- Di 10. Jan 2012, 22:17
#1056686
Der BP soll sicherlich in politisch festgefahrenen Situationen vermitteln oder zur Vernunft aufrufen. Letztlich hat er aber kaum "Macht", sondern ist vorallem der wichtigste Repräsentant des Landes.
Ich finde es jedenfalls erstaunlich, dass in Zeiten, in denen es Politiker nicht hinbekommen eine europaweite Staatsschuldenkrise zu lösen, die Tollpatschigkeit eines Bundespräsidenten Politikverdrossenheit verursachen soll. Dass Merkel & Co bei ihren Entscheidungen den internationalen Finanzmärkten quasi schutzlos ausgeliefert sind - das verursacht bei mir Politikverdrossenheit.
Quotentreter hat geschrieben:Dazu möchte ich mal bemerken, dass er die Minister lediglich vereidigt. Er setzt aber kein Kabinett ein oder besetzt die Ministerposten - das machen die Fraktionen schon unter sich. Wenn sie das entschieden haben, grinst der BP lediglich in die Kameras und liest ein paar Zeilen vorJackieZ hat geschrieben:Und das ist - streng genommen - auch seine einzige Aufgabe in diesem Land: Repräsentation.Aktuell ja, ansonsten hat der BP eine Art Schiedsrichterfunktion. Er ist auch dafür da Gesetze zu überprüfen, bei Schieflagen zu vermitteln bzw. einzugreifen und das Kabinett einzusetzen bzw. zu entlassen.
Das geht in der ganzen Diskussion irgendwie völlig unter bzw. wissen das einige anscheinend nicht einmal. Wäre es nur ein Winkaugust, ja dann könnte einem die ganze Geschichte völlig egal sein. Aber da ist eben auch der nicht unwichtige Teil des politisch Unparteiischen. Und da gehört nun einmal keiner hin, dessen Neutralität Risse bekommt, sich nicht im Griff hat und der die Wahrheit als Auslegungssache betrachtet.
Der BP soll sicherlich in politisch festgefahrenen Situationen vermitteln oder zur Vernunft aufrufen. Letztlich hat er aber kaum "Macht", sondern ist vorallem der wichtigste Repräsentant des Landes.
vicaddict hat geschrieben: Es schadet dem Land insofern, dass es die Menschen dazu bringt, der Wahlurne fern zu bleiben, weil sie einfach die Nase voll haben von diesem ganzen Schmodder.Für Politikverdrossenheit braucht es aber keinen Wulff. Die entsteht eher dadurch, dass die Menschen nicht mehr durchblicken, welche Partei ihre Interessen auch wahrheitsgemäß vertritt. Dass Wulff als "überparteilicher" und nicht vom Volk gewählter Vertreter damit viel zu tun hat, möchte ich also bezweifeln. Wie gesagt, der BP hat operativ nichts zum politischen Tagesgeschäft beizutragen, also wird er wohl kaum der Grund dafür sein, dass Menschen nicht wählen gehen.
Ich finde es jedenfalls erstaunlich, dass in Zeiten, in denen es Politiker nicht hinbekommen eine europaweite Staatsschuldenkrise zu lösen, die Tollpatschigkeit eines Bundespräsidenten Politikverdrossenheit verursachen soll. Dass Merkel & Co bei ihren Entscheidungen den internationalen Finanzmärkten quasi schutzlos ausgeliefert sind - das verursacht bei mir Politikverdrossenheit.
