AndiK. hat geschrieben:Die Realität ist es ja schon häufig, dass es kostenlos möglich ist. Aber wenn du Sänger wärst, hättest du sicher auch den Wunsch, nicht nur davon zu leben, sondern auch davon wohlhabend zu werden. Das wäre ein legitmer Wunsch. Schließlich macht Musik ja auch Arbeit: - Liedtexte, Melodie, Musik einspielen ....
Das Internet hat hier natürlich, viel geöffnet, aber leider auch Illegales. Und wenn von der Telefonrechnung 10 Euro an Musiker geht. Das wäre auch eine Möglichkeit. Aber die Partei "Piraten" haben eben den Ansatz: Nehmt euch heraus, was ihr wollt. Ich halte diese "Partei" für nicht zielführend.
Also wenn 10 Euro tatsächlich an die Leute gehen würden, die etwas schaffen, dann wäre das ja auch eine Runde Sache. Problem: Von dem 10 Euro bekommt der Schaffer 10%. Der Rest? Der verschwindet wo anders hin.
Der Ansatz ist nicht und war nicht, alles umsonst zu bekommen. Auch eine Sache, die es schon vor den Piraten gab.
Der eigentliche Hintergrund ist und war schon immer der, dass das Internet eine neue Möglichkeit des Konsum- und Kulturüberflusses bietet, die auch genutzt wird. Konsum und Kulturgüter sind zwei Grundlagen der Wirtschafts- sowie Sozialwissenschaften und die kann man nicht einfach abstellen. Dieser Überfluss soll allerdings allen zu Gute kommen und nach dem aktuellen Urheberrecht ist das eben nicht der Fall.
So viel wie wir heute konsumieren, können wir einfach gar nicht ausgeben was darauf hinausläuft, dass alle freie gesellschaftliche Kulturgüter nur die haben können, die wirtschaftlich besser gestellt sind als andere.
Wir Deutschen haben zwar eine literarische und künstlerische ausgeprägte Vergangenheit wie Goethe und Schiller, aber selbst knapp 200 Jahre nach deren Tod muss man sich heute die Kultur "leisten" können und das finde ich falsch.
"Arme Musiker" sind wie hungernde Kinder in Afrika. Überall werden diese als Argument vorgeschoben, um zu zeigen, dass Geld fehlt, dabei ist das Geld im Markt vorhanden. Es gehört nur den falschen Leuten. Wenn man für seinen Kaffee keine 10 Euro zahlen will, damit Bohnenpflücker menschenwürdig leben können, ist das für den Trinker ein fairer Deal. Wenn die Unterhaltungsindustrie aber Multimilliardengewinne einfährt und der Autor eines Hollywoodfilms erst dafür kämpfen muss, dass er auch einen geringen Teil einer 24€ DVD bekommt, ist der Downloader schuld, weil er neben seiner Home Cinemaanlage, seiner DVD Sammlung und seinen PC Gerätschaften die Industrie nicht noch weiter bedient.
Jetzt will ich das (übrigens erst nachträgliche gewordene) illegale Downloaden zwar nicht beschönigen, glaube aber dennoch nicht, dass sich an der Situation vieler Schaffer und Konsumenten etwas ändern würde, wenn man die aktuelle Ansicht mit Vorratsdatenspeicherung und Gefängnisstrafen weiter durchdrücken würde.
Um die Ansicht zu haben, muss man dann auch kein Pirat sein. Oder eben Terrorist, wenn man die CDU wählt.