- Mo 16. Jan 2012, 20:49
#1060038
Leipzig-Nach den ersten paar Fällen war das Team schnell zu einem meiner Lieblingsteams geworden. Die Frische und den Sprit, den die ersten Folgen hatten, sind schon länger nicht mehr vorhanden. Das war gestern eine ziemlich zwiespältige Folge.
Zum Drehbuch: Eine gute Idee, hätte mehr draus werden können. Leider wurde vieles nur kurz angerissen wie auch der Täter und blieb an der Oberfläche.
Zur Regie: Gute Ideen, vor allem in den ersten 5 Minuten und in der letzten halben Stunde, in der sich der eher dahinplätschernde Film zum Thriller mausert. Wieso hat man nicht früher schon sowas wie einen Spannungsbogen aufgebaut, sondern erst zum Schluss hin? Das Ganze war anfangs nur erträglich routiniert, nicht mehr.
Zu dem Team: Langsam wird's langweilig und nervig. Ein ehemaliges Ehepaar, das zusammen ermitteln muss, die Idee war ja anfangs nicht übel. Bloß stimmt die Chemie meistens nicht zwischen den zwei Rollen, ich behaupte, nirgends wo ist sie so schlecht wie im Leipziger Tatort. Jedes Mal schlecht gelaunt. Jedes Mal die selben Probleme. Die Vergangenheit wird immer wieder aufgebauscht (z.B. Alkoholprobleme, Kindstod), Keppler braucht ne Wohnung und braucht sie doch nicht (lasst ihn doch in der Residenz). So ein Firlefanz killt nur Zeit, den man für den eigentlichen Fall besser hätte gebrauchen können. Bloß das Finale, das war wirklich schon bewegend, so hab ich Keppler noch nie gesehen. Der ist auch der einzige Grund, wieso ich mir das Leipziger Team antue, wegen seiner ungeahnten Coolness.
Ein paar Worte noch zu Simone Thomalla: Wirklich traurig mitanzusehen, wie ihre natürliche Schönheit, ihre Ausstrahlung und ihr Schauspiel durch sogenannte "Schönheits"operationen verschwunden ist. Die Frau hat eigentlich nur noch zwei Gesichtsausdrücke.
Fazit: Solider Fall, der zum Ende hin noch spannend wird, aber zu unausgereift ist und durch die Chemie des Teams meistens mehr verliert als gewinnt.
6,5/10