermisst. Der Filme wurde zwar in Paris gedreht, aber bisschen mehr von der schönen Stadt hätte ich schon gerne gesehen. Überraschungen und Spannung sind auch nicht vorhanden, zum Glück gibt es Oneliner und ein gut aufgelegter Travolta die den Film retten.
6/10
The Day After Tomorrow
Wer Katastrophenfilme liebt, sollte sich auf jeden Fall „The Day After Tomorrow“ angeschaut haben, denn er gehört in diesem Genre ganz klar zur Bundesliga mit seinen tollen Effekten und einer guten Geschichte.
Wenn man den Namen Roland Emmerich hört denkt man gleich an großartige Effekte, aber keine Story, dabei bewies er das er auch anders kann, z.B. bei „Der Patriot“ stimmte einfach alles. Die Regiearbeit ist clever, keine Minute ist langweilig und die Atmosphäre stimmt auch. Auch das Drehbuch bietet eine überzeugende Geschichte, und die Liebe zum Detail machen den Film aus, auch wenn man nach Logik nicht suchen sollte.
Dennis Quaid spielt Jack Hall, ein Geologe. Einmal hat er eine neue Eiszeit prophezeit, aber niemand wollte ihm glauben. Als aber das Klima beginnt sich dramatisch zu ändern, sind die Menschen auf der Erde auf seine Hilfe angewiesen, zu diesen Menschen gehört auch sein Sohn Sam, der in New York festsitzt. Dennis Quaid überzeugt in der Vaterrolle und seine Willensstärke reißt einen mit. Sam Hall wird gemimt von dem jungen Jake Gyllenhaal, er ist genau der Richtige für den Job und schon damals konnte man erahnen was für ein Talent in ihm steckt. Alle anderen Darsteller sind eigentlich nur Füllfiguren, denn die Geschichte konzentriert sich hauptsächlich auf die Katastrophe selbst und der Vater-Sohn Beziehung.
Der Film ist wirklich sehr interessant gestaltet, und immer noch topaktuell. Kein Land der Welt schert sich um das Klima, jeder denkt nur an Macht und Geld, Deutschland ist da eher noch ein Vorbild. Das Szenario ist wirklich schrecklich und ist nicht unmöglich, und wenn wir so weitermachen wie bisher dann könnte dieser Fall irgendwann mal eintreten. Auch Tage nachdem man den Film gesehen hat denkt man noch darüber nach, und die Botschaft vom Filmt kommt definitiv an und lässt niemanden unberührt. Die Effekte sind großartig, New York sieht klasse aus und auch alle anderen Effekte überzeugen, auch wenn hier und da ein Effekt mies aussah. Der Film hätte sich aber auch mehr um seine Charaktere kümmern können, man hätte die Vater-Sohn Beziehung auf eine tiefere Ebene führen können, das kam mir bisschen zu kurz. Alles in allem aber ist „The Day After Tomorrow“ ein klasse Film mit nur ganz kleinen Schwächen.
8,5/10